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  • Tim Nau

Strand unter - ZOCH

Strand unter – Der Spieltisch wird zum Strandabschnitt

„Strand unter“, bei ZOCH erschienen, ist ein Familienspiel für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren von Christian Raczek.

Am Strand wollen wir tolle Sandburgen bauen und diese natürlich mit Muscheln verziehen. Doch gleich kommt die Flut. Welche Sandburgen werden am Ende des Spiels noch nicht vom Wasser überflutet worden sein?


Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Material ist einfach wunderschön. Die Spieleschachtel wird im Handumdrehen zu einem echten Strand mit Sand, Wasser und Muscheln. Das alles sieht richtig toll aus und erzeugt auch ein wenig Urlaubsfeeling. Die Muscheln sehen wirklich echt aus und auch der Eimer, mit dem wir Spieler uns bewaffnen, ist eine detailgetreue Miniaturgestaltung.


Doch es gibt auch ein wenig zu kritisieren, wozu ich dann im Fazit komme.

Die Anleitung ist super geschrieben und Fragen bleiben keine offen.


Das Spielsystem

Grundsätzlich ist das Spielsystem recht einfach. In den ersten Partien werdet ihr allerdings nicht darum herumkommen, die Anleitung neben euch zu legen und immer mal wieder nachzuschlagen.


Der Aufbau des Strands geht recht schnell von der Hand. Jeder Spieler erhält Stellmuschel, Eimer und Burgen in seiner Spielerfarbe. Des Weiteren erhält jeder Spieler noch 4 Burgkarten (je eine pro Kartenrückseite). Nun kann das Spiel auch schon beginnen.


Als erstes stellen alle Spieler geheim auf ihrer Stellmuschel die Kombination ein, die sie sammeln wollen. Ihr habt hier 10 unterschiedliche Möglichkeiten. So könnt ihr, zum Beispiel, eine bestimmte Muschelfarbe sammeln und noch zusätzlich eine Burg vom Sandhaufen auf eine Karte legen, 3 gleichfarbige Muscheln sammeln oder aber auch 2 Muscheln einer Farbe und eine Muschel mit einer anderen Farbe. Ihr sammelt eure Muscheln immer in der Rinne, in der auch der Strandläufer steht.

Nun drehen alle ihre Muschel um und es wird die Zeigerposition verglichen. Hier gilt die links vor rechts Regel, was natürlich sehr einprägsam ist. Ihr dürft allerdings eure Kombination nur einsammeln, wenn kein anderer Spieler diese Kombination eingestellt hat. Hat ein anderer Spieler die gleiche Kombination eingestellt, kommt es zum Muschelgetuschel. Ich komme darauf gleich zu sprechen. Kann die eingestellte Muschelkombination nicht vollständig genommen werden – dies passiert sehr häufig vor allem dann, wenn man sich für eine Kombination weit rechts entschieden hat, dann erhält der Spieler später einen Trostfund.


Beim Muschelgetuschel nehmen alle Spieler teil, die in der Spielrunde gleiche Muschelkombinationen eingestellt haben. Nun stellt jeder dieser Spieler eine Einzelmuschel ein. Nach dem Aufdecken der Stellmuschel wird nun geschaut, ob für alle Spieler die gewählte Muschel zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, erhalten die Spieler die gewählte Muschel. Reichen die Muscheln einer Farbe nicht für alle Spieler, die diese Einzelmuschel eingestellt haben, gehen diese leer aus – sie erhalten auch keinen Trostfund. Nun darf sich jeder der Teilnehmer noch eine Burg vom Sandhaufen nehmen und auf eine seiner Karten legen.


Nun erhalten die Spieler, die ihre Kombination nicht vollständig nehmen können noch einen Trostfund. Sie bekommen eine Muschel ihrer Wahl aus der aktuellen Rinne oder dürfen eine Burg vom Sandhaufen nehmen.


Als nächstes könnt ihr eine Sandburg bauen. Ihr dürft nur bauen, wenn ihr schon eine Sandburg über der entsprechenden Karte liegen habt und müsst diese natürlich auch bezahlen können. Als Währung dienen eure Muscheln. Ihr gebt also einfach die geforderte Kombination an Muscheln ab und platziert eure Sandburg in der aktuellen Rinne.


Nun kommt es zur Bewegung des Meeres. Was zu tun ist richtet sich nach der Runde, in der ihr euch befindet. In den Spielrunden 1 bis 8 haben wir Ebbe und das Wasser bewegt sich zurück. Dazu verschiebt ihr das Meertuch einfach eine Rinne weiter nach hinten und stellt anschließend den Strandläufer in die nun freigelegte Rinne.


