Chartae – die Rekonstruktion einer alten Landkarte
„Chartae“, bei Board Game Circus erschienen, ist ein taktisches Legespiel von Reiner Knizia für 2 Personen.
Wir haben eine alte Landkarte entdeckt und debattieren nun über die Rekonstruktion dieser. Unser Ziel ist dabei, das größtmögliche Gebiet für uns zu beanspruchen.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spiel kommt in einem winzigen Karton daher, indem sich lediglich 9 Landkartenteile und eine Anleitung befinden. Die Landkartenteile sind klasse illustriert und auf sehr dicker Pappe.
Die 4-seitige Anleitung ist klasse geschrieben und lässt keinerlei Fragen offen.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist so simpel, wie es auch genial ist.
Zunächst wird das Landkartenteil mit
der Seerose in der Tischmitte platziert und die übrigen 8 Teile gemischt, zu einem Stapel aufgebaut und das oberste Teil umgedreht. Nun entscheiden sich die beiden Spieler wer versucht ein möglichst großes Wassergebiet und wer versucht ein möglichst großes Landgebiet zu bilden und das Spiel kann auch schon starten.
In seinem Spielzug hat der Spieler nun lediglich 2 Möglichkeiten.
Entweder er dreht eines der bereits
ausliegenden Kartenteile um 90 Grad im Uhrzeigersinn oder er nimmt das offen liegende Kartenteil und platziert es an einem Ort seiner Wahl. Das Drehen darf nur 2-mal hintereinander durchgeführt werden. Hierbei ist es egal, welche Plättchen gedreht wurden. Anschließend muss die Aktion „Anlegen“ ausgeführt werden. Das heißt also, wenn Spieler A gedreht hat und Spieler B in seinem Zug ebenfalls die Aktion drehen ausführt, so muss Spieler A nun die Aktion Anlegen ausführen.
Beim Anlegen eines Kartenteils muss nur beachtet werden, dass eine Kante des neuen Kartenteils mit einer Kante eines bereits liegenden Teils verbunden sein muss und dass die Kartenteile in einem 3x3 Raster liegen müssen.
Das Spiel endet, wenn das letzte Kartenteil gelegt wurde.
Nun erfolgt die Wertung. Hier sucht nun jeder Spieler sein größtes Gebiet und zählt einfach die Kartenteile.
Fazit
„Chartae“ besticht durch ein super einfaches Spielsystem und eine Partie dauert maximal 10 Minuten – meistens eher weniger. Der Altersempfehlung, ab 7 Jahren, würde ich mich anschließen. Ich denke, dass an diesem Spiel Familienspieler aber auch Kennerspieler ihre helle Freude haben werden.
Das Element des Drehens verleiht dem eigentlich klassischen Legespiel eine sehr angenehme taktische Tiefe. Ein gewisses räumliches Vorstellungsvermögen ist allerdings Pflicht, denn man sollte beim Legen schon beachten was passiert und wie ich durch Drehen eines anderen Teils im nächsten Zug mein Gebiet optimal vergrößern kann.
Wir haben uns tolle Duelle geliefert, die eigentlich immer super knapp, zum Beispiel 7:6, geendet sind. Weil eine Partie immer sehr schnell vorbei ist und man eigentlich immer sofort eine weitere spielen möchte haben wir immer best of five oder andere Varianten gespielt.
Die Karten passen perfekt in jede Jackentasche und so ist kein Ort vor einer Partie „Chartae“ sicher, zu der ich nie nein sagen würde. Wunderbar, was man einfach alles aus lediglich 9 Karten mit einer passenden Idee zaubern kann.
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