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  • Tim Nau

Großstadt-Dschungel - Gmeiner-Verlag

Großstadt-Dschungel

„Großstadt-Dschungel“, vom Gmeiner-Verlag und im Vertrieb von Huch, ist ein Würfelspiel für 2 bis 4 Spieler von Reiner Knizia

Eine bewaffnete Bande hat 5 wertvolle Gemälde geraubt. Es gilt schnell zu handeln. Deshalb werden mehrere Ermittler an verschiedenen Orten eingesetzt. Neben dem gemeinsamen Ziel verfolgt natürlich jeder auch seine eigenen Interessen, denn die Aufklärung bringt Ruhm und Anerkennung.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist gut. In einer kleinen, schmalen Schachtel finden wir neben den 20 Holz-Token und 4 Würfeln ausschließlich Pappmaterial. Die Illustrationen auf den Karten gehen in Ordnung und die allgemeine Qualität ist gut.

Prinzipiell ist die Anleitung verständlich geschrieben und man kommt gut in das Spiel rein. Allerdings gibt es einen Passus bzgl. des zweiten Wurfs, den man in dieser Form nur sehr schwer verstehen kann. Ich habe den Verlag angeschrieben und eine sehr nette und auch umfangreiche Antwort erhalten, die ich euch nicht vorenthalten möchte.


Eigentlich ist es nämlich ganz einfach. Nach dem zweiten Wurf müsst ihr 2 Würfel auf Ortskarten abgelegt haben - diese können auch aus eurem ersten Wurf sein. Würfel, die auf der Einsatzzentrale liegen zählen nicht mit. Ist dies nicht der Fall, muss der Spieler die Suspendierungsmarke nehmen.


Hierdurch soll verhindert werden, dass ein Spieler, aus taktischen Gründen, einfach keine Würfel platziert.


Das Spielsystem

Das Spielsystem ist super einfach, die Regeln schnell erklärt und auch der Aufbau zügig abgeschlossen.


Dem Spiel liegen 4 Ermittlerkarten bei, die eine kleine Erweiterung darstellen. Ihr solltet vom ersten Spiel an mit diesen Karten spielen. Sie bringen ein klein wenig mehr Taktik in das Geschehen. Nach der Würfelplatzierung könnt ihr, entsprechend eurer speziellen Fähigkeit, ein zusätzliches Plättchen auf das entsprechende Symbol einer Ortskarte legen. Nun müsst ihr eure Karte aber auf die inaktive Seite drehen. Umgedreht werden darf die Karte erst dann wieder, wenn der letzte Spieler die Fähigkeit seines Ermittlers genutzt hat.


Zunächst einmal werden die 25 Ortskarten gemischt und 5 davon in die Schachtel zurückgelegt. Dies sind die Aufenthaltsorte der Bande und der Beute. Am Ende des Spiels gibt es zusätzliche Punkte, wenn ihr die Orte richtig benennen könnt.


Von den jetzt noch 20 Ortskarten werden 4 aufgedeckt und um die Einsatzzentrale verteilt. Nachdem jeder Spieler seinen Ermittler gewählt hat, kann das Spiel auch schon beginnen.


Der aktive Spieler würfelt mit allen 4 Würfeln. Vier Seiten jedes Würfels zeigen die 4 Ermittlungssymbole (Tatwerkzeug, Zeuge, Spuren und Labor) und 2 Seiten zeigen eine Polizeimarke. Nun müssen die Würfel auf den Ortskarten und der Polizeizentrale platziert werden.


Auf der Polizeizentrale dürfen ausschließlich Polizeimarken gelegt werden. Je nach Anzahl der platzierten Würfel gibt es für den entsprechenden Spieler dann am Ende seines Zugs sofort Punkte. Durch den Einsatz von 2 Polizeimarken könnt ihr aber auch eine Sonderermittlung durchführen. Ihr platziert dazu die beiden Würfel auf ein beliebiges Ermittlungssymbol irgendeiner Karte.


Die Ermittlungs-Symbole der Würfel müsst ihr auf Ortskarten mit dem entsprechenden Symbol legen.


