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  • Tim Nau

Last Bastion - Repos Production

Last Bastion – Wir verteidigen unsere Festung oder wir versuchen dies zumindest

„Last Bastion“ von Antoine Bauza, bei Repos Production erschienen, ist ein kooperatives Spiel für 1 bis 4 Spieler indem wir mit unseren Helden die Letzte Bastion vor den Angriffen der Königin des Schreckens verteidigen müssen.



Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial präsentiert sich erstklassig. Die Miniaturen sind natürlich das Highlight und mir gefällt die Detailtreue, mit der hier gearbeitet wurde. Dazu bekommen wir sämtliche Materialien auf dicker Pappe präsentiert.

Besonderer Eyecatcher ist die Standarte mit den zugehörigen Standarte-Markern. Das macht schon ordentlich was her.


Das Spielsystem

Der Spielaufbau gestaltet sich unkompliziert und ist sehr schnell erledigt. Das Spielbrett bzw. unsere Letzte Bastion besteht aus 9 Feldern, die modular aufgebaut werden, so dass immer ein neues „Spielbrett“ entsteht, welches für reichlich Abwechslung sorgt.

Modular angelegt werden dann an jeder Seite noch die Hordentableaus und je nach Spieleranzahl unterhalb des Tableaus noch ein Heldentableau. Hordentableaus mit Heldentableau sind die aktiven Tableaus und ohne Heldentableau werden die Hordentableaus als neutrale Tableaus bezeichnet. Diese Unterscheidung ist für die folgenden Phasen wichtig.


Zunächst ist auf den Hordentableaus noch kein „Betrieb“ – doch dies wird sich schnell ändern und die Kreaturen werden euch, mehr als einmal, den Gar ausmachen…

Ein Zug besteht lediglich aus 2 Phasen und wird für jedes Tableau separat abgehandelt. Das heißt, dass zunächst die Hordenphase eines Tableaus erfolgt und anschließend dann die Heldenphase, wenn es sich um ein aktives Hordentableau handelt.



Die Hordenphase beginnt mit den wiederkehrenden Effekten der sich auf dem Tableau befindlichen Kreaturen. Dies ist der mittlere Effekt einer Karte. Diese können zum Beispiel sein, dass der Würfel des Verderbens zu werfen ist, das der Spieler einen Lebensmarker verliert oder das eine Figur „Böser Einfluss“ in der Bastion zu platzieren ist. Alle wiederkehrenden Effekte sind schlecht für die Spieler und bleiben so lange aktiv, wie die Kreatur nicht besiegt worden ist. Neben den wiederkehrenden Effekten gibt es auf der mittleren Position noch drei andauernde Effekte, die es schnellstmöglich zu beseitigen gilt, da diese das Spiel ungemein erschweren. Hier verlieren die weißen Seiten des Kampfwürfels, die normalerweise als Joker fungieren, ihren Effekt oder es dürfen keine Ausrüstungsmarker im Kampf eingesetzt werden, welches schon fast das Todesurteil bedeutet.


Im Falle eines aktiven Tableaus, auf dem noch nicht alle drei

Plätze belegt sind, muss nun eine Hordenkarte gezogen werden. Kreaturen gibt es in 5 unterschiedlichen Farben. Gelbe, rote, grüne oder blaue Hordenkarten müssen auf einen freien Platz des entsprechenden Hordentableaus gelegt werden und schwarze Kreaturen auf einen freien Platz des Tableaus des aktiven Spielers.


Ist das Tableau des aktiven Spielers bereits komplett besetzt, so greift der Effekt des vollen Tableaus, der immer einen massiven Nachteil nach sich zieht. So ist zum Beispiel der Würfel des Verderbens zu werfen oder der aktive Spieler verliert einen Lebenspunkt, von denen er leider auch nur 3 zur Verfügung hat.


In der nun folgenden Heldenphase stehen uns immer eine Aktion (Kampf gegen eine angrenzende Hordenkarte oder Aktivierung eines Bastionsfeldes) und eine Bewegung zu. Des Weiteren können wir einen Befehlsmarker einsetzen, um ein beliebiges Bastionsfeld zu aktivieren. Hiervon solltet ihr immer Gebrauch machen, damit euch nicht nach aller kürzester Zeit die Horden überrennen.


Der Kampf

Schnellstmöglich solltet ihr dafür sorgen, dass ihr die Kreaturen wieder ins Jenseits befördert. Der Kampf gestaltet sich einfach. Der Spieler würfelt mit den 3 weißen Kampfwürfeln und muss mindestens so viele passende Farbseiten würfeln, wie die Widerstandskraft des Monsters beträgt. Die weiße Seite des Würfels ist die Jokerseite.


