Freaky Frogs from Outaspace
„Freaky Frogs from Outaspace“, von 2F-Spiele, ist ein Kartenspiel für 1 Person von Friedemann Friese.
Es ist Flipper-Zeit! So versuchen wir, die Kugel möglichst lange im Spiel zu halten und im
Idealfall den Multiball zu erspielen, da es dann Punkte hagelt. Gelingt es uns, einen neuen Highscore zu erreichen?
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist klasse. Neben zahlreichen Karten bekommen wir noch einige Papp-Tokens in sehr ordentlicher Qualität. Die Karten wirken nicht ganz so stabil und ich habe diese schnell in Sleeves gepackt. Super gelungen ist das beiliegende, doppelseitige Poster, auf dem man den Verlauf der Kugel unter Zuhilfenahme der Kugel, nachvollziehen kann. In euren ersten Partien solltet ihr dies auf jeden Fall tun, da dies eine enorme Hilfe darstellt.
Die Anleitung ist für ein Spiel dieser Kategorie sehr umfangreich und leider nicht intuitiv. Es gestaltet sich tatsächlich mühsam, mit dieser die Regeln zu lernen. Daran ändern auch leider die Beispiele nichts. Auf der letzten Seite befindet sich eine Übersicht darüber, welche Karte als nächstes gespielt werden darf. Das ist eine tolle Hilfe. Besser wäre es aber gewesen noch zusätzlich zu skizzieren, welche Punktzahlen es für was gibt.
Das Spielsystem
Schauen wir uns einmal das Spielsystem im Überblick an.
Ihr startet das Spiel mit 5 Handkarten und das generelle Limit liegt bei 7 Karten. Es gibt FROGS-, Bumper-, Rampen-, RAY-, GUN, LOCK, LOST-, OUTLANE sowie Flipper- und Doppelflipperkarten. Des Weiteren ist zu Beginn jeder Runde einmal die Autosave-Funktion aktiviert. Nutzt diese zu einem günstigen Zeitpunkt da zum einen natürlich eure Kugel gerettet wird und zum anderen ihr aber alle LOST- und OUTLANE-Karten (wir kommen noch auf diese zurück) sowie weiteren Handkarten eurer Wahl abwerfen dürft und die entsprechende Anzahl an Karten dann nachziehen könnt.
In eurem Spielzug spielt ihr eine Karte aus. Rechts oben auf der Karte ist eine Zahl abgebildet. Entsprechend viele Karten zieht ihr sofort nach. Welche Karte ihr ausspielt richtet sich nach der Position der Kugel.
Zu Beginn einer Runde startet diese aus der Abschussrampe, erreicht dann das obere Ende des Tisches und rollt nun von oben nach unten. Ausgehend von dieser Position aus, müsst ihr euch dann für eine Karte entscheiden und diese spielen. Selbstverständlich könnt ihr nicht von jeder Position eurer Kugel jedes Ziel erreichen. Die Position der Kugel, in Verbindung mit ihrer Rollrichting bestimmt, welche Ziele ihr treffen könnt. Schauen wir uns ein kurzes Beispiel an. Den Rest möchte ich euch dann nicht erzählen, da es einfach ermüdend wäre und ihr auf der letzten Seite der Anleitung eine Aufstellung findet, welche Karten ihr von welcher Position spielen könnt.
Nachdem die Kugel abgeschossen wurde befindet sich die Kugel ganz oben und kann von hier aus jedes Ziel treffen. Habt ihr nun einen Buchstaben von FROGS auf eurer Hand, könnt ihr diesen spielen. Die Kugel rollt dann durch den Buchstaben. Habt ihr nun eine Bumper-Karte könnt ihr diese spielen und anschließend kann dann wieder eine beliebige Karte gespielt werden, da vom Bumper aus jede Position erreichbar ist. Hätten wir, zum Beispiel, noch einen Buchstaben von FROGS auf der Hand, könnten wir die Kugel auch wieder nach oben befördern. So geht das Spiel dann weiter, bis die ihr die Kugel irgendwann nicht mehr nach oben befördern könnt, weil ihr keine Flipper- oder Doppelflipper-Karten habt und eine neue Runde startet.
