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  • Tim Nau

Autobahn - Alley Cat Games

Autobahn

„Autobahn“, von Alley Cat Games und als deutsche Version bei Strohmann Games erschienen, ist ein Heavy-Euro-Spiel für 1 bis 4 Personen von Fabio Lopiano und Nestore Mangone.

Wir sind Vorstandsvorsitzende einer Behörde, die für die deutsche Bundesautobahn zuständige ist. Über einen Zeitraum von drei Zeitaltern arbeiten wir am Bau des Autobahnnetzes, liefern Waren und versuchen einige unserer Angestellten in verantwortungsvolle Positionen zu befördern.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Uns erwartet eine prall gefüllte Schachtel und ihr solltet schon einmal ein wenig Platz auf dem Spieltisch freimachen. Allein der Hauptspielbereich umfasst drei Tableaus. Diese sehen klasse aus und sind sehr übersichtlich gestaltet. Sonderlob gibt es für das persönliche Spielermaterial. Die LKWs, Tankstellen und Arbeitskräfte sind aus Holz und optisch ein echter Ey-Catcher.


Mir persönlich gefällt die doch sehr bunte Gestaltung sehr gut. Ich kann mir aber vorstellen, dass es nicht jedermanns Geschmack ist.


Doch nicht das komplette Material gefällt mir. Die einzelnen zu bauenden Straßenabschnitte und auch die Münzen sind mir persönlich viel zu klein. Ich schaffe es im Rahmen der Spielvorbereitung auch nicht, die geforderten Anzahl an Straßenabschnitten für die drei Zeiträume alle auf die zugehörigen Felder zu legen, weil sie einfach immer umkippen und durcheinanderpurzeln. Ich lege immer nur die Abschnitte für das aktuelle Zeitalter auf das Feld. Dann kommen noch die viel zu kleinen Münzen hinzu, die man kaum greifen kann. Ein wenig größer wäre doch wohl gut machbar gewesen. Ich nutze für dieses Spiel eigene Chips. Auch wenn die Warenmarker aus Holz toll aussehen, ist der Umgang mit diesen beim Transport auf dem LKW eine recht wacklige Angelegenheit und der Marker fällt des Öfteren vom LKW.

Die Anleitung ist sehr gut und vor allem wirklich übersichtlich geschrieben. Viele Beispiel sorgen dafür, dass alles sehr verständlich ist. Auch die Übersichten über die zahlreichen Symbole gefallen mir wirklich gut.


Das Spielsystem

Zunächst einmal müsst ihr ordentlich Platz auf eurem Tisch freimachen, denn Autobahn ist ein wahres Material-Monster und benötigt eine Menge Fläche. Da die Regeln wirklich klasse geschrieben sind, ist man im eigentlichen Spiel recht schnell drin und nach einer Partie läuft das auch alles angenehm flüssig.


Jeder Spieler erhält ein eigenes Tableau, seine 7 Handkarten und sämtliches Spielermaterial in seiner Spielerfarbe. Außerdem werden noch Streckenkarten (Anzahl an Mitspieler plus eins) gezogen. In umgekehrter Spielerreihenfolge wählt nun jeder Spieler eine dieser Karten. Diese Strecke, sie geht immer von einer deutschen Stadt in das Ausland, ist ein guter Anhalt für den Beginn eures Spiels. Ist diese nämlich vollständig, so erhaltet ihr in jeder Verwaltungsphase Boni.


Bevor wir uns die Spielphase anschauen, möchte ich euch kurz was zu den Stadtwerten erzählen. Jede Stadt besitzt einen Wert der abhängig von der Anzahl angeschlossener Autobahnen ist. Diese Werte müsst ihr immer aktualisieren, was einen enormen Verwaltungsaufwand darstellt. Dieses System müsst ihr einmal verinnerlichen. Jede Autobahn mit mindestens 1 fertiggestellten einspurigen Verbindung trägt 2 zum Stadtwert bei. Am Anfang des Spiels sind ja bereits Abschnitte der schwarzen Autobahn fertiggestellt und die Städte haben einen Wert von 2. Sobald ihr jetzt eine dieser Städte mit einer anders farbigen Autobahn verbindet, muss dieser Wert um 2 erhöht werden. Ebenfalls erhöht werden muss der Wert im Falle eines Ausbaus, da jede zweispurige Verbindung noch einmal 2 zum Wert beiträgt. Wichtig: Beachtet immer nur die Anzahl an angeschlossenen Autobahnen an der entsprechenden Stadt.


