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  • Tim Nau

Gaming Wolves auf Reisen - BerlinCon 2019

Ein Bericht von Sven Junge:



Hallo liebe Freunde der analogen Unterhaltung… So kennen wir die Begrüßungsformel des Brettspielduos Hunter und Cron!

Ich durfte mich dieses Jahr unter die Reihen der Besucher stellen und würde euch gerne ein paar Eindrücke erzählen.

Es war eine lange Fahrt für mich aus Stuttgart bis in die Hauptstadt. Ich hatte zudem mit einem hohen Verkehrsaufkommen gerechnet und bin so schon sehr früh ins Auto gestiegen und losgefahren. Wie man sich täuschen kann, habe ich gemerkt, als ich 3h+ zu früh vor der STATION Berlin, den neuen Messehallen dieses Jahres, ankam.

Gemütlich habe ich meine Spiele für den Flohmarkt abgegeben und meine Eintrittskarte, die Neudeutsch benannte „Badge“, abgeholt.

Jetzt stand ich da und hatte nichts zu

tun, außer den ein oder anderen Besucher anzusprechen, wie er oder sie denn dieses oder jenes Spiel verkaufen könne!

Mit zunehmendem Besucherandrang schwanden langsam die Kräfte der Helfer vor Ort, so haben ein paar der Herumstehenden ihre Hilfe angeboten. Kurzerhand hat Jan „Cron“ uns eingestellt und seinen Helfern eine Ruhepause verordnet (welche diese allerdings beflissentlich ignoriert und weitergeschuftet haben).


Für mich die ersten Sätze, die ich mit Jan wechseln durfte... Gut, Jan ist auch nur ein Mensch und bis dahin lag nur eine schnöde Autobahnfahrt zurück, aber dennoch: Ein Promi sprach mit mir, auch wenn er sich wohl kaum an diese Begegnung erinnern wird!


Vom Kistenpacker zum Kistenschlepper

war die Karriere steil, aber auch recht kurz und Schweiß treibend! Die Kisten waren teilweise sehr schwer und es gab eine Menge davon. Ich dachte während dem schleppen daran, dass die Helfer vor Ort das bereits seit 12:00 Uhr durchzogen. Anfangs vermutlich mit nicht ganz so viel Verkehr, aber es gab dafür sicher auch noch 100 andere Dinge, die von ihnen erledigt wurden.


An dieser Stelle bereits einen riesen Respekt! Nicht nur an die körperliche, sondern auch an die kognitive und logistische Arbeit derjenigen, die im Schatten der Katakomben arbeiteten. Nachdem alle Pakete zum Flohmarkt gebracht wurden, konnte ich diesen bereits am Freitag sehen, noch bevor die Messehalle für Besucher geöffnet war. Wenn meine Informationen, die ich aus dem Flurfunk der Messebesucher aufgeschnappt habe, stimmen waren es knappe 7.000 Spiele! Einen vorab-exklusiv-Verkauf gab es allerdings nicht :(


Es folgte die Verleihung der BerlinCon

Awards durch die dafür neu gegründete Jury auf der Bühne in der angrenzenden Halle. Leider wurde dieser Halle auch an sehr vielen Tischen gespielt und so konnte ich nicht unbedingt alles verstehen, was gesagt wurde.

Die Nominierten, sowie die Gewinner der vier Kategorien Designer und Publisher of the Year, sowie Best New Designer und Publisher, wurden per Video auf der großen Leinwand gezeigt, so dass ich trotz der „lauten“ Umgebungsgeräusche alles mitbekommen konnte.


Danach fand die erste lange Spielnacht statt. Die Besucher konnten sich von der BerlinCon Bibliothek alle möglichen Spiele ausleihen und bis 02:00 Uhr in der Nacht spielen! Mir fehlten dazu Anfangs leider die nötigen Mitspieler… das kommt davon, wenn man alleine auf eine Messe geht! Nach ein paar, für mich sehr langen Minuten wurde ich auch direkt schon angesprochen ob ich nicht Lust auf eine 3er-Runde „Gaja Projekt“ hätte! Perfekt! Denn dieses Spiel stand sowieso recht weit oben auf meiner „Muss-ich-noch-spielen-Liste“. Beim Spielen stellte sich heraus, dass mein Mitspieler Davide der Azubi von Hunter&Cron ist.


Nach der grandiosen Niederlage habe ich mit den beiden Menara als Absacker gespielt. Während dieser Partie wurden wir von Stephan und Swetlana (Digger Family) angesprochen. Da konnte ich zwei weitere Kreuze auf meiner imaginären Promi Liste machen. Leider war es nur ein sehr kurzes Gespräch und auch die beiden werden sich wohl kaum daran erinnern… aber was soll‘s?


Gegen Ende der Spielenacht konnte ich mich dann noch in ein Gespräch mit Johannes „Hunter“ einklinken. Er stand bei der Spieleausleihe und hat dort ausgeholfen.

Wir erfuhren von den Anfängen der beiden Freunde. Wie sie sich aus den Augen verloren haben und über ein Computerspiel wiedergefunden hatten. Er hat vom Start des YouTube Kanals und der BrettspielCon erzählt. Auch wie der Slogan entstand, den wir aus ihren Videos kennen, welche Erfahrungen er beim Dreh mit seinen Kindern machte und vieles mehr haben wir erfahren.

