Elemente – Wettlauf im Periodensystem
„Elemente“ vom Schwerkraft Verlag, ein Spiel für 2 bis 5 Spieler, liegt auf dem Tisch.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Wie wir es vom Schwerkraft Verlag gewohnt sind, präsentiert sich das Spielmaterial in einer tollen Qualität. Das Spielbrett, welches eine tolle Größe hat, ist natürlich das Periodensystem. Hier führen wir unseren Wettlauf durch. Richtig gut gefallen mir die Karten, die sich toll anfühlen.
Neben der Anleitung, die keine Frage offen lässt, bekommen wir noch ein zusätzlich Informationsheft beigelegt, welches uns gut in das Periodensystem einführt sowie wissenswerte Informationen über die Geschichte des Periodensystems, den Aufbau, die Trends und den unterschiedlichen Klassifikationen bietet. Des Weiteren erklärt das Heft auch, was die ganzen Zahlen am jeweiligen Element bedeuten. Ein sehr gelungener Service.
Das Spielsystem
Das Spielsystem hat man recht schnell verinnerlicht. Ziel ist es, die meisten Siegpunkte zu sammeln. Dies erledigen wir via Erfüllung von Auftragskarten die uns, je nach Anzahl der Siegpunkte, durch das Periodensystem führen, um die jeweiligen Elemente zu erforschen.
Doch damit nicht genug, denn viele Punkte gibt es für uns auch durch das Voranschreiten auf der Wissenschaftsleiste zu erbeuten. Um einen Schritt nach vorne zu gelangen müssen wir unseren Spielzug auf einem der Elemente beenden, die zu unserer nächsten Elementgruppenkarte gehören. Es gilt hier beide Faktoren in Einklang zu bringen.
Nicht vergessen dürfen wir unsere spezifische Auftragskarte, die uns am Spielenden, wenn wir denn die Voraussetzungen erfüllt haben, weitere Punkte einbringt. Diese geben eine ungefähre Spielrichtung vor und wir sollten sie nicht außer Acht lassen. Wenn wir zu zweit gespielt haben, haben wir öfter mal mit mehr als einem Auftrag gespielt, was für uns deutlich mehr Varianz in das Spiel gebracht hat.
Wie verläuft ein Spielzug?
Schlussendlich bleiben uns in unserem Zug nur 2 unterschiedliche Möglichkeiten. Entweder wir geben Energiermarker aus um einen oder auch mehrere Trends zu aktivieren oder wir entscheiden uns für einen der Trends und erhalten alle sich dort befindlichen Energiemarker.
Die Trends (zum Beispiel Atomradius vergrößern, Atommasse erhöhen oder Ionisierungsenergie erhöhen) geben die Bewegungsrichtung vor. Anhand dieser bewegen wir uns dann durch das Periodensystem, um die benötigten Elemente zu erforschen. Erreichen wir durch unsere Bewegung ein Element, so können wir es, auf der entsprechenden Zielkarte, mit einem unserer Marker belegen.
Nach unserer Bewegung werden noch eventuell abgeschlossene Zielkarten abgehandelt und wenn wir auf einem zu unserer nächsten Elementgruppe benötigten Element befinden, ziehen wir noch auf der Wissenschaftsleiste voran. Das war dann auch schon unser Zug und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Es gilt hier geschickt Bewegungen zu kombinieren, da es sich quasi ja um ein Wettrennen handelt. So lohnt es sich gelegentlich mal einfach einen Trend mit zahlreichen Energiemarkern zu aktivieren, um dann im nächsten Zug 3 oder auch 4 Trends aktivieren zu können und dementsprechend viele Elemente erforschen zu können.
Das Absolvieren von „Aufträgen“ wird zudem auch noch mit Auszeichnungsplättchen belohnt, die schöne Vorteile bringen. So gibt es hier Plättchen die dem Spieler ein Plus von 3 Felder bescheren, die den Spieler kostenlos einen Trend aktivieren lassen, die die Bewegung zu bestimmten Elementen ermöglichen und die Energiemarker bescheren.
Der schöne Spielmechanismus
Der Mechanismus dieses Spiels gefällt mir sehr gut und es gelingt damit, den Wettlauf immer spannend zu halten. Nur selten habe ich es erlebt, dass der Gewinner des Spiels zeitig feststand.
Die Energiemarker sind die spielentscheidende Ressource und es gilt, diese geschickt einzusetzen. Die Aktivierung des ersten Trends kostet einen Marker und die Aktivierungen weiterer Trends jeweils 2 Marker. Mit dem richtigen Timing (und natürlich der entsprechenden Verfügbarkeit der Marker) lassen sich tolle Ketten bilden.
Ein wenig Denkarbeit ist hier schon von Nöten und der Weg will gut geplant sein, da auch der Fortschritt auf der Wissenschaftsleiste immer beachtet werden muss.
Der Lerneffekt und eine Altersempfehlung
Trotz dass ich im Jahr 1999 mein Abitur mit den Leistungskursen Biologie und Chemie gemacht habe, gab es hier während des Spiels viel zu entdecken und man merkt erst einmal wieder wie schnell Dinge, mit denen man sich nicht weiter beschäftigt, in Vergessenheit geraten, was wirklich schade ist. Schon beim Lesen des Informationsheftes hatte ich den einen oder auch anderen Aha-Effekt und habe großen Spaß und Freude empfunden.
Der Schwerkraft Verlag gibt das Spiel mit einer
Altersempfehlung ab 14 Jahren an. Ich würde nicht so weit gehen. Ich denke, dass es gerade das etwas jüngere Publikum, was gerade das erste Mal den Chemieunterricht an der Schule „genießt“ ist, welche hier Spaß am Lernen durch Spiel erfahren. Was ist die Ordnungszahl, was bedeutet die Atommasse oder was hat es überhaupt mit diesen Trends auf sich, sind nur drei Fragen, die spielerisch erklärt werden.
Bei uns auf jeden Fall kam das Spiel auch beim jüngeren Publikum an und wenn dieses nicht erreichbar ist, ertappen meine Frau und ich uns auch immer wieder, dass wir zu diesem Spiel greifen.
Fazit
Der Wettlauf durch das Periodensystem der Elemente ist eine gelungene Mischung aus Lernen und Spiel. Die Regelerklärung gestaltet sich recht einfach und man ist schnell im Spiel drin. Mit einer Spieldauer von ca. 50 Minuten handelt es sich um ein Spiel, welches man mit dem Nachwuchs nicht eben mal schnell zwischendurch spielt.
Voraussetzung ist natürlich Interesse an der Thematik der Chemie. Wer denkt, dass es sich bei H20 um etwas zu Essen handelt, der ist vielleicht falsch bei diesem Spiel.
„Elemente“ wird bei uns mit Sicherheit noch einige Male auf dem Tisch landen.
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