B-Rex-Tag(e) – Es war (wieder) ein Fest
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Der B-Rex Tag oder eher die Tage sind eigentlich immer am ersten Septemberwochenende. Deshalb war ich in diesem Jahr auch ein wenig irritiert, da B-Rex-Entertainment in diesem Jahr vom 30.08. bis zum 01.09. auf die Bischofsburg Burgliebenau (unweit von Merseburg) in Sachsen-Anhalt eingeladen hat. Irgendwie gewöhnt man sich ja auch an gewissen Gegebenheiten.
Dieser Einladung folgten natürlich wieder zahlreiche Blogger, Autoren, Inhaber von Spieleläden und so weiter. Alle freuten sich drauf, zahlreiche Neuheiten zu Gesicht zu bekommen und diese natürlich auch ausgiebig spielen zu können. Von den vielen tollen Gesprächen, die auf einen warten ganz zu Schweigen.
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Bevor ich mit meinem Bericht starte möchte ich mich bei Frank und dem gesamten Team für alles bedanken. Die Organisation war wieder ein Traum und es hat unheimlich viel Spaß bei und mit euch gemacht. Sonderlob auch dafür, dass man die Anzahl an Erklärern hochgefahren hat. So war es fast nie ein Problem, sich das Spiel erklären zu lassen.
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Für mich und 2 Freunde ging es in diesem Jahr schon um 12:00 Uhr auf die Bahn, da ich zwingend um spätestens 17:00 Uhr an der Burg sein wollte, was auch klappen sollte.
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Wir entschieden uns für das gleiche Hotel wie im letzten Jahr und erreichten dieses gegen 16:00 Uhr. Kurz einchecken, Koffer ins Zimmer werfen und sofort ab zur Location. Diese ist natürlich ein absoluter Traum und man fühlt sich sofort zu Hause.
Dieses Jahr bin ich allerdings nicht erst einmal in Ruhe durch die Räume geschlendert, sondern warf einen schnellen Blick in die Pressemappe mit den Neuheiten. Dieser warf mich dann fast um. Mit über 50 Neuheiten kann man aufwarten. Nicht alle werden es pünktlich zur Spiel schaffen.
Natürlich kann man es nicht schaffen, alle diese Spiele zu spielen. Wir haben einige Spiele gespielt und andere nur kurz angeschaut. Ich kann euch hier (leider) nur eine kleine Auswahl darstellen.
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Das erste Spiel war Rival Restaurants.
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Es handelt sich hier um ein Familienspiel mit Echtzeit- und Biet-Elementen für 2 bis 4 Spieler. Wir übernehmen die Rolle eines Restaurantchefs und möchten schmackhafte Gerichte kochen. Zunächst erhält man ein wenig Geld, stellt im geheimen einen Ort ein, an dem man anschließend einkaufen möchte und sobald alle diesen dann aufgedeckt haben, beginnt die Sanduhr zu laufen. Nun können wir am Ort unserer Wahl einkaufen und auch mit den Mitspielern handeln, um unsere gewünschten Zutaten zu bekommen. Hierfür haben wir 1 Minute Zeit.
Kurz vor 17:00 Uhr wurden wir unterbrochen, weil Frank ein paar Begrüßungsworte an alle Anwesenden richten wollte und das hören wir uns natürlich gerne an. Trotz das er von einem Teilnehmerrekord sprach, kam es mir insgesamt ruhiger vor.
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Wir spielten anschließend noch ein paar Runden weiter.
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Das Spiel macht Spaß und ist mit Sicherheit für jeden einen Blick wert, der mit ein wenig hektischen Spielen mit viel Interaktion etwas anfangen kann. 4 Teilnehmer sind allerdings, zumindest aus meiner Sicht, wohl die Minimalbesetzung. Des Weiteren überzeugen die witzigen Illustrationen.
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Unser nächstes Spiel war dann Harrow County. Es handelt sich hierbei um ein asymmetrisches Kampfspiel für 1 bis 3 Personen. Mit der Feenvolk-Erweiterung können auch 4 Spieler antreten.
Das Spiel ist in Kapitel aufgebaut, die nacheinander gespielt werden und immer weitere Komponenten ins Spiel bringen. Wir haben Kapitel 1 gespielt. In diesem tritt Emmy gegen Levi an. Emmy muss Bewohner nach Hause eskortieren, wohingegen Levi die Gebäude von Harrow County durch einen Sturm zerstören muss. In unserem Zug können wir eine von 4 Aktionen durchführen und müssen anschließend dann das entsprechende Plättchen umdrehen.
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Ja, dieses Spiel hat großen Spaß gemacht und wir haben gerade erst den Anfang kennengelernt. Ihr führt nacheinander drei Aktionen durch und anschließend endet dann die Runde. Jeder muss sich auf seinen Charakter einlassen, die sich natürlich vollkommen unterschiedlich spielen.
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Dann war es Zeit fürs Abendessen und natürlich für viele interessante Gespräche.
