Die Messe in Essen begann für mich wieder mit der Pressekonferenz, die am 02.10. um 10 Uhr begann.
Doch anfangen möchte ich einen Moment früher. Wir wurden darüber informiert, dass es in diesem Jahr absolut verboten ist, vorab in die Hallen zu gehen. Dies sorgte, für mich unverständlicher Weise, für viel Diskussion im Internet. Nicht gerne gesehen war dies auch schon in den vergangenen Jahren. Aber es wurde eben stillschweigend geduldet.
Ja, auch ich habe bereits den Mittwoch gerne genutzt, um schon einmal durch die Hallen zu schlendern und bei einigen Verlagen vorbeizuschauen. Doch man muss auch ehrlicherweise sagen, dass man sich fehl am Platz gefühlt hat, weil die meisten Aussteller eben noch nicht mit ihrer Arbeit fertig sind und die Hallen einer Baustelle gleichen, was mit den entsprechenden Gefahren verbunden ist. Von daher kann ich die Entscheidung vollkommen nachvollziehen.
Auch wurde der vorzeitige Spieleverkauf vollkommen untersagt. Ja, Verlage müssen sogar mit Strafen rechnen, wenn Spiele vor Donnerstag, ich glaube um 09:30 Uhr, verkauft werden. Diese Entscheidung kann ich nur bedingt nachvollziehen. Bedingt, weil ich an die zahlreichen Unterstützer der Verlage denke, die als Spieleerklärer oder was auch immer auf der Messe arbeiten und deren Zeit sehr eingeschränkt ist, um sich mit den begehrten Spielen einzudecken. Für uns Pressevertreter finde ich es absolut nachvollziehbar.
Für mich war es schon immer ein Privileg, dass ich an der Pressekonferenz und der darauffolgenden Neuheitenschau dabei sein darf. Und seien wir doch einfach mal ehrlich: Jeder von uns hat genug Spiele und wenn ein Spiel wirklich erfolgreich ist, dann wird ein Nachdruck kommen. Denn es gibt ja diese Hype-Spiele, die nur in geringer Stückzahl da sind und bereits kurz nach Öffnung der Tore ausverkauft sind. Das ärgert einen dann schon ein wenig und ich kann auch die Argumente der „normalen“ Besucher nachvollziehen die es eben nicht verstehen, dass jeder Kanal bereits am Mittwoch die Neuheiten präsentiert hat.
So, nun aber genug und zurück zum Anfang. Mittwochs verläuft die Anreise ja immer reibungslos, was ab morgen dann nicht mehr der Fall sein wird. Aber da muss man wohl durch.
Um 10:00 Uhr ging es dann los. Kommunikationsdirektor Robin De Cleur und Geschäftsführerin Carol Rapp eröffneten die Pressekonferenz und wie im letzten Jahr startete mit einem schönen Trailer über die Spiel des letzten Jahres. Das weckt schon einmal Appetit auf all das, was noch kommen wird.
Man startete mit einem Überblick über die beeindruckenden Zahlen und verkündete, dass vor 10 Minuten sämtliche Tagestickets für den Donnerstag ausverkauft sind und das auch für die weiteren Tage nicht mehr unendlich Tickets vorhanden sind. Dauer-Tickets waren schon Ende der letzten Woche nicht mehr erhältlich. Ich hoffe sehr, dass man dies genau nach außen kommunizieren wird und morgen früh nicht zahlreiche Familien vor der Tür stehen, die dann keinen Einlass erhalten werden. Und das betonte Carol. Es gibt keine Chance, morgen die Spiel zu besuchen.
Auch in diesem Jahr gesellen sich Aussteller aus Ländern dazu, die bis dato nicht vertreten waren. In diesem Jahr sind es Aussteller aus Brasilien, Indonesien und Malaysia. Die Spiel ist international – Spielen ist international (und schweißt zusammen).
Die Zahl der Aussteller und die Zahl der Neuheiten ist ebenfalls immer wieder beeindruckend.
