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Spectacular - Chilifox Games

Tim Nau

Spectacular

„Spectacular“, von Chilifox Games, ist eine Mischung aus Plättchen-Lege- und Dice-Placement-Spiel mit Set-Collection Elementen für 1 bis 6 Spieler von Eilif und Asmund Svensson.



Jeder Spieler erschafft in diesem Spiel einen eigenen Tierpark für gefährdete Arten. So ziehen neue Tiere ein, wir müssen Tiere füttern oder Beobachtungstürme bauen. Vor allem aber müssen wir uns um die Fortpflanzung der einzelnen Arten kümmern…

 

Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist klasse. Besonders Lob erst einmal vorab. Sämtliche Materialien kommen in Papierschachteln daher, in denen sie perfekt aufbewahrt werden können. Der Aufbau gestaltet sich dadurch super schnell, da es außerdem auch noch für jeden Spieler eine eigene Materialbox gibt. Liebe Verlage, das ist eine Musterlösung und ich hoffe, dass es viele Nachahmer geben wird.



 Die Materialqualität an sich ist das ebenfalls super. Das Pappmaterial hat eine gute Dicke, die Würfel sind klasse und die Watchtowers sind auch noch aus Holz. Lediglich die Playerboards kommen auf Papier daher. Hier wäre mir Pappe lieber gewesen. Aber man muss auch mal den Preis des Spiels berücksichtigen und dafür geht das vollkommen in Ordnung.

 

Die Anleitung ist in einem sehr verständlichen Englisch geschrieben und beantwortet alle Fragen. Das Spielmaterial an sich ist komplett sprachneutral und ihr könnt bedenkenlos zu dieser Version greifen.

 

Das Spielsystem

Das Spielsystem ist super einfach und in den Regeln ist man schnell drin. Auch der Spielaufbau nimmt nicht viel Zeit in Anspruch.


Zum Kennenlernen des Spiels empfiehlt es sich, zunächst ohne die Missionen zu spielen.

 

Jeder Spieler erhält einen Plan, der ein persönliches Tier zeigt und sämtliche dazugehörige Materialien. Jeder Spieler wirft seine 8 persönlichen Würfel und darf einmalig beliebig viele dieser Würfel neu werfen. Anschließend werden diese auf den entsprechenden Feldern seines persönlichen Displays gelegt. Achtung: Danach sind die Werte dieser Würfel bis zum Spielende fix und können nur noch durch den Einsatz eurer Arbeiter-Tokens manipuliert werden. Von diesen besitzt ihr 5 Stück.  Einen in jeder Farbe und einen Koker-Token. Setzt ihr ein Token ein, erhöht oder senkt ihr den Wert eines Würfels um 1. Ihr könnt dies im Rahmen des Einbauens in euren Park oder während der Wertungsphase durchführen. Des Weiteren platziert jeder Spieler drei zufällige Tier-Teile auf den vorgedruckten Feldern seines Plans und deckt 3 weitere Tiere auf, die dann offen auf die entsprechenden Felder des persönlichen Displays gelegt werden. Nun darf ein platziertes Start-Tier-Teil mit einem Tier-Teil aus dem persönlichen Display getauscht werden. Macht dies, wenn ihr 2 Watchtower-Teile platziert habt, die die gleiche Farbe haben.

 

Bevor wir zum eigentlichen Spielverlauf kommen, möchte ich mir mit euch ein paar Grundsätze des Spiels anschauen.

 

Es gibt 4 unterschiedliche Habitate und jedem Habitat ist eine Würfelfarbe zugeordnet. Ihr dürft nur einen farblich passenden Würfel auf das entsprechende Habitat legen. Bei den Tier-Teilen wird zwischen Fortpflanzungs- und Watchtower-Teilen unterschieden. Des Weiteren hat jeder Spieler noch ein Star-Tier, welches vorgedruckt auf dem Board ist.


Grundaufbau eines Spielers zu Spielbeginn

Jeder Spieler besitzt seinen eigenen Vorrat. Dieser besteht aus 8 Würfeln und 10 Tier-Teilen. Diese Materialien werdet ihr komplett in eurem Park verbauen und diese sind auch der auslösende Faktor für das Spielende der zweiten Phase. Des Weiteren gibt es noch die Supply-Boards, von denen jeder Spieler eines hat, auf denen sich in der ersten Spielphase jeweils 4 Würfel (einen Würfel in jeder Farbe) und 4 Tierteile (eines aus jedem Habitat) befinden. Diese Boards werden am Ende jeden Zuges an den nächsten Spieler weitergegeben.

