Gaming Wolves auf Reisen - B-Rex-Tag(e) 2025
- Tim Nau
- 15. Sept.
- 8 Min. Lesezeit
B-Rex-Tag(e) – Es war (wieder) ein Fest
Vom 5.9. bis zum 7.9. war es wieder soweit. B-Rex-Entertainment hat auf die Bischofsburg Burgliebenau (unweit von Merseburg) in Sachsen-Anhalt eingeladen hat. Für mich persönlich mein absoluter Lieblingstermin, denn kaum dort angekommen fühlt man sich sofort wie zu Hause - man ist einfach unter "Freunden". Gemeinsam wird gelacht, gegessen, getrunken und natürlich viel gespielt. Leider hat es mein Co-Schreiber und Freund Lars in diesem Jahr zeitlich nicht geschafft, mich zu begleiten.

Der Einladung folgten wieder zahlreiche Blogger, Autoren, Inhaber von Spieleläden und so weiter. Besonders aufgefallen ist mir in diesem Jahr, dass auch viele Vertreter von Spielevereinen anwesend waren, was ich echt klasse finde. Unser gemeinsames Hobby findet großen Anklang. Alle freuten sich drauf, zahlreiche Neuheiten zu Gesicht zu bekommen und diese natürlich auch ausgiebig spielen zu können. Von den vielen tollen Gesprächen, die auf einen warten, ganz zu Schweigen.
Bevor ich mit meinem Bericht starte möchte ich mich, wie auch in jedem Jahr, bei Frank und dem gesamten Team für alles bedanken. Die Organisation war wieder ein Traum und es hat unheimlich viel Spaß bei und mit euch gemacht.
Auch ein großes Lob und Danke an die vielen Erklärer, die mit Sicherheit nach diesem Wochenende erst einmal die Stimme schonen müssen. Ihr macht einen ganz tollen Job.
In diesem Jahr wollte ich zwingend noch vor 16:00 Uhr an der Burg sein. So ging es, wie geschrieben leider ohne Lars, aber dafür mit Willi um 11:00 Uhr los und wir waren bereits um kurz nach 15:00 Uhr an unserem Hotel. Wie auch in den letzten Jahren haben wir uns für das gewohnte Hotel in Halle-Saale entschieden. Kurz einchecken, Koffer ins Zimmer werfen und dann ab ins Auto, um zur Burg zu fahren, die nur 10 Minuten Fahrtzeit von unserem Hotel entfernt ist

Natürlich kann man es nicht schaffen, all die zahlreichen Neuheiten zu spielen. Wir haben einige Spiele gespielt und andere nur kurz angeschaut. Ich kann euch hier (leider) nur eine kleine Auswahl darstellen.
Bevor ich euch diese kurz vorstelle und einen ersten Eindruck gebe möchte ich euch meine absoluten Highlights nennen auf die ihr, meiner Meinung nach, einen Blick werfen solltet.
Im Bereich der Expertenspiele sind dies Mondbasis Shackleton und Tianxia. Ein absolutes Muss für eine tolle Runde mit den Kindern ist Tokiri und im Bereich der familienfreundlichen Spiele konnten mich Grundstein und Minakshi-Tempel besonders überzeugen. Achtung, beim letztgenannten Spiel weiß ich von Frank, dass es nicht mehr viele Exemplare gibt und eine neue Auflage wohl nicht kommen wird. Da heißt es schnell zugreifen, wenn ihr euch ein Exemplar sichern wollt. Und dann wäre da tatsächlich noch ein Spiel von Grimpspire, was ich persönlich gar nicht so auf dem Plan hatte. Es handelt sich um Forgeflame, was mir mega Spaß bereitet hat und ich werde hier definitiv zuschlagen.
Bis auf Tianxia, welches ich auch als erstes Spiel gespielt habe, werde ich euch hier von allen Spielen, die ich einmal komplett gespielt habe, einen Ersteindruck präsentieren. Zu Tianxia werde ich zeitnah eine umfassende Rezension veröffentlichen.
Auf Tianxia folgte dann Skyrise. In diesem Spiel entwickeln wir eine Stadt in den Wolken. Jedem Spieler stehen hier Gebäude mit unterschiedlichen Zahlenwerten zur Verfügung.

