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  • Tim Nau

The Unknown - 4Brain Games GmbH

Die Rezension ist absolut spoilerfrei - auch haben wir auf Bilder verzichtet, die euch irgendwelche Vorinformationen geben würden.


The Unknown – Wer tötete Frank Neumann?

„The Unknown“, der 4Brain Games GmbH, ist ein kooperatives und realistisches Ermittlungsspiel, welches auf einem realen Kriminalfall (True Crime) basiert. Als Spieleranzahl sind 1 bis 6 Spieler angegeben.



Frank Neumann, ein millionenschwerer Unternehmer, wird tot aufgefunden. Wir erhalten die Fallakte und müssen herausfinden, wer für diese Tat verantwortlich ist.


Das Spielprinzip und das Spielmaterial

Das Spielprinzip gleicht dem der Genrevertreter. So sichten wir zahlreiche Unterlagen, gehen den Hinweisen nach und ziehen aus diesen unsere Schlüsse, finden Mordmotive sowie Alibis und entlarven am Ende (zumindest hoffentlich) den oder die Täter. Wir sind eben richtige Ermittler.


Zunächst einmal müssen wir uns in einer „Profiling Database“ anmelden und für unsere Einsatzgruppe einen Namen sowie ein Passwort wählen. Auf die Database werde ich später gesondert eingehen. Nachdem wir uns eine Nachricht mit ersten Informationen angehört haben, dürfen wir den Umschlag öffnen und unsere Ermittlungen können starten.


Das Öffnen des Umschlags ist immer ein Highlight bei Spielen dieser Art. Hier hatte ich wirklich einen „Wow-Effekt“, denn das Material ist sehr umfangreich und vor allem, was mir sehr wichtig ist, absolut realistisch. So gibt es, zum Beispiel, Fotos, WhatsApp-Verläufe, die Mitgliedskarte eines Fitness-Clubs (sogar als Plastikkarte) oder die Google-Maps-Berechnung einer Fahrtstrecke. Dies waren jetzt nur wenige Beispiele.


Mein persönliches Highlight war allerdings das Faltposter der beteiligten Personen. Hier findet ihr alle Akteure auf einen Blick. Theoretisch könnt ihr dies sogar mit euren Kenntnissen beschriften und erhaltet so, wie man es aus dem Fernsehen kennt, eine echte „Wand“ mit allen Informationen über die jeweilige Person und Verbindungen untereinander.


Zwingend notwendig ist auch bei diesem Spiel ein Internetanschluss. Die Seiten, die ihr besuchen werdet sind super realistisch aufgebaut und strotzen vor Detailreichtum.


Die Profiling Database

Die Profiling Database finde ich wirklich super. Nachdem ihr eure Einsatzgruppe registriert habt, findet ihr in der Datenbank bereits erste Informationen. Des Weiteren könnt ihr hier über die Personensuche nachschauen, ob Personen bereits aktenkundig sind. Hier müsst ihr natürlich erst einmal herausfinden, nach wem ihr denn überhaupt suchen wollt. Einmal aufgerufene Informationen werden dann automatisch in eurer Datenbank abgelegt.


Außerdem gibt es natürlich auch ein Hinweissystem, welches ihr nutzen könnt, wenn ihr einmal nicht weiterkommt. Unterteilt sind die Hinweise nach den einzelnen Spielmaterialien, was eine sehr gute Wahl darstellt. Es ist daher nicht schlimm, wenn ihr den Menüpunkt anklickt, da ihr nur die Auflistung seht. Selbst wenn ihr dann auf einen Punkt klickt spoilert ihr euch nicht da nun lediglich ersichtlich wird, wie viele Hinweise es für dieses Material denn gibt.


Hier muss ich eine kleine Kritik anbringen. Mir ist nämlich erst im Rahmen des Schreibens dieser Rezension, als ich mich durch diesen Menüpunkt geklickt habe, aufgefallen, dass es genau hier eine Download-Möglichkeit für das entsprechende Material gibt, welches hier bei den Hinweisen "versteckt" ist. Aus meiner Sicht wäre es eine bessere Option gewesen, wenn man diesen Punkt einfach als Hauptrubrik in die Database aufgenommen hätte. Spielentscheidend ist das natürlich nicht aber es wäre eben eine Möglichkeit, dass sich mehrere Spieler das gleiche Material parallel anschauen.


