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  • Nina Nau

Decktective - Das gespenstische Gemälde - Abacusspiele

Die Rezension ist absolut spoilerfrei!

Des Weiteren haben wir auf Fotos jeglicher Art verzichtet, die euch irgendetwas verraten würden, um euch nicht die Freude am Fall zu nehmen.

Mit „Decktective – Das gespenstische Gemälde“ bringt Abacusspiele den zweiten Fall des Krimi-Spielkartenspiels mit 3D-Tatort auf den Markt. Das Spiel ist, wie auch der erste Fall, vom Autorenduo Martino Chiacchiera und Silvano Sorrentino, den Machern der Deckscape-Reihe. Das Spiel ist ab 12 Jahren und hat eine Spielzeit von ungefähr einer Stunde.


Die Geschichte

Wir befinden uns im Jahr 2015 in Edinburgh, Schottland. Im Polizeipräsidium geht ein Notruf vom Macduff Museum ein. Wir machen uns sofort auf den Weg.

Am Museum angekommen, empfängt uns der Museumswärter. Er erzählt uns aufgeregt von übersinnlichen Aktivitäten, die sich am Abend im Museum ereigneten. Auch seine Kollegin ist unter mysteriösen Umständen an diesem Abend verschwunden. Spuckt es etwa im Museum? Handelt es sich, wie der Museumswärter sagt, um den Fluch von Macbeth? Wohl eher nicht, aber leise Zweifel haben wir dennoch…

Ein Blick in die Spieleschachtel

Bereits die Spieleschachtel erinnert an die Deckscape-Boxen. Sie hat die gleiche Größe und beinhaltet ebenfalls extra große Karten - 62 an der Zahl. Zusätzlich sind in der Box noch 7 Clips, die wir später im Rahmen der Lösung benötigen. Eine Anleitung finden wir, wie auch in den Deckscape-Boxen, nicht vor.


Nachfolgend möchte ich einen kurzen Einblick für alle Leser geben, die mit dem System nicht vertraut sind. Wer das System vom ersten Fall kennt, kann den folgenden Abschnitt überspringen und direkt beim „Fazit“ weiterlesen.

Das Spielprinzip

Ebenso wie bei Deckscape benötigt das Spiel keine Anleitung. Die ersten Karten erklären das Spielprinzip und dabei bauen wir den 3D-Tatort auf. Dies geschieht indem man ein paar Karten, entsprechend den Vorgaben, in die Verpackung steckt.

Zunächst erhalten die Spieler sehr begrenzte Informationen und ihre Handkarten. Nun geht es reihum und der Spieler am Zug muss sich entscheiden, ob er eine seiner Karten offen ausspielt oder ins Archiv abwirft. Diese Entscheidung ist sehr schwer, denn jeder Spieler kennt nur die Informationen seiner Handkarten. Die Handkarten der anderen Spieler sind geheim. Jeder darf lediglich die Kartentitel seiner Handkarten vorlesen.

Entscheidet man sich dazu eine Karte abzuwerfen, so sollte der Spieler sich die Informationen merken oder einfach sicher sein, dass diese irrelevant für die Lösung des Falles sind. Oder man entscheidet sich die Karten offen auszulegen, so dass dann die Informationen für alle Spieler ersichtlich sind.

Jetzt könnte man ja auf die clevere Idee kommen, einfach alle Karten offen auszuspielen aber hier kommt der Kniff ins Spiel. Jede Karte hat einen Wert von 1 bis 10 in der oberen linken Ecke und man darf Karten nur ausspielen, wenn der Wert einer Karte gleich oder niedriger ist als die Anzahl der Karten im Archiv.

Zu Beginn wissen die Spieler kaum was über den Fall. Es gilt nun durch geschicktes Kombinieren und Überlegen sich sein Bild zusammenzusetzen und zu erahnen, wie der Tathergang war. Durch das Ausspielen der Karten ergibt sich nun, nach und nach, ein immer dichter werdendes Bild.

Die Spielzüge werden solange fortgesetzt, bis die entsprechende Karte das Ende anzeigt. Damit endet dann auch quasi die erste Spielphase.

