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Tim Nau

Marvel Zombies - X-Men Resistance

Marvel Zombies – X-Men Resistance

„Marvel Zombies - X-Men Resistance“, von CMON und als deutsche Retail-Version bei Asmodee erschienen, ist ein Miniaturen-Spiel für 1 bis 6 Personen von Michael Shinall und Fabio Cury.



Die Zombieinvasion hat die mächtigsten Helden der Welt in Untote verwandelt. Das Ende der Menschheit schien unausweichlich. Doch einige Helden weilen noch unter uns und formieren sich zum letzten Widerstand gegen die Untoten. 

 

Solange die X-Men Widerstand leisten wird dies nicht die Welt der Marvel Zombies!

 

Ein Blick in die Spieleschachtel

Der erste Blick gilt natürlich den 87 Miniaturen. Hier bekommen wir wieder erstklassige Arbeit dargeboten. Die Miniaturen sehen wunderbar aus und überzeugen mit ihrem Detailreichtum. Aus meiner persönlichen Sicht geht es fast gar nicht besser. Ansonsten, und das ist einer der Pluspunkte des Spiels auf die ich noch im Fazit eingehe, gibt es gar nicht so eine Menge Material. So sind deutlich weniger Plättchen vorhanden. Diese sind aus Pappe und weisen eine klasse Dicke auf. Dann wären da noch die tollen Spieler-Tableaus, aus Plastik und zahlreiche Karten, die mit tollen Illustrationen überzeugen. Nur bitte, warum liegen nur 6 Würfel bei? Einer mehr, hätte es gerne sein gedurft denn das ist die Anzahl, die man öfter mal benötigt.



Die Anleitung ist bei Zombicide-Spielen immer so ein Ding. So ist es auch dieses Mal, obwohl man meinen sollte, dass es nach so vielen Versuchen doch mal klappen müsste.

 

Des Weiteren findet ihr in der Box auch noch Material und in der Anleitung Missionen für den Zombiemodus. Um diesen spielen zu können, benötigt ihr allerdings das Grundspiel Marvel Zombies. Auch hierauf werde ich im Fazit noch genauer eingehen.



Meinung

Ein wenig über 9 Millionen US-Dollar von knapp 30.000 Unterstützern machten Marvel Zombies zu einem der erfolgreichsten Kickstarter-Projekten. Die Franchise dürfte sich für CMON mehr als gelohnt haben. Dank Asmodee bekommen wir dieses Spiel nun auch als Retail-Version zu kaufen.

 

Neben dieser Box gab es noch die Marvel Zombies Box, in der wir alles an Material dargeboten bekommen haben, um im Zombiemodus zu spielen. Das war absolut innovativ und mal was Anderes im Zombicide-Universum, wohingegen X-Men Resistance wohl eher als klassisches Zombicide bezeichnet werden kann. Die X-Men Resistance Box hingegen bietet euch alles was ihr braucht, um das Spiel im Heldenmodus spielen zu können. Vom reinen Spielprinzip gleichen sich die Spiele.


Grundsätzlich sind beides vollkommen voneinander unabhängige Spiele. Doch natürlich spekuliert man darauf, dass sich der Fan beide großen Boxen zulegt und so hat man Material sowie Missionen für das jeweilig andere Spiel in die jeweils andere Schachtel gepackt. Böse angesehen könnte man dies als Rattenfängerei bezeichnen – nett ausgedrückt als Bonus für Käufer beider Spiele. Kauft ihr beide Boxen, bekommt ihr das Rundum-sorglos-Paket.  Wollt ihr nur zu einer der beiden Boxen greifen, dann ist dies wohl eine Frage des Geschmacks. Möchtet ihr eher das klassische Zombicide, dann ist X-Men Resistance wohl eher etwas für euch. Marvel Zombies bietet, aus meiner Sicht, durch die Hungerleiste eine sehr angenehme Abwechslung. Diese Hungerleiste ist es allerdings auch, die Marvel Zombies, aus meiner persönlichen Sichtweise, etwas schwieriger macht als das dann doch zugänglichere X-Men Resistance. Die Hungerleiste ist muss man nämlich managen, weil man eben aufpassen muss und im Falle des Heißhungers nur noch seinen Verschlingen-Angriff durchführen kann. Wohingegen man seine Power nicht im Auge behalten muss. Das Besiegen der Zombiehelden empfinde ich daher auch deutlich einfacher. Als kompletter Neueinsteiger sollte man daher wohl eher zu dieser Box hier greifen.

 

Da Zombicide wohl allen Spiele-Fans ein Begriff sein dürfte, werde ich auf die Spielweise nur ganz kurz eingehen und eher auf die Unterschiede bzw. Neuerungen eingehen, damit ihr für euch die wohl entscheidende Frage beantworten könnt: Muss dieses Zombicide in meine Spielesammlung einziehen?

