SteinReich - Lookout Spiele
- Tim Nau
- vor 6 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
SteinReich - Wettstreit zwischen Sir Ozelot und Professor Pinguin
Steinreich, von Lookout Spiele, ist ein taktische Legespiel für 2 Personen von Chris Dahlmann.

Sir Ozelot und Professor Pinguin entdecken ein geheimes Höhlensystem. Ein freundschaftlicher Wettstreit beginnt. Dabei gilt es die Werkzeuge und auch den eigenen Gefährten geschickt einzusetzen. Wem wird es gelingen, die wertvollsten Edelsteine zu sammeln?
Ein Blick in die Spieleschachtel
Ja, es werden sich wohl die Geister scheiden. Lookout greift mit seiner Greenline-Reihe den Nachhaltigkeitsgedanken auf. So ersetzt man auch hier das Spielbrett durch ein Tuch. Auch wenn ich den Gedanken nachsollziehen kann, gefällt mir persönlich die Umsetzung nicht wirklich. Über den Einsatz eines Bügeleisens kommt man nicht rum, da das Tuch mit einigen Knicken auf dem Tisch liegt und so die Plättchen leicht verrutschen. Ich oute mich tatsächlich als Fan eines "normalen" Spielbretts. Die weiteren Komponenten sind aus Pappe und haben eine ordentliche Dicke. Außerdem liegen noch drei Beutel bei, in die man die entsprechenden Amethyste legt, um diese im Spielverlauf zu ziehen.

Die Anleitung ist sehr verständlich geschrieben und beantwortet alle Fragen.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist schnell verstanden und der Spaß kann zügig beginnen.

Wichtigstes Handwerkszeug jedes Spieler sind die 15 Werkzeugplättchen, die jeder Spieler zu Spielbeginn erhält. Es gibt Plättchen mit den Buchstaben A, B und C. Jeder Spieler erhält 5 Plättchen jedes Buchstabens. Die Plättchen sind doppelseitig bedruckt. Auf Plättchen A befinden sich Kompass und Lampe, auf Plättchen B Lampe und Spitzhacke und auf Plättchen C Spitzhacke und Kompass. Diese Werkzeuge werden auf den Randfeldern der Höhlen eingesetzt. Auf einem Feld darf nur ein Plättchen liegen. Dieses Einsetzen ist auch schon die erste Aktion, die der aktive Spieler durchführen muss. Anschließend können Edelsteine eingesammelt werden. Der Spieler erhält einen Edelstein, wenn dieser von drei verschiedenen Seiten und von drei verschiedenen Werkzeugen "gesehen" werden kann. Gesehen heißt, dass eine durchgängige Linie von Werkzeug zu Edelstein vorhanden sein muss. Ist dies der Fall, wird der Edelstein eingesammelt und dadurch werden dann Punkte generiert. Die Edelsteine gibt es in unterschiedlichen Wertigkeiten. Des Weiteren gibt es auch noch Geoden. Dies sind unscheinbar wirkende Steine, die zunächst aufgebrochen werden müssen. Folglich wissen wir nicht, was der Edelstein wert ist. Wir ziehen also einen Amethysten aus dem entsprechenden Beutel und sehen dann das Resultat. Haltet dieses Ergebnis geheim, um den Gegenspieler am Spielende zu überraschen. Des Weiteren gibt es noch Cälestiten, die nur in Höhle 1 zu finden sind und die es in drei verschiedenen Formen gibt. Haben wir ein Set aus allen drei Formen gesammelt, dürfen wir ebenfalls einen Amethysten ziehen. Amethyste haben nämlich noch eine Besonderheit. Es gibt nämlich 4 besondere Amethyste, die euch bei Spielende variable Punkte bringen. So gibt es, zum Beispiel, einen Amethysten, der euch bei Spielende einen Punkt für jeden gesammelten Edelstein mit dem Wert 3 gibt.
Alternativ zum Einsetzen eines Werkzeugt, kann der Spieler auch seinen Gefährten einsetzen, wenn dieser noch nicht in Höhle 1 ist oder den Gefährten von Höhle 1 in Höhle 2 bzw. von Höhle 2 in Höhle 3 versetzen. Der Gefährte darf nur auf ein freies Feld oder auf ein Feld mit einem Edelstein mit Wert 1 gesetzt werden. Wird der Gefährte auf einen Edelstein gesetzt, erhält der entsprechende Spieler den Stein.

Welche Funktion erfüllt aber nun der Gefährte? Der Gefährte, im Falle von Professor Pinguin die Fledermaus und Falle von Sir Ozelot die Motte, ist ein Joker und fungiert als ein beliebiges Werkzeug. Setzt diesen also Weise ein, denn wenn der Gefährte Höhle 3 erreicht hat, bleibt er auf dem entsprechenden Feld stehen. Wichtig zu merken ist, dass der Gefährte natürlich nur für "seinen" Spieler als Joker fungiert, dem anderen Spieler aber nicht die Sichtlinie versperrt.
Das Spiel endet, wenn beide Spieler alle ihre Werkzeuge eingesetzt haben. Nun geht es an die Schlusswertung. Den Wettstreit gewinnt dann natürlich der Spieler, der mehr Punkte erreicht hat.

Fazit
SteinReich ist ein taktisches Legespiel für 2 Personen und sorgt durch seine Illustrationen und seiner Einfachheit zunächst dafür das man denken könnte, dass es sich um ein reines Kinderspiel handelt. Dem ist aber absolut nicht so.
Ich habe das Spiel allerdings auch schon mit meinem 6-jährigen Sohn gespielt, der es gut hinbekommen hat und wenn man nicht jeden Zug "zerdenkt" ist das auch problemlos möglich. Allerdings merkt man bei Kinder in diesem Alter, dass im Spielverlauf die Konzentration doch nachlässt. Hierfür gibt es vor allem zwei Gründe. Es ist zum einen nämlich mehr zu beachten, als man zunächst denkt und zum anderen wäre da die Spielzeit.
So möchte man durch das Legen des eigenen Werkzeugs zum einen Verhindern, dass der Gegenspieler daraus einen Vorteil erlangen kann und zum anderen möchte man möglichst viele Steine einsammeln. Das geht am Anfang des Spiels noch ziemlich schnell. Aber je mehr Werkzeuge liegen, desto mehr muss überlegt werden. Das sorgt für viel Kopfzerbrechen und deshalb war ich auch wegen der Spielzeit, die auf der Schachtel mit 20 Minuten angegeben ist, sehr irritiert. Diese passt nämlich nicht. Vor allem dann nicht, wenn man das Spiel mit einem Erwachsenen spielt und beide sich den Kopf zerbrechen. Mindestens 30 Minuten haben wir immer gebraucht. Diese Zeitangabe ist auch auf der Anleitung zu finden.

Dieses Spiel, und das ist ein großer Pluspunkt, ist für alle Spielertypen geeignet und jeder wird daran seine pure Freude haben.
Insgesamt bereitet mit SteinReich viel Freude und es landet in regelmäßigen Abständen immer wieder auf dem Tisch.
Kommentare