Nun geht es in die zweite Spielphase,

die man auch als Interaktionsphase bezeichnen kann und die die Stärke dieses Spiels ausmacht. Munter wird nun der Fall diskutiert und man versucht gemeinsam den Tathergang zu rekonstruieren. Es dürfen jetzt auch die Informationen der Karten diskutiert werden, die sich auf dem Ablagestapel befinden. Diese dürfen natürlich nicht angeschaut werden. In der ersten Spielphase sollte man sich daher die Informationen merken.

Wenn sich auf eine Lösung geeinigt wurde, endet die zweite Spielphase mit der Beantwortung von Fragen zu diesem Fall. Die vermuteten Lösungen werden nun mit Hilfe der Clips auf den Karten markiert. Jede richtige Antwort gibt, je nach ihrem Schwierigkeitsgrad, Punkte. Die Lösungen der einzelnen Fragen sind ausführlich auf der Rückseite dargestellt. Die Gesamtpunktzahl bringt den Spielern einen bestimmten Rang ein und das Abenteuer ist beendet.

Die optimale Spieleranzahl

Angegeben ist die Spieleranzahl mit 1 bis 6 Spieler. Zu Beginn des Spiels erhält bei einem Spiel zu zweit jeder Spieler 3 Handkarten (nur 1 Karte bei 5 oder 6 Spielern bzw. beim Solo-Spiel 5 Karten). Ich persönlich spiele Krimi oder Escape-Room Spiele am Liebsten zu zweit. Bei einem Spiel zu zweit hat man einerseits die Interaktion aber gleichzeitig ist es für jeden gut möglich, sich jederzeit die Spielkarten anzuschauen. Alleine fehlt mir hingegen das Reden über den Fall und zu dritt wird es mir immer zu eng mit dem Spielmaterial aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Fazit

Die Decktective-Reihe ist eine Mischung zwischen Deckscape und Sherlock mit einem 3D-Tatort. Wie auch die Deckscape-Reihe hat Decktective extragroße Karten und kommt ohne Spielanleitung aus. Das Spielprinzip erinnert sehr an die Sherlock-Reihe. Neu ist jedoch der 3D-Tatort, welches uns den Schauplatz des Verbrechens zeigt.

Im Gegensatz zu der Sherlock-Reihe werden jedoch bei der Decktective-Reihe die Karten am Anfang des Spiels nicht gemischt, sondern es wird vom Spiel vorgegeben, in welcher Reihenfolge die Karten gezogen werden. Dies hat den Vorteil, dass es nicht passieren kann, das am Anfang nur Karten gezogen werden die einen auf eine völlig falsche Fährte locken da sie alle irrelevant für den Fall sind. Weiterhin konnten hierdurch Ereigniskarten ins Spiel eingebaut werden.

Auch der zweite Fall der Reihe war für uns sehr gut lösbar. Ich würde daher sagen, dass es sich hier auch wieder um einen guten Fall für Einsteiger handelt, die vielleicht noch nie ein Krimi-Abenteuer gelöst haben oder für Familien mit Kindern ab 12 Jahren. Erfahrenere Krimi-Spieler die richtig gefordert wollen, werden sich bei diesem Fall eher unterfordert fühlen.


Der 3D-Tatort hebt das Spiel von

anderen Krimispielen auf dem Markt ab und lässt uns gut in den Tatort eintauchen. Klasse finde ich auch, dass dieser sich im Verlaufe des Spiels, durch Ereignisse, verändert. Diese Idee gefällt mir weiterhin sehr gut.

Auch die Einteilung in zwei Spielphasen finde ich weiterhin klasse. In der ersten Phase weiß keiner der Mitspieler was der Andere alles weiß und in der zweiten Phase wird dann über die unterschiedlichen Theorien diskutiert. Diese Interaktion in der zweiten Spielphase gefällt mir besonders.

Trotz der eher geringen Schwierigkeit hat uns der Fall gut unterhalten und wir freuen uns auf weitere Fälle. Man möchte sich ja auch nicht unbedingt an jedem Abend völlig den Kopf zerbrechen. J

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