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  • Tim Nau

Deep Blue - Days of Wonder

Deep Blue – Auf Schatzsuche im Tiefen Meer


Auf dem Tisch liegt das neue Spiel „Deep Blue“ von Daniel Skjold Pedersen und Asger Harding Granerud für 2 bis 5 Spieler bei Days of Wonder erschienen. Unsere Aufgabe ist das Tauchen an verschiedenen Plätze, um die größte Schätze an Land zu ziehen bzw. an Bord unseres Schiffes zu ziehen.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Von der reinen Ausstattung gewinnt das Spiel definitiv einen Schönheitspreis. Das überdimensionale Spielbrett und die Karten sind wunderschön illustriert. Highlight sind die Schatztruhen von denen jeder Spieler eine erhält, um seine Siegpunkte zu verstauen und diese so vor den Konkurrenten geheim zu halten.


Sehr gelungen auch die schön geschriebene und bebilderte Anleitung.


Das Spielsystem

Die Regeln sind so klar und verständlich geschrieben, dass es nach einer kurzen Erklärung und einem schnell erledigten Spielaufbau auch schon losgehen kann.


„Deep Blue“ ist eine Mischung aus Deckbuilding und push your luck. Zu Beginn erhält jeder Spieler 4 Handkarten, die die Ausführung der ersten Aktionen ermöglichen.


15 Tauchplätze gibt es von denen 6 offen liegen und 9 verdeckt sind. Von den 9 verdeckten zeigen 4 Plättchen jeweils ein Teil der versunkenen Stadt. Das Spiel endet, sobald der letzte Teil der versunkenen Stadt „betaucht“ wurde.


In eurem Zug könnt ihr eine von 4 möglichen Aktionen auswählen:


Crewmitglied anheuern: Diese Option dient zum

Ausbau eures Decks. Hier findet ihr immer vier ausliegende Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die euch auf euren Tauchgängen dienlich sind. Hier gibt es zum Beispiel Personen die euch helfen Gefahren abzuwehren, Zusatzpunkte für gewisse Schätze geben oder euch weitere Bewegungspunkte bieten.


Segeln: Diese Aktion ermöglicht euch eure Fortbewegung. Jeder Spieler verfügt über zwei Boote. Eure Punkte könnt ihr beliebig auf eure Boote verteilen oder auch überzählige Punkte verfallen lassen. Auch die Bewegung sollte man nicht vernachlässigen. Es ist durchaus wichtig als erster an einer Tauchstelle zu sein, da eben nur der Tauchleiter die Siegpunkte für das Plättchen bekommt und der erste Spieler auch als erster eines der Zusatzfelder besetzen kann. Diese Felder liefern zum Beispiel mehr Punkte für einen Schatz.


Ausruhen: Durch diese Möglichkeit zieht ihr 3

Handkarten eures Ausruhstapels wieder auf die Hand. Eine sehr wichtige Option, vor allem vor den anstehenden Tauchgängen, um die passenden Handkarten zu erhalten und so Punkte zu generieren.


Tauchen: Diese Aktion ist das Herzstück des Spiels. Der aktionsauslösende Spieler wird zum Tauchleiter und alle Spieler, die sich 1 Feld von der Tauchstelle entfernt befinden können zu der Tauchstelle eilen und ebenfalls dort tauchen.


Zu Beginn gilt es zunächst sein Deck ein wenig zu verstärken, da die Effekte der Crew sich unmittelbar auf den Tauchgang auswirken. Hierzu stehen immer 4 Karten zur Verfügung, die mithilfe der eigenen Handkarten gekauft werden können. Im Gegensatz zu anderen Deckbuilder wandern die neu erworbenen Karten sofort auf die Hand und er werden lediglich für den Kauf eingesetzten Karten in den Ausruhbereich gelegt. Die so gekauften Karten liefern während des Tauchgangs Vorteile, wenn sie ausgespielt werden.


