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  • Tim Nau

Fallout Shelter - Fantasy Flight Games

Fallout Shelter – Wer wird der nächste Aufseher?

„Fallout Shelter“, bei Fantasy Flight Games erschienen und im Vertrieb von Asmodee, ist ein Workerplacement-Spiel für 2 bis 4 Spieler.


Der Aufseher der Vault ist tot und es stehen Neuwahlen an. Doch zum Trauern ist keine Zeit, denn es ist nun an den Offizieren, sich um die Bewohner zu kümmern und für die höchstmögliche Zufriedenheit zu sorgen. Nach der Trauerperiode wird es Neuwahlen geben und wer für die höchste Zufriedenheit sorgt, der wird die Nase vorn haben.

Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist zum mit der Zunge schnalzen. Wir bekommen es in einer tollen Metallbox serviert. Als Arbeiter fungieren die Bobbleheads, die wohl jedem Spieler des Computerspiels bestens bekannt sind. Die 7 Wackelpuppen, die jedem Spieler zur Verfügung stehen, weisen alle ein anderes Aussehen auf – das ist einfach klasse und zeugt von Liebe zum Detail. Absolutes Highlight sind aber die Gefahrenkarten, die toll aussehen und durchsichtig gestaltet sind. Das sieht auf den einzelnen Räumen wirklich spitze aus. Das tolle Inlay rundet einen absolut positiven Gesamteindruck ab.


Die Anleitung ist sehr gut geschrieben und Fragen bleiben keine offen.

Das Spielsystem

Das Spiel weist ein super einfaches Spielsystem auf und ist Mitspielern innerhalb von 10 Minuten erklärt.

In „Fallout Shelter“ arbeitet jeder Spieler an seinem eigenen Stockwerk der Vault und will höchste Zufriedenheit für die Bewohner erreichen.


Zu Spielbeginn liegt bereits das Grundstockwerk und der Aufzug jedes Spielers aus. Des Weiteren verfügt jeder Spieler über zwei Arbeiter und hat sein eigenes, kleines Playerboard zur Platzierung der gesammelten Ressourcen.


Eine Spielrunde verläuft nun sehr einfach. In der ersten Runde entfällt das Erscheinen einer Gefahr. Ich gehe auf die Gefahren noch gesondert ein. Der Spieler am Zug weist nun seinem Arbeiter ein freies Feld zu, bezahlt eventuelle Kosten und erhält den Ertrag des Feldes. Kann er die Kosten nicht bezahlen, so darf er das Feld natürlich nicht auswählen. Gleiches gilt auch, wenn das Feld bereits durch einen anderen Spieler besetzt ist. So erhalten wir dann, zum Beispiel, die Ressourcen (Nahrung, Wasser und Energie), Ausrüstungsgegenstände oder neue Arbeiter.

Sehr interessant sind die S.P.E.C.I.A.L.-Felder. Diese trainieren euren Arbeiter im entsprechenden Attribut. Setzt ihr ihn nun in der nächsten Runde auf ein Feld mit dem passenden Buchstaben arbeitet er doppelt so effektiv und ihr erhaltet die Feldbelohnung zweifach. Allerdings ist sein erworbenes Wissen nur temporär und in der nächsten Runde ist es vorbei mit der Effektivität.

Dies wiederholt sich solange, bis keine Arbeiter mehr zur Verfügung stehen. Im letzten Schritt werden die eingesetzten Arbeiter zurückgeholt und die genutzten Karten wieder gedreht und schon beginnt die nächste Runde.


Mit zunehmender Spieldauer wird es nun dazu kommen, dass die Spieler sich für das Baufeld ihres eigenen Aufzugs entscheiden. Neben zwei Zufriedenheitspunkten sucht sich der Spieler nun einen der drei Räume aus der Auslage aus, bezahlt die Kosten und legt diesen angrenzend zu seinem Aufzug oder zu einem bereits gebauten Raum. So wächst das eigene Stockwerk. Von nun an stehen die Einsatzfelder des neuen Raums zur Verfügung und dementsprechend wachsen auch die Aktionsmöglichkeiten mit jedem Raumbau. Die Nutzung dieser Felder ist auch durch die anderen Spieler möglich. Der Besitzer des Raums darf sich dann allerdings eine Ressource aus dem Vorrat nehmen. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn der Spieler die Ressource aus seinem eigenen Vorrat hätte bezahlen müssen, um es so ein wenig unattraktiver zu machen, die Räume der Mitspieler zu nutzen. Doch Hausregeln sind ja jederzeit möglich.

Das Spiel endet am Ende der Runde in der ein Spieler den sechsten Raum gebaut hat oder wenn der Gefahrenkarten-Nachziehstapel aufgebraucht ist. Zeitlich liegt man hier, je nach Spieleranzahl bei 45 bis 60 Minuten.

Nun muss jeder Spieler noch einen Zufriedenheitspunkt je Gefahr in seinem Stockwerk ablegen und wer jetzt die meisten Zufriedenheitspunkte besitzt wird neuer Aufseher der Vault und hat das Spiel gewonnen.