Zwischen den Spielrunden 8 und 9 kommt es zum Gezeitenwechsel. Einmal zieht sich das Meertuch noch zurück. Wie weit es sich zurückzieht hängt von den bis dahin platzierten Sandburgen ab. Nun wird der Strandläufer noch in Rinne 7 gestellt und diese wird mit der gleichen Anzahl an Muscheln bestückt, die auch schon bei der Spielvorbereitung gelegt wurden.


Ab Spielrunde 9 kommt nun die Flut und das Meer bewegt sich wieder nach vorne. Nun heißt es schnell sein, denn wenn es eine Sandburg überschwemmt ist diese natürlich verloren und die Sandburg muss vom Spielfeld genommen werden. Das Meertuch wird folglich eine Rinne landeinwärts bewegt. Gleiches gilt auch für den Strandläufer. Nun wird die aktuelle Rinne wieder mit der Anzahl Muscheln aus der Spielvorbereitung bestückt.


Sobald ein Spieler seine vierte Sandburg gebaut hat endet das Spiel und es erfolgt die Schlusswertung.


Für jede jetzt noch stehende Sandburg bekommt ihr den Wert der Rinne und den Wert der Sandburg selbst. Dies sind eure Strandpunkte – eine Bezeichnung, die mir sehr gut gefällt. Alle Muscheln, die sich nun noch im Eimer befinden, werden passend auf die eigenen, unerledigten Burgkarten gelegt. Übriggebliebene Muscheln sind Miesmuscheln und deren Anzahl muss von den erzielten Strandpunkten abgezogen werden.


Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 4 Personen.


Eine Unterscheidung in Bezug auf die Spielerzahl gibt es in der Anzahl der Muscheln, die in jeder Strandrinne zur Verfügung stehen. Das ist natürlich logisch und führt dazu, dass das Spiel in jeder Spieleranzahl gut spielbar ist.


Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass das Spiel mit zunehmender Spieleranzahl auch zunehmend mehr Spaß macht. Grund hierfür ist natürlich das „Zockspiel“ mit dem Muschelrad. Der Spaßhöhepunkt wird ganz klar mit 4 Spielern erreicht.


Die Spieldauer beträgt immer so zwischen 30 und 45 Minuten.

Fazit

„Strand unter“ überzeugt zunächst einmal mit einer tollen Tischpräsenz und einem sehr schönen und ansprechenden Thema. Das Spielsystem ist grundsätzlich einfach gehalten. Zunächst muss man allerdings erst einmal immer wieder in der Anleitung nachschlagen, da es doch einige Detailregeln zu beachten gilt. Doch spätestens nach 3 Partien entfällt das.


Das Zocken mit dem Muschelrad, als zentraler Spielmechanismus, macht schon Spaß und immer wieder muss man seine Mitspieler „lesen“ oder halt einfach Vermutungen anstellen. Stellt man das Rad weiter nach rechts, so kann größere Beute gemacht werden aber man läuft, gerade im Spiel mit 4 Personen, auch Gefahr leer auszugehen. Doch auch beachten sollte man, dass reines Sammeln nichts bringt, da überzählige Muscheln am Ende Minuspunkte bedeuten.


Als reines Kinderspiel ist es allerdings ein wenig zu komplex und detailreich. Die Anwesenheit eines älteren Kindes oder eines Erwachsenen ist schon nötig.


Das Material ist klasse und man erkennt die Liebe zum Detail sowie die Gedanken, die sich gemacht wurden. Doch ein paar Kleinigkeiten möchte ich anmerken. Da wäre als erstes der Aufbau. Die Muscheln werden platziert und erst anschließend wird das Wasser über diese gezogen. Wenn man nun ein richtig gutes Gedächtnis hat, dann merkt man sich schon einmal ein paar Stellen. Ok, ich persönlich kann das nicht aber es wird bestimmt Spieler geben, die sich einige Muschelfarben merken können. Doch das ist nur eine Kleinigkeit. Etwas störender ist da schon die Platzierung der Sandburgen. Gerade wenn man in Vollbesetzung spielt, erkennt man fast rein gar nichts mehr und kommt ohne dauerndes Aufstehen nicht hin, da in man in jeder Reihe erst wieder schauen muss, welche Muschelfarben dort denn liegen. Auch ist die Hantierung mit dem Wasser eine etwas wacklige Angelegenheit und nicht selten fällt mal etwas um.


Der tolle Eimer ist für mich lediglich ein wundervolles Gimmick. In unseren Partien haben wir die gesammelten Muscheln immer auf die Karten gelegt, um nicht den Überblick zu verlieren.


Insgesamt ein schönes Familienspiel, welches ich gerne mal eine Runde spiele.





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