In der Halle des Bergkönigs
„In der Halle des Bergkönigs“, bei Skellig Games erschienen, beinhaltet Engine-Building- und Puzzleelemente sowie Ressourcenmanagement. Das Spiel ist für 1 bis 5 Spieler von Jay Cormier und Graeme Jahns.
Die Trolle mussten fliehen, doch der Berg hat sich gerächt. Nun sind die überlebenden Zwerge geflohen und die Trümmer der alten Hallen rufen die Trolle nach Hause. Diesem Ruf folgen sie.
Als Anführer eines Stammes ist es unsere Aufgabe, ein Gefolge aus Trollen aufzubauen.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist erstklassig. Der deutschen Ausgabe liegen gleich der Solo- bzw. Koop-Modus und die Erweiterung „Champions“ dabei.
Klasse finde ich den doppelseitig bedruckten Spielplan. Es gibt eine Seite für 3 Personen und eine Seite für 4 oder 5 Spieler. Eine 2-Personen-Partie kann man auf beiden Seiten spielen. Das Pappmaterial hat eine super Dicke und die zahlreichen Holzressourcen haben eine gute Qualität. Herausstechen tun hier die Statuen, Sockel, Loren und Hämmer, denn diese sind nicht einfach nur Holz-Cubes sondern auch entsprechend geformt. Die Illustrationen sind detailgetreu und die Karten-Qualität ist gut. Ein Sonderlob erhalten auch die kleinen aber super übersichtlichen Spielertableaus. Hier bekommt man alle benötigten Informationen übersichtlich und kompakt dargestellt. Das erleichtert den Spielablauf ungemein.
Die Anleitung ist verständlich geschrieben und Fragen bleiben keine offen.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist recht schnell verstanden und auch eine Regelerklärung funktioniert problemlos. Der Spielaufbau hingegen benötigt etwas mehr Zeit und auch Platz sollte ausreichend zur Verfügung stehen.
Großen Spaß macht dann schon der Beginn des Spiels. Jeder Spieler erhält 6 Start-Troll-Karten. Von diesen zieht jeder dann zwei und wählt davon eine Karte aus, die an das Spielertableau gelegt wird. Nun wird eine Karte nachgezogen und das Spiel wiederholt sich, bis 4 Karten oberhalb des Tableaus liegen. Diese bilden nun den sogenannten Troll-Thing bzw. den Anfang davon. Das Besondere hier ist, dass man mit der Auswahl zum einen seine Start-Ressourcen festlegt (die ganz unten abgebildeten Ressourcen) und zum anderen aber auch schon die Ressourcen sieht, die man im späteren Verlauf durch eine Aktivierung (wir kommen auf diesen tollen Mechanismus noch genauer zu sprechen) erhält. Bereits am Anfang muss man also schon ein wenig über die eigene Spieltaktik nachdenken.
Bis auf den Startspieler erhalten alle
noch Bonusressourcen, die sich nach der Karte auf der Hand bzw. nach der noch nicht angesehenen Karte richten. Dies sorgt für einen sehr guten Ausgleich des Startspieler-Vorteils, da Ressourcen immer Mangelware sind. Meistens war ich sogar froh wenn ich kein Startspieler war, da ich die Bonusressourcen als wertiger einschätze und die ersten zwei Züge keinen wesentlichen Vorteil bringen.
Bevor wir uns die Spielphasen anschauen, möchte ich ein paar Kleinigkeiten erklären, auf die ich im Verlaufe der Rezension immer wieder zurückkomme. Hier handelt es sich um die Elemente, mit denen ihr zahlreiche Punkte generieren könnt.
Zum einen wären da die Sockel. Diese erhaltet ihr, wenn ihr einen Troll der Stufe 2 oder 3 rekrutiert. Sockel gibt es, ebenso wie die Statuen die ich euch gleich erkläre, in drei unterschiedlichen Farben. Diese Farben stehen für Feuer, Eis und Mond. Sockel könnt ihr auf Tunneln, die über eine Verankerung verfügen, platzieren. Die Platzierung muss immer unmittelbar nach dem Bau des Tunnels erfolgen. Überlegt euch daher gut wann und wo ihr einen Sockel platzieren wollt, da ihr diesen nicht mehr bewegen könnt. Mit der Platzierung eines Sockels erhaltet ihr einen Sockelwertungsmarker. Allerdings nur dann, wenn dies der erste Sockel der Kategorie innerhalb einer der 5 Bergschichten ist. Diese Marker bringen euch 1 bis 4 Punkte und werden zu Spielbeginn zufällig auf der Sockelwertungsleiste verteilt. Die Sockelwertungsmarker sind nett und schöne Zusatzpunkte. Wesentlich wichtiger sind die Sockel, aus meiner Sicht, allerdings um Statuen auf diesen zu platzieren.
