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Marajoara - Giant Roc

  • Tim Nau
  • 4. Aug.
  • 5 Min. Lesezeit

Marajoara

„Marajoara“, als deutsche Ausgabe bei Giant Roc erschienen, ist ein Kennerspiel mit Würfeleinsetz-Mechanismus für 1 bis 4 Personen von Daniel de Lucca.

 

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Marajoara ist der Name der brasilianischen indigenen Zivilisation, die auf der Insel Marajo entstand.

 

In diesem Spiel graben wir nach der charakteristischen Keramik und restaurieren sie.

 

Ein Blick in die Spieleschachtel

Die Box an sich ist das erste Highlight. Diese ist mit einem Magnetverschluss versehen. Wir klappen sie auf und haben dann auf der linken Seite die Rundenleiste, die 3 Ausgrabungsleisten und die Wertungsleiste. Das sieht schon einmal sehr schön auf. Auf der rechten Seite befindet sich die eigentliche Ausgrabungsstätte, die in die Schachtel eingesetzt werden kann. Unter diesen ist Platz für das gesamte Spielmaterial.

 

Das Spielmaterial ist, bis auf 2 Ausnahmen, erstklassig. Sämtliches Pappmaterial hat eine tolle Dicke und die Vasen, Wertungsscheiben und der Rundenzähler sind aus Holz.


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Nicht gelungen finde ich die Schubkarre, die mir bereits beim Zusammenbau ein wenig kaputtgegangen ist. Wobei kaputt das falsche Wort ist - sie ist an einer Stelle ein wenig ausgefranzt. Die Schubkarre ist allerdings auch lediglich ein Gimmick. Wir spielen immer ohne die Schubkarre und legen die Würfel neben das Spielbrett. Ebenfalls nicht gelungen finde ich, dass man auf die Fundplättchen erst einmal die Kleber kleben soll. Ich habe nach 2 Klebern aufgehört.

 

Die Anleitung präsentiert sich in gewohnt guter Qualität und ist sehr verständlich geschrieben. Alle Fragen werden beantwortet.

 

Das Spielsystem

Das Spielsystem von Marajoara ist einfach und auch der Spielaufbau ist recht zügig erledigt. Ein wenig nervig ist es nur, alle Würfel zunächst auf die 1 drehen zu müssen.


Spielaufbau einer 2-Personen-PArtie
Spielaufbau einer 2-Personen-Partie

Der Spieler am Zug führt zunächst eine Hauptaktion aus und kann anschließend beliebig viele optionale Aktionen durchführen.

 

Ihr wählt in der Hauptaktion einen Würfel und springt mit diesem orthogonal über einen direkt benachbarten Würfel. Den übersprungenen Würfel sammelt ihr ein und legt ihn neben euer Museumstableau.

 

Den Würfel mit dem ihr gesprungen seid wertet ihr um immer um 1 auf, bzw. um 2 oder 3, wenn ihr auf dem entsprechenden Feld gelandet seid. Landet der Würfel auf einem Fundplättchen kommt es zu einem Forschungsdurchbruch. War dies der eigene Zug und der Würfel ist auf einem eigenen Fundplättchen gelandet, so darf man den Wert eines Würfels auf dem Museumstableau um 1 erhöhen. War dies sogar der Zug eines Gegenspielers, so darf man sogar den Wert von 1 oder 2 Würfeln um insgesamt 2 erhöhen.

 

Die Ausgrabungsstätte zu Spielbeginn
Die Ausgrabungsstätte zu Spielbeginn

Anschließend schaut ihr nach der Farbe des Würfels, der sich nun neben eurem Museumstableau befindet. War dieser rot, gelb oder blau legt ihr ihn auf das äußerst linke freie Feld der entsprechenden Farbe eures Museumstableaus. War der Würfel hingegen grau, führt ihr eine Ausgrabung durch und versetzt eine eurer Wertungsscheiben um den Wert des Würfels und erhaltet den Bonus des Feldes. Anschließend müsst ihr dann die Regel für genutzte Würfel befolgen. Da sich diese auf alle genutzten Würfel bezieht, werde ich euch erst kurz die weiteren Möglichkeiten darlegen und dann auf diese Regel zurückkommen.


Starten wir mit den gelben Würfeln, da diese für Münzen stehen. Immer dann, wenn ihr für etwas Münzen bezahlen müsst, reduziert ihr den Wert eines gelben Würfels. Des Weiteren könnt ihr für 2 Münzen auch ein Werkzeug (blaue Würfel) verbessern oder einen beliebigen Würfel auf der Ausgrabungsstätte auf ein benachbartes, freies Feld versetzen. Habt ihr den Würfel komplett genutzt, greift wieder die Regel für genutzte Würfel.

