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  • Tim Nau

Honey Buzz - Elf Creek Games

Honey Buzz

„Honey Buzz“, von Elf Creek Games, ist eine Mischung aus Puzzle- und Worker-Placement-Spiel für 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren von Jason D. Kingsley. Bei Skellig Games wird das Spiel jetzt komplett auf Deutsch erscheinen.



Wir sind eine Biene – genauer sind wir ein Bienenbuchhalter unserer Majestät. Die Bienen haben nämlich die Wirtschaft für sich entdeckt und die Königin plant einen Honigstand auf dem Waldmarkt zu eröffnen.


So müssen wir unseren Bienenstock möglichst effizient ausbauen, Zellen schaffen um Nektar zu lagern und natürlich Honig produzieren, um diesen zu verkaufen.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Neben den tollen Illustration überzeugt auch das Spielmaterial auf ganzer Linie. Besonders toll sind der Nektar und die Pollen. Diese bestehen nämlich aus einem Gummi und passen toll zum Setting. Sämtliches Pappmaterial hat eine tolle Dicke und die Holzbienen sehen ebenfalls klasse aus. Auch wenn dies das Material der englischen Fassung ist, hege ich keinen Zweifel daran, dass wir bei Skellig die gleiche Qualität geboten bekommen werden.


Material in Hülle und Fülle

Die Anleitung ist sehr verständlich geschrieben und Fragen bleiben keine offen. Zudem ist diese auch noch mega schön und fühlt sich toll an. Ohne Probleme kann sie es mit jedem Hochglanz-Magazin aufnehmen.


Das Spielsystem

Das Spielsystem ist sehr schnell verstanden und auch der Aufbau geht recht zügig.


Bevor wir uns die Regel etwas genauer

anschauen, möchte ich euch kurz was zum Zellmuster erzählen. In „Honey Buzz“ gibt es vier unterschiedliche Honigarten. Wenn ihr eine leere Zelle in eurem Wabennetz erschaffen habt bestimmt die Umrandung der Zelle, welche Nektarart hier später zu platzieren ist. So benötigt, zum Beispiel, Akazienhonig 5 Wabenplättchen, wohingegen Wildblumennektar nur drei Plättchen benötigt. Hier ist geschicktes Planen nötig. Die zu Spielbeginn aufgedeckten Bestellungen anderer Tiere geben einen Anhalt, auf welchen Nektar ihr euch konzentrieren könnt bzw. solltet. In meinen Partien habe ich eigentlich immer jeden Nektar mindestens einmal produziert, um flexibel bei den Bestellungen reagieren zu können.


Der Zug eines Spielers ist einfach und schnell erklärt.


Wenn ihr Bienen in eurem Bienenstock verfügbar habt, so setzt ihr diese auf dem Bienenstock-Plan ein. Hier stehen euch 6 Wabenfelder zur Verfügung. Befindet sich schon eine Biene auf dem Feld, so müsst ihr eine Biene mehr platzieren, um das Feld nutzen zu dürfen. Anschließend nehmt ihr die Wabe und baut diese in euer Wabennetz ein. Habt ihr euch für das Dekret entschieden, so kostet diese Wabe einmalig 5 Münzen.


Der Einbau gestaltet sich sehr einfach, da das neue Wabenplättchen lediglich an ein oder mehr bereits liegenden Wabenplättchen angebaut werden muss. Hierbei müssen sich die gelben Ränder berühren.


Wenn ihr nun ein oder sogar mehrere leere Zellen geschaffen habt, löst ihr die entsprechenden Aktionen aus. Und zwar immer genau die Aktionen der Wabenplättchen, die eure neue Zelle umschließen. Die Reihenfolge der Durchführung ist euch überlassen. Hier solltet ihr euch ein wenig Zeit lassen und überlegen. Mitunter ist es so nämlich möglich, tolle Ketten auszulösen. Dies vor allem dann, wenn man auch noch die Zusatzaktionen im Falle der Erfüllung einer Bestellung mit in die Gedanken einfließen lässt. Insgesamt gibt es 6 Aktionen, die ich euch nun kurz darlegen möchte:


Kinderstube: So erhaltet ihr mehr

Bienen. Legt eine Biene aus eurem Vorrat in die Kinderstube. Beim Zurückrufen eurer Bienen erhaltet ihr diese ebenfalls und habt nun eine Arbeiterin mehr zur Verfügung.