Das Spiel wird über 2 Ären gespielt. Einige unserer Gebäude dürfen wir nur in der ersten Ära verwenden. Die erste Epoche endet, sobald ein Spieler alle seine Ära-1-Gebäude verwendet hat. In der 2. Ära kommen dann mächtigere Gebäude und eine Wunderstruktur in den eigenen Vorrat. Des Weiteren dürfen auch, falls noch vorhanden, die Ära-1-Gebäude genutzt werden. Das Spiel endet, wenn alle Spieler alle ihre Gebäude platziert haben.
Werfen wir einen ganz kurzen Blick auf die Regeln. Man bietet für einen Bauplatz, indem man eines seiner Gebäude platziert. Anschließend kann der nächste Spieler dieses Gebot überbieten und ein eigenes Gebäude, mit einem höheren Wert, auf einen angrenzenden Bauplatz stellen. So geht es dann weiter, bis kein Spieler das letzte Gebot überbieten will. Dieses letzte Gebäude wird umgedreht und alle anderen Spieler nehmen die überbotenen Gebäude wieder in den eigenen Vorrat. Den Marker, der auf dem entsprechenden Feld lag, erhält der Höchstbietende Spieler und legt diesen auf sein Tableau. Je nach Marker gibt es am Ende des Spiels dann noch Zusatzpunkte.

Eine Besonderheit stellt die Wunderstruktur dar. Wird diese platziert, endet die Auktion sofort. Diese Platzierung will sehr gut überlegt sein, da jeder Spieler noch Karten erhält von denen er am Ende der 1. Ära eine auswählen kann und diese Karte bestimmt Zusatzpunkte für die Wunderstruktur.
Das Spiel richtet sich an 2 bis 4 Personen. Je nach Teilnehmerzahl wird das Spielfeld kleiner.
Insgesamt hat mir das Spiel gefallen und bereits nach den ersten Zügen hat sich herausgestellt, dass man doch mehr beachten bzw. bedenken muss, als man denn zunächst annimmt. In der Schlusswertung zeigt sich nämlich tatsächlich, wie gut die eigene Strategie aufgegangen ist. Insbesondere nämlich was das Sammeln der Marker angeht, da es eine Vielzahl von Punkten für Gebäude auf den entsprechend farblichen Flächen gibt.

Wir haben in Vollbesetzung gespielt. Ich persönlich glaube, dass mir das Spiel mit 2 Personen auch keine Freude bereiten würde, da gerade solche Spiele mit einem Biet-Mechanismus eben auf mehrere Personen ausgerichtet sind.

Den Einsatz der eigenen Figuren muss man wirklich sehr genau planen. Das Spiel endet erst, wenn jeder alle seine Figuren platziert hat. Es ist also durchaus möglich, dass ein Spieler keine Gebäude mehr hat und dann eben warten muss, bis das Spiel endet. Das kann ein wenig
frustrierend oder sogar nervig sein. Hier gilt es, eine passende Strategie zu finden.

Anschließend haben wir dann Toriki getestet. Ich gebe zu, dass mich persönlich Spiele mit App-Unterstützung eher weniger ansprechen da es oft so ist, dass die App recht sinnfrei verwendet wird und alles nur verkompliziert. Doch hier ist es tatsächlich so, dass die App super in das Spielerlebnis eingebaut wird.
Das Spiel an sich ist ein kooperatives Familienspiel bei dem es um Abenteuer, Erkundung und Überleben geht. Wir sind auf einer Insel und müssen unseren Weg nach Hause finden. Wir erkunden die Insel, entdecken Tiere oder finden Gegenständen, die wir dann, am Ende des Tages, wenn wir wieder in unserem Lager sind, miteinander kombinieren können.
So schauen wir uns die Karte an und entscheiden dann gemeinsam, wo jeder der Charaktere sich hinbewegen soll. Am Zielort erfahren wir dann durch die App was wir dort entdecken und uns werden Optionen vorgeschlagen.
Das Spiel insgesamt ist ein durchgehendes Abenteuer und es gilt 18 Missionen zu bewältigen. Laut Aussage der Entwickler kann man mit einer Spieldauer von ca. 6 bis 8 Stunden planen. Das Spiel kann aber jederzeit gespeichert und dann später weitergespielt werden.

