top of page
  • Tim Nau

Dream Runners - Boardgame Box

Dream Runners – Puzzeln für einen erholsamen Schlaf

„Dream Runners“, bei Boardgame Box erschienen, ist ein Puzzlespiel für 2 bis 4 Spieler von Joan Dufour und Jade Mosch.


Wir erleben 8 Träume und jeder Traum ist anders. So müssen wir Albträume vertreiben oder Sternensplitter jagen, um möglichst erholsam zu schlafen.

Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Material ist wirklich toll und besticht durch eine sehr sehenswerte Illustration. Hinzu kommt, dass aufgrund des Inlays alles seinen Platz in der Schachtel hat.


Die Anleitung ist gut aufgebaut und sehr verständlich geschrieben. Ein sehr schöner Service ist die beiliegende Spielerhilfe, die einen Kurzüberblick über die im Spiel verwendeten Symbole gibt. Dies erspart unnötiges Blättern in der Anleitung.

Das Spielsystem

Das Spielsystem von „Dream Runners“ ist schnell verstanden und der Aufbau gestaltet sich erfreulich unkompliziert und ist schnell erledigt.

Jeder Spieler erhält sein eigenes „Feld der Ruhe“, 2 Münzen und seine 4 Start-Fragmentplättchen. Diese Startteile sind bei allen Spielern, in Bezug auf die Symbolanordnung, ein wenig unterschiedlich. Dies ist auch gut, da das Spiel ansonsten Gefahr gelaufen wäre, dass alle Spieler den Traum identisch auflösen könnten.


Aus den 24 Traumkarten – 6 je Stufe –

werden von jeder Stufe 2 gezogen und in aufsteigender Reihenfolge verdeckt auf dem Tisch platziert. Die einzelnen Stufen können als unterschiedliche Schwierigkeitsstufen gesehen werden – und diese steigt ganz schön an. Sind es auf den ersten Traumkarten nur 2 Alpträume, die es zu vertreiben sind, so steigert sich die Anzahl später. Spätestens mit dem Aufdecken der vierten Traumkarte wird es dann ganz schön kniffelig und auch Vielspieler kommen ins Schwitzen.

Durch das Ziehen von jeweils 2 Traumkarten gleicht kein Spiel dem anderen und Langzeitmotivation ist garantiert.

Nun folgt das eigentliche Spiel, welches sich in 4 Phasen unterteilt.

Traum erschaffen

Zunächst wird die eine Traumkarte aufgedeckt und nun beginnt der Spaß. Jeder Traum weist ein 3x3 Raster auf. Alle Spieler versuchen nun parallel den aufgedeckten Traum bestmöglich zu „bewältigen“, um weiter ruhig schlafen zu können. Dies bewerkstelligen wir mit den Fragmentplättchen, die wir in beliebiger Anordnung zusammenpuzzeln dürfen.

Ziel der „Puzzelei“ ist es nun den Traum, so gut wie möglich, aufzulösen. Natürlich müssen wir einige Dinge dabei beachten. So suchen uns zum Beispiel Albträume heim, die wir am besten mit Hilfe des Vertreibungssymbols vertreiben wollen oder es gibt Sammelfelder auf denen wir Sternensplitter, Schlüssel, Münzen oder andere sinnvolle Gegenstände finden können.

Seine Fragmentplättchen darf der

Spieler dabei beliebig anordnen. Für jedes Feld, welches ihm beim 3x3 Quadrat allerdings fehlt und für jedes Feld, welches über das Raster hinausragt, verliert der Spieler im Rahmen der Auswertung allerdings einen Ruhepunkt. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, diese Schritte zu gehen, um Albträume zu vertreiben oder Gegenstände einzusammeln.


Diese Phase des Spiels ist unheimlich intensiv und ein starkes Spielerlebnis. Eigentlich immer, ist das Eingehen von Kompromissen der einzige Weg, da es zumindest selten die 100%-Lösung gibt. Hier steht man immer vor schwierigen Entscheidungen. Vertreibe ich lieber den Albtraum oder nehme den Verlust von Ruhepunkten in Kauf, um dadurch effektiver sammeln zu können? Doch Vorsicht ist geboten, da die Albtraumkreaturen immer tückischer werden. So gibt es, zum Beispiel, Kreaturen die bei Nichtvertreibung dafür sorgen, dass ihr ein ungenutztes Fragmentplättchen ablegen müsst. Dies ist zu Beginn des Spiels noch nicht dramatisch, da ihr eure Plättchen immer alle verpuzzeln werdet aber später tut das dann ganz schön weh.

Eine kleine Besonderheit stellen noch die Sternensplitter, die Schatztruhen und die verbundenen Träume dar.

Sternensplitter gibt es in vier unterschiedlichen Farben. Immer dann, wenn ein Spieler ein komplettes Set gesammelt hat, legt er dieses ab und rückt dafür ein Feld auf der Sternenskala vor, was gleichbedeutend mit 5 Siegpunkten ist. Unterschätzt die Wichtigkeit der Sternensplitter nicht.

Durch die Schatztruhen kommt ein wenig Glück in das Spiel, da die Spieler deren Inhalt nicht kennen. Sammelt man diese als Belohnung dreht man einfach die entsprechende Schatztruhe um und kassiert den Inhalt. Doch beachtet immer die für die Öffnung benötigten Schlüssel, die auch erst einmal eingesammelt werden wollen. Haben beide Spieler ein Sammelsymbol auf die Truhe gelegt und können diese öffnen, so kommen beide in den Genuss der umfangreichen Belohnungen. Schatztruhen lohnen sich also definitiv.

Verbundene Träume durchleben die

Spieler gemeinsam. Hierzu werden einfach die Belohnungen ausgelegt und beginnend beim Startspieler und dann im Uhrzeigersinn darf man sich eine, beim Doppel-Sämmelplättchen sogar 2, der Belohnungen nehmen.

