Wildwuchs - Kosmos
- Tim Nau
- vor 1 Tag
- 4 Min. Lesezeit
Wildwuchs – Lass deine Wiese blühen
„Wildwuchs“, von Kosmos, ist ein taktisches Familienspiel für 2 bis 5 Spieler von Kasper Lapp.

Wir wollen eine wunderschöne Wildblumenwiese erschaffen. Wem wird dies am besten gelingen?
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial geht absolut in Ordnung. Highlight sind 45 Holz-Spielsteine hier vor allem die Bienen und Ameisen, die wunderschön gestaltet sind. Hauptspielmaterial sind die 50 Blumen, die allerdings nur recht labbriges Papier sind. Sonst würden sie allerdings auch nicht in den Wildblumenwiesen-Aufsteller passen, den man vor dem ersten Spiel zunächst zusammenbauen muss.

Die Anleitung ist super verständlich geschrieben und Fragen bleiben keine offen. Am Ende der Anleitung gibt es noch ein wenig Wissenswertes über Wildblumen, was ich als sehr nette Idee empfinde.
Meinung
In Wildwuchs geht es darum, die schönste Wildblumenwiese zu erschaffen. In der Mitte des Tisches gibt es das Spielbrett mit der Blumenauslage mit 5 Plätzen. Auf jedem Platz befindet sich eine andere Farbe. Diese ist wichtig, da sie bestimmt welche Blume wächst. Die Plätze werden immer mit einer zufälligen Blume belegt. Das heißt, dass sich auch eine blaue Blume auf dem roten Platz befinden kann.

Ein Spielzug besteht immer aus 3 Phasen. In der Wachstumsphase nimmt der aktive Spieler eine Blume und pflanzt sie in sein Beet und legt einen Samen-Marker auf das unterste Feld der Blume. Anschließend sagt er dann die Farbe des Feldes an, von dem die Blume genommen wurde. Nun wachsen alle Blumen der entsprechenden Farbe bei allen Spielern. Dazu wird der Samen den Blumenstängel nach oben geschoben. Verlässt der Marker das oberste Feld ist die Blume ausgewachsen und man stellt diese in die eigene Blumenwiese. Je nach Spieleranzahl steht jedem Spieler nur eine bestimmte Anzahl an Samen zur Verfügung. Kann man keinen Samen platzieren, darf man im Zug auch keine Blume ins Beet pflanzen. In diesem Fall wählt man eine Farbe und alle Blumen mit dieser Farbe wachsen.
Nun geht es in die Pfeil-Phase, die wieder alle parallel Spieler ausführen. Auf jeder Blume gibt es 2 Effekte. Die Effekte befinden sich jeweils auf einem Doppelfeld. Erreicht euer Samen das untere Feld dürft ihr diesen in der Pfeil-Phase auf das obere Feld schieben und den entsprechenden Effekt auslösen. Effekte können dann wieder Folge-Effekte auslösen.

Keine Downtime
Das Besondere an diesem Spiel ist es, dass es quasi keine Downtime gibt, da alle Spieler immer spielen. Einziges Element, welches den aktiven Spielern von den anderen unterscheidet ist es, dass dieser eben eine Blume vom Spielplan nimmt und bei sich ins Beet pflanzt. Dadurch bestimmt der aktive Spieler auch die Farbe der Blume die jetzt, bei allen Spielern, wächst. Das macht das Spiel richtig stark, da immer jeder eingebunden ist.
Kombos und Ketten-Effekte
Die zwei Effekte auf jeder Blume habe ich ja bereits angesprochen. Diese Effekte sind das Herzstück des Spiels. Im Idealfall löst ein Effekt den nächsten aus und so weiter. Dadurch ergeben sich tolle Kombinationen und das fühlt sich ungeheuer befriedigend an und macht großen Spaß. Werfen wir mal einen kurz auf die Effekte, die es im Spiel gibt.
Da wären einmal die Biene. Löst ihr diesen Effekt aus erhaltet ihr eine Biene aus dem Vorrat und dürft diese und alle Bienen die ihr ggfs. im eigenen Vorrat habt oder die sich bereits auf euren Blumen befinden neu platzieren oder versetzen. Wichtig ist es nur, dass sich auf jeder eurer Blumen nur eine Biene befinden darf. Felder mit Bienen werden von eurem Samen übersprungen.
Dann gibt es noch Ameisen, die so wie die Biene funktionieren. Der einzige Unterschied ist, dass Ameisen nur auf einer einzigen Blume platziert werden dürfen.

Beim Schmetterling wachsen alle höchsten Blumen, wohingegen bei der Raupe alle niedrigsten Blumen wachsen. Hier könnt ihr ordentlich profitieren, wenn ihr vernünftig vorplant.
Durch den Marienkäfer dürft ihr eine Blume vom Stapel nehmen.
Dann gibt es noch den Grashüpfer, den ich am coolsten finde. Löst ihr diesen Effekt aus, so dürft ihr auf den anderen Blumen mit dem Samen ebenfalls auf das Grashüpfer-Feld ziehen. Natürlich nur dann, wenn auch ein Feld vorhanden ist. Hier ist ebenfalls genaues Planen wichtig.
Auch ein wenig Set-Collection ist im Spiel drin. In der Packung befinden sich noch 10 Regenbogen-Chips, die ihr optional einsetzen könnt. Ihr erhaltet immer dann einen dieser Chips wenn es euch gelungen ist, ein Set aller 5 Farben auf der Blumenwiese zu haben. Ihr könnt einen Chip in der Pfeil-Phase einsetzen, um 1 Schritt auf einer beliebigen Blume nach vorne zu gehen.

Am Ende des Zuges wird dann einfach eine Blume vom Stapel auf das leere Feld gelegt.
Das Spielende wird eingeleitet, sobald die letzte Blume vom Stapel auf das Spielbrett gelegt wird. Es wird noch so lange weitergespielt, bis jeder die gleiche Anzahl von Zügen hatte. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Blumen auf seiner Wiese hat.
Ein gehobenes Familienspiel
Hinter Wildwuchs steckt mehr, als man zunächst vermuten würde. Auch wenn die Regeln sehr einfach sind bedarf es einiger Konzentration und Planung, um viele Punkte zu erreichen. Denn es kommt gerade darauf an, die Effekte gezielt zu nutzen und Ketten-Reaktionen zu erreichen. Ich würde es daher als gehobenes Familienspiel einordnen.

Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 5 Personen. Je nach Spieleranzahl legt ihr zu Spielbeginn eine bestimmte Anzahl von Blumen in die Schachtel zurück und erhaltet eine bestimmte Anzahl von Samen. Die Spieldauer liegt ca. zwischen 30 und 45 Minuten.
Insgesamt hat mir Wildwuchs gut gefallen.




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