Produktion: Durch diese Aktion produziert ihr Honig. Legt dazu euren Fächer auf ein beliebiges Feld eures Wabennetzes. Jedes angrenzende Nektarplättchen produziert nun einen Honig der entsprechenden Sorte. Liegt auf dem Nektarplättchen bereits ein Honig, wird kein zweiter produziert.


Buchführung: Hier erhaltet ihr einfach 5 Münzen.


Markt: Hier könnt ihr entweder verkaufen oder eine Bestellung erfüllen. So könnt ihr hier eine Nektarart oder Pollen wählen und eine beliebige Menge zum momentanen Marktpreis verkaufen. Mit Abschluss des Verkaufs sinkt der Wert dieser Ressource um eins. Ihr könnt auch eine Bestellung erfüllen. Hierzu wählt ihr einfach eine der Karten aus und legt die Ressourcen in den Vorrat zurück. Anschließend nehmt ihr euch die Karte und erhaltet am Ende des Spiels die entsprechenden Punkte.


Dekret: Das Dekret kostet euch 5 Münzen. Es ist ein Joker und ihr könnt euch eine beliebige der 5 anderen Aktionen aussuchen.


Das Sammeln erfolgt auf dem Waldland-Plan

Sammeln: Durch diese Aktion bewegt

ihr euren Sammel-Marker orthogonal über die Wiese. Die erste Bewegung ist kostenlos. Weitere Bewegungen kosten immer 2 Münzen. Wenn eure Bewegung auf einem Feld mit Nektarplättchen endet und ihr eine freie Zelle für diesen Nektar habt, nehmt ihr das Plättchen. Ist das Feld hingegen leer oder ihr habt keine passende Zelle, erhaltet ihr als Trost eine Polle. Gelegentlich benötigt ihr Pollen auch für Bestellungen. Ansonsten lohnt sich allerdings immer ein Verkauf auf dem Markt.


Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Habt ihr keine oder nicht mehr ausreichend Bienen zur Verfügung, so müsst ihr eure Bienen zurückrufen. Dazu nehmt ihr einfach alle Bienen, inklusive der Bienen die sich in der Kinderstube befinden und platziert sie auf eurem Bienenstock. Des Weiteren dürft ihr noch einen Gratisflug auf dem Waldland-Plan durchführen. Allerdings nur um ein Feld und ihr sammelt auch nichts ein.


Das Spiel endet entweder wenn der Wert von vier Ressourcen nicht weiter fallen kann oder, wenn zwei der drei Bestellungsstapel leer sind. Ich habe noch keine Partie gespielt, wo nicht die Bestellungskarten das Spielende eingeleitet haben.


Die Schlusswertung geht super einfach von der Hand und ist schnell erledigt. Anschließend zeigt sich, wer der erfolgreichste Bienen-Manager war.


Der Wettbewerb der Königin

Diese Karten bringen noch einmal eine Menge Bewegung ins Spiel. Sie können auch als Orientierung für die eigene Spieltaktik dienen.

Drei Karten, ein Wettrennen und 2 Siegertreppchen, liegen in jedem Spiel aus. Das Wettrennen ist eine Möglichkeit um schnell an Münzen zu gelangen. Die Belohnung wird ausgeschüttet sobald die Bedingung, zum Beispiel 1 Nektar von allen 4 Typen, erreicht ist. Die Belohnung für das Siegertreppchen gibt es in der Schlusswertung des Spiels. Hier gibt es dann, zum Beispiel, noch Belohnungen für die meisten erfüllten Bestellungen, den meisten Nektar oder die meisten leeren Zellen.


Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 4 Spieler. Auf den Solo-Modus gehe ich gleich kurz gesondert ein. Zahlreiche Anpassungen, unter anderem die Anzahl der Bestellkarten, sorgen dafür, dass das Spiel in jeder Teilnehmerzahl gut zu spielen ist und großen Spaß macht. Ich habe keinerlei Präferenz, was die Zahl der Mitspieler angeht und würde selten zu einer Partie „nein“ sagen.


Die Solo-Variante des Spiels unterscheidet sich nur gering von der Mehrpersonen-Variante. Dem Spiel liegen doppelseitige Drohnenkarten bei. Der Stapel wird gemischt und mit der Bienenstock-Seite nach oben bereitgelegt.


