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  • Tim Nau

Flamecraft - Lucky Duck Games

Flamecraft – Nur super niedlich oder auch super gut?

„Flamecraft“, bei Lucky Duck Games erschienen und im Vertrieb von Asmodee, ist ein Ressourcen-Management-Spiel für 1 bis 5 Spieler von Manny Vega.


Willkommen in der Drachen-Stadt. Hier kann man bei Freddy Mehrcurry Fleisch erhalten oder bei Tim Schmelzer zum Essen gehen.

Wir übernehmen die Rolle eines Flammenhüters und können mit Drachen kommunizieren. So helfen wir diesen ein neues zu Hause zu finden und Verzauberungen zu wirken.


Unser eigener Ruhm wächst, wenn wir den Drachen und Ladenbesitzern helfen…


Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist ein absolutes Highlight. Ich komme im Fazit auch noch einmal darauf zu sprechen und werde auch noch kurz auf die Unterschiede der Deluxe-Edition hinweisen. Ich selbst habe die normale Standard-Version.

Schon das Auspacken des Spiels ist eine wahre Freude. Das Artwork un sämtliche Illustrationen verdienen sich das Prädikat extraklasse. Das Spielbrett ist eine Stoffmatte, die ausgerollt knapp über einen Meter lang ist. Das sieht auf dem Tisch herrlich aus. Dazu kommen noch die super niedlichen Drachen-Figuren, die ebenfalls ein Hingucker sind. Die zahlreichen Pappressourcen und das weitere Spielmaterial sind ebenfalls sehr gelungen.


Die Anleitung ist super verständlich geschrieben und Fragen bleiben keine offen.


Das Spielsystem

Das Spielsystem ist sehr einfach gehalten. Der Aufbau benötigt etwas mehr Zeit als andere Familienspiele, weil der Ladenstapel immer neu zusammengestellt werden muss. Des Weiteren solltet ihr ein wenig Platz einplanen.

Schauen wir uns als erstes die beiden unterschiedlichen Arten von Drachenkarten an. Es gibt Werkeldrachen und Schmuckdrachen.


Die Werkeldrachen legt ihr an die Geschäfte an. Hierbei muss das Symbol links oben zum Symbol des Ladens passen. Des Weiteren verfügt jeder Werkeldrache noch über eine Feuerfertigkeit. Durch diese könnt ihr, zum Beispiel, einen neuen Werkeldrachen erhalten, 3 unterschiedliche Rohstoffe nehmen oder auch einen weiteren Werkeldrachen irgendwo in der Stadt einsetzen. Die Anzahl eurer Werkeldrachen ist auf 6 limitiert.


Schmuckdrachen hingegen haben ein bestimmtes Ziel und bringen euch eine Belohnung. Es gibt Sonnen- und Monddrachen. Sonnen-Drachen könnt ihr während des Spiels einsetzen, wohingegen euch Monddrachen Belohnungen am Spielende bringen. Ihr dürft unendlich viele Schmuckdrachen haben.


Der aktive Spieler kann lediglich aus 2 unterschiedlichen Aktionen wählen. Entweder entscheidet ihr euch für das Sammeln oder für das Verzaubern.

Beim Sammeln stellt ihr euren Drachen vor ein Geschäft eurer Wahl. Es können auch mehrere Drachen an einem Geschäft stehen. Allerdings muss man jedem Spieler, der bereits an diesem Geschäft steht, eine Ressource schenken. Anschließend sammelt ihr alle Rohstoffe vom Laden, den Werkeldrachen und den Verzauberungen. Nun dürft ihr einen Werkeldrachen von eurer Hand an den Laden legen. Hierbei muss das Drachensymbol gleich dem Symbol auf dem gewünschten Ladenfeld sein. An jedem Shop stehen grundsätzlich drei Felder zur Verfügung wobei die 6 Start-Läden bereits mit jeweils einem Start-Werkeldrachen besetzt sind. Eine eventuell auf dem Feld abgedruckte Belohnung erhaltet ihr sofort. Nun könnt ihr die Feuerfertigkeit eines an diesem Laden ausliegenden Drachen nutzen. Wenn das Geschäft nun noch über eine Ladenfähigkeit verfügt, könnt ihr diese nutzen.


Alternativ könnt ihr eine Verzauberung wirken. Über Verzauberungen werdet ihr die meisten Siegpunkte im Spiel sammeln. Bei Verzauberungen müsst ihr die auf der Karte angezeigten Rohstoffe abgeben und erhaltet dafür die aufgedruckte Belohnung. Münzen zählen als Joker-Ressource. Die Karte müsst ihr dann an ein Geschäft anlegen, welches das gleiche Symbol hat, wie das Symbol links oben auf der Karte. Anschließend dürft ihr die Feuerfertigkeiten aller an diesem Laden liegenden Drachen nutzen.


Befinden sich am Rundenende nun drei Werkeldrachen an einem Laden, so wird ein neues Geschäft platziert. Des Weiteren werden die Schmuck- und Werkeldrachen noch auf 5 aufgefüllt und ihr müsst auf das Ressourcenlimit von 7 je Ressource achten.


Das Spielende wird ausgelöst, sobald die letzte Karte vom Werkeldrachen- oder Verzauberungskarte gezogen oder aufgedeckt wird. Nun haben alle noch einen letzten Zug, bevor es an die Schlusswertung geht. Hier tauscht ihr noch eure Münzen 1:1 gegen Siegpunkte und erhaltet Punkte gem. eurer Schmuckdrachen.