Diese Statuen werden zu Spielbeginn
auf dem Spielplan verteilt. Um eine Statue zu erhalten, müsst ihr diese freigraben. Eine Statue grabt ihr frei, indem ihr einen Tunnel über das Feld legt. Die Statue platziert ihr anschließend auf dem gleichen Feld in eurem Tunnel. Nun befindet sich die Statue in eurem Tunnelnetzwerk und ihr könnt sie bewegen. Je tiefer ihr diese in den Berg bewegt, desto mehr Punkte bringt euch die Statue am Spielende. Gelingt es euch nun noch die Statue auf einem farblich passenden Sockel zu platzieren, so verdoppelt sich die Punktzahl.
Dann wären da auch noch die großen Hallen. Diese könnt ihr im Rahmen eures Spielzugs einweihen. Die großen Hallen gibt es in unterschiedlichen Größen. Ihr könnt eine Halle einweihen, wenn ihr diese in eurem Tunnelnetzwerk platzieren könnt. Beachtet bei eurer Planung immer, dass Sockel zerstört werden, wenn ihr eine große Halle auf diese legt. Statuen hingegen setzt ihr einfach auf das entsprechende Feld der Halle. Große Hallen bringen euch Punkte. Diese Punkte erhöhen sich stark wenn es euch gelingt, eine Statue auf den Altar der Halle zu bewegen.
Es gilt zwischen diesen Möglichkeiten immer genau abzuwägen und vor allem auch die Anzahl an Spielzügen immer zu beachten. Es gibt viele Strategien, auf die man seine Spielweise hier fokussieren kann.
Ein Spielzug unterteilt sich nun in 4 unterschiedliche Phasen, auf die ich kurz eingehen möchte.
In der ersten Phase, Zauber und Werkstätten, dürft ihr einen Zauber wirken und eine Werkstatt aktivieren.
Zu Beginn des Spiels verfügt ihr noch nicht über einen Werkstattzugang. Diesen müsst ihr euch erst erschließen. Eine Werkstatt erschließt man sich durch den Tunnelbau. Sobald man einen Tunnel angrenzend an ein Werkstattfeld baut, darf man sich eine der Werkstätten aus dem Vorrat nehmen und auf das entsprechende Feld legen. Hierdurch erhält man zusätzliche Aktionsmöglichkeiten, wie zum Beispiel den Tausch von Ressourcen. Diese Möglichkeit hat großen Einfluss auf die eigene Spieltaktik. Da nur je Spieler 2 plus eine weitere Werkstatt zur Verfügung stehen, lohnt es sich hier schnell zu sein. Ein anderer Spieler kann allerdings auch sein Tunnelnetzwerk angrenzend zu dieser Werkstatt bauen und diese dann nutzen. Die Anzahl, wie oft eine Werkstatt genutzt werden kann, hängt von der Anzahl der Zugänge ab.
Außerdem könnt ihr noch einen Zauber wirken, welche ein ganz tolles Element des Spiels sind, da diese klasse Möglichkeiten bieten. Es liegen immer drei unterschiedliche Zauber aus, die durch Abgabe einer Rune, die auf die Zauberkarte gelegt wird, aktiviert werden können. Jeder Zauber allerdings nur dreimal. Anschließend wird der Zauber gegen einen neuen Zauber ersetzt.
Die zweite Phase, Rekrutieren oder Graben, ist eine Muss-Phase. Diese Phase ist das eigentliche Herzstück des Spiels.
