top of page
Titelbild_new.jpg

Siedlungen von Eldervale - Schwerkraft-Verlag

  • Tim Nau
  • 14. Juli
  • 8 Min. Lesezeit

Siedlungen von Eldervale

„Siedlungen von Eldervale“, von Breaking Games und als deutsche Version beim Schwerkraft-Verlag erschienen, ist eine bunte Mischung aus Worker-Placement, Area-Control und Engine-Building-Building-Spiel für 1 bis 5 Personen von Luke Laurie.

 

Eldervale, eine verschollene Welt magischer Kräfte erwartet uns. In dem Reich der acht Elemente bekämpfen sich Krieger, Drachen und Zauberer. Außerdem streifen Monster umher. Wir wollen das Land besiedeln und uns die Magie Eldervales holen.

 

ree

Ein Blick in die Spieleschachtel

Bei der mir vorliegenden Version handelt es sich um das Grundspiel. Das heißt, dass Elemente des Luxus-Packs, des Legendary-Upgrades und die Söldner-Erweiterung nicht inbegriffen sind. Ich werde daher in dieser Rezension auch nicht auf irgendwelche Bestandteile oder Regeln dazu eingehen.

 

Das Spiel kommt in einem echt riesigen Karton daher. In diesem sind auch noch zwei kleinere Leerkartons untergebracht, in die man Materialen der oben genannten Zusatzkomponenten unterbringen kann und dann alles zusammen perfekt in die Box passt.

 

ree

Der Inhalt der Box ist echt beachtlich. Das erste Auspöppeln und Einsortieren, wird ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Dank der tollen Trays für Fraktionen, Verliese und Ressourcen, kann man das Material aber super verstauen und die Vorbereitung für das nächste Spiel geht sehr schnell. Ich finde das sensationell, denn ihr nehmt einfach die Schalen, stellt diese auf den Tisch und dann kann es auch schnell losgehen.

 

Die Holzmaterialen sind bedruckt und sehen wirklich toll aus. Sonderlob gibt es für die Illustrationen auf den zahlreichen Karten, die sehr stimmungsvoll sind.

 

Einen Vorgeschmack auf die sensationellen Miniaturen der Erweiterungen bekommen wir mit der „Mutter aller Drachen“ und dem „Frostriesen“ geboten, die Bestandteil des Grundspiels sind. Diese sehen toll aus und präsentieren sich super detailreich.


Die Miniaturen sind wundervoll gestaltet
Die Miniaturen sind wundervoll gestaltet

Die Plättchen, mit denen das Spielfeld aufgebaut wird, sind super dick und man hat auch noch eine Abwurfschale beigelegt. In diese werden die Plättchen gelegt, die zu Beginn noch nicht platziert werden und zusätzlich gibt es noch eine kleine Schale, in die man seine genutzten Schatzmarker werfen kann.

 

Neben der Anleitung liegen dem Spiel noch ein separates Heft für das Solo-Spiel und ein Anhang bei. Die Anleitungen sind sehr gut und sorgen für ein schnelles Verstehen des Spiels. Die Anleitung enthält auch schon die Regeln für die Zusatzkomponenten. Absolutes Highlight ist aber der Anhang, der alle Karten, Bosse und so weiter super beschreibt. Des Weiteren liegt für jeden Spieler auch noch eine doppelseitige Spielerhilfe bei.

 

Das Spielsystem

Als ich das Paket geöffnet habe, habe ich, allein aufgrund der Größe des Kartons und des Inhalts, mit einem super komplizierten Spiel und einer endlosen Spieldauer gerechnet. Doch das ist es nicht - ganz im Gegenteil sogar. Das Spielsystem ist unkompliziert und das Spiel spielt sich relativ zügig. Auch der Aufbau gestaltet sich aufgrund der Trays recht unkompliziert. Ein wenig Platz auf eurem Spieletisch müsst ihr allerdings einplanen.


ree

 

Seid ihr am Zug, könnt ihr lediglich zwischen 2 Optionen wählen. So platziert ihr entweder eine Einheit auf dem Spielbrett oder führt die Aktion umorganisieren durch. Außerdem könnt ihr beliebig viele Nebenaktionen durchführen.

 

Bevor wir uns die Möglichkeiten anschauen, möchte ich einen kurzen Blick auf die Elemente des Spiels werfen.