Insgesamt ein ganz tolles Spiel, welches ich allen ans Herz legen kann, die gerne mit ihrem Kind spielen. Als Altersempfehlung würde ich hier 6 bis 10 Jahre nennen. und würde es als ein Robinson Crusoe für Kinder beschreiben.

Auf Toriki folgte Forgeflame von Grimspire, welches ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Gut, dass ich es gesehen und gespielt hatte, denn dieses Spiel ist eines meiner Highlights und ich werde es definitiv mit meinem Sohn spielen. Ich habe es sogar zweimal gespielt. Einmal in Dreier-Besetzung, wo dann jeder gegen jeden gespielt hat und einmal in Vierer-Besetzung, wo dann 2 gegen 2 gespielt wurde.
Forgeflame ist ein Deckbau-Spiel im Fantasy-Setting. Wir spielen einen Charakter, mit dem wir immer tiefer in eine alte Schmiede eindringen, um nach Erzen zu graben. Aus diesen erzen schmieden wir dann die notwendigen Dinge, die wir zum Spielsieg brauchen.

Absolutes Highlight sind die erstklassigen Charaktere, die absolut asymmetrisch sind und jeder Charakter sorgt für ein anderes Spielerlebnis. Des Weiteren sind die Figuren sensationell gestaltet und sehen toll aus. Auch wenn es manchmal ein wenig frickelig ist die Erze an den vorgesehenen Stellen zu befestigen ist dies einfach super anzusehen und sorgt für ein ganz tolles Spielerlebnis.
Sind wir am Zug wählen wir eine Handkarte und führen mit der entsprechenden Figur dann die Aktionen aus. So bewegen wir uns durch die Schmiede, bekämpfen Kobolde, graben an Erzadern und sammeln Erze auf, die wir dann schlussendlich zur Schmiede bringen wollen.
In einer Runde spielt jeder Spieler 4 Handkarten aus und anschließend endet die Runde. Am Ende jeder Runde darf jeder Spieler sein Deck dann mit einer stärkeren Karte verbessern. Das Spiel endet, wenn eine Person bzw. ein Team die festgelegte Anzahl an Artefakten geschmiedet hat.

Neben dem Grundspiel, welches bereits 9 Miniaturen enthält, gibt es noch 2 Erweiterungen mit jeweils 2 neuen Charakteren. Des Weiteren gibt es noch das Kobold- und Totem-Set. Durch dieses könnt ihr die Papp-Kobolde und Papp-Totems durch Miniaturen ersetzen, was natürlich noch einmal ein wenig schöner aussieht. Hier muss man entscheiden, ob einem dies wert ist.
Nun folgte ein Spiel, auf welches ich mich ganz besonders gefreut habe: Mondbasis Shackleton. In diesem Worker-Placement-Spiel führen wir eine Raumfahrtorganisation und versuchen deren Präsenz auf dem Mond zu stärken. Unterstützt werden wir dabei von drei Unternehmen, die jeweils ihre eigene Agenda verfolgen.

Der Spieler am Zug setzt einen seiner Raumfahrer auf einem der Aktionsfelder ein. Immer zu beachten dabei ist die Farbe des Raumfahrers, da diese für unterschiedliche, spezielle Eigenschaften steht.
So können wir Kuppeln auf dem Mond bauen, Ressourcen oder Geld erhalten oder auch eine der Agenturen unterstützen.
Den Widerspielwert würde ich als hoch bewerten. Dies liegt vor allem an den unterschiedlichen Agenturen, von denen ja immer nur 3 ins Spiel kommen und von denen es insgesamt 7 unterschiedliche gibt. Hier gilt es immer eine andere Strategie zu fahren und sich auf die entsprechenden Agenden einzustellen.

Insgesamt ein sehr gutes Spiel, welches ich in die Kategorie der Expertenspiele einstufen würde. Einzig das Cover hätte vielleicht ein klein wenig ansprechender gestaltet werden können. Ich glaube, dass bei diesem Spiel durchaus Potential, zumindest auf einem Platz der Longlist, beim Spiel des Jahres besteht.
Im Anschluss an die Kobolde bei Forgeflame haben wir uns dem Kobold Spieleverlag gewidmet. Das erste Spiel war Minakshi-Tempel.