Ein super netter, ehrlicher und sympathischer Typ. Er dürfte jederzeit zu unserer Brettspielgruppe dazu stoßen. Nur habe ich vergessen eine Einladung auszusprechen, was leider auch auf alle anderen zutrifft, die ich treffen durfte. :(

Denn ich habe noch viele weitere bekannte Gesichter gesehen, aber es kam zu keiner günstigen Gelegenheit sie anzusprechen. Mich einfach irgendwo dazwischen zu stellen oder Gespräche zu unterbrechen, mag ich nicht.


Jan hatte bei der Auktion von Brett- und Rollenspielartikeln seinen großen Auftritt. Zusammen mit den ebenfalls überaus witzigen und redegewandten Kollegen von Ulisses Spiele, die solche Auktionen bereits in früheren RatCons veranstaltet haben, haben sie das Publikum sehr gut unterhalten und zum Lachen gebracht.

Jedes Spiel und jedes Rollenspielbuch wurden mit einer kleinen Geschichte eingeleitet. Manche gingen mit dem Preis durch die Decke, andere haben für einstellige Beträge den Besitzer gewechselt. In meinen Augen konnte man zum Großteil sehr gute Schnäppchen machen, Entertainment inklusive! Bei so manchem Spiel musste ich mir auf die Knöchel beißen, weil es für einen so geringen Preis von der Bühne ging. Mitgeboten habe ich allerdings nicht.


Ganz hart war der Full Pledge eines

original verpackten Kickstarters am Ende der Auktion. Übergeben von Silke (Würfel&Zucker) im Auftrag einer ihrer Kunden... Ich habe auf der KS Homepage nachgeschaut: Der ursprüngliche Preis war 360,- EUR PLUS Versand nach DE. Auf der Auktion wurde es für 136,- EUR verkauft! Ein echter Schnapper! Die einleitende Geschichte dazu ist leider sehr tragisch. Dass das eingenommene Geld dann zu 100% als Spende übergegeben wurde, finde ich erstaunlich und verdient meinen größten Respekt!


Alex, der dieses Jahr die Orga der BerlinCon übernommen hat, war sich auch nie zu schade selbst mit anzupacken. Beim Verteilen von Nick Nacks im Spielbereich, beim Ablaufen aller Stände um mitzuteilen, dass die Messe schließt, beim Besorgen von weiteren Stühlen und Tischen und auch beim Einmischen in die Brettspiel-Auktion konnte man ihn überall sehen. Außerdem scheint Alex für jede Situation immer einen Spruch auf Lager zu haben.


Peat ist hier und da an mir vorbeigehuscht, war aber ständig im Gespräch. Keine Chance. Andreas und Berna mit Kind (Cliquenabend) konnte ich beim Filmen beobachten, welches ich natürlich auch nicht unterbrechen wollte.

Natürlich waren auch der ein oder andere Autor und Verlagsmitarbeiter, die man aus Youtube und Co. Kennt auf der Messe vertreten.

Ganz am Ende, bereits im Auto Richtung Heimat sitzend, konnte ich mit dem Satz: „Hallo Ben (Brettspielblog), kann ich dich ein Stück mitnehmen?“ noch ein weiteres Kreuz auf meiner nicht ganz ernst gemeinten Liste machen. Er hat leider abgelehnt, da er nur einen kurzen Fußmarsch vor sich hatte. Schade eigentlich, aber schon unsere Mütter haben uns beigebracht: „Steig nicht ins Auto fremder Männer ein!“

Es folgte der lange Weg nach Hause!

Meine Eindrücke:

Wie ihr seht habe ich die BerlinCon dazu genutzt um Gleichgesinnte zu treffen, sie kennenzulernen und zu plaudern. Das ist tatsächlich das, was mir an der gesamten Konvention den meisten Spaß gebracht hat.

Natürlich konnte man auch allerhand vor Ort spielen, was ich auch gemacht habe. Meine gespielten Spiele und Eindrücke findet ihr am Ende des Berichts. Der Andrang an den Ständen ist nicht mit dem in Essen zu nicht zu vergleichen. Die Gänge sind frei, die Tische aber natürlich die meiste Zeit besetzt. Ich denke durch die Ausgliederung der Spieltische mit Ausleihe in eine extra Halle hat viele Besucher aus der Verlagshalle herausgelockt.


Insgesamt fand ich von außen betrachtet die Planung und Verteilung der Messe absolut gelungen. Am Ton der Bühne, bzw. der Mikrofone könnte noch was getan werden, denn diese sind hier und da auch mal ausgefallen und mussten durchgetauscht werden. Die Verteilung der Mülleimer empfand ich auch nicht ausgewogen. Wenn man aber hier anfängt zu meckern, dann muss wohl einiges anderes richtig gut gelaufen sein.


Im Flohmarktbereich war die Schlange lang, aber die Wartezeit durchaus erträglich. Vor allem fand dieser in einer weiteren separaten Halle statt, in der die Geräuschkulisse um einiges ruhiger und angenehmer war. So konnte man bei Bedarf einer Verschnaufpause sich in die Reihe der Wartenden anstellen, dort was Essen und dann gemütlich über den Flohmarkt laufen. In den Flohmarktbereich selbst wurden immer nur eine bestimmte Menge Leute gleichzeitig hereingelassen, so dass jeder im Bereich immer genug Platz hatte.