 

Zu Beginn des Spiels sucht sich jeder Spieler eine der Fraktionen aus. 16 (!!!) unterschiedliche Fraktionen stehen zur Auswahl. Auch wenn sich die Fraktionen grundsätzlich gleich spielen, weisen 2 der Arbeiter unterschiedliche Fähigkeiten auf, was für Asymmetrie im Spiel sorgt. Doch wir wollten auf die Elemente zu sprechen kommen. Jede der Fraktionen ist einem der 8 Elemente (Luft, Erde, Feuer, Wasser, Licht, Dunkelheit, Ordnung und Chaos) zugeordnet. Im Spiel werden immer grundsätzlich die Elemente der beteiligten Fraktionen sowie 2 frei wählbare, weitere Elemente benutzt. Jedem Element sind 3 Elementgebiete und ein Monster zugeordnet. Bei Monster ist es normalerweise so, dass diese in das Gebiet stürmen, wenn eine Einheit in einem angrenzenden Gebiet eingesetzt wird. Dadurch wird dann ein Kampf ausgelöst. Wir widmen uns dem Kampfsystem später. Schaut euch immer genau die Monster-Karte an, die ggfs. andere Instruktionen gibt. Neben den Elementgebieten gibt es noch die 5 Hauptruinen (Magierturm, Festung, Mühle, Portal und Verlies), die immer in das Spiel kommen. Auf diesen Orten führt ihr in Eldervale eure Aktionen durch. Von den verwendeten Elementen hängt es auch ab, welche Abenteuer-Karten in das Spiel kommen.

 

Schauen wir uns nun die Möglichkeiten ein wenig genauer an und lernen dabei die Spielmechanik kennen.


4 der Monster
4 der Monster

Zu Beginn der Partie verfügt jeder Spieler über 3 Arbeiter, die bereits auf dem Spielertableau stehen und einsatzbereit sind. Des Weiteren können 3 weitere Arbeiter, ein Drache, ein Krieger sowie ein Zauberer erworben werden. Die Einsatzregeln sind super einfach. Befinden sich noch keine eurer Einheiten in Eldervale müsst ihr die erste Einheit in einem unbesetzten Gebiet platzieren. Weitere Einheiten müssen dann immer angrenzend zu einer bereits auf dem Spielplan eingesetzten Einheit platziert werden. Euer Drache hat die Besonderheit, dass dieser bis zu 2 Gebiete entfernt von einer eigenen Einheit eingesetzt werden kann. Der Zauberer kann durch seine Teleportations-Fähigkeit an einem beliebigen Ort eingesetzt werden und euer Krieger kann seinen Ersteinsatz auch in einem besetzten Gebiet haben. Anschließend führt ihr die Aktion des Orts durch, auf dem ihr eure Figur eingesetzt habt. Setzt ihr eure Figur in einem Elementgebiet ein, so erhaltet ihr einen Schatzmarker. Jede Ruine erlaubt eine Sonderaktion.

 


Magierturm: Für 2 Ressourcen erhaltet ihr 3 Magie-Karten auf eure Hand. Anschließend werft ihr eine Karte aus der Hand auf den Abwurfstapel.

Portal: Ihr könnt eine eurer verfügbaren Einheiten rekrutieren, die euch anschließend dann für den Rest des Spiels zur Verfügung steht.

Mühle: Ihr könnt eine Siedlung bauen. Wir der Name des Spiels auch verrät, ist dies natürlich eines der Spielziele – schließlich wollt ihr Eldervale zur eigenen Heimat machen. Durch diese Aktion nehmt ihr Elementgebiete, auf Ruinen könnt ihr keine Siedlungen bauen, in Besitz. Dies ist auch einer der zwei Punkte, die das Spielende einleiten. Sobald nämlich ein Spieler seine 6. Siedlung gebaut hat, wird das Spielende eingeleitet.

Verlies: Zunächst erweitert ihr das Spielbrett um eine Landkarte und könnt anschließend 1 oder 2 Abenteuer-Karten erwerben. Die Erweiterung Eldervales ist die zweite Möglichkeit, das Spielende auszulösen. Mit dem Legen des letzten Plättchens wird das Spielende eingeleitet.

Festung: Ihr könnt 2 eurer Ressourcen gegen 2 Gold tauschen. Gold ist ein Joker.

