Leuchtturm voraus! - Frechverlag
- Tim Nau
- vor 12 Minuten
- 5 Min. Lesezeit
Leuchtturm voraus!
„Leuchtturm voraus!“, ist die deutsche Ausgabe von Beacon Patrol und vom frechverlag. Es ist ein kooperatives Legespiel für 1 bis 4 Spieler mit einer Dauer von ca. 15 bis 25 Minuten von Torben Ratzlaff.

Wir stechen in See und sorgen für sichere Gewässer entlang der Inseln. So erkunden wir die Meere und überprüfen Leuchttürme sowie Bojen. Dabei müssen wir möglichst gut mit allen zusammenarbeiten, um uns die Anerkennung der Küstenbewohner zu verdienen.
Ein Blick in die Spieleschachtel
In der Schachtel befindet sich bereits das Material für die beiden Erweiterungsmodule.

Das Spielmaterial ist hochwertig. Herzstück des Spiels sind die insgesamt 84 Plättchen, die aus dicker Pappe sind. Dazu gibt es noch Bewegungsmarker und einige Karten. Des Weiteren gibt es noch insgesamt 10 Schiffe, die alle aus Holz sind und sehr gut aussehen.
Die Anleitung ist super verständlich geschrieben und Fragen bleiben keine offen.

Meinung
Leuchtturm voraus ist die deutsche Ausgabe von Beacon Patrol. Es handelt sich um ein kooperatives Legespiel. Ihr erkundet die Meere und möchtet diese sicher machen. Euer Ziel ist es daher Plättchen zu erkunden. Und gleich vor dem ersten Spiel muss euch klar sein, dass es am Ende nur Punkte für erkundete Plättchen gibt. Ein Plättchen gilt als erkundet, wenn es an allen vier Kanten von anderen Plättchen umgeben ist.
Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die Regeln, die sehr einfach sind. Im eigenen Zug kann man ein Plättchen anlegen, das eigene Schiff bewegen oder ein Plättchen tauschen.
Die Lege-Regeln sind sehr einfach. Grundsätzlich muss ein Plättchen immer an ein bereits liegendes Plättchen angelegt werden. Hierbei ist immer auf die Ausrichtung des Pfeils zu achten. Des Weiteren müssen die Kanten passen. Das heißt, dass Wasser an Wasser bzw. Land an Land angrenzen muss. Immer zu beachten ist, dass ihr nach dem Anlegen des Plättchens eine kostenlose, automatische Bewegung auf das neue Plättchen durchführen müsst. Diese bedingt, dass immer eine Wasserverbindung gegeben sein muss – logisch, da Schiffe eben nicht über das Land fahren können.

Je nach Spieleranzahl stehen euch zwischen 2 und 4 Bewegungsmarker zur Verfügung. Diese könnt ihr nutzen, um euer Schiff zu bewegen. Für jede durchgeführte Bewegung müsst ihr einen Marker umdrehen.
Außerdem dürft ihr noch, allerdings nur einmal im Zug, ein Plättchen mit einem Plättchen eines anderen Spielers tauschen und diese auch im eigenen Zug nutzen.
Selbstverständlich könnt ihr alle Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchführen. Hier muss genau geplant werden.
Könnt oder wollt ihr keine Aktion mehr durchführen endet der Zug. Nicht genutzte Plättchen werden abgeworfen, die Bewegungsmarker umgedreht und anschließend Plättchen nachgezogen. Schon ist der nächste Spieler an der Reihe.
Das Spiel endet, sobald der Nachziehstapel leer ist und kein Spieler mehr Plättchen hat. Dann geht es an die Schlusswertung

Die Wertung und eine echte Herausforderung
Die Wertung ist sehr einfach. Es gibt 3 Punkte je erkundetem Plättchen mit einem Leuchtturm, 2 Punkte für ein Plättchen mit einer Boje und einen Punkt für jedes weitere erkundete Plättchen.
Wie gut ihr gewesen seid, könnt ihr an einer Tabelle ablesen. Vielleicht bin ich einfach noch nicht so gut, denn die Stufe „Orkan“ habe ich noch nicht erreicht. Doch ich über weiter.
Auch alleine ein Hit
Auch wenn das kooperative Erlebnis das Herzstück ist (ich komme darauf noch zu sprechen), kann man das Spiel problemlos alleine spielen und wird dabei großen Spaß haben. Die Regeln funktionieren exakt gleich. Lediglich die Option des Tauschens eines Plättchens steht hier nicht zur Verfügung.
Klar ist allerdings auch, dass ihr eben nur in eine Richtug schippern könnt und die andere Hälfte unerkundet bleiben muss. Ihr habt zwar einen Bewegungsmarker mehr aber der gleicht es nicht aus.
Erweiterungsmodule sorgen für Abwechslung
Mit „Stege & Windräder“ sowie „Schiffe & Strände“ liegen dem Spiel gleich zwei Erweiterungsmodule bei. Die Plättchen der Erweiterungen sind alle mit einem roten Pfeil anstelle des schwarzen Pfeils gekennzeichnet, damit ihr diese gut auseinanderhalten könnt.