Die Stadtwerte sind elementar wichtig für die Verwaltungsphase, die am Ende jeder der drei zu spielenden Epochen durchzuführen ist. Je höher der Wert und desto mehr Mitarbeiter ihr im Bauamt der entsprechenden Autobahn sitzen habt, desto mehr Geld erhaltet ihr nämlich.


Schauen wir uns nun die Spielphasen ein wenig genauer an.


In Phase 1 könnt ihr eine Lieferprämie nutzen. Um dies machen zu können, müsst ihr natürlich erst einmal etwas geliefert haben. In den ersten Runden ist dies noch nicht der Fall. Wir kommen später hierauf noch einmal zu sprechen.


In der zweiten Phase könnt ihr dann aus drei Aktionen wählen. Starten wir mit den beiden ganz einfachen Aktionen.


So könnt ihr eure bereits ausgespielten Karten wieder auf die Hand nehmen und erhaltet je Karte 1 DM. Einmal in jeder Epoche könnt ihr Fördermittel erhalten. Dazu stellt ihr einen Mitarbeiter auf das entsprechende Feld und erhaltet sofort den angegebenen Geldbetrag. Vergesst das nicht, denn ihr könnt das Geld nur in der jeweiligen Epoche erhalten und nicht mehr nachträglich.


Am meisten werdet ihr allerdings Aktions-Karten ausspielen. Grundsätzlich merken müsst ihr euch hier, dass ihr eure Aktion immer an der jeweiligen Autobahn durchführt, deren Farbe der ausgespielten Karte entspricht. Spielt ihr eine Karte aus, legt ihr diese an den entsprechenden Slot oberhalb eures Tableaus. Beachtet die maximale Anzahl an Karten, die ihr an jeden Slot spielen dürft. Über Zusatzaktionen könnt ihr die Anzahl erhöhen.

Die tollen Spieler-Tableaus mit den vielen Möglichkeiten

Von links nach rechts stehen euch 5 unterschiedliche Aktionen zur Verfügung, die wir uns nun kurz genauer anschauen.


So könnt ihr eine Technologie freischalten. Ihr spielt eine Karte, nehmt den Schlüsselmarker der entsprechenden Farbe und legt diesen auf das unterste leere Schloss einer der drei Technologie-Spalten eures Tableaus. Zum einen erhaltet ihr dadurch permanente Effekte oder einmalige Bonusaktion und zum anderen erhaltet ihr dadurch Zugang zur zugehörigen Etage der entsprechenden Abteilung in der Verwaltung. Wir kommen später auf dieses elementare Thema noch zurück, wenn wir über die Beförderungen der Mitarbeiter sprechen. Wichtig ist, dass ihr von unten nach oben aufschließen müsst. Die drei unten abgebildeten schwarzen Schlüssel erhaltet ihr nur über Lieferprämien oder ihr könnt diese über eure Entwicklungsleiste freischalten.


Daneben findet ihr die Aktion „Straßenabschnitt bauen“, welche eine der Aktionen ist, die ihr am häufigsten durchführen werdet. Für das weitere Verständnis sind die Begriffe Verbindung und Abschnitt wichtig. Eine Verbindung ist jeder Teil einer Straße, der 2 Städte miteinander verbindet. Jede Verbindung besteht aus einem oder zwei Abschnitten. Ihr nehmt einen Straßenabschnitt vom Stapel der aktuellen Epoche und legt diesen mit der einspurigen Seite nach oben auf das Spielbrett. Der Abschnitt muss angrenzend zu einem bereits gebauten Abschnitt oder zu einer Stadt sein, die bereits an einem gebauten Abschnitt angrenzt. Anschließend bezahlt ihr die Baukosten. Diese hängen von der Epoche ab in der ihr euch befindet und davon, ob der Abschnitt Teil einer Verbindung mit 1 oder 2 Abschnitten ist. Anschließend setzt ihr eine Arbeitskraft im Amt ein, welches der Farbe eurer ausgespielten Karte entspricht. Wir kommen auf dieses Thema im Abschnitt über Beförderungen noch einmal genauer zu sprechen. Als letztes müsst ihr dann die Stadtwerte aktualisieren.


Außerdem ist es möglich, dass ihr eine Verbindung ausbaut. Prinzipiell funktioniert diese Aktion sehr ähnlich der Bau-Aktion. Wichtig hier ist es, dass ihr immer eine komplett fertiggestellte Verbindung ausbauen und auch bezahlen müsst. Das heißt, dass ihr im Falle einer Verbindung, die aus 2 Abschnitten besteht, beide gleichzeitig ausbaut. Ihr dreht die einspurige Bahn dann lediglich um und nun hat die Fahrbahn zwei Spuren. Anschließend zahlt ihr die Baukosten, setzt einen Mitarbeiter in das entsprechende Bauamt und aktualisiert die Stadtwerte.