Natürlich müsst ihr in der Database am Ende des Spiels auch eure Lösung eingeben bzw. Fragen zum Fall beantworten.


Die optimale Spielerzahl und Spielzeit

Als Spielerzahl sind 1 bis 6 Personen angegeben. Rein theoretisch könnten natürlich auch noch mehr Personen das Spiel gemeinsam spielen. Hier kommt es wohl auf den Spielertypen an. Ich persönlich spiele solche Spiele am liebsten zu zweit oder maximal zu dritt. Von der Materialfülle ist es hier ohne Probleme möglich, dass sich auch vier oder mehr Spieler nicht langweilen, da man ja parallel auch immer im Internet recherchieren muss.


Die Spielzeit ist mit eineinhalb bis zweieinhalb Stunden angegeben. Diese Angabe ist absolut passend. Wir haben etwas mehr als zweieinhalb Stunden benötigt. Hier kommt es natürlich darauf an, wie viel Zeit man sich für die Gespräche über den Fall nimmt. Ich persönlich meine, dass man sich für dieses Spielerlebnis lieber ein wenig mehr Zeit nehmen sollte.


Fazit

„The Unknown“ ist ein erstklassiger Vertreter dieses Genres. Ja, ich gehe sogar so weit zu sagen, dass wir hier eines der besten Spiele dieses Genres auf dem Tisch hatten.


Es fängt beim umfangreichen und vor allem realitätsgetreuen Material an, erstreckt sich über die Database und alles mündet in einem spannenden Kriminalfall. Wir waren die gut zweieinhalb Stunden wirklich tief gefesselt und im wahrsten Sinne des Wortes in einem Leben als Ermittler gefangen.


Ein Highlight erwartet euch auch am Ende des Spiels. Hier könnt ihr eurer Gespür noch einmal ein wenig unter Beweis stellen. Ihr werdet dazu aufgefordert ein paar Fragen zu beantworten, die mit Fiktion und Realität des Falls zu tun haben. Dieser Abschluss hat nichts mit der eigentlichen Lösung des Falles zu tun ist aber ein echt tolles Ende des Falls. Ein rundum gelungenes Gesamtbild.


Die Bewertung der Schwierigkeit eines solchen Falls finde ich persönlich immer ein wenig schwierig. Wie leicht der Fall von der Hand geht, hat auf jeden Fall was damit zu tun, wie viele Spiele dieser Art ihr schon gespielt habt. Hier entwickelt sich mit der Spielerfahrung eine Routine und ihr wisst, worauf ihr achten müsst. Im Vergleich mit anderen Spielen würde ich sagen, dass die Schwierigkeit sich hier im mittleren Bereich befindet. Durch geschicktes Kombinieren wird es euch hier gelungen für alle am Fall beteiligten Personen die möglichen Motive und eventuelle Alibis herauszufinden. Unklarheiten, wie es sie auch schon gegeben hat, gibt es in diesem Spiel nicht.


Wenn man überhaupt etwas kritisieren möchte, dann sind es maximal die Telefonmitschnitte. Dies aber auch nur, weil die Mitschnitte sich ein wenig gestellt anhören. Doch wichtig in diesem Bereich ist eine klare und eindeutige Stimme. Das ist hier absolut der Fall und es gibt keine Verständnisprobleme.


Ihr müsst kein Material zerstören oder beschriften. So ist es problemlos möglich, das Spiel an Freunde weiterzugeben, um diesen einen tollen Krimiabend zu ermöglichen.


Insgesamt ist dieses Spiel, aus meiner Sicht, ein Pflichtkauf für alle Freunde dieses Genres.


Einen kleinen Hinweis möchte ich euch allerdings doch geben. Wer gar nichts wissen möchte, der liest nun nicht weiter.


Es gibt eine Aktion die ihr zwingend durchführen müsst, da ihr erst im Anschluss an daran weitere Informationen erhaltet, die spielentscheidend sind. Versucht nicht, den Fall vorher zu lösen.


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