Die optimale Spieleranzahl

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 5 Personen. Auf die Solo-Variante gehe ich gleich kurz gesondert ein.


Eine Anpassung aufgrund der Teilnehmerzahl erfolgt bei der Anzahl der zur Verfügung stehenden Werkeldrachen.


Die Spieleranzahl hat keinen Einfluss auf den Spielspaß. Je höher die Anzahl der Mitspieler desto wuseliger wird es auf dem Spielteppich und desto schneller wird natürlich auch die Stadt voll. Zu einer Downtime kommt es nie. Die Züge sind super schnell erledigt.


Unsere Partien haben immer so zwischen 45 und 75 Minuten gedauert.

Auch an die Solo-Spieler wurde gedacht. Bis auf kleine Ausnahmen gelten die Regeln einer Mehr-Personen-Partie. Am Ende eures Zuges füllt ihr ganz normal die Werkeldrachen auf 5 auf. Anschließend zieht ihr den obersten Werkeldrachen und legt diesen auf das erste freie Feld vom Park aus (im Ohrzeigersinn gesehen). Wenn es kein freies Feld mehr gibt, wird der Schritt einfach wiederholt. Wenn nach der Platzierung nun 3 Werkeldrachen am Laden liegen, wird ein neuer Laden platziert. Wenn das Symbol des gerade platzierten Drachen einer „fremden“ Spielerfarbe entspricht, wird der entsprechende Drache zu diesem Geschäft gesetzt. Nun schaut ihr, ob das Symbol des Werkeldrachen einer der offen ausliegenden Verzauberungskarten entspricht. Ist dies der Fall, legt die Verzauberung zu dem passenden Laden. Anschließend werden auch die Verzauberungen wieder auf 5 offene Karten aufgefüllt.


Das Solo-Spiel macht Spaß. Es spielt sich (fast) wie ein Mehrpersonenspiel. Besonders gefällt mir, dass ihr unterschiedliche Errungenschaften freischalten könnt, was unheimlich motivierend ist. Dafür müsst ihr aber mindestens 75 Punkte erzielen, was gar nicht so einfach ist. So fühlt sich das dann ein wenig an, als ob man eine Art Kampagne spielen würde. Dies sorgt für einen großen Wiederspielwert.


Fazit

Flamecraft überzeugt erst einmal durch seine wunderbare Optik. Das fängt schon beim Ausrollen des knapp über einen Meter langen Spielteppichs an, erstreckt sich über die Drachen und geht weiter zu den Illustrationen. Aufgebaut ergibt sich eine wunderschöne Tischpräsenz. Jede Gruppe wollte dieses Spiel unbedingt spielen und hatte dementsprechende Erwartungen. Erfüllt dieses Spiel aber die dann doch sehr hochgesteckten Erwartungen oder bleibt am Ende dann ein doch eher ernüchterndes Spielerlebnis stehen?


Die Antwort ist ein ganz klares Jein!


Zunächst einmal besticht es durch die Tischpräsenz und man blickt in leuchtende Spieleraugen. Dann kommt noch der Humor bzw. die tollen Wortspiele dazu und man muss einige Male herzhaft lachen.


Anschließend geht es dann an die Regelerklärung, die super schnell erledigt ist. Das Spiel ist nicht schwer und man muss sich lediglich zwischen 2 Aktionen entscheiden. Dennoch steckt eine angenehme Tiefe im Spiel und man muss schon ein wenig Gedankenarbeit investieren. Flamecraft ist ein klassisches Ressourcen-Management-Spiel und es gilt, für sich die punkteträchtigsten Züge zu erkennen und kleinere Ketten-Reaktionen auszulösen. Wenn ihr also reine Familienspieler seid die etwas mehr taktischen Tiefgang wünschen, dann ist dieses Spiel genau das, was ihr sucht.


Ein wenig anders sieht es aber bei reinen Kennerspielern aus, denn nach wenigen Partien hat jeder die Spielmechanik komplett durchdrungen und leider hat man dann das Gefühl, als würde man nichts Neues erleben. Die Überraschungseffekte sind einfach nicht gegeben. Da ändern dann die unterschiedlichen Läden auch nicht wirklich viel.


Somit bietet es, zumindest für diese Spielertypen, dauerhaft einfach zu wenig. Hinzu kommt noch das Interaktion, auch in Vollbesetzung, nicht wirklich da ist. Möchte man einen Laden besuchen an dem bereits ein oder mehrere Drachen stehen kann man dies, indem man jedem Spieler eine Ressource schenkt. Das stellt aber nie ein großes Problem dar.

Dennoch wird es bei mir nicht ausziehen, denn es ist ein Spiel mit dem man so ziemlich jeden an den Tisch locken kann und Neueinsteigern einen klasse Einstieg in die Welt der Brettspiele liefert. Und auch mit jüngeren Spielern kann man problemlos spielen. Die Altersangabe von 12 Jahren erachte ich als ein wenig zu hoch.


In begrenzter Stückzahl gab es auch noch, eine deutlich teurere Deluxe-Version. In dieser findet ihr sehr detailreiche Drachen-Figuren aus Plastik, Münzen aus Metall mit einem passenden Beutel, Ressourcen aus Holz und einen Sortiereinsatz von Gametrayz. Das sind alles super schöne Dinge. Diese tragen aber, aus meiner Sicht, nicht zu einem besseren Spielerlebnis bei. Mir persönlich reicht die normale Version.


Insgesamt ein schönes Spiel, welches reine Kennerspieler aber einmal zur Probe spielen sollten.


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