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Redwood - Sit Down! Games

  • Tim Nau
  • 27. Dez. 2023
  • 6 Min. Lesezeit

Redwood

„Redwood“, von Sit Down! Games, ist ein Brettspiel mit Schablonen-Bewegungs-Mechanismus für 1 oder 4 Spieler von Christophe Raimbault.

Wir sind begeisterter Naturfotograf und wollen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum fotografieren. Wem werden die wunderbarsten Aufnahmen gelingen?


Ein Blick in die Spieleschachtel

Ich selbst habe „nur“ die Retail-Version. Das Material hier ist sehr gut. Sämtliche Marker sind super dick und überzeugen mit erstklassigen Illustrationen, die sehr detailreich sind. Man muss allerdings damit leben können, dass es hier nicht die tollen Spieler-Tableaus oder die Tableaus zur Ablage der Token gibt. Auch das Spielbrett ist ein wenig anders und man muss die Karten an dieses heranschieben und kann sie nicht darauf platzieren.

Auch die Anleitung kann vollkommen überzeugen. Diese ist sehr strukturiert und Fragen bleiben keine offen.


Das Spielsystem

Das Spielsystem ist einfach und eine Regelerklärung geht auch ziemlich schnell. Mit dem Spaß kann folglich zügig begonnen werden.


Schauen wir uns mit der Schablonenauswahl als erstes den Kernmechanismus des Spiels an. Dieser ist nämlich ausschlaggebend für eure anschließende Bewegung und auch für das Foto, welches ihr dann machen werdet.


Seid ihr am Zug, müsst ihr zunächst 2 Schablonen auswählen. Die erste Schablone ist für die Bewegung und die zweite Schablone dann für das eigentliche Foto. Wichtig ist, dass ihr nicht zuerst die Bewegungsschablone wählt, mit dieser dann eure Figur bewegt und dann erst die Foto-Schablone auswählt. Ihr wählt beide Schablonen gleichzeitig aus. Ihr müsst hier also ein wenig Vorstellungskraft besitzen oder halt einfach nur schätzen. Die Bewegungs-Schablonen haben alle eine unterschiedliche Länge und einen unterschiedlichen Biegungswinkel. Die Foto-Schablonen geben dann den Kreissektor an, den ihr fotografieren könnt. Hier gibt es unterschiedliche Radien und Längen. Bei der Auswahl ist zu beachten, dass ihr niemals die Schablonen des vorherigen Zuges verwenden dürft. Ihr habt die Wahl aus dem allgemeinen Vorrat oder den verwendeten Schablonen eines Mitspielers. Wählt ihr allerdings eine Schablone eines Mitspielers, erhält dieser dafür ein Harmonie-Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat. Habt ihr eine Auswahl getroffen, erfolgt die Bewegung eures Fotografen. Dazu „klickt“ ihr die erste Schablone in diesen ein und dürft diese dann um 360 Grad um euren Fotografen herumbewegen. Eure Bewegung darf hierbei allerdings weder ein Tier noch die Figur eines anderen Fotografen berühren. Habt ihr die gewünschte Position erreicht, setzt ihr eure zweite Spielfigur auf den entsprechenden Punkt. Nun erfolgt der Einsatz der zweiten Schablone. Diese „klickt“ ihr in eure Figur, die ja jetzt am Zielort steht, ein und könnt die Schablone dann ebenfalls um 360 Grad bewegen. Alles das, was durch die Schablone abgedeckt wird ist der Bereich, den ihr auf eurem Foto festhaltet.