Aufbau einer Solo-Partie

Zunächst macht der Spieler seinen Zug.

Dieser läuft exakt wie der Zug im Mehrpersonen-Spiel. Es dürfen lediglich nicht die Felder genutzt werden, die durch eine Drohne besetzt sind. Des Weiteren werden Nektarplättchen durch Drohnenzüge aus dem Spiel entfernt.


Im Drohnenzug wird die oberste Kartte des Stapels aufgedeckt und neben den Stapel gelegt. Nun sehen wir auf der einen Karte also die Bienenstock- Seite und auf der anderen Karte die Waldland-Seite. Die Waldland-Seite zeigt nun die Aktion, die unser Gegner ausführt. So kann es nun dazu kommen, dass eine Bestellkarte entfernt werden muss, der Wert von Pollen und Honig zu reduzieren ist oder Nektarplättchen zu entfernen sind. Die Bienenstock-Seite zeigt nun das Feld an, auf welches wir eine Drohne setzen müssen.


Die Solo-Variante macht Spaß. Das Spiel gehört aber jetzt nicht zu der Kategorie, welches man sich als reiner Solo-Spieler unbedingt kaufen muss.


Fazit

„Honey Buzz“ ist ein wundervoll illustriertes Brettspiel. Es handelt sich hier um eine Mischung aus Puzzle- und Worker-Placement-Spiel – vielleicht eher Bienen-Placement-Spiel. Die Bilder stammen noch von der englischen Version des Spiels. Bei Skellig Games erscheint das Spiel jetzt auf Deutsch.


„Honey Buzz‘“ ist ein Kennerspiel – allerdings mit einer niedrigen Einstiegshürde, so dass auch geübte Familienspieler ein Auge auf dieses Spiel werfen sollte. Die eigentlichen Regeln sind nämlich schnell verstanden und so können Familienspieler hier recht schnell erste Spielerfolge erzielen. Gleichzeitig bietet dieses Spiel aber aufgrund der Aktionsfülle auch genug Raum für verschiedene Strategien, was das Spiel für Vielspieler interessant macht.


Neben den wundervollen Illustrationen,

ja das Spiel ist für mich eines der optischen Highlights des Jahres, sowie dem tollen Material ist es auch der gut durchdachte und interessante Aktionsmechanismus, der das Spiel für mich so klasse macht. So ist man immer mit dem Puzzeln beschäftigt und überlegt dabei, welche Aktionen man denn nun unbedingt bei der Komplettierung der Zelle benötigt. Noch interessanter für Kenner- vor allem aber für Expertenspieler wäre es gewesen, wenn die Farbränder bei den Waben nicht immer gleich wären. In den ersten Partien liegt die größte Spielherausforderung auch immer darin, die passende Nektarsorte zu bauen. Doch mit zunehmender Anzahl von Partien erkennt man dann, dass dies gar nicht so schwierig ist und es geht dann auch sehr schnell von der Hand. So dauern die ersten Partien noch deutlich länger. Dann sinkt die Spieldauer aber rapide und die auf der Verpackung angegebene geringste Dauer mit 45 Minuten ist realistisch.


Besonders interessant ist auch die persönliche Taktik des Punktesammelns. Punkte durch Honigverkauf oder doch lieber durch die Erfüllung von Aufträgen? Zu Beginn lohnt sich der Verkauf mehr, da der Preis durch Verkäufe ja sinkt aber man möchte ja auch mindestens zwei Nektar oder Pollen verkaufen, denn eine Münze ist ja auch ein Siegpunkt wert. Später werden dann die Aufträge interessanter zumal diese auch noch eine Bonusaktion mit sich bringen, die durchaus lohnenswert ist. Ich persönlich habe tatsächlich eher am Rande und dann auch vorwiegend Pollen verkauft und meinen Nektar für die Erfüllung von Bestellungen genutzt.


Der Widerspielreiz ist hoch. Durch die unterschiedlichen Aufbaukarten, die unterschiedlichen Wettbewerbskarten und auch die unterschiedlichen Bestellungen ist immer eine andere Herangehensweise nötig.


Insgesamt ist „Honey Buzz“ ein wirklich gelungenes Spiel, welches einen Platz in meinem Regal erobert hat und diesen auch behalten darf.




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