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Und dann hat man mich tatsächlich zu einem Social Deduction Spiel gebracht und wir haben Passengers gespielt.
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In diesem Spiel übernehmen die Spieler entweder die Rolle von guten Seelen oder von Dämonen. Doch es gibt auch einen Spieler der den verrückten Narren übernimmt, der keiner Partei angehört. Er möchte einfach, dass die beiden anderen Parteien möglichst wenig Punkte erzielen, damit er das Spiel gewinnt.
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Gespielt wird Passangers über drei Runden. In jeder Runde spielt jeder Spieler eine seiner drei Handkarten auf einen der freien Plätze der zwei Barken. Je nach gewähltem Platz erhält man dafür eine bestimmte Karte und eine bestimmte Anzahl an Seelen. Anschließend werden die Effekte der Handkarten nacheinander abgehandelt. So kann man dann unter Karten schauen oder Plätze vertauschen. Der Clou ist nun, dass Cheron nur eine der beiden Barken befördert und eben auch nur für die auf dieser Barke platzierten Karten dann am Ende Punkte verteilt werden. Welche Barke befördert wird, wird nun in einer Bietphase bestimmt. Jeder Spieler entscheidet sich und die erhaltenen Seelen bestimmen dabei den Einsatz.
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Ja, man muss zum einen Social Deduction mögen, um an diesem Spiel seinen Spaß zu haben. Zum anderen benötigt man aber auch die passende Gruppe. Erfüllt ihr diese Bedingungen, dann bekommt ihr ein ansprechendes Spiel mit einer Dauer von ca. 45 bis 60 Minuten geboten. Das Material ist schön und auch die Spielweise hat ihren Reiz.
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Dann ging es weiter mit Kosmoktopus, welches mich schon allein durch seine Illustrationen angezogen hat. Hierbei handelt es sich um ein Familienspiel mit Elementen des Enguine-Buildings und Ressourcenmanagement.
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Wir möchten den Kosmoktopus beschwören. Dazu sammeln wir Ressourcen, um mächtige Karten auszuspielen. Neben der kompetitiven Variante, die wir gespielt haben, ist es auch möglich das Spiel solo oder kooperativ zu spielen.
Ein Spielzug ist super einfach. Ihr bewegt den Kosmoktopus auf ein benachbartes Feld und führt den entsprechenden Effekt aus. So erhaltet ihr Ressourcen und neue Karten. Anschließend könnt ihr eine Karte aus eurer Hand ausspielen und reduziert zum Abschluss eure Handkarten und Ressourcen (je Art) auf 8. Das Spiel endet, sobald ein Spieler 8 Tentakel gesammelt hat.
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Das Grundprinzip des Spiels ist super einfach und das Spiel macht auch Spaß. Es erinnert an Parks. Es ist ein klassisches Sammeln und Ausgaben von Ressourcen. Für Kennerspieler ist es, aus meiner Sicht, eher weniger geeignet denn die merken sehr schnell, welche Taktik man fahren muss, um hier zum Sieg zu kommen. Für Familienspieler ist das absolut in Ordnung. Hier könnte wohl eher die Dauer zu Ermüdungserscheinungen führen. Vielleicht hätte man ein Tier mit 6 Beinen, Armen, Augen oder was auch immer wählen sollen.
Mittlerweile war es dann auch schon kurz nach 23:00 Uhr und eigentlich wollten wir nur noch ein oder zwei Kleinigkeiten spielen und den Abend dann bei einem Bier ausklingen lassen. Aber dann war der Tisch für Sankoré frei und trotz der fortgeschrittenen Stunde stand ein Erklärer zur Verfügung. Ok dachten wir uns und machten uns ran an den Brocken und lassen es uns zumindest erklären und spielen anschließend 2 Runden, um einen ersten Eindruck gewinnen zu können.
Der erste Eindruck vom Spielbrett war, dass es ziemlich überfrachtet aussieht. Doch nach der Erklärung war man dann soweit und wusste zumindest annähernd, was zu tun ist.
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Mit Theologie, Recht, Mathematik und Astronomie gibt es 4 Studienfächer, in denen wir Studenten an unserer Fakultät unterrichten können. Die einzelnen Bereiche spiegeln sich dann auch auf dem Spielbrett wieder.
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In jedem Spielzug führen wir 2 von 5 möglichen Hauptaktionen durch. So können wir neue Studenten in unsere Universität einschreiben, wir können Studenten unterrichten, wir können neue Kurse holen, die nun in der Universität unterrichtet werden können, Gunst eintauschen oder einen Studenten graduieren. Diese Aktionen bedingen, wie bei einem Spiel dieses Kalibers üblich, natürlich weitere Folgeaktionen.
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Gegen 2 Uhr lagen wir dann wieder in unserem Bettchen.
Am nächsten Morgen entschieden wir uns recht früh zur Location zu fahren, um noch viel spielen zu können. Das erste Spiel war dann auch gleich mein persönliches Highlight. So starteten wir mit „Die Blumenstraße“.
