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  • Tim Nau

Würfelkönig - Das Brettspiel - HABA

Würfelkönig - HABA

„Würfelkönig – Das Brettspiel“, von HABA, ist ein Würfelspiel mit zusätzlichem Karten-Aktions-Mechanismus für 2 bis 4 Spieler von Nils Nilsson.

Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist klasse. Die Pappteile sind schön dick und die Karten mit herrlichen Illustrationen versehen. Die Holzwürfel sind extra groß und liegen sehr gut in der Hand.

Die Anleitung ist super verständlich geschrieben und viele Bilder und Beispiele sorgen dafür, dass keine Fragen offenbleiben.


Das Spielsystem

Würfelkönig überzeugt mit einem sehr eingängigen und einfach zu lernenden Spielsystem. Auch der Aufbauaufwand gestaltet sich schnell und unkompliziert, so dass zügig mit dem Spiel begonnen werden kann.

Zentrales Spielelement bleiben die 6 Holzwürfel. Des Weiteren befinden sich in der allgemeinen Auslage auch noch 5 Kartenstapel – das sind die Bürgerkarten, die es zu erwürfeln und einzusetzen gilt. Sofort fällt einem natürlich auch das aus 2 Spielplanteilen bestehende Königreich auf. Auf diesem müssen wir uns ausbreiten, um Punkte zu sammeln.


Schauen wir uns als erstes gemeinsam die Bürger-Karten und die entsprechenden Aktionen an. Hier gibt es mit dem „Mürrischen Kaufmann“, der „Arroganten Diebin“, der „Emsigen Drachenbezwingerin“, dem „Irren Raufbold“ und dem „Reichen Grundstückbesitzer“ 6 unterschiedliche Kartenarten. Unten auf jeder Karte ist eine Voraussetzung angegeben die mit den Würfeln erfüllt werden muss, um die Karte in Besitz zu nehmen und den entsprechenden Effekt durchführen zu dürfen.


Wie bei den meisten Spielen dieser Art üblich habt ihr drei Würfe und dürft eine beliebige Anzahl von Würfeln draußen lassen und die anderen neu werfen. So gilt es, zum Beispiel, mit allen Würfeln die gleiche Farbe zu werfen oder eine bestimmte Summe zu überschreiten. Zusätzlich kann man sein eigenes Würfelergebnis noch „manipulieren“. Dazu dient das Jokersymbol, welches sich oben in der Mitte befindet. Auf der Vorderseite einer Karte ist dies immer eine bestimmte Würfelfarbe mit einer bestimmten Augenzahl. Auf der Rückseite der Karte befindet sich der sogenannte Superjoker, welcher für jede beliebige Farbe und jede beliebige Zahl steht. Zur Nutzung müssen 2 Bürger-Karten abgegeben werden, die die identische Farbe und Augenzahl aufweisen. So fügt man dann seinem aktuellen Würfelwurf einen fiktiven Würfel mit eben diese Farbe und Augenzahl hinzu. Der Superjoker kann entweder mit einer Bürgerkarte oder mit einem weiteren Superjoker kombiniert werden. Bei letztgenanntem Fall fügt man dann einen beliebigen Würfel hinzu.

Die Bürger-Karten weisen tolle Illustrationen auf

Anhand seines Ergebnisse nimmt man sich dann die entsprechende Bürger-Karte in den eigenen Vorrat und führt den entsprechenden Effekt aus. So darf man beim „Mürrischen Kaufmann“ je nach Ergebnis bis zu 3 Burgplättchen ziehen und davon eines platzieren, bei der „Arroganten Diebin“, je nach Karte, entweder 2 Burgplättchen ziehen und 1 platzieren sowie eine Bürgerkarte bei einem Gegenspieler stehen oder 1 Burgplättchen ziehen, dieses dann platzieren und 1 Edelstein eines Gegenspielers klauen, bei der „Emsigen Drachenbezwingerin“ 1 Drachenfeuer durch einen eigenen Marker ersetzen, beim „Irren Raufbold“ den nächstgelegenen Spielermarker eines Gegenspielers durch einen eigenen ersetzen und beim „Reichen Grundstücksbesitzer“ zwei Burgplättchen ziehen und auch beide platzieren.


Die erhaltenen Burgplättchen müssen auf ein freies Landschaftsfeld des entsprechenden Typs gelegt werden. Liegt auf dem Feld ein Edelstein, nimmt man diesen in den eigenen Vorrat. Diese bringen am Spielende ordentlich Siegpunkte. Ziel bei der Ausbreitung auf dem Spielbrett ist es, ein möglichst großes, zusammenhängendes Gebiet zu besiedeln.


Ein Spielzug verläuft sehr einfach. Der aktive Spieler würfelt maximal dreimal und prüft anschließend sein Würfelergebnis welches er, wie oben dargestellt, manipulieren kann. Erfüllt man nun die Bedingung einer Karte, nimmt man diese in die eigene Auslage. Bei Erfüllung der Bedingung mehrerer Karten, sucht man sich eine Karte aus. Nun setzt man die Bürgerkarte ein, indem man den entsprechenden Effekt ausführt.