Was ich mir für nächstes Jahr mitgenommen habe ist:

- Früher um einen Schlafplatz kümmern, da sonst die nahen gelegenen Hotels ausgebucht oder sehr teuer sind.

- Labels verwenden um Flohmarktspiele auszuzeichnen. Der mit Kreppband befestigte Barcode schrubbte sich sehr leicht ab.

- Sich frühzeitig als Helfer melden um mit noch mehr Brettspielbegeisterten plaudern zu können.

- Mindestens einen Mitspieler mitnehmen, damit weniger Wartezeit entsteht.


Mein Dank

Ich danke Alex für die Organisation der BerlinCon. Du bist sicher nicht der Einzige, aber von meiner Sicht aus derjenige, der vorne steht.


Ich danke Johannes und Jan, die diese Veranstaltung ins Leben gerufen haben und sich weiterhin Gedanken machen wie sie zu verbessern ist.


Ich danke allen Helfern hinter den Kulissen, die 72 Stunden am Tag gearbeitet haben, damit wir Besucher eine tolle und angenehme Messe erleben durften. Ich konnte einen Bruchteil davon sehen und miterleben, das ist wirklich harte und lange Arbeit!


Ich danke allen Bloggern, die über die Messe berichten und sie so bekannt machen.


Ich danke allen Verlagen, die bereit waren ihre Spiele zu zeigen, sie zu erklären und sie zum Spielen zur Verfügung zu stellen.


Und ich danke allen Menschen, die sich mit mir auf der Messe unterhalten haben. Ob nun vor oder hinter den Kulissen. Ich konnte ohne Ausnahme mit allen plaudern (vorausgesetzt es kam zu einer Gelegenheit) und hatte immer ein tolles und interessantes Gespräch.


DANKE für eine so fantastische Veranstaltung.

Meine Spieleeindrücke:

In Gaja Projekt geht nicht nur

Thematisch einen Schritt weiter, gelöst von der Planetenoberfläche in die Besiedelung des Alls, auch spielmechanisch setzt es noch eine Schippe drauf. Die Spieler verkörpern verschiedene Rassen und kolonialisieren das All, indem sie die unterschiedlichen Umweltbedingungen der unterschiedlichen Planeten umwandeln und Siedlungen errichten. Diese Siedlungen können bis zur höchsten Stufe, der Festung bzw. die Labore, weiter ausgebaut werden. Am Anfang jeder Runde werfen die verschiedenen Gebäudetypen jeweils Ressourcen ab, die in der Runde zum Bau neuer Gebäude, bzw. für das terraformen der Planeten genutzt werden können.

Auch die Machtaktionen mitsamt dem Rondell wurde von TM übernommen und weiterentwickelt. Es ist nun auch möglich weitere Machtsteine in den Kreislauf zu bringen und diese zudem für das Terraformen bestimmter Planeten zu nutzen. Der Kulttrack wurde komplett abgeschafft. Stattdessen gibt es einen Technologietrack, auf dem festgehalten wird, wie viele Ressourcen ich für das Umwandeln der verschiedenen Planetentypen brauche (ehem. Schaufeln), wie weit sich meine Rasse ausbreiten kann (ehem. Schifffahrt), und welche zusätzlichen Ressourcen ich erhalte. Das Ende eines Technologietracks kann nur von einem Spieler erreicht werden und auch nur, wenn dieser vorher eine Allianz (ehem. Stadt) gegründet hat. Das Spiel spielt sich wie Terra Mystika, eines meiner Lieblingsspiele, mit hier und da und dort ein paar Stellschrauben, -muttern und Optionen mehr. Ich finde Gaja Projekt sehr gute, allerdings spricht mich das Thema seines Vorgängers einfach mehr an und für mich ist der Komplexitätsgrad einen Tick zu hoch.

Menara ist ein Geschicklichkeitsspiel

und zwar ein kooperatives und von den Regeln her sehr einfach! Jeder Spieler erhält Spieleranzahl abhängig 4-6 zufällige farbige Säulen und in die Spielmitte kommen weitere 6 zufällige Säulen in den "Bazaar". Wer an der Reihe ist darf erstmal beliebig viele seiner Säulen mit der Mitte tauschen dann muss er sich für eine Schwierigkeitsstufe (einfach, mittel, schwer) entscheiden und vom entsprechenden Stapel eine Karte aufdecken und die abgedruckte Aufgabe erfüllen (z.B. setzte 2 Säulen oder setzte 2 Säulen auf eine Platte oder versetzte 3 Säulen von einer Platte auf eine höher gelegene, etc.). Die Platten haben dabei verschiedenfarbige Plätze, auf denen die zugehörige Säule platziert werden darf. Ist eine Platte komplett gefüllt, muss sofort eine neue Platte platziert werden.

Das Spielende ist erreicht, wenn alle Säulen aus dem Beutel gezogen wurden, alle Aufgabenkarten gezogen wurden oder alle Platten verbaut wurden. Nun wird geschaut ob die Siegbedingung erfüllt wurde. Falls ja, dann haben die Spieler gewonnen, falls nicht oder falls der Turm vorher zusammengebrochen ist, haben alle gemeinsam verloren.

Die Siegbedingung ist je nach Schwierigkeitsgrad 3-5 Ebenen, die man bauen muss. Jedes Mal im Spiel, wenn man eine Aufgabe nicht erfüllen kann oder eine Platte als neue Grundfläche anfügt, erhöht sich diese Bedingung um +1. Oftmals muss man am Ende sechs, sieben oder sogar noch mehr Ebenen nach oben bauen, dann wird es spannend und die Spieler gehen höhere Risiken ein, nur damit nicht noch eine weitere Ebene gebaut werden muss.

