Dream Cruise – Mache deine Passagiere glücklich
In „Dream Cruise“ werden wir zum Kapitän eines Luxuskreuzers und versuchen unseren Gästen so viele Urlaubsträume wie möglich zu erfüllen.
Das Spielsystem
Das Spielsystem des Spiels ist super einfach und sehr schnell verstanden. Nach einem kurzen Aufbau kann die Kreuzfahrt auch schon starten.
Eine Runde unterteilt sich in 5 Phasen, die ihr, ausgenommen der Phase 3, immer parallel erledigen könnt, was für ein ungemein zügiges Spielerlebnis sorgt.
In der Phase „Einschiffen“ die in der ersten Runde entfällt, erhaltet ihr neue Passagiere, wenn eine eurer drei Kabinen leer ist.
Nun geht es an das Festlegen der Route. Hier zieht ihr drei Navigationskarten und entscheidet euch für eine dieser. Es gibt Hafen- und Seetagkarten. Unterschied bei diesen Karten liegt beim Landausflug, den euch natürlich nur die Hafentagkarte ermöglicht. Dafür könnt ihr bei der Seetagkarte zwei Bordprogramme planen und dürft, wenn ihr euch für diese Karte entscheidet, sofort eine Schiffskarte vom Stapel ziehen.
Nun folgt Phase 3, in der ihr eure
Vorbereitungen trefft. Hier werden von den Schiffskarten 3 Kartenpaare offen und ein Kartenpaar verdeckt ausgelegt. Beginnend beim Startspieler wählt nun jeder Spieler ein Kartenpaar. Entscheidet ihr euch für das verdeckte Kartenpaar, erhaltet ihr den Startspielermarker. Der Startspieler selbst darf das verdeckte Kartenpaar nicht auswählen. So gelangt ihr an die Bordprogramme oder die Schiffsausbauten.
Nun heißt es „Leinen los!“ und ihr versucht die Wünsche eurer Passagiere zu erfüllen. Jede Familie besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl an Mitgliedern und hat unterschiedliche Wünsche. Jedes Bordprogramm und jeder Landausflug befriedigt diese Urlaubswünsche. So platziert ihr die Meeple einfach auf die entsprechenden Felder, die den Wünschen der Familie entsprechen. Beachtet dabei, dass immer nur ein Familienmitglied auf einer Landschaft oder einer Aktivität stehen darf, weil sich die Familie natürlich einen abwechslungsreichen Urlaub wünscht. Hier könnt ihr mit Bordprogrammen variieren. So könnt ihr an jeder Seetagkarte zwei Bordprogramme anlegen und bei einer Hafentagkarte könnt ihr den Landausflug durch ein Bordprogramm ersetzen. Des Weiteren könnt ihr Schiffsausbauten errichten. Diese Schiffsausbauten stehen euch dauerhaft zur Verfügung. Als Konstruktionskosten „bezahlt“ ihr eine Schiffskarte. Außerdem könnt ihr noch euren Kapitän einsetzen, der quasi als Joker fungiert. Ihr bezahlt eine Schiffskarte und dürft ihn dann auf ein Landschafts- oder Aktivitätssymbol einer Navigations- oder Bordprogrammkarte stellen. Nun dürft ihr euch selbst ein Symbol aussuchen und eure Gäste verteilen. Ein Handkartenlimit gibt es nicht.
Die letzte Phase wird dann als „Ausschiffen“ bezeichnet. Habt ihr eine Familienkarte erfüllt, es stehen auf der Karte also keine Meeple mehr, entfernt ihr alle Meeple der entsprechenden Farbe von allen Karten. Denkt hier insbesondere an eure Schiffsausbauten. Die Familienkarte legt ihr anschließend auf einen persönlichen Ablagestapel. Zum Ende des Spiels erhaltet ihr die entsprechenden Siegpunkte.
Danach entfernt ihr alle Gäste von euren Bordprogrammen und Navigationskarten. Gäste auf Schiffsausbauten bleiben so lange dort, bis alle Wünsche der entsprechenden Familie erfüllt sind. Die Bordprogrammkarten werft ihr ebenfalls ab.
Das Spielende wird eingeläutet, sobald die letzte Karte vom Familiennachzugstapel gezogen wurde. Nun habt ihr noch diese Runde Zeit, um Wünsche der Familien zu erfüllen, bevor es an die Schlusswertung geht.
Neben den Siegpunkten für die Familien erhaltet ihr noch Siegpunkte für eure Route. Achtet hier deshalb auf die entsprechenden Symbole eurer Route und versucht, möglichst gleiche Symbole zu sammeln. Des Weiteren gibt es noch 1 Siegpunkt je 2 Personen, die sich noch auf euren Karten befinden.
