Camargue
„Camargue“, von Abacusspiele, ist ein Plättchen-Lege-Spiel für 2 bis 6 Spieler von Timo Diegel mit Illustrationen von Michael Menzel.
In der wunderschönen Region Camargue erschaffen wir gemeinsam eine wunderschöne
Landschaft, durch das Platzieren von Plättchen. Je größer dabei die neu entstanden Fläche des Landschaftstyps ist und je mehr Kanten das gerade gelegte Plättchen berührt, desto mehr Punkte heimsen wir dabei ein…
Ein Blick in die Spieleschachtel
Sämtliches Spielmaterial, mit Ausnahme der Punktemarker, die aus Holz sind, ist aus dicker Pappe und von sehr guter Qualität.
Die Anleitung umfasst gerade einmal 4 Seiten. Dank toller Beispiele ist das Spiel sofort verstanden.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist super einfach und in den Regeln ist man schnell drin.
Jeder Spieler erhält ein Punktetableau sowie die zugehörigen Punkte-Marker. Anschließend wird das Start-Plättchen in die Tischmitte gelegt und die übrigen 80 Landschaftsplättchen mit den 10 Helfer-Plättchen gemischt. Diese 90 Plättchen sind der Nachziehstapel. Von diesem zieht jeder Spieler drei Plättchen, die vor den anderen geheim gehalten werden. Schon kann das Spiel beginnen.
Ist man am Zug, hat man lediglich zwei Möglichkeiten. Entweder man legt ein Landschafts-Plättchen an oder man legt ein Helfer-Plättchen ab.
Für das Anlegen von Landschaftsplättchen gibt es nur wenige, super einfache, Legeregeln. Wichtig ist es immer, dass ihr auf die Ausrichtung des Plättchens achten müsst, die durch das aufgedruckte Wappen vorgegeben ist. Egal wo am Tisch ihr sitzt, muss das Wappen immer die gleiche Ausrichtung haben, wie durch das Start-Plättchen vorgegeben ist. Des Weiteren muss das neue Plättchen mit mindestens einer Kante an ein bereits ausliegendes Plättchen gelegt werden. Als letztes müsst ihr dann beachten, dass ein Weg immer weiter fortgesetzt werden muss und niemals irgendwo ein Weg abgeschnitten werden darf.
Anschließend erhaltet ihr dann Punkte, die sofort auf dem Tableau abgetragen werden. Dazu zählt ihr alle waagerecht und senkrecht angrenzend Plättchen des gerade gelegten Typs und multipliziert dieses Ergebnis mit der Anzahl an Kanten, die das neu gelegte Plättchen berührt.
Anstelle des Anlegens könnt ihr auch ein Helfer-Plättchen ablegen und erhaltet dafür 10 Punkte.
Die Helfer-Plättchen haben aber auch noch eine andere Funktion, die ihr im Zug eines Gegenspielers nutzen könnt. Jedes Helfer-Plättchen zeigt zwei unterschiedliche Landschaftstypen. Legt nun ein Spieler ein Landschaftsplättchen an für welches ihr den passenden Helfer habt, könnt ihr diesen spielen und erhaltet dafür die gleiche Anzahl an Punkten, wie der entsprechende Spieler. Wichtig ist es hierbei, dass ihr das Plättchen zunächst vor euch ablegt und ihr diese Aktion, auch wenn ihr noch ein zweites, passendes Plättchen hättet, welches ihr bei einem der Folgespieler ablegen könntet, nicht ausführen dürft. Seid ihr wieder am Zug legt ihr das Plättchen weg und zieht nun ein drittes vom Nachziehstapel, was euren Zug dann beendet.
Sobald das letzte Plättchen nachgezogen wird, wird das Spielende eingeleitet. Es wird nun so lange weitergespielt, bis kein Spieler mehr ein Plättchen auf der Hand hat. Selbstredend gewinnt dann am Ende der Spieler, der die meisten Punkte einheimsen konnte.
Sollte es wirklich einmal vorkommen, dass ein Spieler kein Plättchen spielen kann, so erhält dieser ein Notfall-Plättchen. Allerdings müssen Notfall-Plättchen mit der Kante ohne Weg an ein beliebiges außen liegendes Plättchen angelegt werden.
Fazit
Camargue ist ein klassisches Plättchen-Lege-Spiel mit sehr einfachen Regeln, welches uns in die Provence im Süden Frankreichs entführt.
Plättchen-Lege-Spiele gehen immer und erfreuen sich einer unheimlichen Beliebtheit. Auch bei uns kommen diverseste Vertreter des Genres regelmäßig auf den Tisch. Der wahrscheinlich immer noch bekannteste Vertreter des Genres dürfte Carcassonne sein und Camargue erinnert auch frappierend an den Klassiker, was schon einmal eine gute Referenz ist.
Camargue besticht zunächst einmal durch seine Zugänglichkeit. Es gibt nur ganz wenige Regeln, die es zu beachten gilt was dazu führt, dass auch Wenig- und Familienspieler sofort im Spiel drin sind und ihre Punkte machen werden. Und Punkte gibt es viele. Gut, dass man dem Spiel die Punktetableaus beigelegt hat. Ansonsten hätte es nervig werden können. Aber dank der Tableaus hält sich der Aufwand in Grenzen und man hat sofort den Überblick über die Punktestände der Gegenspieler. Allerdings muss man schon recht konzentriert beim Abtragen der Punkte sein und von der Spielzeit geht dafür auch ein wenig was drauf.
Camargue ist einfach ein Wohlfühlspiel und dazu trägt auch die wirklich gelungene, grafische Gestaltung bei.
Das Spiel ist konzipiert für 2 bis 6 Spieler. Das wirklich Schöne ist, dass es in jeder Spielerzahl großen Spaß macht. Man muss sogar sagen, dass es sich gerade mit 2 Personen deutlich taktischer spielen lässt, da man deutlich gezielter sabotieren kann. Sehr überrascht hat es mich, dass trotz mittlerweile zahlloser Partien, die Ergebnisse am Ende dann doch immer recht knapp waren und sich sehr selten ein Spieler deutlich absetzen konnte. Eine Runde dauert so zwischen 30 und 45 Minuten.
Insgesamt gefällt mir Camargue außerordentlich gut und es hat sich einen festen Platz in meiner Sammlung gesichert. Zu einer Partie würde ich nicht nein sagen.
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