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Im Kern versuchen wir unsere Tulpen gewinnbringend anzupflanzen und unsere Windmühlen geschickt zu platzieren. Highlight des Spiels ist der Mechanismus.
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Unsere Aktion wählen wir mit den Zahnrädern, die wir im Uhrzeigersinn drehen. Verknüpft ist dies mit einem Schleusenmechanismuss, was sich erfrischend anfühlt. So können wir zu Beginn die Schleuse schließen, öffnen oder einfach so belassen. Die Position des Tores gibt hierbei die Anzahl der Segmente an, die wir unser Rad weiterdrehen müssen.
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Anschließend führen wir dann entweder die Aktion des linken Rads (hier finden wir alle Hauptaktionen) oder die des rechten Rads durch, durch welches wir zu Spielbeginn allerdings immer nur die Möglichkeit haben, den Wasserstand zu senken. Doch selbstverständlich können wir Verbesserungen an unserem Rad durchführen.
Das Spiel hat mir unheimlich gut gefallen. Ich würde es im Bereich leichtes Kennerspiel ansiedeln. Aufgrund des doch recht einfachen Spielsystems und Spielablaufs lässt es sich leicht und locker runterspielen, bietet dabei aber eine Menge Tiefe und unterfordert niemals.
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Danach widmeten wir uns mit Elawa einem leicht zugänglichen Kartenspiel. Es handelt sich um ein einfaches Set-Collection-Spiel für 2 bis 4 Spieler.
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Wir sitzen gemeinsam mit anderen Häuptlingen um ein Feuer und berichten von den Erfolgen und Stärken unseres Stammes. Zumindest kann man sich das vorstellen, weil der Spielaufbau super zu dieser Geschichte stammt.
Reihum nehmen wir eine Karte. Anhand dieser ist dann ersichtlich, wie viele der nachfolgenden Ressourcen wir erhalten. Anschließend dürfen wir dann eine Karte aus der Hand ausspielen. Hierbei gibt es unterschiedliche Karten. So gibt es verschiedene Farben und Typen und es gilt natürlich geschickt zu sammeln.
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Elawa ist ein nettes Spiel für zwischendurch, welches mit einem einfachen Spielsystem überzeugen kann. Mindestanzahl sind, aus meiner Sicht, allerdings drei Spieler.
Ein Spiel, welches ich unbedingt spielen wollte, war Wonderlands War. In der Rolle als Alice, der Grinsekatze oder dem verrückten Hutmacher geht es zunächst auf die Teeparty um die wir uns herumbewegen und so 4 Karten einsammeln und deren Effekte auslösen. So kommen neue Chips in den Beutel und wir stellen unsere Unterstütze in immer eines der 5 Gebiete, um die gekämpft wird.
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Hat jeder 4 Karte geht es in die Kampfphase, die dann wie bei Quacksalber von Quedlinburg abläuft. Da Ganze machen wir dreimal und dann entscheidet sich, wer das Spiel gewonnen hat.
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Das Spiel ist einfach mega schön und kommt in einer prall gefüllten Box daher. Großer Spielplan, viele Miniaturen, Karten, Chips und so weiter. Es ist ein Area Control Spiel im hohen Kennerbereich.
Meinen absoluten Favoriten, die ich euch wärmstens ans Herz lege, habe ich mir für den Schluss aufbewahrt. Es handelt sich hier um Minos.
Minos ist ein Diceplacement-Spiel im hohen Kennerbereich. Wir nehmen einen Würfel und setzen dieses auf ein freies Feld der zur Verfügung stehenden Aktionen. Hierbei müssen wir immer das äußerst linke freie Feld nehmen. Selbstverständlich spielt die Zahl eine elementare Rolle. Die Stärke der Aktionen nimmt von links nach rechts ab. Würfel mit einer niedrigeren Augenzahl verdrängen Würfel mit höheren Augenzahlen auf das nächste freie Feld. Dies machen alle Spieler abwechselnd, bis jeder Spieler 4 Würfel platziert hat.
Anschließend werden dann die Aktionen durchgeführt. Reihum nimmt sich jeder Spieler seinen Würfel mit der höchsten Augenzahl und führt die entsprechende Aktion durch.
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So kann man, zum Beispiel, Schiffe oder Paläste bauen, Soldaten einsetzen und bewegen. Karten ausspielen oder neue Karten nehmen.
Den Karten kommt ein zentraler Effekt zu. So können wir eine Handkarte ausspielen und erhalten einen Effekt. Diese Karte können wir mit einem Effekt nun unter Tableau spielen und erhalten dadurch einen Dauereffekt und am Spielende auch noch die aufgedruckten Siegpunkte.
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Minos ist ein Spiel für 1 bis 4 Spieler. Ich glaube, dass ich es nicht gerne in Vollbesetzung spielen möchte, da es dann schon sehr lang dauern kann und die Downtime mir persönlich zu hoch wäre. Es ist ein Spiel, bei welchem man sich konzentrieren muss und Planung das A und O ist.
Hier noch ein paar weitere Impressionen:
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