Die Rekrutierung eines Trolls erfolgt nach einem klasse System. So gibt es 1er, 2er und 3er Trolle, die pyramidenförmig übereinanderliegen. Je höher die Stufe, desto „besser“ sind auch die Ressourcen, die man erhält. Ein Troll der Stufe 1 ist kostenlos. Möchte man einen Troll der Stufe 2 oder 3 rekrutieren, so müssen alle darunterliegenden Trolle bestochen werden. Eine Rekrutierung eines Trolls der Stufe 2 kostet folglich 2 Geld und eine Rekrutierung eines Trolls der Stufe 3 kostet 5 Geld. Das führt dann natürlich dazu, dass diese bestochenen Trolle attraktiver werden, da man im Falle einer Rekrutierung zusätzlich noch das Bestechungsgeld erhält. Als netter Kniff am Rande muss aber beachtet werden, dass sich der Troll, sobald er die vierte Bestechungsmünze erhalten hat, mit dem Geld aus dem Staub macht. Bei der Rekrutierung eines Trolls der Stufe 2 oder 3 erhaltet ihr zudem noch einen Sockel.
Anschließend nimmt man sich den Troll und fügt ihn seinem Troll-Thing hinzu. Durch dieses Hinzufügen werden dieser Troll und alle darunterliegenden Trolle aktiviert. Das bedeutet, dass man alle auf den Trollen abgebildeten Ressourcen auf die entsprechende Karte legen darf die sich noch nicht auf dieser befinden. Hier gilt es den richtigen Zeitpunkt abzupassen und Ressourcen zu verbrauchen bzw. diese in das eigene Lager zu verschieben, was durch gewisse Aktionen möglich ist.
Die zweite Option ist das Graben eines Tunnels, wodurch man dann sein eigenes Netzwerk erweitert. Die Kosten richten sich nach der Anzahl der Felder des Plättchens. Wichtig ist, dass ihr eine Mineralienart abgeben müsst. Beim Platzieren gelten dann natürlich ein paar Regeln. So darf niemals angrenzend (diagonal zählt nicht als angrenzend) an einem anderen Netzwerk angelegt werden. Des Weiteren muss ein Plättchen immer angrenzend an das eigene Netzwerk angebaut werden und es darf nicht über den Rand hinaus gebaut werden oder es dürfen keine Werkstätten überbaut werden. Wollt ihr über Trümmerfelder bauen, so benötigt ihr je Trümmerfeld einen Hammer. Überbaut ihr Ressourcen, wandern diese in euer eigenes Lager.
Nun könnt ihr als nächstes eine große Halle einweihen, die ich euch oben ja schon vorgestellt habe.
Die letzte Spielphase ist dann das Bewegen eigener Statuen. Eine Bewegung kostet eine Lore. Hier ist es wichtig, dass es farbunabhängige und farbabhängige Loren gibt. Mit farbabhängigen Loren könnt ihr nur Statuen der entsprechenden Farbe bewegen. Loren in eurem Lager sind generell farbunabhängig und Loren auf Troll-Karten oft farbabhängig. Wenn ihr eine dieser Loren von der Karte in euer Lager bekommt, so wird diese dann farbunabhängig. Gerade hier gilt es genau zu planen, um viele Punkte zu machen.
Das Spielende wird ausgelöst, sobald
ein Spieler seinem Troll-Thing den zehnten Troll hinzufügt. Dieser Spieler erhält als Belohnung den Krönungsmarker mit 5 Punkten. Dem zweiten Spieler dem dies gelingt erhält immerhin noch den Marker mit 3 Punkten. Im Spiel mit 2 Personen gibt es nur den 3-Punkte-Krönungsmarker. Nun wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt und anschließend hat jeder Spieler noch genau 2 Züge, bevor es an die Schlusswertung geht, die erfreulicherweise sehr einfach durchzuführen ist.
Es gibt Punkte für den oder die Krönungsmarker, für die Sockelwertungsplättchen, für die großen Hallen, für Statuen und für übrig gebliebene Ressourcen. Wer dann die meiste Ehre errungen hat, gewinnt das Spiel.
Die optimale Spielerzahl
Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 5 Spieler. Auf den Solo-Modus bzw. die kooperative Variante des Spiels gehe ich gleich gesondert ein.
Das doppelseitige Spielbrett weist eine Seite für 3 Spieler und eine Seite für 4- oder 5 Spieler auf. 2 Personen können beide Seiten nutzen, müssen dann aber als Startpunkt die gleiche Nummer wählen.
