Arkham Noir – Fall 1: Die Hexenkult-Morde
„Arkham Noir“, von Ludo Nova und im Vertrieb von Asmodee, ist ein Kartenspiel mit Puzzlemechanismus für einen Spieler von Yves Tourigny.
In Arkham tauchen die Leichen einiger Studenten auf, die sich mit okkulten Studien beschäftigt haben. Wir verfügen über die notwendige Expertise und müssen die Morde aufklären. Doch die Zeit drängt denn am Ende der Walpurgisnacht erkaltet die Spur…
Ein Blick in die Spieleschachtel
„Arkham Noir“ kommt in einer kleinen, handlichen Schachtel daher, die lediglich 64 Karten und eine Spielanleitung enthält. Die Karten, die sich super anfühlen, sind sensationell gut gestaltet und transportieren das düstere Lovekraft-Universum vortrefflich. Spitzenmäßig sind die 4 Übersichtskarten und die 3 Spielhilfe-Karten.
Die Anleitung ist lediglich ein Faltblatt und erklärt die Regeln des Spiels sehr verständlich.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist eine Mischung aus Karten- und Puzzlespiel.
Der Spielaufbau ist zügig abgeschlossen und hier gefallen mir die 4 Übersichtskarten sehr gut, die wertvolle Informationen liefern und dafür sorgen, dass es aufgeräumt auf dem Tisch bleibt.
Ihr startet das Spiel mit 2 offenen Opferkarten, 3 Hinweiskarten, die ihr auf die Hand bekommt und einer Spurenreihe, die aus 5 offenliegenden Karten besteht. Die davon äußerst links liegende Karte wird als „heiße Spur“ bezeichnet.
Bevor ich euch einen Überblick über die 2 Spielphasen gebe, möchte ich euch ein paar grundlegende Regeln und Besonderheiten des Spiels aufzeigen.
Beim Abwerfen einer Karte gilt immer, dass ihr schauen müsst, ob diese ein Zeitverlustsymbol hat. Ist dies der Fall, müsst ihr diese Karte in den entsprechenden Bereich legen. Legt ihr eine Karte an einen offenen Fall, so muss diese immer an das rechte Ende einer Reihe gelegt werden.
Hinweiskarten, die mit einem Schloss gekennzeichnet sind, dürft ihr nur anlegen, wenn sich in dieser Reihe bereits eine Karte mit einem Schlüsselsymbol befindet. Räumt den Schlüssel-Karten Priorität ein, denn alle Karten mit einem Puzzlesymbol können nur mit einem vorher gelegten Schlüssel angelegt werden.
Des Weiteren gibt es noch Karten die ihr nur anlegen dürft, wenn das angegebene Kartenminimum bereits in der entsprechenden Reihe liegt.
Im Laufe eures Spiels wird es zu Stabilitätsproben kommen. Wenn bereits 7 Karten an einem Fall anliegen, werden eure Ermittlungen langsam kräftezehrend. Bevor die Effekte der Karte abgehandelt werden, müsst ihr die oberste Karte des Nachziehstapels ziehen. Zeigt die gezogene Karte in der rechten untere Ecke das Symbol für Stabilitätsverlust, müsst ihr die Karte in den Stabilitätsverlustbereich legen. Andernfalls wird sie abgeworfen. Beachtet hier aber wieder den Zeitverlust, der eventuell eintritt.
Immer wenn ihr eine Karte an einen
offenen Fall anlegt, müsst ihr euch die Karteneffekte anschauen. Hier sind schwarze Effekte verpflichtend und braune Effekte könnt ihr ausführen. Eine tolle Übersicht, auch über die Anzahl, gibt euch die entsprechende Spielerhilfe-Karte.
Des Weiteren steht euch Dr. Armitage als Kontaktperson einmal im Spiel zur Verfügung. Um eine seiner beiden Fähigkeiten
zu nutzen legt ihr seine Karte einfach zurück in die Schachtel. Ich persönlich habe ihn immer genutzt, um die Schlüsselfähigkeit zu aktivieren.
Immer wenn euer Nachziehstapel aufgebraucht ist, müsst ihr eine neue Opferkarte aufdecken und startet so einen neuen offenen Fall. Könnt ihr keine Karte nachziehen, habt ihr das Spiel verloren. Nun mischt ihr den Ablagestapel und legt diesen als neuen Nachziehstapel bereit.
Die 2 Spielphasen
Ein Zug besteht immer aus 2 Phasen.
Ihr startet mit der Aktionsphase. Ihr nehmt zu Beginn dieser Phase immer die „heiße Spur“ und könnt nun aus 5 unterschiedlichen Aktionen wählen.
Ihr könnt die „heiße Spur“ auf die Hand nehmen. Überschreitet ihr dabei euer Handkartenlimit (3 Handkarten), müsst ihr eine Karte abwerfen.
Ihr könnt die „heiße Spur“ an einen offenen Fall anlegen. Hierbei müssen die Symbole der Ermittlungsmethode übereinstimmen. Immer nützlich ist die Bezeichnung „alle“. Derartige Karten dürfen an jedes Symbol angelegt werden.