Nun erfolgt als erstes die Bestimmung des Hintergrunds. Die Wahl des Bioms ist sehr wichtig, weil es am Spielende Siegpunkte in Bezug auf die Anzahl zueinander harmonisierender Biome gibt. Hierzu verlängert ihr gedanklich einfach die Mittelachse der genutzten Fotografier-Schablone und schaut, auf welche farbige Grenzlinie auf dem Spielplan ihr trefft. Diese Farbe entspricht nun dem Biom und ihr nehmt euch die oberste Karte dieser Farbe. Solltet ihr hier nicht sicher sein, liegt dem Spiel noch ein Schnürsenkel bei den ihr entsprechend anlegen könnt. Diese Karte legt ihr ihr nun in eurem persönlichen Vorrat aus. Die erste Karte legt ihr dazu einfach ab und alle weiteren Karten müssen links oder rechts an einer bereits ausliegenden Karte angelegt werden. Lag auf dem Biom noch der Sonnenmarker, so nehmt ihr euch ein Sonnenplättchen und platziert dieses auf dem Biom in eurer Auslage.


Nun schaut ihr, was alles von eurer Fotografier-Schablone komplett (!) bedeckt ist und nehmt euch die entsprechenden Marker aus dem Vorrat und platziert diese auf freien Plätzen des Bioms. Fotografiert ihr mehr Pflanzen, Tiere und so weiter als Plätze zur Verfügung stehen könnt ihr aussuchen, was ihr nicht platzieren möchtet.

Unterschiedliche Schablonen stellen euch immer wieder vor die Qual der Wahl

Jetzt schaut ihr, welche der ausliegenden Ziele ihr erfüllen könnt. Es bringt euch nämlich nichts, einfach so durch die Gegend zu fotografieren. Dies ist einer der Faktoren, den ihr immer beachten müsst. Dem Spiel liegen in Summe 20 Zielkarten, mit den Nummern 1 bis 5, bei. Folglich gibt es von jeder Nummer 4 unterschiedliche Ziele, die bei Spielbeginn ausgelegt werden. Das Ziel Nummer 1 wird immer aufgedeckt. Nach jeder Runde wird die Sonne um ein Biom im Urzeigersinn weitergesetzt und anschließend deckt ihr dann das Ziel auf, welches die Sonne überquert hat. Dadurch kommen immer mehr unterschiedliche Ziele ins Spiel. Zielkarten vorheriger Runden bleiben nämlich aufgedeckt liegen und können weiter erfüllt werden. Bei den Zielen gilt es, die unterschiedlichsten Anforderungen zu erfüllen, um die Siegpunkte einzustreichen. So gibt es, zum Beispiel, Siegpunkte, wenn ihr bestimmte Bewegungs-Schablonen nutzt, das Foto von einem der beiden Biome stammt, welches der Sonne gegenüberliegt, die Ausrichtung der Foto-Schablone gem. der Forderung durchgeführt wird oder ihr kein Tier fotografiert.


Zum Abschluss eures Zuges müsst ihr noch die fotografierten Tiere versetzte. Jedes Tier hat 2 bevorzugte Biome. Ihr nehmt nun einfach die Tiere und versetzt diese in das andere Biom.


Anschließend ist dann der nächste Spieler am Zug und nach 5 Runden endet die Partie und es erfolgt die Schlusswertung.

So gibt es Punkte für die Anzahl unterschiedlicher Tierarten, für die Anzahl zueinander harmonisierender Biome, für die Anzahl von Blumen, Tiere sind Punkte wert und Blumen bringen euch ebenfalls noch Punkte. Des Weiteren müsst ihr noch die Anzahl an Sonnenplättchen zählen. Euer Spielziel sollte eine Sonne sein, da ihr dann 4 Punkte erhaltet. Jeder nicht belegte Platz auf euren Panorama-Karten kostet euch dann noch einen Punkt.


Die unterschiedlichen Spielvarianten und die optimale Spielerzahl

Neben dem kompetitiven Spiel im normalen Modus gibt es auch noch einen schweren Modus sowie die Möglichkeit, das Spiel in einer Teamvariante und auch alleine zu spielen.