Ein kleines Manko im kooperativen Aspekt gibt es, vor allem für sehr ehrgeizige Spieler: Derjenige Spieler, der den Turm zum Einstürzen bringt, könnte von allen anderen als Buh-Mann angesehen werden. So gäbe es tatsächlich einen Spieler, der ein wenig mehr verloren hat als alle anderen, weil er die Schuld trägt, dass alle verloren haben.

In meinen Partien ist das glücklicherweise nie passiert, denn dann würde das ansonsten super Spielgefühl kaputt gemacht werden. Mir gefällt Menara sehr gut. Es ist knifflig die einzelnen Aufgaben zu erfüllen und jedes Mal Spannend von welchem Stapel ich die Aufgabe ziehen möchte... Schaff ich wirklich schon eine schwere oder doch lieber nochmal einfach?... der Einfach-Stapel ist doch aber schon fasst leer...!

Ich habe Barrage letztes Jahr auf der

Spiel’18 in Essen bereits zur Probe gespielt und habe es daraufhin bei Kickstarter unterstützt. Im Laufe der Kampagne sind Stimmen laut geworden, dass Versprechungen seitens des Verlags nicht eingehalten werden sollen, das Spielbrett total verbogen sein soll usw. Ich habe mir auf der Messe nochmal einen Eindruck über das Spielmaterial machen wollen und muss sagen, dass es für mich eine ausreichende Qualität hat. Ja, es hat hier und da vielleicht tatsächlich Mängel, aber ein fehlender UV Streifen ist mir nicht wichtig. Ich spiele sehr selten bei Schwarzlicht.

Dass das 3D-Brett nur diagonal in die Schachtel passt finde ich schon störender, aber es passt schlussendlich in die Schachtel (mit Abstrichen, okay!). Die Qualität der Räder stört mich im Gesamten aber tatsächlich, denn wenn man den Befestigungs-Pin nicht exakt mittig einführt (was wegen der Stanzung passieren kann), dann klemmt das Rad beim Drehen und das stört das Spiel und somit mein Spielgefühl! Ich freue mich dennoch auf meine Ausgabe, die heute bereits das Mittelmeer verlassen hat.


In Barrage stellen die Spieler Energiekonzerne dar, die alle gleichzeitig den gleichen Berghang auserkoren haben, um dort ihre Wasserkraftwerke zu bauen. Dieses Spiel funktioniert nach dem Arbeiter-Einsatz Prinzip, allerdings hat jeder Spieler insgesamt 15 Arbeiter und die Aktionen auf dem Spielplan kosten unterschiedlich viele davon. Dabei kann mir kein Gegenspieler Aktionen weg nehmen, sie werden dann nur entsprechend teurer (irgendwann sind sie auch ganz weg). Die Spieler bauen im Spiel Staudämme um das vom oberen Spielplan fließende Wasser zu stauen, leiten dieses Wasser in ihre, ebenfalls gebauten Kanäle zu ihren Kraftwerken. Kraftwerke weiter unten im Tal sind billiger zu produzieren, erbringen meist aber auch einen geringeren Ertrag, wobei höher gelegene Dämme und Kraftwerke zusätzlich den unteren das Wasser verwehren könne. Setzen diese das Wasser nicht zur Stromerzeugung ein, fließt es auch nicht den Berg hinab und weiter unten stehende Spieler schauen in die Röhre! Mir macht das Spiel wahnsinnig viel Spaß. Es ist absolut Thematisch, wobei mich das Thema Energieerzeugung auch trifft, wie die Faust aufs Auge.

Ich habe beim diesjährigen Root-

Turnier zum Erscheinen der deutschen Ausgabe mitgemacht. Es war knapp und spannend. Ich spielte die Katzen und konnte schon früh im Spiel einige Punkte sammeln. Der Vagabund hat mir dann aber früh im Spiel den Keep Token weggenommen und einige meiner Krieger dezimiert. So hatte die Allianz die Chance innerhalb von ein paar Runden ihre drei Basen aufzubauen.

Die Vögel hatten in der zweiten Runde und später in der Partie leider gravierende Programmierfehler begangen und der Spieler so nicht ins Spiel fand und abgeschlagen war. Ich konnte mich auf 26 Punkte vorarbeiten und hätten in der Folgerunde mit dem Bau von 2 Häusern klar gewonnen. Der nach mir folgende Vagabund Spieler hat es dann noch auf 29 Punkte sehr knapp nicht geschafft. Meine Hoffnung stieg, denn die Allianz empfand ich mit 23 Punkten zu weit vom Sieg entfernt… Am Ende hat die Allianz aber innerhalb einer Runde 7 Punkte durch zerstören verschiedener Marker machen können und so einen Zug vor mir das Spiel für sich entscheiden können. Anschließend wurde ich vor die Kamera gebeten. Ob das Video schon online ist weiß ich nicht. Es war mein erstes Mal vor einer Kamera und ich hoffe ich habe mich nicht zu peinlich verhalten.


