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  • Tim Nau

Tiefenrausch - Noctis Verlag

Die Rezension ist absolut spoilerfrei - auch haben wir auf Fotos verzichtet,

die euch irgendwas verraten könnten, um niemandem den Spaß an der eigenen

Ermittlung zu nehmen.


Tiefenrausch

„Tiefenrausch“, vom Noctis Verlag, ist ein kooperatives und realistisches Krimispiel für 1 bis 5 Spieler.



Wir befinden uns auf der „Isla da Cubaidos“ und sind der Boss eines Kokainnetzwerkes. Neben weißen Stränden und Wellenrauschen ist unsere Insel auch noch für den internationalen Superstar DAYANA bekannt. Doch diese ist nun verschwunden. Wir müssen versuchen dieses Verschwinden zu klären und das bevor irgendwelche Suchtrupps anrücken und uns das Geschäft kaputt machen…


Das Spielprinzip und das Spielmaterial

Das Spielprinzip ähnelt dem der Genrevertreter. So sichten wir zahlreiche Unterlagen, gehen Hinweisen nach und ziehen aus diesen unsere Schlüsse, finden Mordmotive sowie Alibis und entlarven am Ende (zumindest hoffentlich) den oder die Täter.

Das Spielmaterial besteht nur aus Karten und 13 verschlossenen Umschlägen, die wir erst nach und nach öffnen dürfen. In diesen finden wir zahlreiches zu sichtendes Material. Die Qualität hier ist vollkommen in Ordnung. Das gab es besser aber auch schon schlechter. Mir ist bei Spielen dieser Art immer der Realitätsfaktor wichtig. Und das Material ist sehr realitätsnah.


Des Weiteren liegen dem Spiel noch ein

DINA4-Notizzettel und ein DINA2-Plakat bei. Auf dem Notizzettel ist Platz für allgemeine Notizen, offene Spuren oder weitere Spuren. Eine sehr nette Beigabe, die ihr als Orientierung gut nutzen könnt. Absolut klasse finde ich das Plakat, welches sich zu einer Mindmap entwickelt. Auf diese legt ihr die verdächtigen Personen und könnt zu diesen Notizen hinzufügen. Außerdem legt ihr noch die Orte, die Finalkarten und den Nachziehstapel an das Plakat.


Eine Anleitung braucht das Spiel nicht. Durch die ersten Karten werdet ihr sehr gut in das kommende Geschehen eingeführt.


Anschließend befinden wir uns dann auch sofort mitten im Geschehen. Das Spielsystem ist dabei wirklich klasse und im Fazit gehe ich auch noch einmal genauer darauf ein.


So liegen zu Beginn des Spiels nur eine begrenzte Anzahl an Orten aus, die wir besuchen können. Nach und nach entdecken wir durch unsere Ermittlungen und Recherchen natürlich weitere Orte, bis unsere Mindmap irgendwann komplett voll ist.


So ist es also kein Geheimnis, dass wir

12 Orte untersuchen müssen und auf 8 verdächtige Personen stoßen werden. Bei den Orten liegt die erste Karte immer offen und diese dürfen wir lesen. Die weiteren zum Ort gehörenden Karten liegen verdeckt. Die erste Karte ringt uns auch immer eine Entscheidung ab. So müssen wir, zum Beispiel, entscheiden wen wir befragen wollen oder wie wir auf eine Situation reagieren wollen. Diese Entscheidung führt uns dann zu einer Karte, die wir aufdecken dürfen. Nun erkennen wir die „Folgen“ unserer Entscheidung. Unten ist nun nämlich immer angegeben, welche Karten ungesehen in die Schachtel gelegt werden müssen – der Inhalt dieser Karten wird uns verborgen bleiben.


So entdecken wir also neue Orte, stoßen auf Personen und müssen zum Weiterkommen natürlich auch Rätsel lösen und Codes eingeben. Die Eingabe von Codes funktioniert wirklich problemlos. Die Rätsel sind alle logisch und sehr gut lösbar.


Auch in diesem Spiel ist ein Internetzugang unverzichtbar. Die Seiten, die wir besuchen werden, sind klasse und vor allem realistisch gestaltet.


Die optimale Spielerzahl und Spielzeit

Als Spielerzahl sind 1 bis 5 Personen angegeben. Rein theoretisch könnten natürlich auch noch mehr Personen das Spiel gemeinsam spielen. Hier kommt es wohl auf den Spielertypen an. Ich persönlich spiele solche Spiele am liebsten zu zweit oder maximal zu dritt.