 

Schauen wir uns als erstes ganz schnell einmal das Spielsystem an, um einen groben Überblick zu bekommen.



Wie bei Zombicide üblich, stellt ihr euch mit euren Charakteren einer Überzahl an Gegnern und müsst bestimmte Aufgabe lösen, um dann aus dem Szenario fliehen zu können. Das Markenzeichen bleibt komplett erhalten. Ihr bewegt euch und würfelt, um dadurch Gegner „wegzukloppen“ - das muss einem gefallen. Aber wer zu Zombicide greift, der wird auch wissen was ihn erwartet.

 

Ihr startet das Spiel mit 3 Aktionen je Held. Eure Charaktere könnt ihr dabei in beliebiger Reihenfolge aktivieren, allerdings muss ein Charakter zunächst seinen Zug komplett beendet haben, bevor der nächste Charakter aktiviert werden kann. So könnt ihr euch bewegen, eine Tür öffnen, mit einem Ziel interagieren, ein Merkmal erhalten, Aufpowern oder eben und das ist der Kern des Spiels, Angreifen.

 

Immer wenn ihr einen Gegner vernichtet, erhaltet ihr einen Erfahrungspunkt als Belohnung. Ausnahme hier bilden die Superhelden bei denen ihr Erfahrungspunkte entsprechend des Zähigkeitswerts erhaltet. Diese Erfahrungspunkte tragt ihr ganz einfach auf eurem Tableau ab indem ihr den Zeiger weiterschiebt. Dadurch erhöht sich aber auch die Gefahrenstufe. Sobald ihr nämlich eine bestimmte Anzahl gesammelt habt, kommt ihr in die nächste Stufe. Positiv für euch ist dabei, dass ihr mit Erreichen der Stufe gelb eine vierte Aktion erhaltet und bei orange sowie rot jeweils eine neue Fähigkeit freischaltet. Negativ für euch ist allerdings, dass beim spawnen neuer Gegner ihr die Gegner entsprechend der höchsten Stufe erscheinen lassen müsst. Es ist folglich ratsam, eure Charaktere gleichmäßig aufsteigen zu lassen. 


Anschließend folgt dann die Gegnerphase. In dieser werden zunächst die Gegner aktiviert. Diese greifen entweder an oder bewegen sich auf den nächsten Superhelden zu. Anschließend spawnen dann neue Gegner.

 

So geht es dann immer reihum, bis ihr entweder das zeitliche gesegnet habt oder eure Mission erfüllt habt.

 

Nun möchte ich zu den vielen positiven Aspekten und den Änderungen kommen.

 

In den Regeln seid ihr super zügig drin. Zombicide-Veteranen natürlich schneller als Einsteiger. Zunächst einmal sucht ihr euch eine Mission raus, die ihr bewältigen möchtet. Neben dem Tutorial findet ihr 10 Missionen im Anleitungsheft. Diese dauern alle so zwischen 30 und 120 Minuten und mit den Schwierigkeiten leicht, mittel und schwer gibt es 3 unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Und tatsächlich, lässt man das Tutorial und die erste Mission mal außen vor, ist und bleibt Zombicide ein durchaus taktisch anspruchsvolles Spiel, bei dem man seine Aktionen und Handlungsmöglichkeiten bedenken muss. Die einzelnen Missionen sind, rein von der Aufgabenstellung. allerdings alle recht ähnlich. So geht es meistens darum bestimmte Ziele aufzunehmen oder Nebencharaktere zu retten und anschließend muss dann die Zielzone erreicht werden. Positiv abheben tut man sich hier noch durch das Vorhandensein von mehrstöckigen Gebäuden. Die X-Mansion besteht nämlich aus dem Untergrund sowie dem Erd- und Obergeschoss. Die Etagen sind durch Treppen oder einen Aufzug miteinander verbunden. Das bringt noch einmal zusätzlich Abwechslung in die ganze Sache. Des Weiteren braucht man natürlich Würfelglück (ohne dieses werdet ihr sehr schnell das Zeitliche segnen) und eine gehörige Portion Frusttoleranz. Die Missionen erzählen eine kleine Geschichte, die man aber getrost außen vorlassen kann.

 

Erster absolut positiver Aspekt ist für mich das Setting, welches ich mega genial finde. Natürlich muss man dafür auch mit Marvel und Zombies ein wenig was anfangen können.


Mit Wolverine, Mystique, Magneto, Storm, Colossus und Rogue stehen euch 6 bekannte Superhelden zur Verfügung. Genrekenner werden natürlich sofort erkennen, dass die Fähigkeiten zu den Eigenschaften passen, die man aus den Comics kennt. Als Zombiehelden enthält diese Box Juggernaut, Psylocke, Dark Phoenix, Cyclops, Sabretooth und Iceman. Diese Zombiehelden kommen mit individuellen Fähigkeiten daher, die uns das Leben gehörig erschweren. So sorgt, zum Beispiel, Iceman dafür, dass Würfelergebnisse in seiner Reichweite um 1 zu reduzieren sind. Im Falle von Juggernaut ist dessen Zähigkeit abhängig von unserer Gefahrenstufe. Werdet diese Widersacher lieber schnell los.