Zahlreiche Wege sind hier möglich und mit dem Kauf weiterer Fragmentplättchen, im Rahmen der Aufrüstungsphase, kommt weitere Varianz hinzu.

Sobald der erste Spieler „Fertig!“ ruft, nimmt er sich die Sanduhr und dreht diese um. Nun haben alle Spieler noch ein wenig Zeit, um ihren Traum aufzulösen – Hektik ist nun angesagt.

Als schnellster Spieler fertig zu sein bringt auch noch entscheidende Vorteile mit sich, da man der Startspieler wird und dementsprechend auch als erster beim Einkauf zuschlagen darf. Des Weiteren wird man auch noch mit einer Münze belohnt, was wohl die wichtigste Belohnung ist – mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Die Auswertung

In beliebiger Reihenfolge wertet nun jeder Spieler für sich seinen Traum aus, nimmt sich die Belohnungen oder kassiert seine Strafen.

Die Aufrüstungsphase

Beginnend beim Startspieler darf nun jeder Spieler ein neues Fragmentplättchen aus der Auslage kaufen. Allerdings kostet dies 4 Münzen, die auch erst einmal verdient werden wollen. Hat man das Geld zusammen, so steht man vor der Entscheidung, welches Teil es denn nun sein soll. Lieber ein Dreierplättchen, um mehr Felder einzugehen oder doch lieber ein Einerplättchen, da die Puzzelvarianz dadurch deutlich größer wird? Lieber ein Plättchen mit Vertreibungssymbol, um den Alpträumen besser Herr werden zu können oder doch lieber ein Plättchen, um effektiver zu sammeln? Hier hat man die Qual der Wahl und auch in diesem Bereich sind zahlreiche unterschiedliche Taktiken möglich – man könnte also quasi von einem Puzzelteil-Builder sprechen. Erweitert immer euer Repertoire an Fragmentplättchen – dies ist der entscheidende Schlüssel zum Sieg.

Des Weiteren kann man, beliebig oft, noch drei Münzen ausgeben, um einen Ruhepunkt zu erhalten. Hier gilt es, sein „Feld der Ruhe“ immer im Auge zu behalten, da die Ruhepunkte im Rahmen der Schlusswertung zu Siegpunkten werden und man die Sprünge zu der Wertigkeit beachten muss.


Die vierte Phase ist lediglich noch die Vorbereitung der nächsten Spielrunde. In dieser wird die gespielte Traumkarte in die Schachtel gelegt und der Startspieler deckt die nächste Traumkarte auf.

Das Spiel endet nach 8 Runden. Nun addiert jeder seine Traumpunkte anhand der Sternen- und Ruheskala sowie die Punkte auf den Fragmentplättchen. Der Spieler mit den meisten Punkten hatte den ruhigsten Schlaf und gewinnt diese Partie „Dream Runners“. Doch glaubt mir, es bleibt selten bei einer Runde.

Alternativ würde das Spiel auch enden, wenn ein Spieler am Ende seiner Ruheskala angekommen ist, da er dann aus seinem Schlaf erwacht. Doch in meinen gespielten Partien ist dies nie vorgekommen.

Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 4 Personen.

Änderungen aufgrund Anzahl der Mitspieler gibt es im Spiel nicht. Dies ist allerdings auch nicht nötig. Prinzipiell kann „Dream Runnders“ problemlos in jeder möglichen Spieleranzahl gespielt werden.

Nach meinen gespielten Partien muss ich allerdings sagen, dass mir das Spiel mit zunehmender Anzahl an Mitspielern immer größeren Spaß macht. Dies liegt vor allem am Element des Zeitdrucks der mit dem Ruf „Fertig!“ entsteht, sobald ein Spieler seine Fragmentplättchen gepuzzelt hat. Nun wird es nämlich hektisch, da die Sanduhr umgedreht wird und die anderen Spieler nur noch wenig Zeit haben, ihren Traum zu erschaffen. Mit zunehmender Mitspielerzahl kommt hier richtig „Feuer“ in die Angelegenheit.

Mit 2 Personen macht das Spiel schon großen Spaß, mit 3 Personen ist es schon spitze und mit 4 Personen dann erstklassig.

Fazit

„Dream Runners“ ist ein Puzzelspiel, welches mir schon allein wegen seiner Thematik gefällt. So befinden wir uns quasi im Schlaf und versuchen immer ruhig weiter zu schlafen indem wir die auftretenden Träume bestmöglich versuchen aufzulösen.

Der hier verwendete Puzzelmechanismus ist klasse und erinnert ein wenig an das gute alte Tetris. Zu Beginn ist das alles auch recht einfach. Doch spätestens mit dem Aufdecken der vierten Traumkarte zieht die Schwierigkeit stark an. Die Träume werden quasi komplexer und es kommen mehr Albträume in das Spiel. So wird man immer stärker gefordert und der Zeitdruck tut dann sein Übriges. Im Spiel mit jüngeren Kindern empfiehlt es sich daher diesen Zeitdruck aus dem Spiel zu nehmen und die Sanduhr einfach wegzulassen, um jüngere Spieler nicht zu überfordern und dadurch den Spaß am Spiel zu nehmen.


Mit einer Spieldauer von ca. 30 Minuten liegt man bei Spielen dieser Art genau richtig und „Dream Runners“ eignet sich somit auch noch perfekt als Absacker beim Spieleabend.

Im Kern ist „Dream Runners“ ein Familienspiel mit immer weiter steigendem Schwierigkeitsgrad, welches auch Kennerspieler begeistern sowie fordern wird und bei uns immer wieder gerne auf den Tisch kommt.

0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page