Daneben befindet sich die Aktion „LKW beladen“. Zu Beginn des Spiels steht euch nur ein LKW zur Verfügung. Schaltet ihr den entsprechenden Technologie-Strang frei, erhaltet ihr einen zweiten LKW. Ebenfalls zu Beginn des Spiels habt ihr ein Liefertableau erhalten. Auf diesem erkennt ihr die bevorzugte Warenart jedes Landes und auch die Prämien, die ihr bei Lieferung erhaltet. Liefert ihr die bevorzugte Warenart könnt ihr entweder den Liefermarker auf das DM-Symbol legen und erhaltet sofort das Geld oder aber ihr legt ihn auf das Warensymbol des Landes und könnt in einem der nächsten Züge (in der oben schon angesprochenen Phase 1 des Spiels) dann nach rechts auf die Prämie verschieben und erhaltet diese dann. Liefert ihr eine andere Warenart, dann müsst ihr den Liefermarker auf das DM-Symbollegen.


Ihr stellt den LKW auf ein Depot, welches sich entlang der Autobahn der entsprechenden Farbe befindet, nehmt den entsprechenden Waren-Marker und stellt diesen auf euren LKW. In den ersten beiden Epochen könnt ihr nur Automobile, Chemikalien und Haushaltsgeräte liefern. In der dritten Epoche kommen noch Pharmazeutika hinzu.


Hier springen wir kurz in die 3 Spielphase in der ihr eure LKWs bewegen könnt, wenn ihr im Zug eine Karte ausgespielt habt. Grundsätzlich könnt ihr einen LKW nur dann bewegen, wenn sich dieser auf einem Depot oder einer Autobahn befindet, die der Farbe der Karte entspricht. Handelt es sich bei eurem Bewegungs-Startfeld um einen bereits ausgebauten Abschnitt, erhaltet ihr einen Bewegungspunkt zusätzlich. Wichtig: Die Bewegung muss nur auf der Farbe beginnen - anschließend dürft ihr über Abschnitte mit beliebigen Farben die Bewegung fortsetzen. Die Bewegung darf nie auf einem Abschnitt enden, auf dem bereits ein anderer LKW steht. Sobald ihr mit eurem LKW das Zielland erreicht habt, liefert ihr die Ware. Wichtig hierbei ist es, dass ihr euren LKW „in das Land hineinziehen“ müsst.


Die letzte mögliche Aktion ist dann der Bau einer Tankstelle. Ihr nehmt hierzu einfach die nächste verfügbare Tankstelle (von links auf eurem Tableau) und platziert diese auf ein leeres Tankstellenfeld entlang der entsprechenden Autobahn. Wichtig ist es, dass die Verbindung zum Baufeld bereits gegeben sein muss.


Tankstellen sind ein mögliches Element, auf das ihr im Rahmen der Beförderungen spielen kommt. Je mehr Tankstellen, desto mehr Punkte. Wir kommen am Ende des Spiels auf dieses Thema zurück. Des Weiteren bringen euch Tankstellen Boni wenn ihr an eigenen Tankstellen vorbeifahrt oder wenn fremde LKWs an diesen vorbeifahren.


Am Ende der zweiten Epoche kommt es dann zur Wiedervereinigung. Ihr entfernt nun die 5 Straßenabsperrungen und nehmt die gelbe Aktion-Karte auf die Hand. Des Weiteren ersetzt ihr noch die verbesserten Aktions-Karten durch die fortschrittlichen Aktions-Karten.


Beförderungen und Schlusswertung

Das System der Schlusswertung hängt ganz eng mit dem System der Beförderungen zusammen.


Wie dargelegt versetzt ihr nach Durchführung der Aktionen „Straßenabschnitt bauen“ und „Verbindung ausbauen“ einen Mitarbeiter auf den ersten freien Sitz (von links ausgehend) in das Amt, dessen Farbe mit der ausgespielten Karte übereinstimmt. Je nach Spielerzahl stehen hier eine unterschiedliche Anzahl an Sitzen zur Verfügung. Ist das Amt voll, wird der Mitarbeiter, der am weitesten links sitzt, herausgeschoben und in die Eingangshalle der Verwaltung gesetzt. Mitarbeiter hier bringen euch bei der Endwertung schon einmal 2 Punkte.


