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  • Tim Nau

Corinth - Days of Wonder

„Corinth“ ist ein klassisches Roll & Write Spiel von Days of Wonder und ist auf Deutsch bei Asmodee erschienen. Es versetzt uns in das vierte Jahrhundert vor Christus und wir verkörpern einen der Kaufleute, die aus allen Ländern kommen, um ihre Waren feilzubieten.

Das wunderschön illustrierte Cover von Corinth

Die Ausstattung, die wir in der wunderschön illustrierten Box dargeboten bekommen, ist sehr nett anzusehen.


Der unglaublich dicke Spieleblock ist,

wie für Days of Wonder üblich, mit schönen Comicfiguren illustriert. Dazu gibt es insgesamt 12 schöne und schwere Würfel, ein Hafen-Tableau sowie die knapp gehaltenen Anleitung, die das Spielgeschehen kurz aber absolut ausreichend darstellt. Etwas ärgerlich ist, dass sich keine Stifte in der Box befinden.


Die Spielmechanik von Corinth

funktioniert in jeder Besetzung gut. So würfelt der Startspieler die 9 weißen Würfel und verteilt diese auf dem Hafen-Tableau. Hierdurch soll die Lieferung an den Hafen symbolisiert werden, was ich sehr schön umgesetzt finde. Der Clou hierbei ist die Verteilung. Die höchste Augenzahl wird auf das oberste Feld des Tableaus gesetzt und die niedrigste Augenzahl auf das unterste. Anschließend reihen sich die weiteren Würfel der Augenzahl entsprechend von unten ein. Dies führt dazu, dass in fast keiner Runde alle Waren zur Verfügung stehen. Zusätzlich hat der Startspieler noch die Möglichkeit bis zu drei gelbe Würfel zu erwerben, die er für seinen ersten Zug zusätzlich nutzen kann. Von dieser Möglichkeit sollte man Gebrauch machen, da zum Ende des Spiels das Geld recht wenig Siegpunkte wert ist.


Mit dem Startspieler beginnend nimmt sich jeder Spieler nun eine Würfelgruppe und kann damit die entsprechende Aktion ausführen, die sich nach dem Feld richtet, auf dem die Gruppe lag. Hierdurch erhält er, entsprechend der Anzahl der genommen Würfel, entweder Geld, Ziegen oder eine der vier Waren. Alternativ, bzw. aus der Not heraus, kann er auch den Statthalter bewegen. Aus meiner Spielerfahrung hat dieser allerdings lediglich etwas gebracht, wenn man ihn komplett in seine Taktik einbezieht und gezielt mit ihm Punkte sammelt. Ich komme in einem gesonderten Abschnitt noch einmal hierauf zurück. Nach dem Nehmen einer Würfelgruppe darf jeder Spieler noch ein Gebäude bauen, um den daraus resultierenden Vorteil den Rest des Spiels über nutzen zu können. Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. War jeder Spieler einmal Startspieler endet auch schon die Runde und es wird in die nächste Runde übergegangen.

Auch der Spielblock sieht toll aus

„Corinth“ ist ein Mangelspiel. Man möchte als Spieler viel tun, wird sich allerdings immer für eine Richtung entscheiden müssen. Hier wird sich jeder Spieler mit der Zeit seine Taktik zurechtlegen. Das Spiel verläuft bei 2 oder 3 Spielern über 18 Runden und bei 4 Spielern über 16 Runden. Dies mag zunächst viel klingen. Doch Downtime ist kaum vorhanden und meine Runden waren immer nach knapp 20 Minuten beendet.


Insgesamt lässt mich „Corinth“ ein wenig zwiegespalten zurück, da im Vergleich zu anderen Roll & Write Spielen die Möglichkeiten doch recht eingeschränkt sind.

Prinzipiell nimmt sich jeder Spieler immer die Würfelgruppe, die ihm das Ankreuzen der meisten Waren ermöglicht. Ich habe mich manchmal einfach ausgeliefert gefühlt. Speziell in Vollbesetzung ist es nämlich so, dass den hinteren Spielern meist nur ein Würfel übrig bleibt.


Hier kommt dann der Statthalter ins Spiel, dessen Einsatz ein Kniff darstellt, der eine klasse Idee ist. Seine Bewegung ist nicht von der Anzahl sondern der Höhe des Würfels abhängig und so kann zumindest noch ein klein wenig „Schaden“ abgewendet werden. De facto habe ich ihn sehr wenig genutzt. Möchte man mit ihm nämlich Punkte generieren, so muss man seine Fähigkeit recht oft nutzen und möglichst viele Felder abgehen, um dann das entsprechende Bonusfeld zu nutzen, da die dann erzielten Punkte von der Anzahl der besuchten Felder abhängig ist. Macht man dies, vernachlässigt man allerdings die Marktfelder, die aus meiner Sicht die entscheidenden Punkte zum Sieg liefern. In meinen Partien habe ich mich meistens auf diese konzentriert und in Kombination mit der Gebäudewertung meist mehr Punkte eingefahren als mein Gegenüber, wenn dieser sich auf den Statthalter konzentriert hat bzw. diesen in seine Planungen eingeschlossen hat. Lasst mich gerne wissen, wenn ihr hier andere Erfahrungen gesammelt habt.


Ich persönlich spiele „Corinth“ am liebsten zu zweit und werde dies auch noch einige Male tun werde. Speziell wenn man draußen sitzt oder in den Urlaub fährt kann ich „Corinth“ absolut empfehlen. Doch auch für ein nettes Spielchen mit der Familie ist „Corinth“ eine Empfehlung. Aufgrund der Schwierigkeit kann man auch jüngeren Kindern das Spiel problemlos erklären und diese werden mit Sicherheit ihren Spaß daran haben.


Lasst euch im nachfolgenden Video die Regeln von Ingo (Spielkult) erklären:



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