Besonderheiten und Punkte
Neben den für euch positiven Karten befinden sich im Deck auch noch OUTLANE- und LOST-Karten, welche ihr nicht freiwillig abwerfen dürft, um euer Handkartenlimit zu halten. Habt ihr 3 LOST-Karten auf der Hand, müsst ihr diese abwerfen und könnt nun noch versuchen, eure Kugel zu retten. Dafür müsst ihr einen linken und rechten Flipper oder einen Doppelflipper spielen. Könnt ihr dies, geht das Spiel für euch weiter. Ihr müsst eurem Abwurfstapel allerdings eine zusätzliche LOST-Karte hinzufügen. Könnt ihr die Kugel nicht retten, rollt sie ins Aus.
Habt ihr 2 OUTLANE-Karten auf der Hand müsst ihr diese abwerfen und dann hilft euch nur noch das Rütteln am Flippertisch oder ein aktiviertes SAVE. Um am Tisch zu rütteln müsst ihr 2 Flipper eurer Wahl oder einen Doppelflipper abwerfen. Euer SAVE wird aktiviert, wenn ihr eure 5. Rampe ausspielt. Könnt ihr beide Dinge nicht tun, rollt die Kugel ins Aus.
Natürlich geht es beim Flippern um Punkte und man möchte den Highscore knacken. Punkte tragt ihr dazu in den Wertungsblock ein. Eine weitere Option ist das Nutzen der Scoring-App, die ihr auf der Homepage von 2F-Spiele findet und die ich euch gerne hier verlinke:
Diese Möglichkeit ist klasse und eine super Erleichterung.
Eine Option Punkte zu machen sind die RAY- und GUN-Buchstaben. Sobald eins der Wörter komplett ist, wertet ihr alle bis zu diesem Zeitpunkt ausgespielten Bumper-Karten und werft diese Karten ab. Anschließend erhöht ihr dann den Multiplier. Die Erhöhung des Multipliers ist das wesentliche Instrument, um viele Punkte zu erhalten und muss immer euer zentrales Ziel sein.
Des Weiteren erhaltet ihr Punkte für die Komplettierung des FROGS-Buchstaben sowie für die ausgespielten Rampen.
Ein weiteres wesentliches Ziel ist es, den Multiball zu erreichen. Um diesen zu aktivieren, müsst ihr drei LOCK-Karten ausgespielt haben. Ausspielen dürft ihr diese Karten aber nur dann, wenn ihr ein komplettes RAY oder GUN in der Auslage liegen habt. Ist dies der Fall, entfernt ihr das RAY oder GUN und könnt die Karte in die Auslage legen. Andernfalls müsst ihr die Karte abwerfen. Gelingt euch dies dreimal, startet der Multiball und dann könnt ihr richtig Punkte sammeln.
Jetzt wird´s wild oder der Multiball
Sobald ihr das dritte LOCK aktiviert habt, beginnt der Multiball. Nun kommt die Zeit, in der es richtig viele Punkte zu sammeln gibt. Ihr spielt zunächst mit drei Bällen, dann mit 2 Bällen und schlussendlich wieder mit einem Ball.
Die Regeln hierfür sind super einfach gehalten. Kleinere Regeländerungen müsst ihr
beachten. So wird euer Handkartenlimit auf 9 Handkarten erhöht, ihr dürft nun auf alle
Hindernisse schießen und ihr könnt die Kugel nicht retten oder am Tisch rütteln.