Doch viel wesentlicher ist es, dass ihr diese weiterbefördert. Mit der Netzwerk-, der Handels-, der Dienstleistungs- und der Finanzabteilung, stehen euch vier unterschiedliche Abteilungen zur Verfügung. In der Netzwerkabteilung erhaltet ihr Punkte für Mitarbeiter die sich noch in den Bauämtern befinden, die Handelsabteilung bringt euch Punkte für jedes Land in das ihr mindestens eine Ware geliefert habt, in der Dienstleistungsabteilung erhaltet ihr Punkte für eure gebauten Tankstellen und durch die Finanzabteilung erhaltet ihr Punkte für Geld am Spielende.


Um Zugang zu den ersten drei genannten Abteilungen und den Etagen darüber zu erhalten, müsst ihr erst die entsprechenden Technologien freischalten. Habt ihr die Technologie der entsprechenden Etage nicht entwickelt, so könnt ihr in diesem Bereich nicht befördern. Die Finanzabteilung steht euch immer zur Verfügung.


Grundsätzlich gibt es in der ersten Etage einen Punkt, in der zweiten Etage 2 Punkte und in der dritten Etage eben drei Punkte. Erhaltet ihr nun Beförderungen so könnt ihr entweder einen Mitarbeiter aus der Eingangshalle in die erste Etage einer der Abteilungen befördern oder einen Mitarbeiter weiterbefördern. In Falle der Weiterbeförderung versetzt ihr einen Mitarbeiter in eine höhere Etage der entsprechenden Abteilung. In jeder Abteilung auf jeder Etage darf nur ein Mitarbeiter von euch stehen. Allerdings ist es möglich, in jeder Abteilung mehrere Mitarbeiter eben auf unterschiedlichen Etagen zu haben, was eure Punktzahl in die Höhe treibt. Habt ihr also, zum Beispiel, einen Mitarbeiter in der zweiten und dritten Etage der Netzwerkabteilung, so erhaltet ihr 5 Punkte für jede Arbeitskraft, die sich von euch noch in den Bauämtern befindet.


Um viele Punkte zu erhalten oder um den Autobot im Solo-Modus zu schlagen, müsst ihr eure Aktionen gezielt einsetzen und auf die entsprechenden Kategorien hinarbeiten und versuchen, so viele Mitarbeiter wie möglich zu befördern. Das werdet ihr spätestens nach der Wertung der ersten Partie am eigenen Leib erfahren. Ich habe nämlich munter so vor mich dahin gebaut und wurde nicht mit wirklich vielen Punkten belohnt. Die Lernkurve ist in diesem Bereich recht hoch.


Die optimale Spielerzahl

Das Spiel ist konzipiert für 1 bis 4 Personen. Auf den Solo-Modus gehe ich gleich kurz gesondert ein.


Die wesentlichen Anpassungen in Bezug auf die Spielerzahl sind die zur Verfügung stehenden Plätze in den einzelnen Bauämtern und die zur Verfügung stehenden Lieferprämien. Diese sorgen dafür, dass das Spiel in jeder Teilnehmerzahl gut spielbar ist. Des Weiteren unterscheidet sich noch das zur Verfügung stehende Startkapital.


Allerdings finde ich persönlich schon, dass der Spaß mit zunehmender Spieleranzahl steigt, da auf dem Spielbrett dann einfach mehr los ist und man sich mehr in die Quere kommt.


Gerade für eine Erstpartie solltet ihr ordentlich Zeit einplanen. Sind dann alle im Spielgeschehen drin und mit der Ikonografie vertraut, dauert eine Partie dann im Schnitt so 120 bis 150 Minuten.


Auch alleine kann man das Spiel klasse spielen. Hier treten wir gegen Autobot an, dessen Aktionen sich nach Anweisungskarten richten. Für jede Aktion die er durchführt, müsst ihr seine Priorität ermitteln. Dieses System ist recht einfach gehalten und nach kurzer Zeit werdet ihr die Aktionen schnell durchführen. Dann spielt sich das Spiel auch super flüssig und macht großen Spaß. Sensationell finde ich es, dass auf dem Tableau des Solo-Gegners noch einmal alle Prioritäten-Ermittlungen aufgeführt sind. Dies ist eine unheimliche Hilfe und erspart lästiges Lesen in der Anleitung.

Autobots Solo-Tableau

Auch wenn ihr fast ausschließlich alleine spielt, solltet ihr auf dieses Spiel einen Blick werfen.


