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Tim Nau

Mini DiverCity - Skellig Games

Mini DiverCity – Wir retten Tierarten vor dem Aussterben gegen die Macht der Konzerne

Mini DiverCity, ein kooperatives Spiel für 1 bis 7 Spieler von Skellig Games, liegt auf dem Tisch.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spiel präsentiert sich dem Namen entsprechend auch in einer Minischachtel und kommt mit ein paar Karten und einigen wenigen Token aus. So finden wir in der Schachtel 107 schön anzusehenden Karten sowie 12 Token und das Regelbuch. Das Regelbuch ist nur in englischer Sprache in der Box. Geringe Sprachkenntnis reicht hier allerdings aus, da die Anleitung sehr einfach geschrieben ist. Sehr gelungen finde ich, dass es hier zu jeder im Spiel vorkommenden Spezies (z. B. Krabbe, Mantarochen oder Hammerhai) eine kurze Darstellung in der Anleitung gibt.



Auf der Homepage gibt es allerdings auch eine deutsche Anleitung in pdf-Format zum Download: https://www.skellig-games.de/spiele/mini-divercity/

Das Spielsystem

Im Kampf gegen die Konzerne müssen wir Tierarten vor dem Aussterben retten. Je nach Schwierigkeitsgrad gewinnen wir wenn wir eine bestimmte Anzahl gerettet haben oder wir verlieren, wenn eine bestimmte Anzahl ausgestorben ist, der Speziennachziehstapel aufgebraucht ist oder 6 Hotels errichtet wurden.


Es handelt sich um ein kooperatives Spiel bei dem wir also gemeinsam gewinnen oder verlieren. Die große Besonderheit an diesem Spiel ist es, dass man seine eigenen Handkarten nicht sieht sondern diese so hält, dass der Mitspieler diese sieht. Mit Ausnahme einer Aktion dürfen wir auch nicht miteinander reden – logisch, denn sonst wäre das „falsche“ Halten der Karten ja auch sinnlos. Dieses System wirkt zunächst ein wenig befremdlich. Wir haben auch alternativ einfach gelegentlich so gespielt, dass jeder die Karte des Mitspielers auf der Hand hatte.


Der Aufbau ist sehr schnell erledigt und die Regeln gestalten sich sehr einfach, so dass man sehr schnell im Spiel ist. Zunächst wird die Artenskala aufgebaut und alle 12 Artentoken werden in den neutralen Bereich gelegt. Nun erhält jeder Spieler noch, der Spieleranzahl entsprechend, eine Anzahl an Handkarten und einen Charakter. Von diesen 8 Charakteren weist jeder eine spezifische Fähigkeit auf, die allerdings nur einmal im Spiel genutzt werden darf und eine kleine taktische Komponente mit in das ansonsten sehr glückslastige Spiel bringt. So kann zum Beispiel der Spezialist für seltene Tierarten einen Marker in den neutralen Bereich verschieben, der Umweltaktivist eine Hotelkarte umdrehen oder die Entdeckerin sich all ihre Karten anschauen.


Die unterschiedlichen Charaktere gefallen mir gut auch wenn man die Eigenschaft lediglich einmal nutzen darf. Hier hätte man vielleicht noch mehr Variabilität in Form von mehr Aktionen in das Spiel bringen können.


Der Spielzug

Ein Spielzug verläuft recht einfach.


Zunächst wird eine Karte vom Stapel der Konzerne gezogen

und der Effekt oder die Effekte durchgeführt. Diese sind sehr thematisch und sorgen für ein gutes Spielgefühl. So bewirken die Öl-Plattform und das Dynamitfischen, dass eine Spezies ein Feld weiter in Richtung Aussterben verschoben werden muss. Des Weiteren gibt es noch die Hotel-Karten. Hier werden dann Hotels errichtet und die entsprechende Karte muss von der Strand- auf die Hotelseite gedreht werden. Liegt die Karte bereits auf der Hotelseite, so wird diese aus dem Spiel genommen.


Anschließend steht lediglich eine von drei möglichen Aktionen zur Verfügung.