Auch mit 2 Personen ist das Spiel gut spielbar, erreicht aber nicht den Spaßfaktor den man mit drei oder besser vier Spielern erlebt, wo das Spiel dann sein komplettes Potential entfaltet. Bei 2 Spielern findet Interaktion nur recht wenig statt, da die Spieler sich eigentlich nicht in die Quere kommen und jeder gemütlich „vor sich dahin baut“. Bei mehr Spielern wird es dann schon recht eng auf dem Spielbrett und man muss zusehen, wo man denn bleibt.
Mir persönlich macht auch eine Partie mit 2 Personen Spaß – lieber sitze ich aber zu viert am Tisch. Mit zunehmender Spieleranzahl steigt die Spieldauer. Mit 4 Personen kann eine Partie auch durchaus mal über 2 Stunden dauern.
Mit 5 Personen habe ich das Spiel nicht gespielt. Aus meiner Spielerfahrung glaube ich, dass es hier recht voll auf dem Spielbrett wird und mir persönlich die Downtime zu hoch wäre. Wen die Downtime aber nicht stört, der erhält hier aber ein Spiel, welches auch mit 5 Spielern funktioniert.
Solo- und kooperative Variante
Als Erweiterung liegt dem Spiel schon
eine Solo-bzw. kooperative Variante bei. Die Regeln hier gleichen sich. In der kooperativen Variante habt ihr keinen persönlichen Ressourcenvorrat, sondern nutzt einen Teamvorrat. Die einzigen Ressourcen die nur euch persönlich zur Verfügung stehen, sind die auf euren Trollen. In diesen Varianten werden keine Sockel auf Trollen der Stufe 2 platziert. Ihr erhaltet somit Sockel nur über die Rekrutierung von Trollen der Stufe 3.
In diesen Varianten müssen wir uns mit Flüchen und auch mit Beben herumschlagen. Wir gewinnen das Spiel, wenn wir die alte Prophezeiung erfüllen. Ich möchte hier nur kurz einige Besonderheiten darlegen.
Zu Beginn jeder Runde wird eine Fluch-Karte vom Nachziehstapel gezogen. Des Weiteren müsst ihr eine Fluch-Karte ziehen, wenn ihr weder einen Troll rekrutieren noch einen Tunnel graben könnt. Ihr verliert das Spiel sofort, wenn die 7. Karte in die Reihe gelegt wird. Ihr müsst also die ausliegenden Flüche brechen. Dies erfordert Eisen oder Herzstein in der Höhe der Anzahl an Mitspielern. Diese Ressourcen dürft ihr beim Bau eines Tunnels aus Eisen oder Herzstein auf der Fluch-Karte platzieren und diese dann gegebenenfalls ablegen. Flüche beinhalten negative Aspekte, die ihr im Rahmen eurer Aktionen beachten müsst.
Des Weiteren müsst ihr euch auch noch mit Beben herumschlagen, die im Laufe des Spiels auf euch zukommen. Beben gibt es in drei Stufen. Das Beben der Stufe 1 beginnt mit Fertigstellung der ersten Reihe eures Troll-Things, das Beben der Stufe 2 mit Fertigstellung der 2. Reihe und das Beben der Stufe 3 startet wenn euer Troll-Thing komplett fertiggestellt ist. Nachdem ihr die Fluch-Karte der aktuellen Runde gezogen habt, müsst ihr Beben-Marker entsprechend der Beben-Stufe aus dem Beutel ziehen. Diese zeigen entweder eine Zahl von 2 bis 4 oder ein X. Im Falle des „x“ habt ihr Glück gehabt und der Berg bleibt ruhig. Im Falle einer Zahl erschüttert ein Beben den Berg. Jeder Spieler muss einen seiner Tunnel dieser Größe aus seinem Netzwerk zerstören. Hier gibt es ein paar Regeln für bebensichere Tunnel, die ihr zu eurem Vorteil nutzen könnt. Auf genaue Details werde ich jetzt hier nicht eingehen. Des Weiteren könnt ihr euch durch die Abgabe von Ressourcen vor einem Beben schützen.
