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  • Tim Nau

My City - Roll&Write - Kosmos

My City – Die Roll&Write Version des großen Bruders

„My City – Roll&Write“, von Kosmos, ist die Roll&Write Version des Städtebauspiels für 1 bis 6 Spieler ab 10 Jahren von Reiner Knizia.

In 12 Spielen versuchen wir unsere Stadt zu immer größeren Erfolgen zu führen. Wer am Ende der Kampagne die meisten Punkte erreichen konnte, der ist der erfolgreichste Städtebauer.


Ein Blick in die Spieleschachtel

In der Schachtel befinden sich ein dicker Block, drei Würfel und eine Spielanleitung. Zu den Würfeln muss man leider sagen, dass die Qualität unterirdisch ist. Es handelt sich um hohle Plastikwürfel, die mit Papieraufklebern beklebt sind. Nimmt man diese zum Würfeln auf hat man das Gefühl nichts in der Hand zu haben.

Die Anleitung ist spitze. Zunächst werden die Grundregeln dargelegt und anschließend die einzelnen Spiele erläutert.


Das Spielsystem

Das Spielsystem ist super einfach und das Spiel schnell erklärt.


Wie auch schon beim großen Bruder ist es nicht nötig, die Regeln komplett zu lesen. Es gibt ein paar Grundregeln, die es zu beachten gilt. Von Spiel zu Spiel kommen dann weitere Regeln hinzu, die das Spiel dann auch immer komplexer machen.


Einer der Spieler würfelt mit allen 3 Würfeln. Es ist dabei sogar egal, ob nur einer der Spieler würfelt oder ihr euch abwechselt, da das Würfelergebnis immer für alle Spieler gilt.


Es gibt zwei blaue Würfel, aus denen sich die einzuzeichnende Form ergibt. Um diese zu ermitteln legt ihr die beiden Würfel einfach mit den Halbkreisen so aneinander, dass ein kompletter Kreis entsteht. Diese nun ersichtliche Form darf beliebig gedreht und auch gespiegelt werden. Einer der beiden Würfel zeigt noch einen Zirkel. Dieser hat in den ersten drei Spielen noch keine Bedeutung. In den Spielen 4 bis 8 baut ihr Kirchen und in den Spielen 10 bis 12 Festungen, wenn der Würfel den Zirkel zeigt. Der weiße Würfel zeigt die Gebäudeart – es gibt Wohn-, Gewerbe- und öffentliche Gebäude. Jeder Spieler zeichnet diese Form nun auf seinem Spielzettel ein.


Die dabei zu beachtenden Bauregeln sind super einfach. Euer Blatt sagt euch immer, welche Bedingung für den Bau des ersten Gebäudes gilt. Die weiteren Gebäude müssen immer angrenzend an ein bereits eingezeichnetes Gebäude gebaut werden. Wie bei den meisten Spielen, gilt diagonal nicht als angrenzend. Der Fluss darf, ebenso wie Gebirge und Wald, nicht überbaut werden. Gebäude gelten aber als angrenzend, wenn der Fluss zwischen diesen verläuft. Steine dürft und solltet ihr überbauen, da diese für Minuspunkte sorgen. Bäume hingegen solltet ihr nicht überbauen, da diese euch Pluspunkte bringen.


Kann oder will ein Spieler ein Gebäude nicht einzeichnen, so muss er einen der 6 Kreise ankreuzen. Dafür gibt es am Spielende allerdings Minuspunkte. Achtung: Es zählen immer nur die Minuspunkte des letzten angekreuzten Kreises. Ihr addiert eure Minuspunkte also nicht. Dies habe ich öfter falsch gesehen. Sind alle 6 zur Verfügung stehenden Kreise angekreuzt, müsst ihr das Spiel für euch beenden. Das Spiel beenden könnt ihr natürlich auch vorher schon und zwar immer nachdem die Würfel geworfen worden sind. Ab dann ist diese Runde für euch aber auch beendet.