Werfen wir als erstes einen Blick auf „Stege & Windräder“. Ihr könnt entweder mit beiden Elementen oder nur mit einem der beiden Module spielen. Bei den Stegen kommen 4 Plättchen und bei den Windrädern 5 Plättchen neu ins Spiel.
Ein Steg muss erkundet sein und dadurch ist dieser einen Punkt wert. Des Weiteren gibt es noch einen zusätzlichen Punkt je Haus, welches sich auf dem Land befindet, das mit dem Steg verbunden ist. Die Land-Plättchen an sich müssen nicht erkundet sein.
Ein Windrad muss erkundet sein und ist dann einen Punkt wert. Des Weiteren erhält man noch einen zusätzlichen Punkt für jedes benachbarte See-Plättchen. Maximal sind somit 5 Punkte mit einem Windrad zu erzielen.
Ihr solltet mit dem Grundspiel gut vertraut sein, bevor ihr ein Modul oder sogar beide Module hinzunehmt. Vor allem deshalb, weil ihr von eurer erzielten Punktzahl 10 Punkte je Modul wieder abziehen müsst. Damit es sich rechnet, müsst ihr die See extrem gut erkunden.
Das Modul „Schiffe & Strände“ ist ebenfalls genial. Hier wählt jeder Spieler ein Spezialschiff mit einer besonderen Fähigkeit. Es gibt das Konstruktions-, das Forschungs- und das Küstenwachenschiff sowie das Luftkissenboot, das Lotsenboot, die Fähre und das U-Boot. Für jedes Schiff gibt es eine eigene Karte und auf dieser erkennt ihr auch, welche Plättchen neu in das Spiel kommen. Auf der Rückseite befindet sich dann die jeweilige Besonderheit im Rahmen der Wertung.
Alle drei Module sind klasse und sorgen noch einmal für ein anderes Spielerlebnis.
Ein tolles Wohlfühl-Spiel
Plättchen-Lege-Spiele erfreuen sich großer Beliebtheit und deshalb gibt es davon auch viele.

Da stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, ob dieses Spiel denn in die eigene Sammlung einziehen muss. Aus meiner Sicht kann diese Frage nur mit einem eindeutigen JAAAA beantwortet werden. Für mich persönlich gehört dieses Spiel mit zu den besten Plättchen-Lege-Spielen. Das hat mehrere Gründe.
Neben tollem Material, Plättchen und Schiffe sind erstklassig, gefällt mir persönlich auch der der Illustrationsstil. Dieser wird aber wohl nicht jedermanns Sache sein. Dazu sind die Regeln super einfach. Super einfach bedeutet allerdings nicht, dass das Spiel trivial ist. Denn Leuchtturm voraus ist ein echtes Puzzle.
Den Fokus möchte ich mal auf den kooperativen Aspekt legen, da ich ja schon geschrieben habe, dass das Spiel auch alleine großen Spaß macht. Doch erst kooperativ geht es richtig zur Sache und da spielt das Spiel seine ganze Stärke aus. Und dieses Spiel ist wirklich kooperativ, mit sehr hohem Interaktionsgrad. Hierfür sorgt vor allem die Option des Tauschens eines Plättchens im eigenen Zug. Es gilt immer ganz genau zu schauen, wer welche Weiten des Meeres durch den Einsatz welcher Plättchen am besten erkunden kann. Das ist Interaktion pur und kooperativer geht es fast gar nicht.
Des Weiteren ist es so, dass das Spiel, zumindest ohne die Erweiterungen, problemlos auch schon mit einem Kind ab 6 Jahren gespielt werden kann. Bei Hinzunahme der Erweiterungs-Module sollte schon ein wenig Spielerfahrung vorhanden sein. Doch ebenso gut kann es auch sowohl in einer Wenig- wie auch in einer Vielspielergruppe auf den Tisch gebracht werden. Es bedient alle Spielertypen.
Außerdem zeichnet sich das Spiel durch einen extrem hohen Widerspielwert aus. Ständig möchte man seine Punktzahl überbieten oder, noch besser, die nächste Stufe erreichen.
Dazu kommt weiter, dass das Spiel super schnell aufgebaut und auch gespielt ist. Eine Partie dauert knapp 30 Minuten.
Das Spiel ist, aus meiner Sicht, ein klarer Pflichtkauf.




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