Ich liebe root, es ist ein geniales Spiel wie ich finde! Das Herausstechende an root ist wohl das total asynchrone Spiel. Jeder Spieler spielt im Grunde eine eigene Mechanik und trotzdem spielen alle Spieler zusammen auf dem Brett und Interaktion gibt es genug. Wer an der Reihe ist führt drei Spielphasen durch (Vogelgesang, Tageslicht und Nachtphase). Grundsätzlich können alle Spieler die gleichen Dinge. Spielfiguren auf das Feld rekrutieren, diese Bewegen und angreifen. Gegenstände herstellen um Siegpunkte zu erhalten oder einfach Gebäude errichten um in späteren Runden davon zu profitieren. Das Ziel eines jeden Spielers ist ebenfalls das gleiche: Als erster 30 Punkte haben. Derjenige, der das schafft gewinnt das Spiel auf der Stelle. Die Katzen versuchen dieses Spiel zu erreichen indem sie viele Gebäude bauen, wozu sie Holz benötigen, das von ihren Sägemühlen stammt. Sie Rekrutieren an Stellen wo ihre Rekrutierungsgebäude liegen und sie Stellen Gegenstände mit dem dritten Typus an Gebäuden her.

Die Rebellen hingegen bauen einen Kartenstapel auf. Mit diesen Karten können sie ihre Rebellenmarker verbreiten und ggf. am Anfang einer ihrer Runden, dort einen Stützpunkt errichten, wo sie bereits einen Marker platzieren konnten. Die Anzahl Aktionen hängt von der Anzahl Offizieren ab, die sie rekrutiert haben, wofür man aber erstmals einen Stützpunkt braucht und und und...

Die Vögel Spielen Karten fest in eine Programmierleiste und bekommen die Karten nicht mehr von dort weg. Sie müssen jede Runde dieses Programm durchlaufen (Rekrutieren -> Bewegen -> Kämpfen -> Bauen) und falls ein Programmschritt nicht möglich ist, da vielleicht alle Bauplätze voll sind oder gerade kein Gegner da ist, den man bekämpfen kann, verlieren sie die komplette Programmierung, sowie Siegpunkte, beenden ihren Zug und fangen in der Folgerunde nochmals von vorne an. Der Vagabund hat keine Armeen. Er hat nur eine einzige Spielfigur und darf sich immer die gebauten Gegenstände der anderen Spieler mit seinen Handkarten erkaufen. Seine Aktionen, die Anzahl, sowie die Art, hängen von den Gegenständen ab, die er erkaufen konnte.

Für mich fühlt sich das Spiel sehr gut balanciert an, da man im Normalfall vermeidet auf einen schwachen Gegner zu gehen, sondern alle den vermeintlichen Führenden angreift. Es macht einfach Spaß zu sehen, wie die Grundverschiedenen Mechanismen der Spieler zu einem gleichmäßigen Anstieg der Siegpunkte führen. Ich sehe aber auch bereits zwei Schwächen des Spiels. Zum einen lässt sich das Spiel unter Umständen ewig hinauszögern, wenn sich viele Spieler dazu entscheiden statt auf Siegpunkte zu gehen sich Dominanz-Karten zu schnappen. Zum Anderen, was sehr viel ärgerlicher ist mMn, kann das Spiel so plötzlich Enden, da ein Spieler einen ungeschützten Markerhaufen angreift und für jeden Marker einen Siegpunkt erhält, dazu noch 2 Gegenstände herstellt und so in einer Runde knappe 10 Punkte macht und gewinnt, obwohl er noch weit, weit hinten lag. Mir macht das Spiel dennoch sehr viel Spaß und ich würde es sehr gerne noch sehr viel öfter spielen.

Der Solospielmodus gegen den Mechanical Marqise spielt sich sehr einfach. Es ist kein großer Verwaltungsaufwand nötig um den Bot spielen zu lassen. Allerdings macht es, außer um die Regeln der einzelnen Fraktionen kennenzulernen auch kaum Sinn gegen ihn zu spielen, denn er ist nicht besonders stark!

Der Trick daran ist, den Bot so schnell es geht die Kontrolle seiner Lichtungen wegzunehmen. Ein Gleichstand reicht fürs erste und sobald man ihn dann poe a poe aus seinen Lichtungen vertrieben hat, macht er keinerlei Punkte und man hat alle Zeit der Welt das Spiel zu gewinnen. Mit den Lizards war es besonders einfach, denn diese können einfach überall auftauchen, so lange sie die richtige Karte haben, und somit auf einfachste Art verhindern, dass sich die Katzen vermehren. Im Kooperativen Modus war es noch viel, viel einfacher gegen den Bot zu gewinnen, denn man muss zwar beide Parteien auf 30 Punkte bringen, kann aber gemeinschaftlich das Licht der Katzen ausschalten, wobei diese dann 0 Punkte pro Runde bekommen und man dann alle Zeit der Welt hat. Den Kompetitiven Modus mit, bzw. gegen den Bot möchte ich noch ausprobieren. Da könnte es sein, dass dieser doch noch Sinn ergibt.

Die Woodland Alliance war bisher für mich (neben den Eyrie und Cats) die am schwersten zu Spielende Fraktion, da es nicht ganz so einfach ist Fuß zu fassen und rechtzeitig den Führenden Spieler einzudämmen. Wenn dann noch Würfelpech dazu kommt hat man schnell verloren.