Fazit

Jeder etwas ältere Spiele-Fan wird sich wohl an „Auf Achse“ erinnern. Ein Spiel, welches ich als Kind rauf und runter gespielt habe. Als ich „Autobahn“ das erste Mal sah, wurden sofort Erinnerungen wach und für mich war klar, dass dieses Spiel in meine Sammlung muss. Doch ob es auch in dieser bleiben darf?


Ich nehme die Antwort vorweg: Ja, es darf bleiben. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Der für mich primäre Grund ist der herausragende Solo-Modus. Das Spiel macht alleine unendlich viel Spaß. Dieser Grund ist natürlich nur für Spieler von Interesse, die auch gerne mal alleine spielen. Dann kommt hinzu, dass Autobahn definitiv ein Kenner-Spiel ist, welches aber gut zugänglich ist. Die Regeln sind zwar sehr kleinteilig und ich gehe auch gleich noch im Rahmen meiner Kritik auf den großen Verwaltungsanteil ein, aber dennoch sehr zugänglich und ihr werdet den grundlegenden Spielablauf sehr schnell verstanden haben. Auch eine Weitergabe der Regeln an neue Mitspieler dauert nur gut 15 Minuten.


Des Weiteren überzeugt Autobahn mit einer tollen Karten-Mechanik, die wirklich gut funktioniert. Hier spielen die Farben eben die entscheidende Rolle und wir spielen unsere Handkarten an die entsprechenden Aktions-Slots oberhalb unseres Spieler-Tableaus. Außerdem kann man die Karten verbessern, was ebenfalls erstklassig ist. Hier könnt ihr Karten gegen andere Austauschen aber es gibt auch die Möglichkeit, neue Handkarten zu erhalten.


Dann wäre da noch das Thema, welches ich super klasse finde, weil es auch einfach unverbraucht ist. Hier gefällt mir gut, dass man die deutsche Historie im Rahmen des Spiels berücksichtigt. Wir spielen über 3 Epochen und starten nach dem zweiten Weltkrieg. Zur Wiedervereinigung kommt es erst mit Ende der zweiten Epoche. Natürlich dürft ihr auch dann erst ab der dritten Epoche an den Autobahnen in der ehemaligen DDR bauen. Zunächst wirkte es etwas befremdlich, da fast der gesamte rechte Bereich des Spielbretts nur in der letzten Epoche bebaut bzw. genutzt werden darf.


Sensationell finde ich auch das Wertungssystem. Diese Kombination aus Platzierungen im Bauamt, Aufsteigen in die Lobby und dann die Beförderung ist sehr gut gelungen und man muss hier genau überlegen. Man möchte nämlich viele Mitarbeiter in den Ämtern, weil es eben Geld in den Verwaltungsphasen gibt aber man möchte diese auch in die Eingangshalle bekommen (dort sind diese bei Spielende ja zumindest schon einmal 2 Punkte wert), weil von dort die Beförderungen möglich sind.


Doch es gibt auch Kritikpunkte. Ein Kritikpunkt ist, wie oben dargelegt, dass viel zu kleine Material, was das Spielen unnötig erschwert. Doch das werden andere mit Sicherheit anders sehen. Meine Frau belächelt mich wegen dieser Kritik und der Nutzung meiner eigenen Chips ein klein wenig.

Ein wesentlicherer Kritikpunkt ist der dann doch sehr hohe Verwaltungsaufwand bei diesem Spiel, bei dem leicht Fehler passieren. Nach jedem Bau eines Straßenabschnitts und nach jedem Ausbau einer Verbindung gilt es, die Stadtwerte zu ermitteln. Hier müsst ihr absolut konzentriert sein und das System durchdringen. Dies ist umso wichtiger, da im Rahmen der Verwaltungsphase hiervon das Baubudget abhängt. Auch müsst ihr immer an viele kleinere aber elementare Dinge denken. So kann, zum Beispiel, leicht vergessen werden, einen Mitarbeiter in das Amt zu setzen nachdem man einen Straßenabschnitt gebaut hat oder eine Verbesserung vorgenommen hat.


Auch eher suboptimal ist das Auslösen des Epochen- oder Spielendes. Ausgelöst wird dies mit dem letzten zur Verfügung stehenden Straßenabschnitt. Da der entsprechende Spieler eine kostenlose Beförderung erhält, möchte man eben einfach nicht das vorletzte Plättchen nehmen und damit dem Folgespieler in die Karten spielen. Das finde ich etwas unrund gelöst. Das gleiche auch dann, wenn man einen Straßenabschnitt baut, der dann den Bau einer angeschlossenen Tankstelle ermöglicht.


Insgesamt ein klasse Spiel, welches eine klare Empfehlung erhält.


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