Die Spielzeit ist mit 3 bis 4 Stunden angegeben. Diese Angabe ist absolut passend. Hier kommt es natürlich darauf an, wie viel Zeit man sich für die Gespräche über den Fall nimmt. Ich persönlich meine, dass man sich für dieses Spielerlebnis lieber ein wenig mehr Zeit nehmen sollte. Ein „Speichern“ des Spiels ist jederzeit möglich. Auf der Homepage ist auch eine Anleitung dazu vorhanden. Wir empfehlen das Spiel einfach auf dem Tisch liegen zu lassen. Es ist allerdings auch problemlos möglich, den Fall an einem Abend zu spielen, wenn man die Lust dazu hat.


Fazit

„Tiefenrausch“ ist der zweite Fall des jungen Noctis Verlags. Mit „Vendetta“ haben sie einen erstklassigen Auftaktfall geschaffen, der mir große Freude bereitet hat. Hier findet ihr auch noch einmal meine Rezension:



Dementsprechend hoch waren nun auch meine Erwartungen an den nächsten Fall. Ich nehme vorweg, dass ich nicht enttäuscht wurde – im Gegensatz sogar.


Der Verlag bleibt seinem „System“ komplett treu, was eine großartige Sache ist. So spielen wir auch in diesem Fall wieder keinen aalglatten Helden, sondern sind der Chef eines Kokainnetzwerkes und ermitteln hier nicht, weil es uns wirklich sonderlich interessiert oder wir Gerechtigkeit wollen, sondern ausschließlich, weil wir unser Geschäft schützen wollen. Das ist wieder klasse und bereits der Auftakt an der Strandbar, wo wir mit dem örtlichen Ermittler kommunizieren, ist ein toller Einstieg in das Geschehen.

Auch das Grundkonzept, welches mich

weiterhin total überzeugt, wurde nicht verändert. Dafür hätte es auch keinen Grund gegeben. Das Spiel lebt von unseren Entscheidungen und wir werden nicht alle Karten und Unterlagen zu Gesicht bekommen – zumindest nicht dann, wenn man das Spiel nur einmal spielt. Diese Entscheidungen sind das Herzstück des Spiels und man diskutiert immer wieder mit seinen Mitspielern, wie man denn nun vorgehen soll. Ein sehr einfaches aber super cooles und vor allem spannendes Grundkonzept.


Im Vergleich zum ersten Fall fand ich den Leseanteil deutlich höher. Doch das ist keine Kritik denn neben dem System lebt das Spiel von der Geschichte und hier kann man die Wellen, den Strand, die Sonne oder auch die Longdrinks förmlich spüren. Etwas mehr Zeit sollte man allerdings in die Kontrolle der Rechtschreibung investieren. Dem Spielvergnügen tut dies natürlich keinen Abbruch aber an einigen Stellen ist dies eben aufgefallen.


Die Bewertung der Schwierigkeit eines solchen Falls finde ich persönlich immer ein wenig schwierig. Wie leicht der Fall von der Hand geht, hat auf jeden Fall was damit zu tun, wie viele Spiele dieser Art ihr schon gespielt habt. Hier entwickelt sich mit der Spielerfahrung eine Routine und ihr wisst, worauf ihr achten müsst. Im Vergleich mit anderen Spielen würde ich sagen, dass die Schwierigkeit sich hier im unteren Bereich befindet. Wir hatten bei keinem Rätsel wirklich große Probleme


Wenn ihr einmal nicht weiterkommt, könnt ihr natürlich das Hilfesystem in Anspruch nehmen. Dieses ist wirklich gut aufgebaut und unterteilt sich in Hilfen zu Karten und in Hilfen zu Objekten. So klickt ihr einfach die entsprechende Karten- oder Objektnummer an und erhaltet einen oder zwei Tipps und eine Lösung.


Ganz stark auch das Ende des Spiels da ihr, nach der eigentlichen Lösung des Falles, noch zahlreiche Entscheidungen treffen bzgl. anderer Personen treffen müsst. Hier haben wir lange diskutiert. Definitiv ein Highlight des Spiels. Wie erfolgreich ihr schlussendlich abgeschlossen habt, sagt euch die finale Schlusswertung. Im Verlaufe des Spiels sammelt ihr Sterne. Je mehr Sterne ihr sammelt, desto höher euer „Rang“ am Ende des Spiels.


Was man auf jeden Fall im Vergleich zum ersten Fall verbessert hat ist die Größe der Umschläge. Diese passen nun nämlich vortrefflich in die Schachtel und die Qualität ist immer noch sehr gut.


Insgesamt ist auch der zweite Fall ein absolutes Highlight in diesem Bereich und hat uns zwei Abende vortrefflich unterhalten. So erhält auch dieser Fall eine klare Empfehlung und eignet sich erneut vortrefflich auch für Einsteiger in dieses Genre.



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