5. Trismegistus – the ultimative Formula, Board and Dice (https://boardgamegeek.com/boardgame/281442/trismegistus-ultimate-formula)


Dieses Spiel ist eines aus der Gattung komplex und verwoben! Die Spieler verkörpern Alchemisten, die durch erfüllen von Aufträgen zum Besten aufsteigen wollen. Zum Rundenanfang werden verschiedenfarbige Würfel geworfen und je nach Symbol auf eines der sechs Felder des Spielbrett sortiert. Die Spieler nehmen sich in ihrem Zug einen der Würfel oder, solange sie einen aktiven Würfel auf dem eigenen Tableau haben, führen eine Aktion aus. Die Anzahl der Aktionen die pro Würfel ausgeführt werden kann, wird durch die Anzahl der Würfel bestimmt, die auf dem Feld lagen, vom dem der Würfel stammt. Die Aktionsmöglichkeiten hängen aber von der Farbe UND/ODER dem Symbol des Würfels ab.

So können neue Aufträge genommen, neue Materialien aus anderen hergestellt, auf dem Technologiebaum vorangeschritten werden oder Aufträge erfüllt werden. Das Spiel ist äußerst Verzahnt und da ich nur ein paar Runden spielen konnte, kenne ich nicht mal das volle Potential des Spiels. Trotz guter Regelerklärung stand ich vor meinem ersten Zug noch ratlos da! Wie sollte das Spiel doch gleich funktionieren. Die Symbolik der Würfel, die mit den Aktionen auf dem Haupt und Nebenboard korrespondiert ist zwar eindeutig, aber nicht gerade leicht zu lesen. Bereits in der zweiten Runde hatte ich bereits vieles Begriffen und mir einen Plan gemacht, was ich erreichen möchte. Ich würde gerne mal eine vollständige Partie spielen. Um es selbst ins Regal zu stellen wäre es mir vermutlich aber zu komplex. Das heißt nicht zu schwer, aber es würde den Spieltisch wohl zu selten zu Gesicht bekommen.

Die deutsche Ausgabe des

Echtzeitspiels Kitchen Rush wurde bei Pegasus Spiele angekündigt. Es könnte schon diesen Oktober in Essen so weit sein und ich freue mich wirklich sehr darauf.

Klar, das Spiel ist auch in englischer Sprache locker spielbar, allerdings mag ich es, wenn auch meine Kinder und andere nicht Englisch-Sprachigen die Gerichte, die sie den Gästen aus der Küche tragen lesen und verstehen können.


Im Spiel übernehmen die Spieler kooperativ alle Aufgaben, die in einem Restaurant anfallen. Das geht von der Tischzuweisung für die Gäste, über Besorgungen und Kochen der Zutaten sowie dem Servieren der Gerichte bis hin zum Teller waschen. Die Arbeiter des Arbeiter-Einsatz Spiels sind dabei Sanduhren und müssen, bevor sie versetzt werden dürfen, einmal komplett durchgelaufen sein. Das Spiel geht auf Zeit und es geht sehr hektisch zur Sache, wie ich es mir in einer Großküche so vorstelle. Diese Hektik und die sehr gelungene Illustration machen das Spiel äußerst Thematisch und für mich eines der besten Echtzeitspiele auf dem Markt.



Der Unterhändler ist ein Knobelspiel für einen Spieler. Thematisch schlüpft der Spieler in die Rolle des Unterhändlers, der mit einem vom Spiel gesteuerten Geiselnehmer verhandeln muss. Ziel des Spiels ist es, mindestens die Hälfte aller Geiseln zu retten und den Geiselnehmer gefangen zu nehmen oder zu töten.

Um dieses Ziel zu erreichen hat der Spieler Verhandlungskarten auf der Hand, die er während einer Runde ausspielen kann und das Ergebnis der Karte erwürfeln muss. So kann er die Laune des Geiselnehmers und damit die Chance Geiseln zu befreien erhöhen oder vermindern. Er kann dadurch aber auch an Verhandlungspunkte (Währung) kommen und mit diesen neue Verhandlungskarten für seine Hand kaufen. Einmal ausgespielt wandern diese Karten aber wieder auf ihre jeweiligen Decks zurück.

Ich hatte in meiner Erstpartie entweder Mega Würfelpech oder ich verstehe das Spiel nicht komplett. Egal in welchem Winkel ich die Würfel fallen lies, es kamen dabei nicht sehr oft Erfolge heraus. Einen Reroll Versuch gibt es nicht und so wars einfach nur Pech und Versagen auf ganzer Linie. Wenig Chancen für den Unterhändler, dass ich nochmals in seine Rolle schlüpfen werde. Was für beide Seiten vielleicht aber auch die beste Wahl ist!

Zu spät habe ich festgestellt, dass der

Autor des fantastischen Spiels „Detective Club“ auch anwesend war. Als ich ihm endlich über den Weg gelaufen bin, hatte er noch ein verpacktes Spiel auf dem Stuhl liegen! Dieses hatte er allerdings bereits einer Dame der aktuellen Spielrunde versprochen. Daraufhin habe ich nach einem der beiden offenen Exemplare gefragt, wovon eines, das mit Spielschachtel ebenfalls bereits versprochen war. Es blieb ein Exemplar ohne Box und einem fehlenden Lupenmarker für 10,- EUR. Schnäppchen vermutlich, aber wenn dann wollte ich schon ein komplettes, am liebsten eines der deutschen Exemplare von der Spiel’18.


