Click A Tree - Skellig Games
- Tim Nau
- vor 13 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Click A Tree
„Click A Tree“, bei Skellig Games erschienen, ist die Plättchen-Lege-Spiel für 1 bis 4 Personen Uwe Rosenberg.

Meinung
Das Click A Tree Baumpflanzprojekt befindet sich in der Volta-Region in Zentralghana. Auch hier spürt man bereits die Folgen des Klimawandels und die abnehmenden und unvorhersehbaren Regenfälle erschweren eine traditionelle Landwirtschaft. Uwe Rosenberg ist der Gründungsvater der Board Game Road deren Ziel es ist, in etwa 10 Jahren, 40.000 Bäume zu pflanzen. Informiert euch gern über dieses tolle Projekt:
Das Kickstarter-Projekt wurde am 4. Februar erfolgreich finanziert und spielte knapp über 48.000 € ein. Bei der mir vorliegenden Fassung handelt es sich um einen Prototyp, der zahlreiche Materialien beinhaltet. Ich gehe davon aus, dass die Retail-Version hinterher „nur“ die Papp-Marker enthalten wird. Die Holz-Tokens sind nur kosmetischer Natur und machen spielerisch keinen Mehrwert.

In diesem Spiel bilden wir nun unsere eigene Landschaft. Hierbei müssen wir einige Ziele erfüllen, da wir nur dadurch unsere Lagerkapazität erhöhen können, um an Ende die meisten Früchte zu ernten.
Die Regeln des Spiels sind dabei wirklich einfach und sofort verstanden. Ausgangspunkt für euren Zug bildet das „Baum-Rondell. Hier liegen die 7 Früchte und zwischen 2 Früchten liegt immer ein Baum. Ihr dürft nun 2 Bäume nehmen, die angrenzend zu einer Frucht liegen – also nehmt ihr immer 2 Bäume, die rechts und links neben einer Frucht liegen. Die Frucht kennzeichnet hierbei die „Kosten“, die ihr „bezahlen“ müsst. Schiebt dazu einfach den entsprechenden Marker auf eurem Tableau um ein Feld nach unten. Könnt ihr die „Kosten“ nicht zahlen, so könnt ihr diese beiden Bäume eben nicht nehmen. Füllt die nun freien Plätze sofort auf, damit der nächsten Spieler schon einmal mit seinen Überlegungen beginnen kann. Dies sorgt für eine deutliche Reduzierung der Downtime. Die beiden genommen Bäume puzzelt ihr nun in eure Landschaft. Die Lege-Regeln hierbei sind super einfach. Ihr dürft die Teile beliebig drehen. Ein Teil muss immer lediglich mit mindestens einer Kante an ein bereits liegendes Teil angelegt werden – das war es auch schon.

Anschließend müsst ihr dann eines der beiden offenliegenden Ernte-Plättchen in eurer Landschaft platzieren. Jedes Ernte-Plättchen enthält eine unterschiedliche Anzahl Sicheln in einer anderen Anordnung. Beim Legen des Plättchens müsst ihr darauf achten, dass eine Sichel an einen bereits liegenden Baum angelegt werden muss. Des Weiteren darf niemals eine Sichel niemals an ein anders Ernte-Plättchen angrenzen. Seiten ohne Sicheln allerdings schon.
Immer wenn ihr einen Baum an eine Sichel legt oder nach dem Platzieren des Ernte-Plättchens kommt es zu einer Ernte. Ihr erntet die angrenzende Frucht und alle gleichen Früchte, die an dieser angrenzen. Ihr schiebt einfach den entsprechenden Marker um die geerntete Anzahl nach oben. Dabei werdet ihr unweigerlich sehr schnell an eure Grenze kommen, da die zu lagernde Anzahl durch die zu erfüllenden Auftrags-Plättchen begrenzt ist.
So befinden sich zu Spielbeginn auf eurem Spielertableau 9 Ziele, die es zu erfüllen gilt. So müsst ihr, zum Beispiel, vier verschiedene Bäume eines bestimmten Typs so platzieren, dass diese aneinander angrenzen, Ernte-Plättchen komplett umschließen oder identische Bäume in einer vorgegebenen Anordnung legen. Sobald ihr einen Auftrag erfüllt, dürft ihr das entsprechende Plättchen vom Tableau entfernen und die anderen nach oben rücken. Das hat den Effekt, dass ihr mehr Früchte ernten könnt.