Ihr könnt die „heiße Spur“ abwerfen und eine eurer Handkarten an einen offenen Fall anlegen. Hier gelten natürlich die regulären Anlegeregeln. Diese Aktion ist eine sehr gute Möglichkeit um eure Handkarten zu reduzieren, um dann in der nächsten Runde die „heiße Spur“ auf die Hand nehmen zu können, ohne eine Karte abwerfen zu müssen.
Ihr könnt die „heiße Spur“ abwerfen und
einen offenen Fall abschließen. Ein Fall kann nur abgeschlossen werden, wenn die Reihe mindestens 5 unterschiedliche Hinweisarten enthält. Hinweiskarten mit einem Puzzlesymbol dürft ihr in den Bereich für das Gesamtbild legen, wenn danach noch 5 Hinweiskarten mit verschiedenen Hinweisarten in der Reihe liegen. Falls es gelingt einen Fall abzuschließen bei dem sich alle 6 Hinweisarten in der Reihe befinden, darf eine Karte aus dem Stabilitätsbereich auf die Hand genommen werden.
Ihr könnt die „heiße Spur“ abwerfen und passen.
Nun geht es in die Aufräumphase in der ihr, nacheinander, unterschiedliche Schritte abhandelt.
Zunächst prüft ihr die Siegbedingung. Ihr habt das Spiel sofort gewonnen, wenn 5 oder mehr Hinweiskarten mit Puzzlesymbol in eurem Gesamtbild-Bereich liegen.
Als nächstes prüft ihr den Stabilitätsbereich. Liegen hier 5 oder mehr Karten, habt ihr das Spiel sofort verloren.
Liegen 5 oder mehr Karten im Zeitverlustbereich, so müsst ihr eine weitere Opferkarte auslegen und beginnt damit einen neuen offenen Fall. Könnt ihr keine Opferkarte mehr nachziehen, habt ihr das Spiel verloren.
Nun schiebt ihr alle Karten der Spurenreihe nach links und füllt die Reihe wieder auf 5 Karten auf und startet wieder mit der Aktionsphase des Spiels.
Fazit
Das Spiel ist ein gelungener Zeitvertreib für zwischendurch – nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich empfinde dieses Spiel als eine Mischung aus Kartenlege- und Puzzlespiel.
Schlussendlich besteht der einzige Sinn des Spiels darin zu überlegen, welche Hinweiskarte man an welchen offenen Fall anlegt, um diesen abschließen zu können.
Doch so einfach gestaltet es sich dann nicht, da schon einige Überlegungen zu treffen sind und es natürlich darauf ankommt, auch die Hinweise für das Gesamtbild zu sammeln. Beim Abwerfen einer Karte sollte man immer an die mögliche Zeitstrafe denken und auch die Boni und Mali einer Karte gilt es zu beachten. Manchmal winkt nämlich einer schöner Bonus aber es ist auch eine Stabilitätsprobe durchzuführen. Mit ein wenig Pech beim Ziehen, kann das Spiel dann auch recht schnell vorbei sein.
Die Spurenreihe muss man dabei natürlich immer im Auge haben und schauen, welche Karten denn in zwei oder drei Zügen angelegt werden können.
Doch auch ein wenig negative Kritik muss sich das Spiel gefallen lassen.
Über eines muss man sich aber ganz klar sein und das ist auch der größte Kritikpunkt meinerseits. Wer dieses Spiel aufgrund des Themas kauft, Lovecraft zieht immer einen Fankreis an, der wird absolut enttäuscht sein. Das Thema wäre beliebig austauschbar. Zu keinem Zeitpunkt kommt das Gefühl einer Hexenjagd auf. Ich wüsste allerdings auch nicht, wie man dies bei diesem Spielsystem anders umsetzen sollte.
Der Glücksfaktor nimmt einen nicht geringen Stellenwert ein. Manchmal passen die Karten einfach nicht oder es will partu einfach kein Schlüssel kommen, der es ermöglicht endlich die Hinweise mit Puzzlesymbol anzulegen.
Nach den ersten zwei Partien ist man eigentlich komplett drin im Spiel und ab dann spielt es sich auch sehr flüssig und man landet selten bei einer Spieldauer von 30 Minuten, was das Spiel natürlich perfekt für zwischendurch macht.
Durch gewisse Variationen könnt ihr noch die Schwierigkeit des Spiels anpassen, so dass es für jedermann geeignet ist. So könnt ihr die Anzahl der benötigten Karten mit Puzzlesymbol, die zur Verfügung stehenden Opferkarten und die Anzahl der Karten die im Stabilitäts- und Zeitverlustbereich liegen anpassen. 2 Übersichtskarten könnt ihr dafür sogar umdrehen und habt dann eine Anpassung gleich vor euch auf dem Tisch liegen. Das ist wirklich ein ganz toller Service.
Insgesamt gefällt mir das Spiel gut auch wenn es sich nicht um ein Spiel handelt, welches ich jetzt mehrere Tage hintereinander spielen würde. Herausholen würde ich es aber immer wieder.
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