 

Zur Platzierung der Würfel müsst ihr euch wenige und sehr einprägsame Regeln merken. So dürfen Würfel mit den Werten 1 bis 5 auf jedes Watchtower-Teil gesetzt werden, wohingegen auf den Fortpflanzungs-Teilen nur Würfel liegen dürfen, die eine 1 oder 2 zeigen. Den Wert 6 dürft ihr nur auf eurem Star-Tier oder auf Watchtower-Teilen platzieren, wenn ihr mit diesem Teil bereits einen Tower platzieren konntet. Einen Tower dürft ihr platzieren, wenn ihr drei Watchtower-Teile mit der gleichen Farbe so gelegt habt, dass diese einen komplette Kreis bilden.

 

Der eigentliche Rundenablauf, der immer aus drei Schritten besteht, ist dann super einfach. Grundsätzlich führen alle Spieler die Aktionen jedes Schritts parallel durch.


Das Supply-Board

Als erstes wählt jeder Spieler einmal aus seinem persönlichen Display und einmal vom zugeordneten Supply-Board. Die genommen „Sachen“ (Würfel und/oder Plättchen) werden dann anschließend im Park platziert. Als letztes wird nur noch die nächste Runde vorbereitet. Liegen nur noch 2 Plättchen in eurem persönlichen Display zieht ihr eines nach und gebt das Supply-Board an euren linken Nachbarn weiter. Und schon geht es in die nächste Runde.

 

Die Wertungsphasen

Genial sind die zwei Wertungsphasen des Spiels. Die erste Phase des Spiels endet, wenn das Supply-Board leer ist, was nach genau 8 Zügen der Fall ist. Bevor es jetzt an die Wertung geht, solltet ihr alle Arbeiter-Tokens nutzen, die ihr noch nicht eingesetzt habt, da sich diese nach der Wertung automatisch regenerieren und in der zweiten Spielphase erneut genutzt werden können. Anschließend erhaltet ihr Punkte entsprechend der Augenzahlen aller Würfel, die direkt mit eurem Parkeingang verbunden sind. Als letzten Schritt werden die Supply-Boards wieder aufgefüllt. In einem Spiel mit 2 bis 4 Personen kommen 2 Würfel jeder Farbe und 4 Tier-Teile auf jedes Board. Nun geht es in die zweite Spielphase die endet, wenn das letzte Teil aus dem persönlich Display eingesetzt wird. Dies ist nach genau weiteren 7 Runden der Fall.


In der Schlusswertung erhaltet ihr zunächst Punkte für eure Habitate. Geht hier am besten von Habitat zu Habitat. Addiert dazu die Würfelwerte der Würfel in einem Habitat und multipliziert den Wert mit der Anzahl an Fortpflanzungs-Plättchen in dem entsprechenden Habitat. Ihr erkennt, dass ihr 0 Punkte erhaltet, wenn sich kein Fortpflanzungs-Plättchen in einem Habitat befindet. Hier könnt ihr durch geschickte Planung eine Masse an Punkten sammeln.

 

Als nächstes erhaltet ihr Punkte für eure platzierten Watchtower. Addiert dazu einfach die Werte der drei Würfel, die den Tower umgeben.

 

Als letztes erhaltet ihr noch Punkte entsprechend der Zahl an unterschiedlichen Tieren in eurem Park.

 

Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt die Partie.

 

Habt ihr diese Variante ein paar gespielt, könnt ihr auch noch Missionen dazu nehmen, von denen 18 (6 je Set) dem Spiel beiliegen. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler eine Mission je Set. Die Erfüllung dieser Missionen wird am Spielende mit ordentlich Punkten belohnt. Die Hinznahme der Missionen machen das Spiel dann zu einem echten Hirnverzwirbler.

 

Das Solo-Spiel

Das Spiel ist mit einem sehr gut funktionierenden Solo-Modus ausgestattet.


Ihr nutzt die 3 Solo-Boards sowie die 8 Solo-Tokens. Des Weiteren müsst ihr in der Solo-Variante mit den Missionen spielen, da die Erfüllung von 2 der 3 ausliegenden Missionen eine Aufgabe ist. Selbstverständlich könnt ihr dennoch die Missionen weglassen und einfach auf Punkte spielen.