So kann eine Handkarte ausgespielt werden und anschließend wird der Artentoken in den nächsten Bereich in Rettung Rettung geschoben. Wenn dieser dort schon liegt, haben wir diese Spezies gerettet. Liegt der Token im negativen Bereich, so verschiebt man den Token in den positiven Bereich und hat somit wieder ein wenig Luft geschaffen. Anschließend zieht man eine Handkarte nach.


Des Weiteren kann das Funkgerät genutzt werden. Dies ist die einzige Spielsituation, in der man mit seinen Mitspielern über die Karten sprechen darf. Man erfährt so nämlich, welche Karten man auf der Hand hat. Um das Spiel einfacher zu gestalten gibt es auch die Möglichkeit, seine Karten nun zu sich zu drehen und nur die neu gezogenen Karten wieder verdeckt zu hakten. Es entfällt somit, dass man sich merken muss, welche Karte man wo hält. Nach vielen gespielten Runden kann ich sagen, dass ihr von dieser Möglichkeit oft Gebrauch machen solltet, denn nur so könnt ihr schnellstmöglich Tierarten retten. Dies hilft auch deshalb, weil beim Ziehen einer Karte einer bereits geretteten Art nichts passiert, was euch den weiteren Spielverlauf deutlich erleichtert.


Die letzte Möglichkeit ist ein Hotel wieder zu schließen.

Hierzu dreht man das Hotel wieder auf die Strandseite, legt eine seiner Handkarten ab und zieht eine neue Karte nach. Nicht ganz erschließen tut sich mir hier, warum eine der Handkarten abgelegt werden muss. Um das Spiel einfacher zu gestalten, kann man auch ohne Abgabe einer Handkarte spielen, da so der Nachziehstapel nicht so schnell leer wird.


Das Spiel ist sehr vom Glück abhängig

Wie ihr ja lesen konntet, lebt das Spiel vom Ziehen der Karten und als Spieler kennt man seine eigenen Handkarten nicht. Einzige taktische Komponente ist das Funkgerät, um dann seine vier Handkarten zu kennen und entsprechend reagieren zu können.

Somit ist der Rest des Spiels, zumindest im Wesentlichen, vom Glück des Ziehens der Karten abhängig. Wenn man bereit ist sich darauf einzulassen, dann macht es Spaß. Klar muss einem vor Kauf nur sein, dass Glück eben eine sehr entscheidende Komponente bei diesem Spiel ist. Doch in Anbetracht der angestrebten Altersgruppe finde ich das in Ordnung.


Die optimale Spieleranzahl

1 bis 7 Spieler ist natürlich schon eine Hausnummer. Ich selbst habe maximal zu 4 gespielt, wenn wir einen Abend starten oder beenden wollten, da das Spiel mit einer Dauer von ca. 20 Minuten schnell runtergespielt werden kann.


Ich kann mir vorstellen, dass es an einem Abend in großer Gruppe auch problemlos auf den Tisch kommen kann, da nicht wirklich viel Denkarbeit erforderlich ist und man sich während des Spiels auch gepflegt unterhalten kann.


Das Spiel bietet auch einen Solo-Modus. Prinzipiell

funktioniert dieser wie auch das Spielsystem bei 2 Spielern. Wird das Funkgerät genutzt, so darf man alle Karten des „anderen“ Spielers offen legen und neu gezogene Karten werden dann wieder verdeckt auf den Tisch gelegt. Ich gehöre ja zu den Leuten, die sehr viel im Solo-Modus spielen. Hier erachte ich die Umsetzung als in Ordnung – leider nicht mehr, da es eben einfach komplett wie das Spiel zu zweit funktioniert.


Fazit

„Mini DiverCity“ ist ein klassisches Familienspiel, welches man auch problemlos schon mit dem Spielenachwuchs spielen kann.


Die sehr aktuelle und auch brisante Thematik gefällt mir gut. Die unterschiedlichen Charaktere bringen ein klein wenig Abwechslung in das Spiel.


Es ist ein Spiel, welches sich aufgrund der geringen Spielzeit problemlos zwischendurch spielen lässt.


Wenn man mit der enormen Glücksabhängigkeit leben kann, dann sollte man zumindest mal ein Auge riskieren.



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