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Tea Garden - HUCH!

  • Tim Nau
  • 29. Sept.
  • 6 Min. Lesezeit

Tea Garden

Tea Garden, als deutsche Ausgabe bei HUCH! erschienen, ist ein Eurogame mit Deckbuilding für 2 bis 4 Spieler von Thoma Holek.


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Auf den Gipfeln der Yunnan-Berge wächst eine besondere Pflanze und es wird erzählt, dass der daraus zubereitete Tee wundersame Eigenschaften mit sich bringt.


So versammeln sich die Meistergärtner, nach einem Ausruf des Kaisers, in den Tälern, um den Anbau dieser Wunderpflanze voranzutreiben. Der beste von Ihnen wird mit der Aussicht auf fruchtbares Land in der begehrten Provinz belohnt. Und diese Belohnung wollen wir natürlich haben.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist erstklassig. Wie so oft bei den Spielen von HUCH! bekommen wir ein klasse Inlay, indem sich alle Materialien perfekt verstauen lassen. Das ist ein erstklassiger Service und ich frage mich immer wieder, warum sowas nicht öfter der Fall ist. Es ist doch unendlich nervig, wenn man alles Material immer in Tüten verstauen muss, die man dann in die Schachtel pressen muss. Und diese Materialien hat eine super Qualität. Sämtliche Papp-Token haben eine gute Dicke und die Karten eine sehr ordentliche Qualität. Dazu gibt es noch Spielermaterial aus Holz.


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Die Anleitung erhält ein Extralob. Diese ist super verständlich geschrieben und zahlreiche Beispiele sorgen dafür, dass keine Frage unbeantwortet bleibt.


Das Spielsystem

Das Spielsystem von Tea Garden ist einfach gehalten und bereit nach dem ersten Lesen der Anleitung kann zügig mit dem eigentlichen Spaß begonnen werden.


Bevor wir zum Spielablauf und den einzelnen Aktionen kommen, möchte ich euch kurz die Systematik und den Ablauf der Kartenauswahl für die Aktionen darlegen.


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Grundsätzlich zieht ihr zu Beginn einer Runde immer 4 Karten auf die Hand. Das führt dazu, dass ihr auch mehr als 4 Karten zu Beginn einer Runde haben könnt, da nicht genutzte Karten in die nächste Runde mitgenommen werden, was oftmals ein probates Mittel ist.


Zur Durchführung einer Aktion dürft ihr beliebig viele Handkarten ausspielen und legt diese dann auf das äußerste linke freie Feld auf eurem Tableau. Ausgangspunkt zur Durchführung einer Aktion ist primär die Stärke, die sich oben links auf euren Karten befindet. Ihr addiert einfach die Stärkepunkte jeder Karte und habt so eure Aktionsstärke. Des Weiteren ist es elementar wichtig, was sich für Symbole auf der obersten Karte befinden. Nur diese Effekte und Nebenaktionen dürft ihr nämlich durchführen. Befindet sich dort eine Teekanne, so gilt diese für die komplette Runde. Maximal 4 Aktionen könnt ihr in einer Runde durchführen, wobei die 4. Aktionen zu bezahlen ist. Die Kosten findet ihr auf eurem Tableau.


Bevor wir zu den Aktionen kommen, möchte ich mir mit euch außerdem noch die Systematik der Teeblätter anschauen. Im Spiel gibt es grüne und braune (diese sind fermentiert) Teeblätter, die jeweils zu einer bestimmten Qualitätsstufe gehören. Teeblätter müsst ihr daher immer in den entsprechenden Korb legen wenn ihr diese bekommt oder aus dem entsprechenden Korb nehmen, wenn ihr mit Teeblättern bezahlen müsst. Zum Bezahlen dürft ihr auch Blätter einer höheren Qualitätsstufe nehmen. Im Rahmen der Organisationsphase am Ende jeder Runde müsst ihr die grünen Teeblätter in einen Korb weiter nach links verschieben - diese büßen also an Qualität ein, wohingegen ihr die braunen Teeblätter nach rechts verschieben dürft.


Das Spielertableau mit den Aktionskarten
Das Spielertableau mit den Aktionskarten

Der aktive Spieler spielt nun Handkarten aus und entscheidet sich für eine der 5 Hauptaktionen die wir uns nun, nur ganz kurz und überblicksartig, anschauen wollen.


Ihr könnt einen Teegarten bauen. Die benötigte Stärke ist unter den Pagoden angegeben. Grundsätzlich könnt ihr immer nur benachbart zu einer bereits errichteten Pagode eine neue Pagode errichten. Für 2 zusätzliche Stärkepunkte könnt ihr allerdings eine weitere Grenze überschreiten und die Pagode dort errichten.