Detective Club vereint das Beste aus zwei bereits sehr guten Spielen. Es nutzt zum einen die toll illustrierten Karten, die ich aus Dixit kenne, sowie die Kreativität aus dem gleichen Spiel. Zum anderen nutzt es die Spielmechanik von Agent Undercover, allerdings in einer leicht anderen und verbesserten Form.

Alle Spieler erhalten 6 Handkarten mit (Dixit) Illustrationen. Ein Spieler wird zum Startspieler erklärt. Dieser wählt und spielt eine Handkarte aus und schreibt danach auf Notizblöcke für jeden Spieler einen Begriff, der zur gespielten Karte passt, auf. Die Blöcke werden dann an die Spieler verteilt, nur einer erhält einen Block ohne Begriff! Reihum spielen die Spieler weitere Karten aus, bis vor jedem Zwei davon aus liegen. In der zweiten Phase des Spiels beginnt wieder der Startspieler seinen Begriff laut zu verkünden und danach seine Karten zu erklären. Diese Erklärung ist wichtig und sollte nicht zu schnell gehen um dem Verräter eine Chance einzuräumen, dazu später mehr. Jetzt müssen alle Spieler wieder reihum ihre ausgespielten Karten erklären, warum genau diese zum Begriff passen.

Nach dieser Runde folgt eine dritte, die ebenfalls in Spielerreihenfolge durchlaufen wird, in der die Spieler nun Verdächtigungen in Form eines Markers zu den gegnerischen Spielern legen müssen. Ziel dabei ist es, den Verräter, derjenige mit dem leeren Block zu entlarven. Am Rundenende erhält jeder Spieler Punkte, wenn sie auf den richtigen Spieler getippt haben. Der Verräter erhält Punkte, wenn er nur einen oder keinen Verdacht erhalten hat. Der Startspieler erhält Punkte, wenn der Verräter enttarnen bleibt, so hat dieser Interesse den Begriff möglichst einfach zu wählen und seinem Mitspieler möglichst viel Zeit beim Erklären der Karten einzuräumen.

Dieses Spiel ist für mich das Beste seines Genres. Es gibt für die Spieler immer die Notlüge, sie hätten keine besseren Karten auf der Hand gehabt und so muss man sich nicht kurz und knapp eine Lüge aus den Fingern ziehen. Außerdem hilft die definierte Reihenfolge da ebenfalls um sich auf seine Erklärung vorzubereiten. Durch die verrückten Kartenillustrationen kann man auch immer irgendwas finden, das zum Begriff passen könnte und wenn es nur eine unscheinbar Farbe ist. Ein fantastisches Spiel, das ich bisher nur mit Dixit Karten spielen konnte, da es vergriffen ist. Ich werde es aber auf jeden Fall kaufen, sobald ich ran komme, allein schon um die Autoren- und Illustrationsleistung zu würdigen.


In diesem Spiel sind die Spieler Angler,

die versuchen möglichst punkteträchtige Fische aus dem Fluss zu ziehen. Zu Beginn der Runde werden eine bestimmte Anzahl Würfel geworfen. Der Startspieler darf sich einen davon aussuchen und mit diesem entweder einen Angelhaken auswerfen und versuchen einen Fisch an die Leine zu bekommen, oder wenn bereits einer an der Leine ist, diesen einzuholen. Je nachdem welche Köder verwendet wird, kann der Angelhaken an verschiedenen Stellen des Flusses ausgeworfen werden. Dorf hat der Angler eine 1/4 Chance den gewählten Fisch zu fangen. Hat er Pech, treibt der Köder weiter den Fluss hinab und im folgenden Abschnitt erhöht sich die Chance schon auf eine 2/3 Chance. Falls der Köder auch noch zum dritten Flussabschnitt passen sollte, wird dort schlussendlich zu 100% ein Fisch an den Haken genommen. Mit weiteren Würfelwerten können die Fische am Haken nun eingezogen werden. Je höher der Würfelwert, desto schneller dreht sich die Spindel. Auf dem Feld, auf dem die Spindel landet, erhält der Spieler einen Bonus. Der nächste Startspieler wird bestimmt, wer die kleinste Summe an Augenzahlen vor sich hat. So sind die hohen Würfelwerte zwar potentiell besser, die kleinen aber durchaus ebenfalls attraktiv. Ein Spiel mit leichter Mechanik und tollem unverbrauchten Thema.


10. Feed the Kraken, Spiel Instabil (https://boardgamegeek.com/boardgame/271601/feed-kraken)

In diesem Deduktionsspiel

heuern die Spieler an Bord eines Segelschiffes an. Ziel ist es dieses über die See in den sicheren Hafen zu führen, doch Vorsicht! Unter der Besatzung befinden sich ein paar Piraten und sogar ein Kultist, die andere Ziele verfolgen. Die Piraten versuchen das Schiff in die Piratenbucht zu locken um es dort zu plündern. Der Kultist möchte vom Captain durch bestimmte Aktionen geopfert oder vom Kraken gefressen werden.

Das Spiel hat zweifelsohne Anleihen von „Secret Hitler“. In meinen Augen ist das Spielkonzept hier allerdings besser umgesetzt und das Thema wesentlich Familienfreundlicher gestaltet.