 

Die Nebenaktionen

Ein Herzstück des Spiels sind die Nebenaktionen, die ihr immer durchführen könnt. Gesammelte Schatzmarker könnt ihr jederzeit gegen die entsprechenden Ressourcen tauschen oder auf den Slot einer ausliegenden Karte legen. Des Weiteren könnt ihr Magiekarten spielen. Beachtet immer den Text auf der Karte der angibt, wann diese gespeilt werden kann. Des Weiteren gibt es noch die Orbs die ihr auf die Orb-Belohnungsfelder, auf den Slot einer ausliegenden Karte legen (die Aktionsdurchführung kostet dann keine Ressourcen mehr) oder zur Verstärkung einer ausliegenden Karte einsetzen. Da die Möglichkeiten mit den Orbs recht stark sind, gibt es im Spiel recht wenige davon.


ree

Das Umorganisieren

Könnt oder möchtet ihr keine weiteren Spielfiguren einsetzen, müsst ihr Umorganisieren. In den meisten Spielen erledigt ihr nur ein paar organisatorische Schritte, die eigentlich keinen richtigen Spaß bringen, sondern eben sein müssen, damit ihr mit euren eigentlichen Aktionen fortfahren könnt. In diesem Spiel ist diese Möglichkeit aber ein echtes Highlight und essentieller Bestandteil. Figuren, die ihr von Plättchen zurückholt, könnt ihr nämlich auf Karten einsetzen und dann die korrespondierende Aktion durchführen. Zu Beginn des Spiels steht euch lediglich eure Startkarte zur Verfügung. Durch die könnt ihr Einheiten rekrutieren, eine Ressource erhalten oder eine Siedlung bilden. Im Spielverlauf kommen dann, durch den KAuf weiterer Abenteuer-Karten, immer mehr Möglichkeiten hinzu. Anschließend holt ihr dann eure Figuren aus der Unterwelt zurück, mit denen ihr allerdings keine Karten-Aktionen durchführen könnt. Danach stellt ihr die Figuren von den Karten wieder auf euer Playerboard.

 

Das Kampfsystem

Schauen wir uns als nächstes einmal kurz das Kampfsystem an. Grundsätzlich beginnt das Spiel immer friedlich und Kämpfe werden erst ausgeführt nachdem jeder Spieler die Aktion umorganisieren durchgeführt hat. Ab diesem Moment liegen dann auch von allen Spielern Maker auf der Ruhmesleiste.

 

Ein Kampf wird immer dann ausgelöst, wenn ein Spieler seine Einheit in einem Feld einsetzt welches bereits durch eine Einheit oder ein Monster besetzt ist. Des Weiteren wird ein Kampf ausgelöst, wenn ein Monster in ein Gebiet stürmt. Wichtig ist, dass Kämpfe immer erst nach Durchführung der Feldaktion abgehandelt werden.


ree

In Eldervale können sich Einheiten am Kampf beteiligen, wenn diese an das entsprechende Gebiet angrenzen. Anschließend werden dann die Kampfwürfel bestimmt. Jede Einheit hat eine bestimmte Anzaqhl an Kampfwürfeln - der Drache, zum Beispiel, 3. Anschließend erhalten die Spieler noch einen zusätzlichen Würfel, falls sie über eine eigene Siedlung im Kampfgebiet verfügen und ebenfalls noch zusätzliche Würfel je angrenze Siedlung. Des Weiteren können noch Schwerter ausgegeben werden, um zusätzliche Würfel zu erhalten. Das Würfelmaximum beträgt 6 Würfel.

 

Nun würfelt jeder Spieler seine Würfel und es wird jeweils das höchste einzelne Ergebnis jedes Spielers miteinander verglichen. Bei Gleichstand wird mit dem zweithöchsten Ergebnis fortgefahren und so weiter. Bei einem endgültigen Gleichstand haben alle am Kampf beteiligten Spieler den Kampf verloren.

 

Der Sieger des Kampfes rückt seinen Marker auf der Ruhmesleiste ein Feld nach vorne und erhält die Belohnung. Der Verlierer muss alle seine am Kampf beteiligten Einheiten in die Unterwelt verschieben. Als „Ausgleich“ erhält er je Einheit ein Schwert.


Die Trays sind herausragend
Die Trays sind herausragend

Fazit

Ich nehme vorweg, dass „Siedlungen von Eldervale“ momentan mein absolutes Favoriten-Spiel in diesem Jahr ist. Hauptgründe hierfür für mich zum einen die absolut gelungene Kombination aus unterschiedlichen Spielmechaniken, die absolut perfekt ineinandergreifen und zum anderen die vielen unterschiedlichen Taktiken die möglich sind, um das eigene Spiel anzugehen. Ich brauche mich nicht auf das Kämpfen konzentrieren, wenn ich das denn nicht möchte, ich brauche mich auch nicht auf die Abenteuer-Karten konzentrieren, wenn ich diese nicht nutzen möchte. Ihr könnt euren eigenen Weg finden. Gepaart ist dies mit einer guten Zugänglichkeit und erstklassigen Spielkomponenten in einem wunderschönen Setting.

