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  • Tim Nau

Sherlock - Der Pate (Abacusspiele)

Aktualisiert: 10. Sept. 2019

Die Rezension ist absolut spoilerfrei!



„Nach dem plötzlichen Tod eines Geschäftsmannes, bittet euch die Polizei von Miami um Hilfe, um herauszufinden, was passiert ist.

Wer ist der Mörder?

Wie wurde das Opfer ermordet?

Und warum?!


Mit „Der Pate“ wird die Kartenspielreihe Sherlock bei Abacusspiele fortgesetzt. Meine Frau und ich haben gestern Abend versucht, den Täter ausfindig zu machen.


Die Geschichte

Salvatore Sollai wird heute beigesetzt. Der Geschäftsmann war in den letzten Tagen in die Schlagzeilen geraten, nachdem die DEA seinen Wohnsitz und das Lager seiner Ölimportfirma durchsucht hatte. Da sein Gesundheitszustand schlecht ist, wird er ins Krankenhaus eingeliefert, wo er überraschend stirbt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen…


Ein Blick in die Spieleschachtel

Von der spielkartengroßen Schachtel bin ich weiter begeistert. Innerhalb dieser findet ihr lediglich 33 Karten sowie die Anleitung, die mit einem leichten Klebeetikett den Inhalt schützt, den ihr vor dem Spiel nicht lesen sollt.


Das Spielprinzip

Das Spielprinzip dieser Reihe ist genauso simpel, wie es genial ist.

Zunächst erhalten die Spieler sehr begrenzte Informationen und ihre Handkarten. Nun geht es reihum und der Spieler am Zug muss sich entscheiden, ob er eine seiner Karten offen ausspielt oder abwirft. Diese Entscheidung ist sehr schwer, denn hier kommt der tolle Kniff der Reihe ins Spiel. Jeder Spieler kennt nur die Informationen seiner Handkarten. Die Handkarten der anderen Spieler sind geheim. Jeder darf lediglich die unterstrichenen Informationen und die Informationen preisgeben, die sich in einem bestimmten Bildausschnitt befinden.


Entscheidet man sich dazu eine Karte abzuwerfen, so sollte der Spieler sich die Informationen merken oder einfach sicher sein, dass diese irrelevant für die Lösung des Falles sind. Oder man entscheidet sich, die Karten offen auszulegen, so dass dann die Informationen für alle Spieler ersichtlich sind.


Jetzt könnte man ja auf die clevere Idee kommen, einfach alle Karten offen auszuspielen. Das geht nicht, da der Ablagestapel zum Ende des Spiels mindestens 6 Karten aufweisen muss und zudem noch offen ausliegende, irrelevante Karten den Spielern einen Minuspunkt bescheren. Dies ist sehr schlecht für die Schlussaufwertung, auf die ich später eingehe.


Zu Beginn wissen die Spieler kaum was über den Fall – sie kennen lediglich ihren Auftrag. Es gilt nun durch geschicktes Kombinieren und Überlegen sich sein Bild zusammenzusetzen und zu erahnen, wie die Verhältnisse in diesem Fall sind. Durch das Ausspielen der Karten ergibt sich nun, nach und nach, ein immer dichter werdendes Bild.


Die Spielzüge werden solange fortgesetzt, bis der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Damit endet dann auch quasi die erste Spielphase, in der weniger Interaktion stattfindet, da nur begrenzte Informationen preisgegeben werden dürfen.


Nun geht es in die zweite Spielphase, die man auch als Interaktionsphase bezeichnen kann und die die Stärke dieses Spiels ausmacht. Munter wird nun der Fall diskutiert und man versucht gemeinsam den Tathergang zu rekonstruieren – mega genial. Es dürfen jetzt auch die Informationen der Karten diskutiert werden, die sich auf dem Ablagestapel befinden. Diese dürfen natürlich nicht angeschaut werden. In der ersten Spielphase sollte man sich daher die Informationen merken – sehr gutes Gehirnjogging dieses Spiel.


Wenn sich auf eine Lösung geeinigt wurde, dann darf das Klebeetikett entfernt werden und es gilt, 10 Multiple Choice Fragen zu beantworten. Jede richtige Antwort ist dann 2 Punkte wert und abzüglich der Minuspunkte für irrelevante Karten ergibt sich eine Gesamtpunktzahl, die den Spielern einen bestimmten Rang bringt. Nun kann man sich noch die komplette Lösung bzw. die Geschichte des Falles durch lesen und das Abenteuer ist beendet.


Zum Fall „Der Pate“

Wie der Name schon vermuten lässt führt uns dieser Fall in die Welt der zwielichten Geschäftsleute. Das Abenteuer ist sehr gut konzipiert und führt zu einem schönen Gesamtbild.


Der Fall weist die niedrigste Schwierigkeitsstufe (1 von 3) auf, was ich bestätigen würde. Mir und meiner Frau ist es allerdings nicht gelungen, die Maximalpunktzahl zu erreichen, da wir leider 4 Punkte aufgrund irrelevanter Karten abziehen mussten, so dass wir uns bei der Auswertung mit dem zweitbesten Rang zufrieden geben mussten. Auch Einsteiger in diese Spielthematik können bedenkenlos zugreifen und werden bei diesem Fall Ermittlungsfreude haben. Die Lösung ist bei ein wenig Kombinationsgabe recht eindeutig – der Weg dorthin macht sehr großen Spaß und wird euch, je nach Überlegensdauer zwischen 40 Minuten und 1 Stunde fesseln. Und das zu einem Preis von 6,99 €, was ein absolutes Schnäppchen ist.


Die optimale Spieleranzahl

Angegeben ist die Spieleranzahl mit 1 bis 8 Spieler. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler 3 Handkarten (nur 2 bei 6 oder mehr Spielern). Auf die Besonderheit der Solo-Variante gehe ich separat ein. Ich persönlich finde das Spiel mit 2 Personen genial und auch noch sehr gut spielbar mit 3 oder 4 Personen. Ein Spiel mit mehr Spielern würde mir keinen Spaß machen.


Die Solo-Variante unterscheidet sich ein klein wenig vom „normalen“ System. Hier erhält der Spieler 6 Karten und kann sich bei Ablage zunächst entscheiden, ob er Karten, die abgeworfen werden sollen, auf einen temporären- oder endgültigen Ablagestapel werfen möchte. Nachdem der Nachziehstapel leer ist, wird der temporäre Ablagestapel gemischt. Von nun ab gibt es nur noch den endgültigen Ablagestapel. Ein klasse System, welches Spaß macht und gut funktioniert. Ich persönlich würde aufgrund der Interaktion der zweiten Spielhälfte allerdings ein Spiel mit Partner vorziehen.


Fazit

Auch der Fall „Der Pate“ kann überzeugen. Es handelt sich um ein leichteres Abenteuer der Reihe und eignet sich somit hervorragend für Einsteiger. Erfahrenere Spieler werden sich eventuell bei diesem Fall unterfordert fühlen. Wir hatten viel Spaß und freuen uns schon jetzt auf das nächste Abenteuer mit dem Titel "Das Labor".

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