Erfüllt man keine Bedingung, so nimmt man sich eine Karte aus der offenen Auslage und legt diese mit der Rückseite vor sich ab und hat nun einen Superjoker zur Verwendung. Anschließend muss noch ein Burgplättchen gezogen werden und auf einem Landschaftsfeld des entsprechenden Typs gelegt werden. Auf dieses wird nun noch ein Drachenfeuer platziert.


Anschließend ist auch schon der nächste Spieler an der Reihe. So wird reihum gespielt, bis das letzte Burgplättchen aus dem Vorrat gezogen wird. Der Entsprechende Spieler macht dann noch seinen Zug.


Anschließend erfolgt dann noch die Schlusswertung, die sehr schnell abgeschlossen ist. So gibt es drei Punkte für jedes besetzte Feld innerhalb der größten zusammenhängenden Fläche, 1 Punkt für jedes Feld außerhalb dieser Fläche, 4 Punkte für den Spieler mit den meisten Drachenfeuern, 3 Punkte für jeden goldenen Edelstein und 2 Punkte für jeden weißen Edelstein.


Die optimale Spieleranzahl

Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 4 Personen.


Auch mit 2 Personen macht das Spiel großen Spaß. Aus meiner Sicht jedoch steigt der Spielspaß mit jedem weiteren Teilnehmer an, weil dann auf dem Spielfeld einfach mehr los ist.


Eine Anpassung aufgrund der Spielerzahl findet beim Aufbau statt. Hier müsst ihr genau schauen, denn die Bebilderung in der Anleitung ist doch ein wenig klein geraten.


Egal in welcher Spielerzahl dauert eine Partie ca. 30 bis 45 Minuten.


Fazit

Gang und gäbe ist es im Brettspielbereich, dass die Hersteller zu großen und natürlich erfolgreichen Brettspielen kleinere Versionen (z. B. eine Karten-Variante des Spiels) auf den Markt bringen. Haba schlägt hier den umgekehrten Weg ein und serviert uns das Brettspiel zum kleinen Würfelspiel „Würfelkönig“, welches im Jahr 2017 erschienen ist. Dieses war ein sehr familienfreundliches und schnell gespieltes Würfelspiel. Wie sieht es nun beim großen Bruder aus?


Zunächst einmal überzeugt das Spiel mit seiner wunderschönen und farbenfrohen Optik die den Anschein erweckt, dass es sich hier um ein reines Kinderspiel handelt. Doch dem ist nicht so. Das Brettspiel ist deutlich komplexer, was an den taktischen Möglichkeiten liegt. So gilt es immer auch ein wenig zu überlegen, welche Karte denn nun dem meisten Nutzen zur Vergrößerung des eigenen Gebietes bringt. Beim „kleinen“ Würfelkönig waren wir ja fast ausschließlich vom Würfelglück abhängig. Natürlich bleibt der Glücksfaktor und dieser gehört in diesem Spiel auch einfach dazu. Manchmal will man unbedingt eine bestimmte Karte aber die geforderte Kombination möchte einfach nicht fallen – das ist ärgerlich, freut aber die Gegenspieler.


Eines muss klar sein: Konfliktscheue Spieler sollten besser gesagt müssen dieses Spiel meiden, was bei Area-Control aber meistens der Fall ist. Man muss sehr konfrontativ spielen, um zu Erfolg zu gelangen und deshalb kann es dazu kommen, dass Aktionen für Ärger sorgen. Es ist aber auch verdammt nervig, wenn man ein recht großes Gebiet sein Eigen nennt und dann plötzlich ein Spieler mit dem „Irren Raufbold“ dieses enorm verkleinert und sein eigenes dadurch vergrößert. Auch das Stehlen der Bürger-Karten und Diamanten kann für Unmut sorgen. Ein wenig frustresistent muss man schon sein.


Brauche ich das Würfelspiel aber auch dann, wenn ich bereits die kleinere Variante des Spiels habe? Aus meiner Sicht haben beide Spiele absolut ihre Daseinsberechtigung, da die Unterschiede groß genug sind. Für den Einstieg mit jüngeren Spielern würde ich die alte Version empfehlen, da diese Version anspruchsvoller ist und mehr Spielerfahrung voraussetzt - aus meiner Sicht ein klares Familienspiel, wohingegen die alte Variante in Richtung Kinderspiel geht. Auch die notwendige, aggressive, Spielweise trägt dazu bei. Je nach Kind kann es vorkommen, dass man eine Karte ausspielt und das Kind dann wutentbrannt das Spiel beendet.


Ich persönlich würde jederzeit zu dieser "großen" Variante greifen. Aber wie so oft ist dies eine Frage des Geschmacks und auch eine Frage, mit wem man denn dieses Spiel spielen möchte.


Insgesamt ein tolles Spiel, welches bei uns recht oft auf dem Tisch landet.







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