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Tim Nau

Kipp mir Saures - Zoch

Kipp mir Saures – Familienspiel mit originellem Mechanismus

„Kipp mir Saures“, von Zoch, ist ein Familienspiel mit einem originellen Kipp-Mechanismus für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren von Emmanuel Albisser.

Die Lichttrüffel, Feuerkaramellos und Wolkendrops von Raspeltin von Süßholz sind legendäre Naschereien und entstammen einem Wunderwerk der Technik. Ob wir mit diesem Naschwerk auch umgehen können?


Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Highlight des Spiels ist natürlich das Naschwerk. Doch dieses müssen wir vor dem ersten Spiel erst einmal zusammenbauen, was auch tatsächlich so zwischen 20 und 30 Minuten dauert. Die einmal zusammengebauten Röhren können dann auch für späteren Partien mühelos in der Verpackung verstaut werden. Ebenfalls immer abgebaut werden muss das Mittelteil, damit man alles in die Schachtel bekommt. Aufgebaut ist das Naschwerk ein echter Eyecatcher, der mit einem besonderen Clou überzeugt. Dieser Clou sind die beweglichen Röhren, in die wir die Würfel werfen müssen und die dann irgendwann kippen und die Würfel wieder ausspucken – super genial.

Des Weiteren befinden sich in der Packung noch Karten sowie Würfel und Cubes in drei unterschiedlichen Farben.


Die Anleitung ist sehr verständlich geschrieben und es bleiben keine Fragen offen.


Das Spielsystem

Das Spielsystem ist super einfach und schnell verstanden. Ab dem zweiten Spiel geht der Aufbau auch recht schnell. Jeder Spieler erhält 9 Würfel (3 in jeder Farbe). Die Besonderheit der Würfel sind die verschiedenen Größen und das damit verbundene unterschiedliche Gewicht. Deshalb muss man immer genau Überlegen, welchen Würfel man denn nun in eine Röhre wirft. Des Weiteren liegen noch 8 Formkarten aus. Diese Formkarten sind quasi die zu erfüllenden Aufträge.

Reihum werfen die Spieler nun immer einen ihrer Würfel in eine beliebige Röhre. Dies geschieht solange, bis eine der Röhren kippt und die bis dahin eingeworfenen Würfel dann herauskullern. Das ist immer ein toller Moment, auf den alle Spieler warten. Nun wird die entsprechende Aktion der Röhre durchgeführt.


Die Röhre links ist die Aromaröhre. Hier bekommen die Spieler die benötigten Zutaten. Beginnend beim Spieler der das Kippen ausgelöst hat, darf sich nun reihum immer ein Würfel genommen werden. Mit dem Nehmen des Würfels nimmt man sich auch Zutaten der entsprechenden Farbe in Höhe der Augenzahl. Dies wird wiederholt, bis alle Würfel verteilt sind. Doch es darf nicht einfach wild gesammelt werden, da das „Lecker-Limit“ von 10 gilt. Nach der Verteilung aller Würfel muss jeder Spieler seine Zutaten auf 10 reduzieren. Diess Limit macht absolut Sinn, auch wenn es recht schnell erreicht ist. Ansonsten würde wohl jeder erst einmal Zutaten horten, um dann möglichst schnell viele Aufträge zu erfüllen.


In der Mitte befindet sich die Formröhre. Erneut werden reihum alle Würfel verteilt. Mit dem Nehmen eines Würfels nimmt sich ein Spieler nun aber eine der ausliegenden Karten. Schauen wir uns kurz die Karten an. Im unteren Bereich der Karte steht die dicke Zahl für die Naschpunkte, die euch die Karte am Spielende einbringt. Befindet sich diese Zahl in einem Stern mit einer der drei Farben, handelt es sich um eine Formkarte in einer der drei Geschmacksrichtungen. Sind alle Farben zu erkennen, handelt es sich um eine „Bunte Mischung“. Im oberen Bereich ist die Menge der Zutaten abgebildet, die ihr für das Verpacken abgeben müsst. In der Mitte steht eine kleine Zahl, die der Menge entspricht. Diese Zahl ist für das Nehmen einer „Bunten Mischung“ relevant. Eine „Bunte Mischung“ dürft ihr durch Abgabe einer beliebigen Würfelfarbe nehmen, wenn die Zahl auf dem Würfel der kleinen Zahl auf der Karte entspricht. Alternativ könnt ihr auch eine 6 nehmen, die als Jokerzahl zählt. Die weiteren Formkarten erhaltet ihr durch das Nehmen eines Würfels in der entsprechenden Farbe.