Der Teammodus ist für vier Personen und ihr spielt eben 2 gegen 2. Beide Spieler eines Teams machen gleichzeitig ihren Zug und dürfen die Strategie absprechen. Nach jedem Zug erhält jedes Teammitglied die Punkte für die Erfüllung der Ziele. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich wenig Sinn in der Teamvariante sehe und dann eine reine 4-Partie vorziehen würde. Aber es wird wohl auch Spieler geben, die dieser Variante den Vorzug geben werden.

Deutlich interessanter ist da der schwere Modus. Für diesen nutzt ihr die Seite mit dem schwarzen Dreieck der Panorama-Karten. Jede Karte gibt euch nun eine Bedingung, die es zu erfüllen gilt. So dürft ihr, zum Beispiel, auf der blauen Karte nur Tiere der vorgegebenen Art platzieren oder auf der grauen Karte nur Dinge platzieren, wenn ihr die vorgegebene Fotografier-Schablone nutzt. Dieser Modus ist absolut erstklassig.


Auch an die Freunde des Solo-Spiels wurde gedacht. Dieser unterscheidet sich nicht von den Regeln des Spiels mit mehreren Personen. Es gibt 4 unterschiedliche Szenarien, die jeweils spezielle Zielkarten bedingen und in denen ihr vor eine bestimmte Aufgabe gestellt werdet. So müsst ihr, zum Beispiel, bei Szenario 1 mindestens 3 beliebige Tiere derselben Art fotografieren. Richtig toll finde ich hier auch, dass auf der Seite ebenfalls auch die Punktestände des Redwood-Entwicklers und des hauseigenen Entwicklers angegeben sind, die es zu schlagen gilt.

Der Solo-Modus ist sensationell gut und spielt sich auch in einer guten halben Stunde.


Im Mehrpersonen-Spiel ist der Spielspaß komplett unabhängig von der Teilnehmerzahl. Die Spieldauer liegt so zwischen 40 und 60 Minuten.


Fazit

Redwood ist ein Spiel, welches zunächst einmal mit seiner Optik besticht. Auf dem Tisch aufgebaut, sieht das Spiel schon wirklich toll aus. Dazu gesellt sich der gelungene Bewegungsmechanismus, den man allerdings mögen muss. Die Auswahl der beiden Schablonen ist nämlich Herz und Seele des Spiels. Mir persönlich macht dieses Schätzen sehr viel Spaß und ist dann nach dem Anlegen immer mit Emotionen verbunden. Erst dann sieht man ja, wohin man sich bewegt und dann muss auch noch die Foto-Schablone passen. Könnt ihr damit nichts anfangen, dann macht einen Bogen um dieses Spiel.


Insbesondere das System der Zielkarten finde ich sehr gut gelöst. Zum einen gleicht hier kein Spiel dem anderen, weil es eine Unmenge an unterschiedlichen Kombinationen gibt, die eine immer andere Herangehensweise an das Spiel erfordern. Zum anderen wird mit jedem weiteren Aufdecken einer Zielkarte das Spiel auch immer komplexer und denklastiger, weil ihr aus eurem Foto ja das bestmögliche Resultat herausholen wollt. Das gefällt mir sehr gut obwohl man ehrlichweise auch einen Kritikpunkt finden kann. Redwood ist, aus meiner Sicht ein Spiel, welches man schön und auch recht zügig „runterspielen“ kann. Wenn man hier jemanden am Tisch sitzen hat, der wirklich alle Dinge in seinen Gedanken durchspielt, dann kann das die Downtime arg in die Höhe treiben.


Insgesamt macht mir Redwood großen Spaß und wird auf jeden Fall in meiner persönlichen Sammlung bleiben und auch für ne Solo-Runde hole ich es gerne mal hervor.

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Hallo zusammen.

Wir sind Nina und Tim und gemeinsam sind wir die Gaming Wolves.

In unserem Blog rezensieren wir aktuelle aber auch ältere Spiele, schreiben Kolumnen und Berichten über News aus der Welt der Brettspiele. Wir hoffen, dass wir euch mit unseren Artikeln eine schöne Auszeit geben können und diese für euch als Entscheidungsfindung dienen werden.

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