 

Ein weiterer, absolut genialer Punkt ist natürlich die bereits oben angesprochene Asymmetrie aufgrund der unterschiedlichen Fraktionen und den verwendeten Elementen.


ree

 

Auch die Aktion des Umorganisierens finde ich genial. Normalerweise holt man seine Einheiten ja nur irgendwie zurück und führt ein paar organisatorische Schritte durch. Bei Eldervale ist diese Aktion aber ein wenig anders. Alle Einheiten, die ihr von Gebieten zurückholt könnt ihr auf Karten einsetzen, um die entsprechende Aktion zu aktivieren. Das müsst ihr immer in eure Planung mit einbeziehen. Dieser Spielschritt macht großen Spaß.

 

Und das alle in Kombination genommen sorgt für einen unheimlich hohen Widerspielwert. Es gleicht eigentlich kein Spiel dem anderen und immer wieder werdet ihr neue Möglichkeiten entdecken.

 

Wenn man was kritisieren möchte dann ist dies, aus meiner Sicht, das Kampfsystem. Es gewinnt eben der Spieler mit dem höchsten Würfelwert. Und wenn ein Arbeiter eben eine 6 würfelt und der Drachen, der mit 3 Würfeln würfeln darf, eben nur zweimal die 5 und einmal die 4, dann hat der Drachen eben verloren. Es gibt Möglichkeiten noch einmal zu würfeln, allerdings sind diese Optionen sehr eingeschränkt. Dies kann sehr frustrierend sein wenn man, zum Beispiel, eine Quest erfüllen wollte, bei der man einen Kampf mit dem Drachen gewinnen muss und man sich eigentlich sicher ist, dass dieses Unterfangen so funktioniert. Durch die Schwerter, die der Verlierer erhält, versucht man ein kleines Gleichgewicht zu schaffen, was ich gut finde.

 

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 5 Personen. Auf den Solo-Modus gehe ich gleich kurz gesondert ein. Ich muss sagen, dass ich es, zumindest bis dato, nur mit maximal 3 Personen gespielt habe. Das Spiel ist unheimlich interaktiv und lebt von der Interaktion der Spielenden. Ca. 30 Minuten pro Spieler muss man auf alle Fälle einplanen.

 

Auch an die Solo-Spieler wurde gedacht. Ihr spielt hier gegen die Geister von Eldervale, die über ein Board- und Kartensystem gesteuert werden. Es wird einfach mit einem 6-seitigen Würfel geworfen und dann die Karte unter dem entsprechenden Slot abgehandelt. Dieses System funktioniert super einfach und vor allem schnell. Die Aktionsdurchführung des Bots dauert nur gute 30 Sekunden. Der Bot verhält sich ähnlich wie ein normaler Spieler und deshalb ist das Spielgefühl wirklich gut. Taktisch muss man allerdings deutlich anders vorgehen als im Mehrpersonenspiel.


Das Board des Solo-Gegners
Das Board des Solo-Gegners

Ja, tatsächlich lohnt sich das Spiel trotz der großen Interaktion, aus meiner Sicht auch, wenn ihr es nur alleine spielt. Die Spieldauer hier beträgt ca. zwischen 60 und 90 Minuten.

 

Insgesamt eine absolute Perle ja, für mich schon fast ein Meisterwerk, welches eine ganz klare Empfehlung erhält.


Kommentare


GAMING WOLVES

logo_schwarz_mit_text.jpg

Hallo zusammen.

Wir sind Nina und Tim und gemeinsam sind wir die Gaming Wolves.

In unserem Blog rezensieren wir aktuelle aber auch ältere Spiele, schreiben Kolumnen und Berichten über News aus der Welt der Brettspiele. Wir hoffen, dass wir euch mit unseren Artikeln eine schöne Auszeit geben können und diese für euch als Entscheidungsfindung dienen werden.

Wenn ihr Fragen, Wünsche, Anregungen oder Kritik habt, dann kontaktiert uns gerne.

Und nun wünschen wir euch viel Spaß!

Eure Gaming Wolves

Nina & Tim

  • Instagram
  • Twitter Social Icon
  • Facebook
bottom of page