Die optimale Spieleranzahl
Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 4 Personen. Eine Anpassung erfolgt durch die Anzahl an Familienkarten, die in das Spiel kommen.
Der Spielspaß ist unabhängig von der Anzahl der Teilnehmer. Dies liegt auch daran, dass das Spiel komplett solitär verläuft, da jeder Spieler mit seiner eigenen Route und der Befriedigung der Wünsche seiner Passagiere beschäftigt ist. Auch spielt ihr lediglich die Phase 3 nacheinander - alle anderen Phasen können parallel gespielt werden. Hier ist auch die einzige Unterscheidung der Spielplanbarkeit in Bezug auf die Spieleranzahl zu verzeichnen. Egal in welcher Besetzung ihr spielt werden immer drei offene und ein verdecktes Kartenpaar ausgelegt. Dies führt dazu, dass ihr mit 2 Personen eigentlich immer etwas Passendes findet, wohingegen es im Spiel mit 4 Personen auch durchaus vorkommen kann, dass das Kartenpaar rein gar nicht zu den gewünschten Aktivitäten eurer Gäste passt.
Auch an die Solo-Freunde unter uns wurde gedacht. Der Mechanismus funktioniert sehr einfach. Wir spielen gegen eine fiktive Gegnerin mit dem Namen Jana. In der Phase „Einschiffen“ zieht Jana eine Karte vom Familienstapel und wenn wir unsere Route festlegen übergeben wir Jana unsere zwei nicht gewählten Navigationskarten. So sammelt Jana dann ihre Punkte. In der Endwertung werden die längste Route und die Passagiere gewertet.
Der Solo-Modus macht Spaß ist allerdings durch das Ziehen der Familienkarten für Jana recht glückslastig. So kann es vorkommen, dass ihr Pech habt und bei den gezogenen Karten waren einige 9-Punkte-Karten dabei. Im Kern geht es hier um Schnelligkeit, da Jana so weniger Karten zieht. Ich begebe mich aber auch mal gerne alleine auf eine Kreuzfahrt. Das Solo-Spiel dauert im Schnitt 30 Minuten.
Meinung
„Dream Cruise“ war ein Projekt der Spieleschmiede, welches kürzlich ausgeliefert wurde. Es handelt sich um ein gehobenes Familienspiel für 1 bis 4 Spieler mit einer ungefähren Spieldauer von 45 Minuten, von Moritz Schuster und Malte Kischkel für Spieler ab 10 Jahren. Es ist die erste Eigenentwicklung des jungen Verlags.
„Dream Cruise“ entführt uns Spieler auf ein luxuriöses Kreuzfahrtschiff. Die thematische Umsetzung ist gut gelungen. So verfügt jeder Spieler über sein eigenes Kreuzfahrtschiff und entscheidet sich für seine eigene Route. Diese zu beobachten macht großen Spaß. Man muss nur ein wenig aufpassen, dass man sich auf sein Spiel konzentriert und die Route nach den Bedürfnissen der Gäste auswählt und sich nicht für seine Lieblingsorte entscheidet. Die Vielfalt an Karten ist beachtlich. So kann es nach Agadir, Limassol, Teneriffa oder Starvanger gehen. Zwischendurch legt ihr dann auch mal einen entspannten Seetag ein, den ihr mit entsprechenden Bordprogrammen bestückt.
Im Kern geht es immer darum, dass ihr möglichst schnell die Wünsche eurer Gäste befriedigt. Ein wenig Planung ist hier von Nöten. Diese Planung hebt das Spiel auch auf jeden Fall in den gehobenen Familienspielerbereich, denn man muss schon ein wenig für sich vorausrechnen, welche Familienmitglieder man nun platzieren kann und muss sich auch genau seine Schiffsausbauten überlegen.
Passt immer auf, wann das Spielende in etwa „zuschlägt“. Dies erkennt ihr ja an der Dicke des Stapels. Im Schnitt war das bei uns immer bei 6 oder 7 Navigationskarten. Dies hängt auch immer ein wenig davon ab, für welche Familien sich die Spieler entscheiden, da die Wünsche der „einfacheren“ Familien natürlich leichter zu erfüllen sind. Entsprechend eurer Spieleranzahl legt ihr zu Spielbeginn immer eine festgelegte Anzahl zurück in die Schachtel. Natürlich steht es euch frei, auch mit mehr Familien zu spielen, was natürlich die Spieldauer nach oben treibt.
Einzig und allein nicht gut finde ich es, dass man die Kapitäne selbst bekleben muss. Hier wären individuelle Meeple der deutlich schönere Weg gewesen.
Insgesamt ist „Dream Cruise“ ein ganz tolles Spiel, welches uns komplett überzeugt hat und welches uns immer wieder großen Spaß bereitet.
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