Von Gefahren und Ausrüstung

Mit Ausnahme der ersten Spielrunde erscheint zu Beginn jeder Runde eine Gefahr je Stockwerk. Diese Karten sind ein optisches Highlight. So treffen wir, zum Beispiel, auf RAD-Skorpione, Raider, Maulwurfsratten oder auch die Todeskralle. Nun muss die Gefahr erst beseitigt werden, bevor das eigentliche Feld wieder genutzt werden darf. Kämpfe erfolgen einfach durch einen Würfelwurf. Die geworfene Zahl muss dabei gleich hoch oder höher als auf der Karte angegeben sein. Gelingt dies, wird die Karte abgeworfen und der Kämpfer erhält die angegebene Belohnung. War der Kampf nicht erfolgreich wird der Bewohner verletzt und müssen erst geheilt werden.

Zur Gefahrenbeseitigung ist Ausrüstung sehr hilfreich. Besitzt man, zum Beispiel, das Lasergewehr so darf man +2 auf das Würfelergebnis addieren. Bei einem Kampf gegen eine Todeskralle, die 9+ erfordert, ein sehr wichtiges Element.

Im Regelfall muss eine Karte „erschöpft“, das heißt um 90 Grad gedreht werden, um diese zu nutzen. Am Ende der Runde werden „erschöpfte Karten“ wieder gedreht und stehen erneut zur Verfügung.

Des Weiteren gibt es noch Karten die

am Spielende für zusätzliche Siegpunkte sorgen. Besorgt euch diese Karten unbedingt und lasst sie nicht eurem Gegner. Anhand dieser Karten kann man auch, zumindest ein wenig, seine Spielstrategie bzw. den Raumkauf anpassen.

Ebenfalls sehr interessant sind auch die Karten die es euch ermöglichen, einen Bewohner in einer S.P.E.C.I.A.L.-Fähigkeit zu trainieren. Durch geschickten Einsatz lassen sich hierdurch eine Vielzahl mehr an Ressourcen sammeln.

Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 4 Spieler.

Aus meiner Sicht spielt sich das Spiel mit 2 oder 3 Personen am besten und im Rahmen des eigentlichen Spielgeschehens gibt es kaum Unterschiede.

Mit 4 Spielern wird es dann ein wenig wuselig und es geht prinzipiell immer darum, möglichst nicht letzter Spieler zu sein, um noch vernünftig Ressourcen zu bekommen. Spezielle am Beginn des Spiels entwickelt sich ein regelrechter Wettlauf, um schnellstmöglich den dritten Arbeiter zu bekommen. Der Startspieler ist hier deutlich im Vorteil. Mit zunehmender Spieldauer und dem Bau weiterer Räume relativiert sich das dann allerdings.

Fazit

„Fallout Shelter“ ist das Brettspiel zur gleichnamigen App. Wer diese gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Doch auch Spieler der anderen Versionen werden sofort viele bekannte Elemente entdecken – das sorgt für viel Freude.

Vor dem Kauf muss einem klar sein, dass es sich hier um kein großes Fallout mit tiefgründiger Geschichte oder beinharten Kämpfen handelt. Es ist ein kleiner Ableger im großen Fallout-Universum, bei dem es ausschließlich um geschicktes Ressourcenmanagement geht und darum, die meisten Zufriedenheitspunkte zu ergattern. Die Grundidee des Ausbaus der Vault gefällt mir dabei sehr gut.


Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass der Schlüssel zum Sieg in der Anzahl der Arbeiter liegt, da viele Arbeiter auch viele Ressourcen bringen. So ist die einzige Strategie möglichst schnell seinen Vorrat an Arbeitern aufzustocken, um sich dann anschließend an das Sammeln der Ressourcen für den Raumbau zu machen.

An Ressourcen gelangt man auch dann immer wenn die Mitspieler ein Feld besetzen, was man eigentlich lieber gehabt hätte. Eine wirkliche Kette baut man eigentlich nicht auf. So ist es leider dann auch eher egal, wenn man einfach einen anderen Raum baut, als man ursprünglich bauen wollte. Dies führt in der Konsequenz dann dazu, dass das Spiel ein wenig vor sich dahin plätschert. Wirklich in die Quere kommt man sich nämlich einfach nicht. Dies führt dann in weiterer Konsequenz dazu, dass sich die Züge ein wenig beliebig anfühlen. Macht der Gegenspieler eben Aktion „A“, die man eigentlich selbst machen wollte, macht man halt Aktion „B“ – wirkliche Einbußen muss man selten in Kauf nehmen.

Etwas Abwechslung und auch mögliche Strategien bringen die Ausrüstungskarten dann aber mit sich. Doch im Kern muss man schon sagen, dass man auch in diesem Bereich einfach versuchen sollte möglichst viele Karten zu bekommen, die am Spielende noch zusätzliche Zufriedenheitspunkte bringen. Ebenfalls ein must have ist auch eine gescheite Waffe, um Gegner einfacher besiegen zu können. Nichts ist schlimmer als wenn Runde für Runde ein benötigtes Feld blockiert wird. Des Weiteren bringen die Gegner auch immer noch nette Belohnungen mit sich.

Trotz der Kritikpunkte haben mir meine gespielten Partien Spaß bereitet und insbesondere Fans des Universums kommen voll auf ihre Kosten.

Insgesamt ist „Fallout Shelter“ leider nur ein durchschnittliches Spiel, welches ich zwischendurch gerne mal spiele aber nicht zwanghaft zum nächsten Spieleabend auf den Tisch bringen würde.

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