Anschließend könnt ihr euer Würfelergebnis durch die Abgabe entsprechend farblicher Ausrüstungsmarker noch erhöhen. Dies solltet ihr auch tun, denn nichts ist schlimmer als viele Kreaturen auf euren Tableaus – dann ist das Spiel sehr schnell vorbei. Unten rechts auf der Karte weisen einige Kreaturen noch einen Todeseffekt auf, der abzuhandeln ist. Dieser ist, zumindest meistens, positiv für den Sieger. So kann sich, zum Beispiel, ein Ausrüstungsmarker genommen werden oder es darf eine Figur „Böser Einfluss“ aus der Bastion entfernt werden.


Als weitere Alternative stehen euch die Bastionsfelder zur Verfügung, die ihr aktivieren könnt und die euch dann den entsprechenden Effekt liefern. So generiert zum Beispiel die Taverne einen Lebenspunkt, der Markt bringt euch 2 Ausrüstungsmarker oder in der Zwergenmine könnt ihr die Falle auf eurem (warum eigentlich nur auf meinem eigenen?) Tableau platzieren. Macht vor allem von der Falle Gebrauch denn diese sorgt dafür, dass das Monster auf die Falle tappt und sofort abgelegt wird.


Frustration oder der Schwierigkeitsgrad des Spiels

Je nach Spieleranzahl kommt eine unterschiedliche Anzahl an Monsterkarten in das Spiel und der Schwierigkeitsgrad richtet sich nach der Anzahl der Warlords – ein Warlord im leichtesten Schwierigkeitsgrad. Nun wird, aus diesen Karten, der Hordenstapel gebildet. Am Beispiel von 3 Spielern im leichtesten Schwierigkeitsgrad sind das 46 Monsterkarten, die gemischt werden. Anschließend werden davon 8 Monsterkarten als Stapel bereitgelegt und der zuvor gezogene Warlod auf diesen platziert. Darauf werden dann die restlichen 38 Monsterkarten gelegt. Sobald der Warlord besiegt wurde ist das Spiel gewonnen. Soweit zur Theorie. In der Praxis habe ich zahlreiche Partien gespielt die meistens, nach nur 10 bis 15 besiegten Kreaturen, verloren waren. Ich gestehe, dass ich auch noch keine wirkliche Idee habe, was ich denn anders machen soll bzw. was ich denn falsch gemacht habe. Das sorgt für gehörige Frustration und senkt das Spielvergnügen um ein Deutliches.


Wir haben dann angefangen, mit Hausregeln zu spielen, die

das Spiel einfacher machen. So sind wir, zum Beispiel, dazu übergegangen, dass 5 anstatt nur 4 Felder unter bösem Einfluss stehen dürfen, haben unseren Helden eine weitere Spezialfähigkeit gegeben oder die Anzahl der Lebenspunkte erhöht. Dies hat das Leben dann, zumindest ein wenig, erleichtert und dafür gesorgt, dass wir auch schon Partien für uns entscheiden konnten. Dennoch kann dies nicht Sinn und Zweck eines Spiels sein. Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt, so schreibt uns gerne an und teilt uns eure Siegstrategie mit, an der wir sehr interessiert wären.


Die optimale Spieleranzahl

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 4 Spieler. Doch ohne unsere gemachten Hausregeln ist ersichtlich, dass es eigentlich ein Spiel ist welches zu viert gespielt werden sollte, um die Spezialfähigkeiten der Helden zur Verfügung zu haben.


Es funktioniert allerdings auch gut in jeder anderen Spielerzahl weil die Hordentableaus ohne aktiven Helden dann neutrale Tableaus sind.


Fazit

Prinzipiell handelt es sich bei „Last Bastion“ um ein gutes Spiel, welches leider aufgrund des Schwierigkeitsgrads zahlreiche Punkte einbüßt. Ohne Hausregeln ist es, aus meiner Sicht, fast unmöglich den Kreaturen Herr zu werden und damit die letzte Bastion zu verteidigen. Das kann nicht Sinn und Zweck eines Spiels sein. Das ist sehr schade, denn es handelt sich hier um ein leicht zu erlernendes Miniaturenspiel, welches aufgrund der kurzen Aufbaudauer und Spielzeit auch zwischendurch mal auf den Tisch kommen kann, welches bei anderen Spielen dieser Art oftmals nicht der Fall ist.


Die auf der Verpackung angegebene Spielzeit von 45 Minuten haben wir nur mit Hilfe unserer Hausregeln erreicht. Ohne diese war ein Spiel auch schon einmal nach 10 Minuten beendet und unsere Bastion ist überrannt worden.


Schade, es hätte so ein schönes Spiel werden können.

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