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Tim Nau

Mycelia - Ravensburger

Mycelia – Taucht ein in die wundervolle Welt von Mycelia

„Mycelia“, von Ravensburger, ist ein Deckbau-Spiel für 1 bis 4 Personen von Daniel Greiner.



Wir müssen die magischen Tautropfen aus unserem Wald zum Schrein des Lebens bringen, um die Unterstützung der Waldgöttin zu erhalten. Damit dies gelingt brauchen wir die Hilfe von mysteriösen und heldenhaften Waldbewohnern. Wer entfernt als erster alle seine Tautropfen?

 

Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist wundervoll und insbesondere die Illustrationen der Karten sind super niedlich. Den Schrein des Lebens müssen wir vor dem ersten Spiel einmal zusammenbauen, was aber problemlos gelingt. Anschließend kann man diesen dann aber in der Spieleschachtel verstauen, ohne ihn jedesmal wieder zusammenbauen zu müssen. Das andere Material ist aus dicker Pappe und die Tautropfen aus Plastik.



Die Anleitung ist sehr verständlich geschrieben.

 

Das Spielsystem

Das Spielsystem ist super einfach und eingängig.


Jeder Spieler verfügt über einen eigenen Spielplan und mit einer Startaufstellungs-Karte wird dann die Position der 20 Tautropfen auf dem eigenen Spielerboard bestimmt. Diese müssen entfernt werden, indem man sie zum eigenen Schrein auf dem Brett bringt. Das erfolgt durch das Ausspielen von Handkarten. Auf dem Board gibt es Laub-, Moos-, Wasser- und Erden-Felder.

 

Zu Beginn des Spiels verfügt jeder Spieler über die gleichen 6 Handkarten, von denen 3 gezogen werden. In seinem Zug spielt man dann auch genau diese drei Karten aus. In welcher Reihenfolge ihr diese ausspielt ist euch überlassen. Nach dem Ausspielen einer Karte führt ihr die Kartenaktionen aus. So erhaltet ihr Blätter (die Währung im Spiel) und bewegt oder entfernt Tautropfen. Entfernte Tautropfen legt ihr sofort auf den Schrein der Waldgöttin. Wir kommen auf diesen gleich zurück. Euer Zug endet, wenn ihr eure drei Karten ausgespielt habt.

 

Wie es sich für einen Deckbuilder gehört, könnt ihr euer Deck natürlich durch den Kauf neuer Karten verbessern. 5 Karten liegen immer in der offenen Auslage. Neben den 40 Basiskarten enthält das Spiel gleich auch noch eine Erweiterung, die aus 30 Karten besteht. Für mich persönlich macht erst das Hinzunehmen dieser Karten das Spiel interessant, da sie spezielle Möglichkeiten, wie das Bereinigen des Decks, mit sich bringen. Doch das ist jetzt eben aus der Sicht eines Vielspielers gesprochen. Spielt ihr mit jüngeren Spieler oder in einer ganz lockeren Familienrunde, solltet ihr diese Karten weglassen und habt trotzdem ein super Erlebnis. Rein vom Spielsystem an sich ändert sich nichts.

 

So könnt ihr also jederzeit während eures Zuges, wenn ihr über die benötigten Blätter verfügt auch mehrfach, Mycelias Helden anheuern. Gekaufte Karten legt ihr dabei auf euren Nachziehstapel und damit stehen diese euch definitiv im nächsten Zug zur Verfügung.


Des Weiteren verfügt jeder Spieler über 2 Aktions-Plättchen, die ihr in jedem Zug einmal einsetzen könnt. Andere Aktions-Plättchen kommen über Karten der Erweiterung ins Spiel.

 

Am Ende des Zugs wird dann geprüft, ob ihr den Segen der Waldgöttin erhaltet. Diesen erhaltet ihr wenn der Schrein voll ist. Voll ist der Schrein, wenn sich die Anzahl benötigter Tautropfen in ihm befindet. Die Anzahl variiert mit der Spielerzahl. Nun wird der Schrein einmal komplett in Pfeilrichtung gedreht, wodurch alle Tropfen und der Würfel hinausfallen. Nun vergleicht ihr das Würfelergebnis mit der zu Spielbeginn bereitgelegten Nachschubkarte und legt auf die entsprechenden Felder eures Spielbretts neue Tautropfen. So erhaltet ihr jede Runde 1 oder 2 neue Tropfen, die natürlich wieder entfernt werden müssen. Anschließend wird die Nachschubkarte auf die andere Seite gedreht.

