6 nimmt! – Der Klassiker als Brettspiel
Das Spiel mit dem berühmten Hornochsen liegt auf dem Tisch und kann auch heute noch überzeugen.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Beim Öffnen der Schachtel sticht natürlich sofort das doppelseitig bedruckte Spielbrett ins Auge. Dieses ist aufgeteilt in eine Anfängerseite und eine Seite für die Profivariante. Dazu gesellen sich die sehr schön illustrierten Aktions- und Glückskarten, Material für 6 Spieler und als wesentlichstes Utensil natürlich die 100 Plättchen.
Sehr gut gefällt mir die Anleitung, die ein sofortiges Losspielen ermöglicht.
Das Spielsystem
6 nimmt! überzeugt durch ein einfaches aber sehr schönes Spielsystem.
Es gibt immer vier aktive Reihen bei denen es gilt, seine eigenen Plättchen an die ausliegenden Plättchen anzulegen. Ist eine Reihe voll, wird mit dem zuletzt angelegten Stein eine neue Reihe eröffnet. Beim Anlegen sind lediglich zwei Regeln zu beachten. So muss zum einen immer aufsteigend angelegt werden und zum anderen muss an die Reihe angelegt werden, die die geringste Differenz zwischen dem letzten- und dem neuen Plättchen aufweist.
Klingt simpel?
Ist es auch!
Erfordert aber trotzdem eine gehörige Portion Denkarbeit, die großen Spaß macht und durch die unterschiedlichen Erweiterungen viel an Reiz bzw. an Möglichkeiten gewonnen hat.
Unterschiedliche Varianten holen jeden
Spielertypen ab
4 unterschiedliche Versionen können gespielt werden. So gibt es die ganz einfache Grundvariante, die auf der Anfängerseite gespielt wird. Hier werden quasi zwei Runden gespielt und in jeder Runde verfügt jeder Spieler über 12 Plättchen.
Aufgepeppt werden kann diese Variante mit den Glückskarten. Diese erhält man immer, wenn man durch Minuspunkte über ein Kleeblattfeld kommt. Leider gibt es nur zwei verschiedene Karten, die unmittelbar vor dem Anlegen des eigenen Plättchens ausgespielt werden können. So beschert die eine Karte dem Ausspieler 5 Pluspunkte und die andere Karte erlaubt es, beim Nehmen einer Reihe die Minuspunkte von zwei Plättchen als positive Punkte zu werten.
Hier hätte ich mir mehr Varianz in Form von mehr Karten gewünscht. Vielleicht eine Idee für eine kleine Erweiterung oder ein kleines Goodie zu Weihnachten?
Der Name Glückskarten ist ein wenig
irreführend, da mit diesen Karten durchaus taktische Möglichkeiten gegeben sind. Insbesondere die Option, beim Abräumen einer Reihe zwei Plättchen in den positiven Bereich zu bekommen, eröffnet ungeahnte Möglichkeiten.
Beide Varianten werden auf der Anfängerseite gespielt, die über 10 Reihen verfügt.
Die wesentlichen Änderungen beim Profispiel sind die Nutzung der Spielbrettrückseite in Kombination mit den Aktionskarten, von denen es 6 unterschiedliche Karten gibt. So ist es mit diesen Karten zum Beispiel möglich auch am Beginn einer Reihe anzulegen, die Bedingung der Differenz bei der Reihenwahl auszuschalten oder ein Feld zu überspringen. Die Nutzung der Karten wirkt sich sehr positiv auf das Spiel aus, da deutlich mehr taktischer Tiefgang einstellt und der Mitspieler-Ärger-Faktor in die Höhe schnellt.
Sehr gelungen dabei ist auch, dass man jüngere Spieler so langsam an das Spiel gewöhnen kann und die Komplexität des Spiels nach und nach ansteigen lässt. Je nach Spielerfahrung der Kinder kann man so wohl auch mit diesem Spiel unter der angegebenen Empfehlung starten.
Im Gegensatz zur Grundversion hat das Spielbrett in der Profiversion lediglich 8 Reihen. Der Beginn der Reihe ist immer ein Sonderfeld, welches gleich eine Aktion auslöst, nachdem man eine Reihe abgeschlossen hat und eine neue Reihe startet, die man sich hier auch noch frei auswählen darf.
Das Spielgefühl
Mit dem Kartenspiel konnte sich eigentlich fast jeder anfreunden und dies gilt auch für das gleichnamige Brettspiel, welches das Spielgefühl toll transportiert.
Das reine Grundspiel unterscheidet sich kaum vom Kartenspiel. Es wird lediglich um die Sonderfelder ergänzt. Neuer Pep kommt dann mit den Glücks- und Aktionskarten in das Spiel.
Die optimale Spieleranzahl
2 bis 6 Spieler können das Spiel gemeinsam spielen. In Maximalbesetzung habe ich das Spiel nicht gespielt.
Aus meiner Sicht macht das Spiel mit 4 Personen am meisten Spaß. Bei 5 Personen haben sich dann doch die Reihen sehr schnell gefüllt. Bei 2 Personen läuft das Spiel zum einen Gefahr, dass es sich dann doch ein wenig ziehen kann und zum anderen aber auch, dass recht schnell keine wirklich vernünftige Anlegemöglichkeit gefunden wird. Eine Partie zwischendurch würde ich dennoch auch mit 2 Spielern wieder spielen.
Fazit
6 nimmt! hat nichts von seinem Charme verloren.
Durch die Erweiterung um die Sonderfelder, insbesondere aber um die Ergänzung mit den Glücks- und Aktionskarten, kommen neue Elemente ins Spiel, die dieses noch besser machen.
Als meine Favoritenversion hat sich die Profiversion mit den Glückskarten herausgestellt, da in dieser Variante einige Überraschungen drin sind und man den Gegenspieler mit einer geschickt ausgespielten Karte auch mal ein ärgerliches Schnippchen schlagen kann.
6 nimmt! ist auch in der Brettversion eine Empfehlung für die ganze Familie.
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