Der Tauchgang

Der eigentliche Tauchgang ist das Highlight des Spiels und erinnert aufgrund des push your luck Systems stark an das Ziehen bei „Quacksalber von Quedlinburg“.


Der aktionsauslösende Spieler wird der Tauchleiter.



Nun folgt das push your luck System. Der Tauchleiter zieht nun immer einen Stein aus dem Beutel und unmittelbar danach kann jeder Spieler ein- oder mehrere Crewkarten ausspielen. Rote, goldene oder silberne Steine sind Schätze, die jedem am Tauchgang beteiligten Spieler Siegpunkte bringen.


Mithilfe der Crewkarten ist es möglich, diese Punkte noch zu steigern. Grüne oder lila Steine sind nur für die Taucher interessant, die über ein passendes Crewmitglied verfügen und geben ansonsten keine Siegpunkte. Schwarze und blaue Steine sind Gefahren. Der erste Stein jeder Farbe ist nur eine Warnung. Ab dem zweiten Stein muss man sich schützen. Kann man sich nicht schützen, so muss der Tauchgang abgebrochen werden und es gibt nur die Siegpunkte für bereits ausgespielte Karten.


Hier spielt natürlich das Glück eine enorme Rolle, macht aber auch den Reiz aus. Ziehe ich jetzt noch einmal und hoffe, dass ich einen passenden Stein ziehe, um meine Karte doch noch ausspielen zu können und riskiere den Abbruch des Tauchgangs oder nehme ich die bis dato erreichten Punkte doch besser mit?


Das Spielgefühl

Da ich selbst Taucher bin, hat mich die Thematik sofort begeistert und es war klar, dass das Spiel auf den Tisch kommen muss. Das Thema wird toll aufs Brett transportiert und im Rahmen des Spiels herrscht eine klasse Atmosphäre am Tisch, die vor allem von den Interaktionen untereinander lebt.


Die optimale Spieleranzahl

2 bis 5 Spieler können hier gegeneinander antreten.


Aus meiner Sicht muss ich leider sagen, dass das Spiel zu zweit nicht gut funktioniert, da jeder Spieler immer versuchen wird, dem anderen hinterher zu segeln, um auch zur Tauchstelle eilen zu können. In meinen 2-Personen-Partien kam es fast nie zur Bewegung des zweiten Schiffes. Auch fehlt der Reiz beim Tauchgang, der gerade durch die Interaktion aufkommt.


Richtiger drive kommt erst bei 3 Spielern, besser 4, in das Spiel. Hier wird vor allem dann auch die Bewegung beider Boote wichtig. Ab 3 Spieler macht das Spiel dann auch großen Spaß. 5 Spieler waren mir dann irgendwie schon wieder einer zu viel, da es zum einen recht hektisch wurde und zum anderen die Downtime deutlich anstieg.


Fazit

„Deep Blue“ ist ein Familienspiel, welches Deckbuilding und push your luck miteinander vereint. Die Zugänglichkeitsgrenze ist recht gering und so werden auch junge Spieler angesprochen. Tatsächlich glaube ich, dass es durchaus möglich ist, dass Spiel auch schon mit dem 8-jährigen Nachwuchs zu spielen.


Neben der dargelegten Problematik mit 2 Spielern muss ich noch einen Kritikpunkt loswerden.


Mir fehlt ein „Deckbereinigungsmechanismus“, was für mich ein Muss bei einem Deckbuilder ist. Dies führt dazu, dass ich vor einem Tauchgang 2 oder 3 Male ausruhen muss, um die passenden Karten auf die Hand zu bekommen. Dies frustriert ein wenig, da man und das vor allem bei 2 Spielern schon fast dazu gezwungen ist jeden Tauchgang mitzumachen, um nicht ins Punktehintertreffen zu gelangen.


"Deep Blue" ist ein ordentliches Familienspiel, welches vor allem durch die Tauchgänge und die Interaktion dabei lebt.

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