Wo ihr das Gebäude einzeichnet ist im ersten Spiel noch vollkommen egal, da ihr nur die Bauregeln beachten müsst. Es ist irrelevant, welche Gebäudearten ihr aneinanderbaut. Punkte gibt es am Ende lediglich für die Bäume. Abziehen müsst ihr dann noch einen Punkt je nicht überbautem Stein, einen Punkt für jedes leere Feld auf eurem Spielplan sowie die Minuspunkte aufgrund nicht gebauter Gebäude. Schon ab dem zweiten Spiel müsst ihr dann versuchen, möglichst große Komplexe der gleichen Gebäudeart zu bauen.


Es kommen also von Spiel zu Spiel immer neue Regeln hinzu. So gilt es dann im späteren Verlauf Gebäude an Brunnen zu bauen, Kirchen zu bauen und wenn möglich auch noch alle 3 Gebäudearten um diese herum zu platzieren oder Goldfelder zu überbauen. Zum Ende kommen dann auch noch Banditen ins Spiel, die ihr umzingeln müsst. Und das solltet ihr auch tun, denn neben den Minuspunkten werden nicht umzingelte Banditen in das nächste Spiel übertragen. Insgesamt gibt es 4 Kapitel mit je 3 Spielen.

Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 6 Personen. Die Regeln des Solo-Spiels sind identisch. Achtet immer auf die Punkteverteilung des Spielblatts. Hier gibt es natürlich Veränderungen gegenüber einer Mehr-Personen-Partie. Klasse ist es, dass ihr euren eigenen Erfolg anhand einer Tabelle auf der letzten Seite der Anleitung anschauen könnt. Ich persönlich spiele dieses Spiel sehr gerne auch alleine.


Es gibt keinerlei Anpassung in Bezug auf die Spieleranzahl. Dies ist auch nicht nötig. Es baut eben jeder an seiner eigenen Stadt. Der Spaßfaktor ist immer gleich.


Fazit

Ich habe „My City“ wirklich geliebt und 2020 war es auch zum Spiel des Jahres nominiert. Leider war dann irgendwann ja Schluss und die Endlos-Variante hat mir persönlich einfach keinen Spaß gemacht. Umso erfreuter war als ich hörte, dass zu diesem Spiel eine Roll&Write Version kommen soll.


Meine größte Frage war natürlich ob es gelingen kann, dass einzigartige Spielgefühl zu transportieren. Immerhin handelte es sich ja um ein Kampagnen-Brettspiel. Diese Frage beantworte ich gerne mit ja und ich bin wirklich begeistert, was man mit drei Würfeln und einem Block für eine Spieltiefe erzeugen kann. Ja, es ist für mich eine nahezu perfekte Umsetzung. Größter Vorteil dieser Version ist es natürlich, dass man jedes Spiel wiederholen kann, was beim Brettspiel nicht möglich war.


Das Spiel verzichtet auf die Legacy-Elemente ist aber als fortlaufende Kampagne ausgelegt. Aus meiner Sicht funktioniert das gut auch wenn man, bis auf die Banditen, keine Elemente mit in das nächste Spiel nimmt. Da wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. So kommen halt von Spiel zu Spiel neue Faktoren hinzu, die man berücksichtigen muss. Gelangweilt habe ich mich nie und einmal gestartet, tritt schon ein wenig Suchtpotential auf und es kann gut vorkommen, dass man einen Komplettdurchgang in einem Rutsch spielt. Damit seid ihr in ca. 2 Stunden durch.


Aufgrund des Würfelns ist der Glücksfaktor natürlich ein wenig höher. Es gibt lediglich Wahrscheinlichkeiten – einige Formen werden eben öfter gewürfelt als andere.


Insgesamt macht mir das Spiel großen Spaß und erhält eine klare Empfehlung. Man erhält das Flair von My City in einer kleinen Schachtel und kann das Spiel auch problemlos unterwegs mitnehmen.






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