Bohnanza - auf die Bohnen fertig, los!!!
„Bohnanza – Das Duell“, bei AMIGO erschienen, ist ein Kartenpiel für 2 Spieler von Uwe Rosenberg.
Auf unseren Feldern versuchen wir die ertragreichsten Bohnenkombinationen anzubauen, um so der erfolgreichste Bohnengärtner zu werden.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Über das Spielmaterial kann man keine negativen Worte verlieren. Die vielen Karten fühlen sich angenehm an und die Illustrationen sind schön anzusehen. Sehr gut gefallen mir die größeren Spielertableaus, die nun eine Ablagemöglichkeit für die Taler bieten. Gut, man bräuchte diese nicht unbedingt aber ich mag das.
Auch sehr gelungen ist das "Spielbrett". Die Geschenke werden dieses Mal nicht als Karten dargestellt, sondern in Form von Token hin und hergeschoben.
Die Anleitung ist sehr gut geschrieben. Fragen bleiben nicht offen.
Das Spielsystem
"Bohnanza" ist eines der erfolgreichsten Kartenspiele und hat einige Erweiterungen erhalten. 2016 erschien dann die Duell-Variante und damit war das Spiel dann auch für zwei Personen spielbar, da der Verhandlungspart in der normalen Variante mit zwei Spielern einfach keinen Sinn machte. Hierfür wurde ein "Geschenkepart" eingeführt, der auch eine schöne Bluff-Variante bietet. Die Rezension bezieht sich auf die Deluxe Geburtstagsausgabe, die in diesem Jahr erschienen ist.
Bevor ich das Spielsystem darstelle, möchte ich die wichtigsten Regeln kurz darlegen.
Die Reihenfolge eurer Handkarten dürft
ihr während des Spiels nie ändern. Neu gezogene Bohnenkarte werden immer hinter die letzte Bohnenkarte auf die Hand geschoben. Auf die letzte Bohnenkarte folgen die "Bohnuskarten", deren Reihenfolge allerdings unerheblich ist.
Beim Anbauen darf auf eine Bohnenkarte eine weitere mit der gleichen Nummer oder eine Karte mit der nächsthöheren Nummer gelegt werden.
Ist der eigentliche Spielablauf einmal verinnerlicht, dann spielt sich ein Zug sehr flüssig und schnell.
Zunächst muss die nächste Bohnenkarte – also die vorderste Karte auf der Hand – angebaut werden. Danach darf noch die nun vorderste Karte angebaut werden. Kann der aktive Spieler nicht anbauen, so muss zunächst die Bohnenernte erfolgen, auf die ich später eingehen werde.
Nun werden die obersten drei Karten
vom Nachziehstapel aufgedeckt. Der aktive Spieler muss dem Gegenspieler nun ein Geschenk anbieten. Dies darf entweder eine der gerade aufgedeckten Karten sein oder aber auch eine Karte auf der Hand. Natürlich eine gute Gelegenheit, um nicht passende Karten an den Gegenspieler abzutreten. Doch achtet immer darauf, dass eurer Gegenspieler diese Karte nicht gerade unheimlich braucht. Hierbei ist es erlaubt zu bluffen. Doch Achtung, blufft ihr nämlich und euer Gegenspieler nimmt das Geschenk an muss anstelle der ja nicht vorhandenen Bohnenkarte die oberste Karte eures Talerstapels abgegeben werden. Auf dem Spielplan wird das Geschenk dann mittels des Tokens einfach in die Richtung geschoben. Nimmt der Gegenspieler das Geschenk nicht an, muss er seinerseits ein Geschenk anbieten. Dies geht solange hin und her, bis einer der Spieler das Geschenk annimmt – spätestens nach der achten Bohnensorte.
Dies ist ein der interessantesten Phasen des Spiels, da sie die Chance bietet, seine Karten auf der Hand ein wenig anders sortieren zu können, indem man eben eine „Zwischenkarte“ als Geschenk anbietet.
