Dino Picnic – Eat for your life!
„Dino Picnic“, vom französischen Verlag Bioviva, ist ein Dino-Sammel-Spiel für 2 bis 4 Personen von Frédéric Boulle und Mathieu Roussel.
Wie jedes Leben auf dieser Welt haben auch Dinosaurier das Ziel zu essen und zu überleben, um Nachwuchs zu bekommen und ihre Spezies so am Leben zu halten.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist wunderschön. Sämtliche Dino-Teile sind aus dicker Pappe und überzeugen mit tollen Dinosaurier-Illustrationen, die für leuchtende Kinderaugen sorgen werden. Dazu gibt es noch die zahlreichen Eier-Marker und ein doppelseitiges Spielbrett.
Das Spiel bzw. das verwendete Spielmaterial ist sprachneutral. Die Anleitung gibt es leider nicht auf Deutsch. Das verwendete Englisch ist allerdings gut verständlich und Schwierigkeiten sollten nicht auftreten.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist schnell verstanden und auch für jüngere Spieler sehr eingängig.
Ich gehe zunächst nur auf die Regeln des Spiels mit 3 oder 4 Personen ein. Auf die kleinen Besonderheiten einer 2-Personen-Partie komme ich dann im Anschluss kurz zu sprechen.
Jeder Spieler erhält einen Start-Dinosaurier. Anschließend mischt ihr alle Teile und bildet Stapel der entsprechenden Anzahl. Zum Beispiel bildet ihr im Spiel mit 3 Spielern 6 Stapel mit jeweils 10 Teilen. Auf dem Spielbrett, dieses hat eine Seite für 2 sowie 4 Personen und eine Seite für das Spiel mit 3 Spielern, wird nun in jeden Sektor ein Stapel gelegt und aufgedeckt. Die einzelnen Teile eines Stapels werden dabei einfach im Sektor verteilt.
Eine Runde verläuft nun ganz schnell. Jeder Spieler nimmt sich einfach ein Teil aus „seinem“ Sektor und legt dies an. Hat das jeder Spieler erledigt, so wird das Spielbrett um einen Sektor, im Uhrzeigersinn weitergedreht und es beginnt von neuem. Sobald alle Sektoren leer sind, endet das erste Zeitalter und die nächsten Stapel werden auf das Spielbrett gelegt.
Schauen wir uns kurz den Spielverlauf an.
In Dino Picnic möchten wir Nahrungsketten bilden. Nahrungsketten gehen immer von links nach rechts und an deren Beginn steht immer ein Dinosaurier der, zumindest hier im Spiel, keinen Jäger hat. Diese Start-Teile erkennt man daran, dass links keine Möglichkeit ist, um ein anderes Teil an dieses zu legen. Durch ganz einfache geometrische Formen erkennt man nun, welches Teil an diesen Dinosaurier gelegt werden muss, um die Kette fortzusetzen. Jeder Dino möchte entweder Fleisch oder Pflanzen fressen. Den Abschluss einer Kette bildet immer ein Pflanzenteil. Ist die Kette von links nach rechts nun komplett abgeschlossen, spricht man von einer kompletten Nahrungskette.
Links oben auf den Plättchen sind Eier angegeben. Diese Eier legt der Dinosaurier, wenn er gefüttert wird. Für den Erhalt der Eier muss die Kette nicht vollständig sein - es muss nur der Dinosaurier gefüttert worden sein. Sofort wenn ein Dinosaurier gefüttert ist, erhält der entsprechende Spieler die Eier und legt diese, zunächst noch verdeckt, auf die Karte.
Eine kleine Besonderheit bilden die Meeressaurier, die immer aus zwei Teilen bestehen. Ansonsten werden diese aber wie Dinosaurier behandelt.
Eine weitere Besonderheit sind noch die Start-Dinos. Neben dem Füttern müsst ihr noch die unten angegebenen Vorgaben erfüllen, damit diese Dinos Eier legen. Ihr müsst immer bestimmte Dinos, zum Beispiel einen Pflanzenfresser, einen Fleischfresser und einen Meeressaurier, in eurer Auslage haben.