 

Der eigene Zug unterscheidet sich ein wenig von dem im Mehrspielerspiel. Ihr wählt zunächst von welchem der Boards ihr etwas nehmen möchtet und platziert den schwarzen Marker auf das entsprechende Board. Auf dem linken Board befinden sich die Würfel (jeweils 2 in jeder Farbe) und auf den rechten beiden Boards 8 Tierplättchen. Anschließend deckt ihr das nächste Solo-Token auf. Die Tokens zeigen immer eine Zahl. Ihr entfernt nun das zugehörige Token auf dem Board, auf dem sich nicht der schwarze Marker befindet. Befindet sich bei entsprechender Nummer kein Würfel oder kein Tierplättchen mehr, geht ihr im Uhrzeigersinn zum nächsten Würfel bzw. Plättchen über.

 

Eure Worker-Tokens könnt ihr im Solo-Spiel auch dazu einsetzen, um einen Würfel oder ein Tierplättchen vor der Wegnahme zu schützen. Wie bei einer Änderung der Würfelzahl, muss hier das Token mit der entsprechenden Farbe verwendet werden.

 

Der weitere Spielverlauf ist identisch.

 

Auch eine klare Empfehlung für reine Solo-Spieler und eine Partie dauert keine 30 Minuten. Gut gefällt mir die Erfolgstabelle, anhand derer ihr erkennen könnt, wie erfolgreich ihr gewesen seid.

 

Fazit

Spectacular war eine der Entdeckungen meiner Frau und die erste Messe-Neuheit, die wir jetzt oft gespielt haben.

 

Das Spiel überzeugt zunächst einmal mit seiner tollen Gestaltung und einem Thema, welches vielen gefallen wird. Wer baut nicht gerne einen Tierpark?



Das Spiel ist eine Mischung aus Plättchen-Lege- und Würfel-Einsatz-Spiel mit Elementen des Set-Collection. Diese Elemente erfreuen sich, auch bei mir, großer Beliebtheit. Hier gelingt es herausragend, die Elemente zu kombinieren und das Spiel macht einfach Spaß. Bereits während unserer ersten Partie waren wir vollkommen angefixt.

 

Das Tolle an diesem Spiel ist, dass es sich für alle Spielertypen gleichermaßen gut eignet und das auch noch mit bis zu 6 Personen, was ja eher eine Ausnahme ist, gespielt werden kann. Aufgrund der sehr geringen Einstiegshürde werden auch Familienspieler große Freude an diesem Spiel haben und nach kurzer Zeit Erfolge einfahren. Doch das Spiel eignet sich, insbesondere unter Hinzunahme der Missionen, auch perfekt für Kennerspieler und entwickelt sich hier zu einem echten Hirnverzwirbler. Die Dauer der einzelnen Züge steigt hier an ohne dass es jedoch irgendwann unangenehm wird. Die Lernkurve in diesem Spiel ist sehr hoch und schnell erkennt man dann, auf was es alles zu achten gilt und durch welche Taktiken man die meisten Punkte einheimsen kann.

 

Ein großer Vorteil dieses Spiels ist es auch, dass es für 1 bis 6 Spieler gleichermaßen gut geeignet ist. Der Spielspaß ist, zumindest fast, unabhängig von der Teilnehmerzahl. Je mehr Spieler, desto größer ist der Plättchendurchsatz, was einen Vorteil darstellt. Manchmal will einfach das so dringend benötigte Plättchen mit der richtigen Farbe, zum Beispiel für den Watchtower, nicht kommen. Da alle Spieler zeitgleich ihre Aktionen durchführen, kommt es zu fast gar keiner Downtime.

 

Trotz, dass jeder Spieler prinzipiell nur an seinem eigenen Tierpark baut, kommt Interaktion durch die Supply-Boards ins Spiel, die ja am Ende des jedes Zuges an den Folgespieler weitergegeben werden. Diese gilt es immer gut im Auge zu haben und bei seinen eigenen Planungen zu berücksichtigen.

 

Die Spieldauer liegt bei ca. 30 bis 45 Minuten.

 

Insgesamt ein ganz tolles Spiel, welches eine klare Empfehlung erhält.

 

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