Neben den Superhelden bekommen wir es noch mit weiteren Zombies zu tun. Hier gibt es die „normalen“ Schlurfer, die Fettbrocken und die Läufer. Wie bei Zombicide üblich alleine Kanonenfutter aber die Gegner treten immer in Masse auf. Schlurfer sind die schwächsten Gegner. Sie verfügen über eine Aktion und haben einen Zähigkeitswert von 1. Fettbrocken hingegen haben schon einen Zähigkeitswert von 2. Läufer hingegen haben 2 Aktionen zur Verfügung.

 

Die erste große Änderung werdet ihr schon beim Aufbau merken. Dieser ist super schnell erledigt und dauert kaum 5 Minuten. Das liegt natürlich am absolut abgespeckten Material. So gibt es, zum Beispiel, keine Lärmmacker, die mich immer unheimlich gestört habern. Und das finde ich perfekt. Dann kann der Spaß auch schon beginnen.

 

Was bei Marvel Zombies der Hunger-Effekt war, ist hier die Power-Leiste unserer Helden. Power nutzen unsere Helden, um fantastische Dinge zu bewerkstelligen und ist damit eure wichtigste Ressource, die allerdings nicht unerschöpflich ist.



Jeder Superheld verfügt über eine Power-Leiste von 0 bis 4. Zu Beginn jeder Runde erhöht sich euer Wert automatisch um 1, kann aber nie über 4 steigen. Beim Angriff könnt ihr je eingesetztem Power-Punkt mit einem Würfel mehr angreifen, was einer der wichtigsten Effekte ist, da ihr ansonsten die Zombiehelden ohnehin nicht besiegen könntet. Des Weiteren benötigen zahlreiche Merkmale oder Fähigkeiten auch Power-Punkte. Eine wichtige Aktionsmöglichkeit ist daher das Aufpowern, was euch satte 2 Punkte bringt.

 

Ein weiterer super Aspekt sind die insgesamt 12 Nebencharaktere, die im Rahmen der Spielvorbereitung ausgelegt werden oder durch eine Spawn-Karte, versteckter Nebencharakter, ins Spiel kommen. Hier gibt es, zum Beispiel, Shanna, Trish Tilby, Senator Kelly oder Abigail Brand. Während die Zombie-Helden diese Charaktere, im wahrsten Sinne des Wortes, zum Fressen gernhaben, möchten wir als Helden diese natürlich retten. Nebencharaktere werden in der Gegnerphase, nach der Gegner-Aktivierung aktiviert. Beachtet dies unbedingt, da es ja ansonsten passieren kann, dass ein Nebencharakter aufs Spielfeld kommt und sofort gefressen wird. Dies löst nämlich dann den Effekt Nebencharakter verschlungen aus, wodurch jeder Superheld 1 Power verliert und 1 Heldenmerkmal ablegen muss. Beides natürlich nur dann, wenn verfügbar.

 

Ein weiterer Aspekt den ich absolut genial finde ist es, dass ihr hier keine Waffen oder irgendwelche Gegenstände mehr suchen müsst. Stattdessen könnt ihr eine Aktion ausgeben und erhaltet eine sogenannte Heldenmerkmal-Karten. Ihr könnt maximal 2 Karten parallel besitzen. Diese Karten verleihen euch Effekte, können aber nur einmal genutzt werden.

 

Wenn ihr gerne alleine spielt und bis dato fandet, dass Zombicide dafür einfach zu viel Material benötigt und der Verwaltungsaufwand zu groß ist, dann müsst ihr entweder zu Marvel Zombies oder zu X-Men Resistance greifen, da ihr in diesen beiden Spielen „nur“ 4 Charaktere parallel steuern müsst, was aber perfekt funktioniert und wie dargelegt, ist kaum Material notwendig. Selbstverständlich ist es auch problemlos möglich, dass Spiel mit bis zu 6 Personen zu genießen. In jeder Mission gibt es dazu bei der besonderen Spielvorbereitung einen extra Passus. Trotzdem frage ich mich weiterhin, warum man die Schwierigkeit nicht weiter skaliert, so dass man das Spiel auch mit 2 Charakteren spielen könnte.

 

Mit „Guardians of the Galaxy“, „Fantastic 4: Under Siege“, „Clash of Sinister“ und „Hydra Resurrection“ sind bereits 4 Erweiterungen erschienen, die zusätzlichen Spielspaß bringen - es sollte nicht langweilig werden!

 

Wenn euch Zombicide auch nur ansatzweise gefällt oder ihr bis dato Drumherum geschlichen seid, dann greift auf alle Fälle zu.

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