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  • Tim Nau

Fika - Board Game Circus

Fika – Kaffeepause mit Köpfchen

„Fika“, bei Board Game Circus erschienen, ist ein Karten-Lege-Spiel für 2 Personen von Pieter van Gompel.

Wir betreiben unser eigenes Café und möchten natürlich mehr Einnahmen erzielen als unser Gegenüber.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Fika kommt in einer kleinen Schachtel daher, in der sich lediglich 30 Karten, 3 Reihenfolgemarker und eine Anleitung befinden. Herrlich sind hier die Illustrationen von Beth Sobel – ganz tolle Arbeit.


Ich frage mich allerdings wirklich, warum man die Reihenfolgemarker nicht mit den gleichen Illustrationen versehen hat, wie die Karten. Das wäre das I-Tüpfelchen für Menschen mit einer Farbsehschwäche gewesen. Braun und grün hier auseinanderzuhalten ist nicht einfach.

Das Anleitungsblatt ist super verständlich geschrieben und Fragen bleiben keine offen. Nach einmaligen Lesen reichen für die weiteren Partien die Spielhilfen, die perfekt die einzelnen Karteneffekte erklären.


Das Spielsystem

Fika überzeugt mit einem schnell gelernten und sehr eingängigem Spielsystem. Der Aufbau ist in Windeseile abgeschlossen.


Bevor wir einen Blick auf die Regeln werfen, schauen wir uns kurz gemeinsam die Karten an. Es gibt 3 unterschiedliche Kartenfarben und jeweils die Zahlen 1 bis 6 – das komplette Spiel beschränkt sich also auf 18 Karten. Auf jeder Karte befindet sich im unteren Bereich ein Karteneffekt sowie ein Ziel. Der Effekt darf nur im Moment des Ausspielens ausgeführt werden und für die Erfüllung des Ziels gibt es am Rundenende Münzen. Effekte und Ziele gleichen sich auf den Karten mit der gleichen Zahl – folglich gibt es jeden Effekt und jedes Ziel dreimal. Auf den Karten mit der Nummer 6 gibt es zusätzlich noch eine Besonderheit. Liegt diese am Rundenende nämlich gegenüber einer Nummer 1, so wird aus der 6 eine 2 bis 5.

Die Regeln sind super simpel. Jeder Spieler verfügt über 6 Handkarten Des Weiteren liegen noch 4 Karten in einer offenen Auslage und 2 Karten liegen als Kaffeeklatsch bereit. Dies bietet, zumindest ein klein wenig, Aufschluss darüber, über welche Karten der Gegenspieler verfügt. Ein Faktor, den man in seine eigenen Planungen miteinschließen sollte.


Zu Beginn einer jeden Runde wird zunächst einmal die erste und zweite Farbe gewählt. Diese Wahl hat Einfluss darauf, wer im Falle von 2 gleichen ausgespielten Zahlen seine Karte als erster an seinem Café anlegen darf bzw. muss.


Gleichzeitig suchen sich nun beide Spieler eine Karte auf, die sie anlegen wollen. Hat jeder seine Wahl getroffen, werden diese aufgedeckt. Grundsätzlich muss der Spieler mit der höheren Zahl seine Karte als erstes anlegen. Im Falle von zwei gleichen Zahlen entscheidet darüber die erste und zweite Farbe.


Nun platzieren die beiden Spieler nacheinander ihre ausgewählte Karte.


Ausgangspunkt zum Platzieren ist die aus 5 Karten bestehende Straße. Seine eigenen Karten darf man an jedem der 5 freien Slots unterhalb der Straße anlegen. Ein vollständiges Café besteht also aus 5 Karten. Unmittelbar nach Platzierung darf man den Karteneffekt ausführen. Die Karteneffekte sind das Salz in der Suppe des Spiels. So ist es, zum Beispiel, möglich, Karten im eigenen Café mit gegenüberliegenden Karten des anderen Cafés zu vertauschen, Plätze eigener Karten zu vertauschen oder Handkarten mit Karten aus dem Vorrat zu vertauschen. Es muss immer beachtet werden, dass „Manipulation“ am gegnerischen Café nur solange durchgeführt werden darf, bis die 5 Karte liegt, da das Café dann als abgeschlossen gilt.


Sobald das Café beider Spieler aus 5 Karten besteht, endet die Runde und es folgt die Wertung. Für diese sind nun die Ziele von Bedeutung. Ziel eurer Kartenplatzierung muss es natürlich sein, möglichst viele Ziele zu erfüllen. Manche Ziele greifen gut ineinander und manche konterkarieren sich auch. So gibt es, zum Beispiel, das Ziel einen Kaffeeklatsch vor der Karte liegen zu haben oder das Ziel, dass mindestens 2 Karten mit derselben Zahl nebeneinanderliegen müssen. Die Kaffeeklatsch-Karten haben noch eine weitere Besonderheit. Grundsätzlich belohnen diese immer beide Spieler und wenn eine der Karten vor den Karten liegt und ihr erfüllt das Ziel dieser Karte, so greift der entsprechende Multiplikator.


Fazit

Fika ist die übliche Kaffeepause, die in Schweden zweimal am Tag stattfindet. Die erste Pause meist zwischen 09:30 Uhr und 10:00 Uhr und die zweite Pause dann gegen 15:00 Uhr. Diese Pause, die meist mit Keksen oder Gebäck und einem leckeren Kaffee genossen wird, hat man hier als Brettspiel umgesetzt.


Doch ganz so gemütlich geht es bei Fika nicht zur Sache, denn das Spiel ist sehr konfrontativ. Spielt das Spiel nicht mit Personen, die eher schlechte Verlierer sind, denn um zu gewinnen müsst ihr auch mal sehr destruktiv und die Kartenauslage eures Gegenspielers „zerstören“, was auch für einigen Ärger sorgen kann.


Fika überzeugt mit einigen Kniffen. Da hätten wir das Ausspielen der Karten. Ihr habt gesehen, dass grundsätzlich der Spieler an der Reihe ist, der die Karte mit der höheren Zahl ausspielt. Mit diesem Faktor gilt es immer zu „spielen“, denn oft will man gar nicht als erster ausspielen, da man den Effekt der Karte lieber erst nutzen möchte nachdem der Gegner seinen Zug gemacht hat, um reagieren zu können. Hier gilt es zu taktieren und seine eigenen Karten sowie die Auslage immer im Blick zu behalten.


Des Weiteren muss immer der Kaffeeklatsch im Auge behalten werden. Dieser begünstigt immer beide Spieler, den einen allerdings mit einem höheren Multiplikator. Und dann gilt es immer zu beachten, dass ein Café mit 5 gelegten Karten nicht mehr manipuliert werden darf, was für gehörigen Unmut sorgen kann, wenn im allerletzten Zug der eigene Plan vollkommen kaputt gemacht wird. Sich seiner eigenen Punkte sicher sein ist erst am Spielende möglich.


Trotz der zu tätigenden Überlegungen spielt sich Fika super schnell und absolut flüssig. Einmal verstanden, braucht man nur noch die Erklärungskarten, um die Symboliken der Karten nicht zu vergessen. Gespielt wird nach dem best of three System und im Falle der maximal zu spielenden drei Runden ist der Sieger nach spätestens 30 Minuten ermittelt. Natürlich könnt ihr auch andere Systeme wählen. Wir haben uns meistens für best of five entschieden.


Insgesamt ist Fika ein sehr schönes und taktisches Kartenspiel, welches sich an 2 Personen richtet, die viel Wert auf Interaktion legen und auch mit destruktiver Spielweise etwas anfangen können.


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