So spielt ihr zunächst bis zu drei Handkarten aus, legt diese in ihre Bereiche und wertet sie nach den normalen Regeln. Nun zieht ihr in einem alle Karten nach. Habt ihr nun mindestens 3 LOST-Karten verliert ihr eine Kugel, werft diese Karten sowie eventuelle OUTLANE-Karten ab und macht mit 2 Bällen weiter. Habt ihr 2 OUTLANE-Karten auf der Hand rettet euch ein eventuell aktiviertes SAVE. Ist dies nicht aktiviert, so werft ihr wieder alle für euch negativen Karten ab und müsst mit 2 Bällen weitermachen.
Nun prüft ihr euer Handkartenlimit und spielt danach einen beliebigen Flipper oder einen Doppelflipper.
Spielt ihr nur noch mit 2 Bällen sinkt euer Handkartenlimit auf 8 und ihr spielt nur noch 2 Karten aus. Die weiteren Regeln bleiben unverändert.
Fazit
Bei einem neuen Solo-Spiel von Friedemann Friese bin ich gern dabei. Wie viele andere wohl auch, hoffe ich auf ein neues „Freitag“, welches mich heute noch so begeistert wie damals, als es erschienen ist. Ich nehme vorweg, dass dieses Spiel nicht die Qualität erreicht, aber auch nicht schlecht ist.
Ich gehöre jetzt zu denjenigen, die tatsächlich noch Flipper-Automaten in Kneipen gesehen haben, was heute wohl kaum noch der Fall ist. Gerade jüngere Leser werden wohl ihre Flippererfahrung eher am PC gemacht haben. Auch hier haben mir Flipper-Spiele immer Spaß gemacht.
Für alle bei denen das auch nicht der Fall ist, einmal in ganz kurz. Mit zwei Tasten schießt ihr eine Kugel immer wieder hoch und versucht hierbei möglichst viele Ziele zu treffen, um viele Punkte zu erreichen. Wenn die Kugel dreimal durch irgendeine Lücke geschlüpft ist, endet das Vergnügen. Und genau dieses System hat man hier als Kartenspiel umgesetzt, was mich gleich zum ersten positiven Punkt führt. Es gelingt hier klasse, das Flippergefühl zu simulieren. Sowohl Mechanik als auch Design sorgen dafür, dass man sich fühlt, als stehe man an einem Gerät.
Nachdem man einmal mit den Regeln vertraut ist, spielt sich das Spiel sehr flüssig. Doch bevor dies der Fall ist, muss man sich durch die Anleitung kämpfen. In den ersten Partien wird man auch immer wieder nachschlagen müssen, da einige Regelfeinheiten eben erst nach und nach verinnerlicht werden. Doch dann geht das alles gut von der Hand.
Leben können muss man mit einem recht hohen Glücksfaktor aufgrund des Ziehens der Karten. Ich finde es hier wirklich schade, dass es keine Möglichkeit gibt, Pech beim Ziehen zumindest ein wenig auszugleichen. Unter Umständen führt das dazu, dass eine Partie auch mal sehr schnell vorbeisein kann, ohne dass man selbst etwas dafürkann. Doch eine gewisse Taktik kommt auch ins Spiel, da man schon immer genau bedenken muss, wann man denn nun welche Handkarte spielt.
Der größte Negativfaktor, aus meiner Sicht, ist es, dass das Spiel auf Dauer dann doch seinen Reiz verliert. Grund hierfür ist es, dass die Spiele dazu eben einfach zu gleich ablaufen. Man versucht den Multiball zu erreichen und Punkte zu sammeln. Wirkliche taktische Entscheidungen der Beeinflussung gibt es nicht. Und das dann auch noch bei einer Spielzeit, die auch schon einmal über 45 Minuten betragen kann. Das ist dann, zumindest auf Dauer, einfach zu wenig. Bis es zu diesem Punkt kommt braucht es allerdings ein paar Partien und man hat sehr großen Spaß, für einen schmalen Taler.
Insgesamt eine Empfehlung für alle Fans von Solo-Spielen oder für alle Flipper-Freunde.
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