Seid ihr nicht zufrieden mit eurem Wurf oder konntet nicht alle Würfel platzieren oder möchtet einfach nicht alle platzieren, so ist ein zweiter Wurf möglich. Bei diesem gilt aber die im Rahmen der Anleitungsproblematik angesprochene Regel. Gelingt es euch nämlich nicht zwei Würfel auf Ortskarten zu platzieren, so erhaltet ihr die Suspendierungsmarke. Wenn ihr diese habt, zählen die Polizeimarken für euch nicht. Ihr könnt folglich weder Würfel auf der Einsatzzentrale platzieren noch Sonderermittlungen durchführen. Die Karte behaltet ihr solange, bis ihr am Ende eures Zuges mindestens 2 Felder auf Ortskarten mit Würfeln belegt habt.


Nach der Platzierung der Würfel wird geschaut, ob eine der Ortskarte nun vollständig mit Plättchen und Würfeln belegt ist. Je mehr Ermittlungssymbole auf einer Karte zu sehen sind, desto umfangreicher die Arbeit und desto mehr Punkte bringt die Karte. Sind alle Symbole belegt, erhält der Spieler die Karte, legt sie verdeckt zu sich und deckt eine neue Ortskarte auf.


Ist dies nicht der Fall, nehmt ihr die Würfel von den Karten und legt auf das entsprechende Symbol ein Plättchen. Dadurch wird gekennzeichnet, dass hier die Ermittlung erfolgreich war.


Die zweite Phase des Spiels wird eingeleitet, sobald nur noch die Einsatzzentrale auf dem Tisch liegt. Nun erhält jeder Spieler eine Ortstafel sowie 5 Markierungs-Scheiben und es gilt die Scheiben auf die Orte zu legen, wo im Rahmen der Partie nicht ermittelt wurde. Je richtigen Ort gibt es noch einmal 2 zusätzliche Punkte. Hat man den Ort als einziger Spieler richtig, gibt es sogar 4 Punkte.

Nun geht es an die Schlusswertung. Die Gesamtpunkte errechnen sich aus den erhaltenen Chips plus den Punkten auf den Ortskarten. Wer nun über die meisten Punkte verfügt, wird zum Polizeikommissar befördert.


Fazit

„Großstadt-Dschungel“ ist ein Würfelspiel – nicht mehr aber auch nicht weniger. Warum sage ich das zu Beginn meines Fazits?


Ich glaube, bei mir war es zumindest so, dass der Zusatz „Würfel-Krimi“ falsche Erwartungen an das Spiel weckt und man dann Gefahr läuft, dass man super enttäuscht von dem Spiel ist. Man erwartet doch ein Würfelspiel mit Krimi-Elementen, oder sehe ich das falsch!? Gewürfelt wird viel – den Krimi sehe ich aber nicht. Ok, wir übernehmen die Rolle eines Ermittlers und es gilt einen Kunstraub aufzuklären. Zumindest ist dies das Thema. Auf jeder Ortskarte findet sich dann auch ein sogenanntes Polizeiprotokoll, welches man lesen kann. Die Betonung liegt auf kann, denn im Endeffekt habe ich das zweimal gemacht und es dann gelassen, weil es einfach keinen Nutzen bringt. Am Ende des Spiels gilt es dann die 5 Orte auf seiner Ortstafel zu markieren, an denen sich Täter und Beute befinden. Doch auch das hat nichts mit Krimi zu tun, denn im Endeffekt muss man sich „nur“ merken, welches 5 Orte im Verlaufe des Spiels nicht aufgetaucht sind. Das ist ein wenig Gehirnjogging gepaart mit Glück.


So, dass war jetzt aber auch genug Meckerei. Wenn man das Spiel nämlich als Würfelspiel nimmt, dann geht es absolut in Ordnung. Natürlich ist, wie bei jedem Würfelspiel, ein Glücksfaktor vorhanden. Doch da man die Würfel auf 4 Ortskarten und der Polizeizentrale verteilen kann, kommt es selten vor, dass ein Wurf komplett vergeudet ist. Ärgerlich ist es nur, wenn man die Vorarbeit für seine Gegenspieler macht. Hier heißt es dann immer ein wenig zu überlegen und vielleicht auch ein paar Wahrscheinlichkeiten zu berücksichtigen. Oder man verlässt sich eben einfach auf das Glück und hofft, dass kein Gegenspieler die fehlende Symbole würfelt. Doch es besteht ja auch die Möglichkeit, nicht alle Würfel zu platzieren. Der Kniff des möglichen zweiten Würfelwurfs ist hierfür eine sehr nette Spielidee.


Der Spielspaß ist komplett unabhängig von der Anzahl der Spieler. Eine Partie dauert knapp 30 Minuten.


Insgesamt ein nettes Würfelspiel.




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