Des Weiteren könnt ihr neue Aktionskarten kaufen, die im Verlaufe des Spiels immer besser werden. Die benötigte Stärke ist oberhalb der Karten angegeben und die Kosten erkennt ihr unten auf den Karten. Diese betragen immer eine bestimmte Anzahl an Teeblättern einer bestimmten Qualitätsstufe und außerdem benötigt ihr das oder die auf der begehrten Karten ersichtliche(n) Teekannensymbol(e). Nicht verfügbare Teekannen könnt ihr entweder durch die Abgabe einer entsprechenden Schriftrolle oder die Angabe von weiteren Teeblättern ausgleichen.


Dann könnt ihr noch Tee an Karawanen verkaufen. Es liegen immer drei Karten aus. Jede Karten hat einen oberen und einen unteren Teil. Von beiden Teilen müsst ihr jeweils einen Teil erfüllen und erhaltet die entsprechende Belohnung.


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Dann könnt ihr noch Tee fermentieren. Ihr dürft so viele Teeblätter auf die braune Seite drehen, wie ihr Stärkepunkte in die Aktion investiert habt.


Als letzte Möglichkeit könnt ihr noch zusätzlichen Tee ernten. Grundsätzlich könnt ihr nur aus Regionen ernten, in denen ihr mindestens eine Pagode habt. Ihr dürft hierbei allerdings in jeder Region nur einen Teemarker ernten. Dieser entspricht von der Qualitätsstufe der Region, aus der ihr geerntet habt. Ihr dürft in so vielen Regionen ernten, wie ihr Stärkepunkte investiert habt.


Dann wären wir auch schon bei den Nebenaktionen. Diese könnt ihr durchführen, wenn die oberste Karte eine Nebenaktion zeigt. Wichtig ist, dass ihr in diesem Spiel Haupt-, Neben- und freie Aktionen (wir kommen noch dazu) in beliebiger Reihenfolge durchführen dürft.


Auch die Nebenaktionen, von denen es drei gibt, wollen wir uns kurz anschauen.


Da hätten wir einmal die Bootsbewegung. Ihr bewegt euer Boot einfach auf das nächste Feld und erhaltet die dort angezeigte Belohnung.


Als nächstes wäre da die Teeschalen-Produktion. Nutzt ihr diese Nebenaktion nehmt ihr euch das oberste Teeschalen-Plättchen eines Stapels einer Provinz, in der ihr mindestens über einen Teegarten verfügt. Diese Plättchen ordnet ihr in einer Reihe an. Euer Ziel sollte es sein möglichst Plättchen mit gleicher Farbe aneinanderzulegen, da ihr hierfür am Spielende Punkte erhaltet. Doch auch wenn keine Farbgleichheit besteht erhaltet ihr für jede Verbindung einen Teeschalen-Marker. Diesen Marker könnt ihr, im Rahmen einer freien Aktion, entfernen, um den Bonus von einer benachbarten Teeschale zu erhalten.


Die letzte Aktion ist die Durchführung einer Tee-Studie an der Universität. Ihr bewegt euren Teaple in den nächsten Sektor und sucht euch einen der beiden angegebenen Boni aus. Überquert ihr dabei die Startposition stellt ihr einen Teaple in die Mitte. Jeder Teaple in der Mitte ist am Sielende 10 Punkte wert.


Schauen wir uns nun noch die freien Aktionen an.


Da wäre als erstes das Vorwärtsziehen auf der Kaiser-Leiste. Ihr bezahlt mit den entsprechenden Ressourcen und erhaltet die entsprechende Belohnung. Ich persönlich finde dies sehr lukrativ, da ihr so an die Kaiser-Karten gelangt. Zum einen sind dies starke Handkarten und zum anderen stellen euch die Karten immer eine Aufgabe und ihr erhaltet am Spielende Siegpunkte in Abhängigkeit von der Erfüllung.


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Außerdem könnt ihr noch eine Schriftrolle, vn denen es drei unterschiedliche gibt, einsetzen. Ihr könnt durch die Schriftrollen eure Stärke erhöhen, eine Teekanne beliebiger Farbe ersetzen oder eine Nebenaktion wiederholen.