Des Weiteren habt ihr zu Spielbeginn Nummer-Marker auf dem Tableau verteilt. Diese geben die Sieg-End-Bedingung wieder. Immer dann, wenn es euch gelungen ist, alle Felder angrenzend zu einer Sichel auf einem Ernte-Plättchen zu belegen, nehmt ihr den obersten „Ende der Arbeit Token und platziert diesen auf dem entsprechenden Ernte-Plättchen. Anschließend rückt ihr den entsprechenden Nummer-Marker um ein Feld nach unten. Dies hat jetzt zur Folge, dass sich die Sieg-End-Bedingung reduziert. Durch das Verschieben dieser Marker müsst ihr immer weniger Früchte über das entsprechende Token bringen. Sobald euch dies gelungen ist, endet das Spiel.
So einfach ist das Spiel also – zumindest was die Regeln betrifft. Doch man merkt bereits beim ersten Spiel, dass es eine Menge zu überlegen gibt und man schon geschickt spielen bzw. seine Züge planen muss.

Zunächst einmal gilt es Aufträge zu erfüllen, um die Plättchen vom Tableau nehmen zu können, da ihr eben nur so Platz erhaltet, um mehr Früchte ernten zu können. Das von den 15 Zielen immer nur 9 ins Spiel sorgt für genügend Abwechslung und langanhaltenden Spielspaß.
Auch wenn mir dieses System sehr gut gefällt, so nutzt es sich dann doch recht schnell ab, weil es, zumindest aus meiner Sicht so ist, dass es eben gilt zunächst Ziele zu erfüllen, um mehr Früchte ernten zu können und anschließend muss man sich dann auf die Ernte-Plättchen konzentrieren und diese „abschließen“, um dadurch die Sieg-End-Bedingung zu reduzieren. Anschließend gilt es dann die nötigen Früchte zu ernten. Zumindest bin ich in meinen Partien mit dieser Taktik recht gut gefahren.
Klar muss euch allerdings sein, dass es sich um ein sehr solitäres Spiel handelt. Jeder baut an seiner eigenen Landschaft. Mit mehreren Personen ist es „einfach“ eine Art Wettrennen, da man sich nicht wirklich irgendwas gegenseitig wegnimmt.
Was in allen meinen Runden einhellige Meinung war ist, dass das Spiel dann doch recht „wuselig“ wirkt. Bzw. nicht das Spiel, sondern das Baumgebiet welches man vor sich auslegt und man sehr schnell den Überblick verliert. So gibt es 6 unterschiedliche Bäume und viele Ziele fordern unterschiedliche oder gleiche Baumarten. Hier muss man schon sehr genau schauen welchen Baum man schon hat und welchen eben nicht.

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 4 Personen und aufgrund des solitären Spielsystem ist der Spielspaß komplett unabhängig von der Teilnehmerzahl. Deshalb kann das Spiel auch problemlos alleine, die Regeln sind hier komplett identisch zum Spiel mit mehreren Personen, gespielt werden, was auch sehr großen Spaß macht. Die Spieldauer liegt bei ca. 30 bis 60 Minuten.
Insgesamt ist Click A Tree für mich ein sehr ordentliches Plättchen-Lege-Spiel. Ob man es denn nun in seiner eigenen Sammlung braucht, muss man abwägen. Wenn man schon viele Spiele dieser Art sein Eigen nennt, sollte man zumindest einmal ein Probespiel machen und danach entscheiden.
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