 

Rote Würfel werden in der Ausstellung eingesetzt und stehen für Vasen mit individuellem Seltenheitswert. Zunächst müsst ihr Münzen in Höhe des Würfelwertes bezahlen. Anschließend erhaltet ihr dann doppelt so viele Siegpunkte, wie der Wert des Würfels war. Unabhängig vom Wert stellt ihr anschließend eine Vase auf die freie Ausstellungssäule mit dem niedrigsten Wert und erhaltet den entsprechenden Bonus. Nun greift für den eingesetzten roten Würfel die Regel für genutzte Würfel.


Ausgrabungs-, Siegpunkt- und Rundenleiste
Ausgrabungs-, Siegpunkt- und Rundenleiste

 Blaue Würfel stehen für Werkzeug und ihr nutzt diese zur Restaurierung eurer großen Marajoara-Vase. Beachtet hier die Anforderungen der einzelnen Scherben. Dies erfordert eine gute Planung der Würfelwerte. Anschließend platziert ihr die Scherbe, erhaltet den Bonus des entsprechenden Feldes und zusätzlich einen Siegpunkt je angrenzender Scherbe. Ich denke ihr habt verstanden, dass nun wieder die Regel für genutzte Würfel greift.

 

Regel für genutzte Würfel

So, jetzt habe ich so oft die Regel für genutzte Würfel angesprochen, dass wir uns diese nun einmal kurz gemeinsam anschauen müssen.

 

Immer wenn ihr einen Würfel genutzt habt, müsst ihr diesen von oben in die Schubkarre legen. Habt ihr mehrere Würfel genutzt, so dürft ihr euch die Reihenfolge aussuchen. In der Schubkarre dürfen sich maximal 5 Würfel befinden. Wird diese Zahl durch eure Würfel überschritten müsst ihr so viele Würfel aus der Schubkarre nehmen, dass alle eure eingesetzten Würfel in diese hineinpassen. Die herausgenommenen Würfel legt ihr anschließend auf das Feld rechts oben auf eurem Museumstableau.

 

Nach eurem Zug müsst ihr die Würfel, die sich rechts oben auf eurem Tableau befinden, auf der Ausgrabungsstätte platzieren. Für die Platzierung müsst ihr eine Prioritätenreihenfolge beachten. Nach der Aufräumphase endet dann der eigene Zug.

 

Das Spiel endet nach der 14. Runde und es erfolgt die Schlusswertung.


Das Museumstableau
Das Museumstableau

Fazit

Marajoara ist ein Spiel, welches zunächst einmal mit eine schönen Tischpräsenz und einem interessanten Mechanismus, der natürlich ein wenig an den Klassiker Solitär erinnert, überzeugen.

 

Die Regeln sind schnell verinnerlicht, das Spielsystem sehr interessant und das Spiel bietet einige Aktionsmöglichkeiten.


Leider ist es, aus meiner Sicht so, dass der Spielspaß stark abhängig von der Teilnehmerzahl ist. Grund hierfür ist einfach, dass sich die Zahl eines Würfels auf der Ausgrabungsstätte immer nur erhöht, wenn ihr mit diesem über einen anderen Würfel springt. Und genau das geschieht eben öfter, wenn mehr Personen spielen. Und das ist bei 2 Personen eben selten der Fall und dann ist plötzlich das Spielende erreicht und man hat sehr wenig geschafft. Nach knapp 25 Minuten ist dann eine Partie auch plötzlich zu Ende. Besser sieht es da schon mit 3 Personen aus. Seine komplette Stärke entfaltet Marajoara aber dann in Vollbesetzung und hier wird das Spiel dann auch richtig interessant. Die Spiezeit hier liegt dann bei ca. 45 Minuten.

 


Auch an die Solo-Spieler wurde gedacht. Im Solo-Modus müsst ihr unterschiedliche Missionen bewältigen. Die Missionen geben vor wo ihr Vasen platzieren müsst, die ihr dann finden müsst. Finden heißt eben das ihr das entsprechende Ziel, zum Beispiel Vase auf der 4. Ausstellungssäule, erreicht.

 

Sammelt ihr einen Würfel, müsst ihr einen zu angrenzenden Würfel (vertikal, horizontal oder diagonal) entfernen und auf die Rundenleiste legen. So kommt ihr dann dem Spielende immer näher. Und genau hier ist der Trick. Ihr könnt die Missionen nur schaffen, wenn es euch gelingt, eben keinen Würfel auf die Rundenleiste legen zu müssen.

 

Solo ähnelt das Spiel einem Puzzle und das macht Spaß. Man ist immer bemüht, die Herausforderung zu bewältigen. Wirkliche Langzeitmotivation ist allerdings nicht gegeben. Eine Solo-Runde dauert so ca. 20 bis 30 Minuten.

 

Insgesamt ist Marajoara ein gutes Spiel und macht Spaß. Leider bezieht sich dies, aus meiner Sicht, nur ab einer Spielerzahl ab mindestens 3 Personen. Wenn ihr immer in größeren Gruppen spielt, dann eine klare Empfehlung. Spielt ihr oft auch zu zweit, solltet ihr mindestens eine Probepartie spielen. Mir persönlich sagt das Spiel in dieser Konstellation nicht zu.

 

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