Um das Spiel zu gewinnen, müsst ihr die
Prophezeiung erfüllen. Pro Spieler wird zu Spielbeginn auf der Prophezeiungstafel ein Set von Weihungsplättchen (1 Feuer, 1 Eis und 1 Mond) platziert. Eine Statue dürft ihr nur dann weihen, wenn sich diese auf einer Verankerung oder einem Sockel befindet. Natürlich muss das Weihungsplättchen noch verfügbar sein. Befindet sich die Statue auf einer Verankerung nehmt das Weihungsplättchen und legt es unter die Statue. Wenn sich die geweihte Statue auf einem Sockel befindet dürft ihr sogar ein zweites Plättchen desselben Klans von der Prophezeiungstafel nehmen und dieses auch unter der Statue platzieren – das sind dann quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Es funktioniert aber nur dann, wenn das zweite Plättchen aus der gleichen Reihe oder der darunterliegenden Reihe stammt. Also definitiv nicht in einer Solo-Partie und nur mit Glück in einer 2-Personen-Partie.
Diese Spiel-Varianten sind mega genial und machen riesigen Spaß.
Fazit
„In der Halle des Bergkönigs“ ist ein klasse Spiel, welches ich im unteren Kenner-Spieler-Bereich einordnen würde. Zunächst einmal punktet das Spiel durch seine Optik. Aufgebaut auf dem Tisch macht das schon was her. Des Weiteren schafft es das Spiel, unterschiedliche Spielmechaniken in einem stimmigen Gesamtbild zusammenzuführen.
Die Regeln an sich sind recht einfach und auch Gelegenheitsspielern kann man diese gut erklären. Um allerdings viele Punkte zu machen, muss man sich intensiver mit dem Spiel beschäftigen. Es gibt nämlich einiges zu beachten und zahlreiche Strategien können zum Erfolg führen. So müssen Statuen zunächst ausgegraben werden und dann muss für diese auch erst einmal der passende Sockel ergattert werden. Doch ohne passende Lore keine Bewegung. Und dann gibt es auch noch die großen Hallen. Um diese zu platzieren, muss allerdings rechteckig gebaut werden. Wer hier nicht clever puzzelt, gerät schnell ins Hintertreffen. Meine anfängliche Befürchtung, dass die Statuen der einzige Weg zum Erfolg sind, hat sich zum Glück nicht bestätigt.
Der Beginn des Spiels gestaltet sich eher recht zäh, denn es mangelt an Ressourcen und um die (leider recht teure) Tauschaktion von 1:4 werdet ihr oftmals nicht rumkommen, da ansonsten euer Spiel keine Fahrt aufnehmen kann. Nach und nach fängt es dann aber richtig an zu laufen und insbesondere ab der Mittelphase des Spiels sind viele Aktionen möglich.
Sehr gut gefällt mir auch die Auslösung des Spielendes. Zunächst könnte man meinen, dass man das Spiel unendlich in die Länge ziehen kann, indem einfach keiner den zehnten Troll rekrutiert. Doch dies ist aufgrund der mangelnden Ressourcen nicht möglich. Hier ist aber immer ein klein wenig Variabilität drin und durch geschicktes Spiel kann man noch vor Auslösung das ein oder andere Pünktchen generieren. Es ist immer auch ein kleines Rechenspiel, da ja auch der Krönungsmarker Punkte liefert.
Interaktion ist definitiv vorhanden. So kann man Gegner wertvolle Troll-Karten vor der Nase wegschnappen, macht durch die Bestechung dann aber die darunterliegenden Karten wertvoll. Auch ein „auf Angriff“ spielen ist möglich und man kann so versuchen, seinen Gegner in die Enge zu treiben. Dies funktioniert aber erst ab drei- besser mit 4 Spielern.
Ein wenig Glück ist im Spiel vorhanden. Dies vor allem beim Ziehen der Sockel und der Troll-Karten. Ein wenig Pech kann man aber gut verschmerzen, denn es gibt immer einen anderen Weg. Obwohl wir ein Spiel dabei hatten wo es wirklich schlecht gelaufen ist, weil einfach kaum Hämmer vorhanden waren und wir dadurch keine Chance hatten Trümmerfelder zu beseitigen.
Insgesamt gefällt mir dieses Spiel sehr gut und es erhält eine klare Empfehlung.
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