Das Team der Spiel besteht aus gerade einmal 10 Personen, was angesichts der Aufgaben gar nicht einmal viele sind - zumindest aus meiner Sicht.
Die Hallenaufteilung ist ähnlich wie die Aufteilung im letzten Jahr. So befinden sich die Familienspiele in den Hallen 4, 5 und 6 und Kenner- und Expertenbereich teilen sich
die Hallen 2 und 3. Es wird deutlich mehr Foodtrucks geben und auch Ruhezonen mit Sitzmöglichkeiten wurden eingerichtet.
Unterstützt wird der Besuch der Spiel natürlich auch wieder über die App, die mittlerweile 50.000 Mal runtergeladen wurde. Schaut euch die App an, denn diese erleichtert euch den Besuch enorm. So könnt ihr euch in diesem Jahr auch von einem Spiel zum nächsten Spiel führen lassen.
Allgegenwärtig ist auch Meeps, der auch durch die die Hallen schlendern wird. Des Weiteren gibt es auch zahlreiche Fotopunkte, die wohl vor allem die jüngeren Besucher begeistern werden aber auch für ältere Personen ein schönes Motiv für eine Erinnerung darstellen. Das Plüschtier wird wohl in die Taschen vieler Eltern wandern – es sieht aber auch wirklich drollig aus. Ob ich auch eines kaufen werden?
Auch in diesem Jahr gibt es eine ganze Reihe Sonderprogramme.
Meeps malt Meeps
Artist alley
Golden Demon – Miniaturenwettbewerb von Games Workshop. Jedes Jahr werden 1000 Miniaturen eingereicht und bewertet. Sonntag gibt es die große Preisverleihung im Saal Europa.
SPIEL.talks Finsterwacht -Finsterwacht ist ein genreübergreifendes Projekt, indem verschiedene Kunstformen ineinandergreifen und sich unterstützen
Der Drummer der Band Blind Guardian ist auch Spieleautor und Blind Guardian ist ebenfalls vor Ort. Hier gibt es eine Autogrammstunde am Freitag.
Spiel.talks sustainability: Hier gibt es 8 verschiedene Vorträge
Den Abschluss bildet dann der Educators Day, der am Samstag stattfindet. Auch hier gibt es 8 Themengebiete und Vorträge.
Was sind denn die Trends in diesem Jahr?
Ein Trend ist Musik. Da wäre das Projekt Finsterwacht oder Blind Guardian und dann auch noch das Spiel Rock Hard welches bei Devir erscheint.
Japan ist ebenfalls ein wiederkehrender Trend. Hier gibt es viele Spiele mit japanischen Themen und auch Publisher.
Schauen wir uns nun noch ein paar Zahlen an. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Spielwarenbranche 4,9 % Minus zu verzeichnen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Das Segment Puzzle und Spiele ist dabei mit einem Minus von 0,1 % vertreten. Schaut man sich diesen Bereich genauer an so ist zu erkennen, dass man im Bereich Puzzeln ein Minus von 6,8 % verorten muss. Genau Gründe können hier nicht aufgeführt werden. Man muss allerdings auch bedenken, dass das Segment Puzzle mit 7 % nur einen kleinen Bereich im Vergleich zu den Spielen ausmacht.
Dann kam mit der Verleihung des deutschen Spielepreises ein Highlight der Veranstaltung. Es handelt sich hier immer noch um den größten deutschen Communityaward. Unterstützt wurde Carol dabei von Alea, dem Frontmann von Saltatio Mortis, der als Geralt von Riva dessen Lieblingsspiel immer noch „Das verrückte Labyrinth“ ist, die Bühne betrat. Er ist der Botschafter der Spiel.
Und die Gewinner sind:
Bestes Kindespiel: Die magischen Schlüssel von Arno Steinwender und Markus Slawitschek (Game Factory und Happy Baobab)
3. Platz: Die Weiße Burg von Sheila Santos und Israel Cendrero (Kosmos Verlag und Devir)
2. Platz: Sky Team von Luc Rémond (Kosmos und Scorpio Masque)
1. Platz: Mischwald von Kosch (Lookout Spiele)
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