Das Spiel endet sofort, wenn nur noch eine Eier-Sorte verfügbar ist oder sich keine Teile mehr auf dem Spielbrett befinden. In fast allen Spielen wird das Spielende aufgrund der Eier ausgelöst.
Nun erfolgt die Wertungsphase. Zunächst einmal werden die vier Bonussaurier vergeben, die jeweils 3 Punkte wert sind. Es gibt einen Saurier für den Spieler, der die meisten Eier besitzt, einen für den Spieler mit den meisten Pflanzenteilen, einen für den Spieler mit den meisten Sauriern und einen für den Spieler mit der längsten Nahrungskette.
Anschließend werden alle Eier umgedreht und ganz einfach die daraus geschlüpften Babys gezählt (manche Saurier bringen auch Zwillinge zur Welt). Wer nun die meisten Punkte auf seinem Konto hat, hat das Spiel gewonnen.
Die optimale Spielerzahl
Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 4 Personen. Die eben dargestellten Regeln bezogen sich auf das Spiel mit 3 oder 4 Personen. Schauen wir uns kurz die Änderungen für das Spiel mit 2 Personen an.
Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler zwei Start-Dinos . Die wesentliche Änderung besteht nun darin, dass jeder Spieler in seinem Zug immer einen Dino aus der Zone vor ihm nimmt. Das heißt, dass immer nur 2 Zonen bespielt werden. Ansonsten bleiben die Regeln unverändert.
Insgesamt macht das Spiel in jeder Teilnehmerzahl Spaß. Präferieren tue ich ein Spiel ab 3 Spielern aber auch ein Dino-Duell mit 2 Personen hat seinen Reiz. Die Spielzeit einer Partie liegt so bei ca. 20 Minuten.
Fazit
Die SPIEL ist ja auch immer eine Messe, wo gerne mal Kontakt zu neuen Verlagen geknüpft wird. Eine sehr schöne Begegnung für mich war das Kennen lernen des Verlags Bioviva aus Frankreich. Unter dem Motto „Spiele, die sich gut anfühlen“ machen sie Spiele, deren Zielgruppe vor allem das jüngere Publikum bzw. Familien mit Kindern sind.
Dinosaurier sind ein Thema, mit welchem man viele Kinder an den Spieltisch locken kann. So war mein Sohn auch Feuer und Flamme, als ich ihm Dino Picnic gezeigt habe. Schon der Karton weckt mit einer wunderschönen Illustration das Interesse und sorgt für einen sehr guten Ersteindruck. Dieser setzt sich dann fort, wenn man die Schachtel öffnet. Das Spiel ist einfach schön und überzeugt mit sehr eingängigen Regeln. Prinzipiell ist es einfach nur das Nehmen eines Teils, das Legen des Teils in die eigene Auslage und das Weiterdrehen des Sektors.
Ab 6 Jahren ist als Altersempfehlung angegeben. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es auch schon früher geht, wenn sich das Kind für Brettspiele interessiert und schon ein klein wenig Erfahrung damit gesammelt hat. Denn ein wenig muss man aufpassen, planen und auch die Auslage der Gegenspieler beobachten. Alles in Kombination funktioniert natürlich noch nicht mit einem jüngeren Kind. Doch das Spiel eignet sich klasse, um langsam kleinere taktische Entscheidungen beizubringen.
Das Schöne an diesem Spiel ist, dass es auch den Erwachsenen Spaß macht und super als Familienspiel funktioniert. Dadurch, dass nicht gelesen werden muss oder keine Zahlen erkannt werden müssen, können Kinder es aber auch problemlos alleine spielen, was natürlich ein weiterer Pluspunkt ist.
Insgesamt ist Dino Picnic ein sehr schönes Familienspiel, welches eine Empfehlung erhält.
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