Nun zieht der aktive Spieler noch zwei Bohnenkarten nach und beide Spieler dürfen eine "Bohnuskarte" auf den Ablagestapel legen. Hier zieht der aktive Spieler dann wieder auf drei Karten nach.
Nun ist der nächste Spieler am Zug. Das Spiel endet in der Runde, in der der Nachziehstapel nach dem Aufdecken der drei obersten Karte leer ist.
Nun werden einfach die Taler und Groschen gezählt und wer am meisten Geld generieren konnte, ist der erfolgreichste Bohnengärtner.
Die "Bohnuskarten"
Die "Bohnuskarten" sind ein wichtiges Element des Spiels, um seinen Punktestand ein wenig nach oben zu schrauben. In meinen gespielten Partien war es oftmals so, dass die Punkte aufgrund der Ernte recht dicht beieinanderlagen und dann die "Bohnuskarten" entscheidend zum Ergebnis beigetragen haben.
Jede "Bohnuskarte" ist einen Taler plus den angegebenen Groschenbetrag wert. Jederzeit im Spiel darf man eine "Bohnuskarte" erfüllen. Hierbei ist es egal, ob für die Erfüllung das eigene Feld oder das Feld des Gegenspielers genutzt wird.
Die auf den "Bohnuskarten" unterschiedlichen Symbole stehe dabei für eine beliebige Bohnensorte. Die unterste Karte muss dabei immer Teil der Reihenfolge sein.
Je nach „Anforderungsgrad“ bringen "Bohnuskarten" 10, 40 , 70 oder 100 Groschen.
Die Bohnenernte
Auch das Abernten der Bohnenfelder darf jederzeit erfolgen. Gelegentlich muss man abernten, auch wenn man keinen Ertrag erhält. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn in der ersten Phase des Spiels die Pflichtkarte nicht anbaut werden kann. Nicht abgeerntet werden darf eine einzeln liegende Karte, da hier die Bohnenschutzregel gilt. Der Talerertrag richtet sich nach dem Bohnometer der letzten sichtbarsten Karte.
Abgeerntet wird immer das gesamte Feld. Je nach Anzahl der abgeernteten Karte erhaltet ihr die Anzahl an Talern. Dazu werden einfach Karten entsprechend des Ertrags auf den eigenen Talerstapel gelegt und die übrigen Karten auf den Ablagestapel.
Fazit
„Bohnanza“ ist und bleibt einfach ein ganz tolles Spiel. Wesentliche spielerische Veränderungen zu der Duell-Version von 2016 gibt es nicht. Es gibt nun größere Spielertableaus mit einer Ablagemöglichkeit für die Taler und einen Spielplan mit Token der dazu dient, die gewählte Geschenkoption anzuzeigen. Wer also die 2016er Version sein Eigen nennt, der muss hier nicht zugreifen.
Wer allerdings ein tolles Kartenspiel für zwei Spieler sucht, der wird hier bestens bedient und gut unterhalten. Die Regeln sind schnell verinnerlicht, ein Spielzug ist sehr schnell gespielt und durch die Einbeziehung des Mitspielers im Rahmen der Geschenkevergabe entsteht eigentlich keine Downtime. Auch kommt hierdurch eine schöne taktische Komponente ins Spiel. Denn einerseits möchte man seine Hand ein wenig sortieren und eine "ungeliebte" Karte abgeben doch andererseits möchte man seinem Gegenspieler ja auch keine Punkte schenken aber attraktiv muss das Geschenk trotzdem sein, denn ansonsten nimmt der Gegenspieler es ja nicht an.
Partien zum Einstieg können auch gerne mal knapp 45 Minuten dauern - bei geübten Spielern beträgt die Dauer ca. 30 Minuten.
Bei uns kommt „Bohnanza“ regelmäßig auf den Tisch.
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