 

Das Spielende ist erreicht, sobald einer der Spieler seinen letzten Tropfen auf dem Schrein platzieren kann. Die Runde wird noch zu Ende gespielt. Achtung: Ist in diesem Fall am Rundenende der Schrein voll, wird dieser nicht gedreht. Es gewinnt der Spieler, der alle Tropfen beseitigen konnte. Ist dies beiden Spielern gelungen gewinnt derjenige, der die meisten Blätter in seinem Vorrat hat.



Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 4 Personen. Auf den Solo-Modus gehe ich gleich kurz gesondert ein.

 

Das Tolle an diesem Spiel ist es, dass der Spaß in jeder Teilnehmerzahl super groß ist. Einzig der Kartendurchlauf ist mit mehr Personen natürlich deutlich höher, was das Spiel dann in diesem Aspekt ein wenig interessanter macht. Allerdings steigt mit zunehmender Teilnehmerzahl auch die Spieldauer.

 

Auch an die Solo-Freunde wurde gedacht. Wir spielen Gwidyon, den Geisterpilz und dieser ist gar nicht so leicht zu besiegen. Wenn es euch zu schwer ist, dann solltet ihr die Anzahl an Tautropfen auf 25 erhöhen.

 

Der Spielablauf ist sehr ähnlich zu dem einer Mehrpersonen-Partie. Ihr führt eine Aktion aus und anschließend ist dann Gwidyon am Zug, den ihr durch das Ziehen eines Aktions-Plättchens, von denen er 6 besitzt, steuert. Diesen Prozess wiederholt ihr, bis ihr seine 5. Karte zieht und die entsprechende Aktion durchführt. Anschließend wird sein Stapel dann wieder gemischt. Folglich ist immer ungewiss, welche Aktionen er durchführt.


Das Material für das Solo-Spiel

Eine Besonderheit stellt noch das Gwidyon-Plättchen dar, welches ihr durch Aktionen drehen müsst. Immer dann, wenn ihr es auf die Seite mit dem Entfernen-Symbol dreht, entfernt ihr einen Tropfen von seinem Board.

 

Fazit

Mycelia ist zunächst einmal optisch ein super niedliches Spiel. In die Kartenillustrationen kann man sich wahrlich verlieben. Doch auch spieltechnisch macht es alles richtig.


Es handelt sich hier um ein super spannendes Wettrennen für die ganze Familie, mit welchem sich die Aspekte des Deckbaus sehr einfach erlernen lassen. Klar, es ist jetzt kein sehr komplexes Deckbau-Spiel, da man eben auch nur drei Karten zur Verfügung hat, die man in seinem Zug auch immer ausspielt. Doch auch mit diesen kann man sich eine kleine Engine aufbauen. So gilt es immer die Aktionen aufeinander abzustimmen und diese natürlich mit der Position der eigenen Tautropfen zu verknüpfen. Und vor allem muss man immer auch im Kopf behalten, was für Karten man noch auf seinem Nachzugstapel hat, um hier keine wertvollen Möglichkeiten zu verschenken. Da kann man auch schon durchaus ein wenig ins Grübeln kommen. Denn im Kern ist Mycelia ein Wettrennen und das Ergebnis ist immer super knapp.


Super finde ich, dass auch an die etwas älteren Spieler gedacht wurde und man zum einen 30 Erweiterungs-Karten in die Schachtel gepackt hat und zum anderen sind die Boards auf der einen Seite alle unterschiedlich. Die Karten der Erweiterung bringen noch einmal ein ganz neues Spielerlebnis mit sich. Über diese kann man nämlich weitere Schreine erhalten und zudem noch neue Aktions-Kärtchen. Die unterschiedlichen Boards sorgen für Asymmetrie.


Der Schrein an sich ist für das Spiel eigentlich vollkommen irrelevant. Man hätte eben auch einfach sagen können, dass nach einer bestimmten Anzahl an entfernten Tautropfen der Würfel zu werfen ist. Für mich persönlich ist dieser aber ein sehr nettes Gimmick.

 

Lediglich mit der Ikonografie der Karten hadere ich ein wenig, da diese nicht immer eindeutig sind und man ohne Rat der Anleitung in den ersten Runden nicht klarkommt. Das legt sich dann aber schnell.

 

Insgesamt ist Mycelia ein Deckbau-Spiel für die ganze Familie, welches großen Spaß macht und eine klare Empfehlung erhält.

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