Der Kapitän bestimmt 2 Mitspieler. Einen ersten Maat und einen Steuermann. Im zweiten Schritt der Runde stimmen alle Mitspieler mit Pistolenmarkern ab, ob sie mit der Entscheidung einverstanden sind oder nicht. Bei 4 oder mehr Markern kommt es zu einer Meuterrei und der Captain wird vorübergehend abgesetzt und durch einen Meuterer ersetzt. Die gebotenen Pistolen müssen dafür abgegeben werden. Wird die Wahl angenommen, dann erhalten sowohl Kapitän, als auch der erste Maat jeweils zwei Befehlskarten, wählen je eine aus die sich dem Steuermann übergeben. Dieser mischt beide und wählt dann eine aus, die der Kapitän verkündet. Entweder wird nach Westen in Richtung der Piraten gesegelt, nach Osten zum sicheren Hafen oder nach Norden, was wiederum dem Kultisten hilft. Durch die Wahl der Rollen, den Abstimmungen und schlussendlich der Wahl der Befehlskarten durch 3 Hände kommen in diesem Spiel sehr viele Informationen zusammen, die für beide Seiten ausgenutzt werden können. Ein absolut geniales Spiel, das wieder eine Stufe höher steigt als seine Vorgänger.

Die Tavernen im tiefen Tal ist ein

Würfeldraft Spiel von Wolfgang Warsch. Ich muss gestehen, dass ich zwar anfangs sehr angetan war von den Spielen des Autors, sich diese Begeisterung allerdings nicht lange halten konnte. Das Top Spiel von ihm ist in meinen Augen immer noch Ganz schön Clever Teil 1 und 2, wobei mir, bei einem Würfelspiel, die Leichtigkeit des ersteren deutlich besser gefällt.

Sowohl Fuji, als auch Quacksalber haben mich in der ersten Partie begeistern können, sind in den Folgepartien aber sehr schnell abgerutscht. Mit dieser Befürchtung bin ich an die Tavernen herangetreten.

Auch hier hat mich die erste Partie abgeholt und begeistern können. Ich kann mir aber auch sehr sehr gut vorstellen, dass die Begeisterung hier auch anhalten kann, denn es ist ein Deckabuspiel, ein Draftspiel und ein Aufbauspiel in einem.

Zu Rundenbeginn decken die Spieler Karten von ihrem Deck auf, bis alle Tische mit Gästen befüllt sind. Das können bei den Spielern durchaus unterschiedlich viele sein, denn das Deck kann mit zusätzlichen Tischen und auch Bediensteten verbessert werden. Danach würfeln die Spieler je vier Würfel und suchen sich davon einen aus, mit dem sie die Aktionen auf ihren aufgedeckten Karten nutzen. Die restlichen drei Würfel werden zum nächsten Spieler geschoben. Nach vier Drafts hat folglich jeder Spieler fair verteilte vier Würfel und somit vier Aktionen aus seinen X ausgespielten Karten. Mit Geld holt man sich neue Angestellte und Mobiliar, mit Bier neue Gäste in sein Wirtshaus (Kartendeck). Die neu gekauften Karten werden oben auf das Deck gelegt und sind damit direkt im nächsten Zug nutzbar.

Mit Geld kann man außerdem sein Wirtshaus (Tableau) verbessern um mehr Gold oder Bier für die Folgerunden aufzubewahren, Standartaktionen aufzuwerten, etc. Nach einer festen Rundenanzahl endet das Spiel und die Siegpunkte der Karten im Deck werden gezählt.

Durch weitere Module, die bereits im Grundspiel enthalten sind, kann das Spiel weiter individualisiert werden. So kann man Karten aus dem Deck ausdünnen, Schnaps im Winter an Zwergengaukler verkaufen usw. Für mich war das Spiel eine Überraschung. Ich hatte tatsächlich mit weniger gerechnet. Gekauft wird es, wenn überhaupt, aber erst nach zufriedenstellender dritter Partie :D.

12. Champions of Midgard / Trickerion, Corax Games (https://boardgamegeek.com/boardgame/172287/champions-midgard)

Am Ende der Messe (3h vor Schließung)

wollte ich mir noch das von so vielen als gutes Spiel angepriesene Champions of Midgard antesten. Nachdem ich eine viertel Stunde auf einen freien Tisch gewartet habe, habe ich nochmal 30 bis 40 Minuten auf Mitspieler gewartet, bzw. angesprochen… ohne Erfolg! So bleibt mir die eine Aussage des Spielers, der vor mir auf meinem Stuhl saß, dass das Spiel sehr an Räuber der Nordsee erinnert und er dieses auch bevorzugen würde. Wenn sich eine neue Gelegenheit bieten sollte, werde ich einen neuen Versuch starten das Spiel kennenzulernen, aber so hab ich erstmal genug davon, auch wenn das Spiel an für sich nichts dafür kann!

Ich habe die Wartezeit damit verbracht dem Nachbartisch mit Rat und Regeln zur Seite zu stehen, denn diese waren gerade in den Genuss einer Trickerion Regelerklärung gekommen. Nach der langen Erklärung konnte das Spiel losgehen, aber da ist aller Anfang schwer! Wie war das doch gleich? Trickerion ist ja im Grunde ganz einfach. Nehmt euer Handbuch, dreht es auf die Rückseite und hangelt euch Schritt für Schritt durch. Da kann nichts schiefgehen. Alle weiteren Details und Regelunklarheiten konnte ich ihnen dann auch beantworten. So waren beide Parteien zufrieden. Ich hatte etwas zu tun und sie haben ihre Fragezeichen verloren… win/win

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