Haben alle Spieler gepasst, so endet die Runde und es geht in eie Organisationsphase, die schnell abgehandelt ist. So wird der Runden-Marker um eine Feld weitergeschoben, der Start-Spieler-Marker weitergegeben, die äußerst linke Aktionskarte aus der Auslage entfernt, die ausgespielten Karten auf den Ablagestapel gelegt, die Tee-Reifung und Tee-Ernte durchgeführt sowie 4 Handkarten nachgezogen.


Nach der 5. Runde endet das Spiel und es erfolgt die Schlusswertung. Die überwiegende Masse an Punkten wird erst jetzt verteilt und es kann zu einigen Überraschungen kommen. So gibt es Punkte für die Aktionskarten im Deck, für die Kaiser-Karten, für die Flussfahrt, für die Tee-Studien, für die Kaiser-Leiste, für de Teeschalen-Produktion und für ungenutzte Schriftrollen sowie Kaiser-Marker.


Fazit

Tea Garden war eines der Spiele, auf die ich am begierigsten gewartet habe. Bzw. war es eigentlich eher meine Frau die gewartet hat, denn Tee-Spiele üben auf sie einen besonderes Reiz aus. Eigentlich verwunderlich, da sie doch eigentlich eher die Kaffee-Trinkerin ist - aber egal, bleiben wir beim Thema.


Der Kauf neuer Aktionskarten ist eine der wichtigsten Aktionen im Spiel
Der Kauf neuer Aktionskarten ist eine der wichtigsten Aktionen im Spiel

Und das wäre auch mein erster Punkt, da sich das Spiel leider in diesem Bereich ein klein wenig Kritik gefallen lassen muss, die allerdings bei Euro-Games recht oft auftritt. Das Thema ist eigentlich beliebig austauschbar und kommt auch leider nur bedingt ans Licht. Hier als Beispiel nur das Fermentieren des Tees. Ja, man braucht fermentierten Tee für einige Dinge und dieser Tee steigt auch in der Qualität anstatt zu sinken. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass dies einen wesentlichen Ausschlag für den Spielsieg gegeben hat, was ich ein wenig schade finde. Aber das war es dann auch mit meiner Kritik. Ich finde Tea Garden absolut genial, wofür in erster Linie der Aktionsmechanismus verantwortlich ist, in dem mehr Tiefe steckt, als man zunächst vermuten würde. Im Kern handelt es sich "nur" um ein kartengesteuertes Spiel. Ihr versucht euer Deck dahingehend zu optimieren, dass ihr eine möglichst effektive Hauptaktion durchführen könnt und wenn möglich auch noch eine Zusatzaktion. Maximal 4 Aktionen könnt ihr in einer Runde durchführen. Mit der Zeit gelingen sehr gute Kettenzüge, die immer für ein befriedigendes Erlebnis sorgen.


Das Spiel bietet euch viele unterschiedliche Wege, die zum Sieg führen können, was immer ein großer Pluspunkt ist. Ihr seid nicht auf Gedeih und Verderb auf einem bestimmten Weg festgelegt.


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Da wäre allerdings ein Punkt, den einige Spielertypen wohl lieben, wohingegen andere ihn hassen werden. Wie dargestellt, wird die überwiegende Masse an Punkten erst in der Schlusswertung vergeben. Während des Spiels habt ihr kaum Gelegenheit zu ahnen, wer momentan denn vorne liegt.


2 bis 4 Spieler können in diesem Spiel gegeneinander antreten. Ich finde es leider bedauerlich, dass dem Spiel kein Solo-Modus beigelegt ist. Die Anpassung an die Spielerzahl erfolgt aufgrund der Anzahl an zur Verfügung stehenden Karten. Grundsätzlich macht das Spiel in jeder Teilnehmerzahl Spaß. Im Spiel mit 2 Personen kommt es allerdings nicht dazu, dass man sich großartig in die Gehege kommt, was die Plätze in de einzelnen Regionen betrifft, was ab 3 Personen hingegen passiert. Die Spieldauer liegt, je nach Teilnehmerzahl bei ca. 60 bis 100 Minuten.


Insgesamt gehört Tea Garden zu meinen persönlichen Spielehighlights diesen Jahres und erhält eine klare Empfehlung.

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Hallo zusammen.

Wir sind Nina und Tim und gemeinsam sind wir die Gaming Wolves.

In unserem Blog rezensieren wir aktuelle aber auch ältere Spiele, schreiben Kolumnen und Berichten über News aus der Welt der Brettspiele. Wir hoffen, dass wir euch mit unseren Artikeln eine schöne Auszeit geben können und diese für euch als Entscheidungsfindung dienen werden.

Wenn ihr Fragen, Wünsche, Anregungen oder Kritik habt, dann kontaktiert uns gerne.

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