Nachdem der letzte Würfel genommen wurde, wird die Auslage wieder auf 8 Karten aufgefüllt.


Die rechte Röhre ist die Packröhre. Ihr nehmt einfach einen Würfel, legt diesen auf eine Formkarte der entsprechenden Farbe oder auf eine „Bunte Mischung“ und gebt die Zutaten ab. Nun ist die Süßigkeit verpackt und die Karte erfüllt. Könnt ihr keine Karte erfüllen, so nehmt ihr einfach einen Würfel und legt diesen zu euren anderen Würfeln.


So läuft und läuft dann das Naschwerk, bis einer der Spieler seine 5. Karte erfüllt – also die fünfte Süßigkeit verpackt hat. Nun kommt die finale Punktevergabe und da erkennt man dann, dass man nicht einfach irgendwelche Aufträge erfüllen sollte, weil einem dann Punkte flöten gehen. Merke: Auch Anleitungen von Familienspielen komplett zu Ende lesen ;-)


Zunächst erhält jeder Spieler seine Naschpunkte der fertigen Verpackungen. Anschließend gibt es dann aber noch die Supermischung und das sind satte 5 Punkte. Diese erhaltet ihr, wenn ihr von allen 4 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen mindestens eine verpackt habt. Und dann gibt es auch noch die Bestseller-Urkunden, von denen jede ebenfalls 5 Punkte bringt. Wer die meisten Würfel einer Farbe auf seinen Formkarten hat, erhält die Urkunde in der entsprechenden Farbe. Bei Gleichstand erhält niemand die Urkunde.


Wer nun über die meisten Naschpunkte verfügt, hat das Spiel gewonnen.

Fazit

Kipp mir Saures ist ein lustiges Familienspiel mit einem tollen Mechanismus, der auch noch super originell ist. Es ist jedes Mal ein Highlight, wenn die Röhre kippt und die Würfel herauspurzeln. Das sorgt immer für große Freude und Spaß am Spieltisch.


Doch so einfach ist das Spiel gar nicht, da schon ein klein wenig Taktik gefragt ist. In welche Röhre werfe ich nun den Würfel? Wie viele Würfel waren noch einmal in der Röhre? Welche Farbe und vor allem welche Größe nehme ich jetzt? Das sind alles Fragen, die man sich während des Spiels immer stellt. Vor allem muss ja bei der mittleren Röhre auch noch darauf geachtet werden, welche Aufträge denn nun in der Auslage liegen. Und dann wären da auch noch die 5 Punkte für eine Supermischung und die Bestseller-Urkunden.


Von daher finde ich die Altersangabe recht gut gewählt. Hat man den Nachwuchs ein wenig früher ans Spielen herangeführt, so wird es auch etwas früher mit diesem Spiel klappen. Klar, man kann das Spiel auch problemlos mit einem jüngeren Kind spielen und die Freude beim Hereinwerfen der Würfel in die Röhren und das Kippen dieser löst immer wieder Begeisterungsstürme aus, aber die Zusammenhänge können noch nicht verstanden werden.


Spielt man das Spiel mit dem Nachwuchs, macht es in jeder Spieleranzahl Spaß. Spielt man es hingegen als Zwischensnack in einer Runde mit Erwachsenen, so steigert sich der Spielspaß deutlich mit der Teilnehmerzahl. Dies liegt für mich vor allem daran, dass bei zwei Personen die Würfel halt manchmal einfach in die Röhre geworfen werden und man weiß, dass man definitiv auch zu mindestens einem Würfel kommt, wenn die Röhre kippt. Bei 4 Personen hingegen muss man dann schon deutlich nstrategischer Spielen und überlegen, welchen Würfel man denn nun nutzt. Die Spieldauer liegt bei ca. 30 Minuten.


Insgesamt ist das Spiel ein lustiges Familienspiel, welches einige Stunden Spielspaß garantiert.





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