Unsere Aufgabe ist es, einen farbenprächtigen Turm für die Tempelanlage zu errichten. Das Spiel überzeugt dabei mit einem sehr einfachen Spielsystem welches aber strategische Tiefe bietet. Besonders gefällt mir das Rundensystem. Die Einsatzsteine liegen immer auf einer Seite und werden dann für den eigentlichen Zug auf die andere Seite bewegt. Je nach Aktion, die auf der ausliegenden Karte ersichtlich sind, müssen wir unseren Stein dann auf das entsprechende Feld schieben. Die Position unseres Steins bestimmt dann die Reihenfolge der nächsten Runde.
So erhalten wir dann Statuen aus dem Vorrat, die wir durch eine andere Aktion zum Platzieren auf unserer Karte nutzen können. Hierbei gibt es immer bestimmte Felder, auf die wir unbedingt eine Statue errichten müssen, um in die Höhe bauen zu können. Doch bei der Platzierung müssen bzw. sollten wir auch die Farbgebung beachten, da und passende Farben zusätzliche Punkte bringen. Des Weiteren können wir noch Segnungsmarker erhalten, eine neue Platte zum Bau nehmen oder unser Tableau aufwerten. Hier haben wir die Möglichkeit die Karten unter unser Board zu legen, um deren Effekt zu nutzen oder unser Lager zu erweitern.

Außerdem erhält jeder Spieler zu Beginn noch eine Zielkarte. In unserer Partie hat sich gezeigt, dass die Erfüllung der Voraussetzung über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Hier möchte ich erwähnen, dass das Spiel in der Schmiede kein großer Erfolg war und Frank sagte, dass auch nicht mehr viele Exemplare verfügbar sind und eine weitere Auflage eher unwahrscheinlich ist. Deshalb empfehle ich euch hier schnell zuzuschlagen, wenn euch das Spiel interessiert. In zahlreichen Gesprächen mit anderen Anwesenden zeigte sich auch, dass das Spiel großen Anklang gefunden hat und ich kann es bedenkenlos sowohl Familien wie auch Kennerspielern empfehlen.


Unser nächstes Spiel war dann Grundstein Metropolis. Mit Städtebauspielen bekommt man mich immer und diese Art von Spielen haben immer ein Stein bei mir im Brett.
In diesem Spiel versuchen wir über 3 Jahre das meiste Ansehen als Architekt von Metropolis zu erreichen.
Grundsätzlich haben wir drei Möglichkeiten, wenn wir am Zug sind. So können wir entweder eine Karte kaufen und damit unseren Besitzanspruch für das Bauquadrat begründen. Das entsprechende Grundstück besetzen wir mit einem eigenen Marker. Doch Vorsicht, denn diese Marker sind begrenzt, was man leicht vergessen kann und in unserer Partie für einige LAcher gesorgt hat. Doch ihr erhaltet eure Marker wieder, wenn ihr ein Gebäude baut, was die zweite Aktionsmöglichkeit darstellt. Dies Gebäude nehmt ihr von eurem Tableau und platziert es auf euren Markern. Es ist auch möglich ein kleineres Gebäude durch ein größeres Gebäude zu ersetzen. Die letzte Aktionsmöglichkeit ist einfach das NEhmen von Geld.
Jedes Jahr endet mit einer Wertung die stattfindet, wenn die letzte Karte des Jahres gekauft wurde.

Insgesamt hat mich dieses Spiel komplett überzeugt. Es handelt sich um ein sehr einfach zu erlernendes Spiel, welches aber trotzdem eine gewisse taktische Tiefe mit sich bringt. Ich kann lediglich nicht beurteilen, ob es mit 2 Spielern große Freude bringt, auch wenn die Feldgröße an die Spieleranzahl angepasst wird. Es gab noch ein paar Karten mit Fehlern. Die korrigierten Karten sollen allerdings jetzt kommen, so dass einer zeitnahen Auslieferung nichts im Wege stehen sollte.
Abschließen möchte ich mit ein paar Impressionen.















Kommentare