Tulpenfieber
„Tulpenfieber“, von Amigo, ist ein kniffelartiges Würfelspiel für 1 bis 4 Spieler ab 8 Jahren von Uwe Rosenberg.
Durch die passenden Zahlenkombinationen versuchen wir punkträchtige Tulpenfelder zu erhalten.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist lediglich zweckdienlich. Sowohl die Spielertableaus als auch die Tulpenplättchen wirken auf mich persönlich zu schlicht. Außerdem finden wir noch 7 Würfel und einen Stoffbeutel in der Spieleschachtel. Der Stoffbeutel ist eine tolle Beigabe, da er lediglich der Ordnung in der Schachtel und auf dem Spieltisch dient, indem ihr in diesem die zahlreichen Plättchen verstaut.
Die Anleitung hingegen ist toll und überzeugt vor allem durch die zahlreichen Beispiele.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist super einfach gehalten und die Regelerklärung benötigt keine 5 Minuten. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler ein Playerboard. Achtet darauf, dass ihr diese nach den römischen Ziffern in der rechten oberen Ecken verteilt. Dies ist wichtig, da Spieler 3 und 4 mit einer Tulpe mehr starten. Jeder Spieler legt nun ein Tulpenplättchen auf die mit einer Blume markierten Felder. Welche Farbe ihr wählt hat keinen Einfluss. Die Farben der Tulpen dienen lediglich der Optik.
Der aktive Spieler würfelt mit den ihm zur Verfügung stehenden Würfeln. Sind es zu Beginn der Partie noch vier Würfel, so können im Laufe der Partie noch bis zu drei weitere hinzukommen. Auf der linken Seite des Spielertableaus sind die Zusatzwürfel angegeben. Diese bekommt man wenn es gelingt, senkrecht oder diagonal, 3, 4 oder 5 Felder miteinander zu verbinden. Versucht dieses recht schnell.
Bis zu dreimal darf gewürfelt werden und bei jedem Wurf dürfen beliebige Würfel draußen liegen bleiben. Also alles exakt wie beim Klassiker Kniffel. Hier kommt nun die Besonderheit hinzu, dass man bis zu zwei Zusatzwürfe kaufen kann. Jeder Zusatzwurf kostet allerdings zwei beliebige Tulpen, die umgedreht werden müssen. Nun zeigt das Plättchen einen Geldsack als Zeichen dafür, dass diese Tulpe genutzt wurde.
Entsprechend des Würfelresultats darf man nun genau ein Tulpenplättchen auf ein Feld legen, welches dem Resultat entspricht. Natürlich können hier mehrere Felder zur Verfügung stehen. Kann man kein Plättchen auf ein Feld legen so darf man sich ein Plättchen nehmen und es oberhalb des Tableaus ablegen. Diese Plättchen können ebenfalls für den Kauf von Zusatzwürfen verwendet werden.
Eine weitere Besonderheit sind die Bonusplättchen. Diese erhält man, wenn man am Ende seines Zuges, eine Fläche von 2*3 oder 3*2 Feldern hat. Nun darf man ein Bonusplättchen auf diese Felder legen. Achtung: Überdeckte Tulpen können nun nicht mehr als Geldsack genutzt werden. Nun kann man, zu Beginn des Zuges, einen Würfel auf dieses Plättchen legen. Die Zahl darf man selbst bestimmen. Anschließend werden die übrigen Würfel geworfen. Ab dem zweiten Wurf darf man den Würfel auch vom Bonusplättchen wieder herunternehmen und diesen dann regulär mitwürfeln.
Das Spiel endet sobald es einem Spieler gelingt alle sieben Felder der vierten Reihe, drei benachbarte Felder der fünften Reihe oder vier beliebige Felder in der fünften Reihe mit Tulpenplättchen zu belegen. Die Runde wird auch nicht zu Ende gespielt.
Die optimale Spielerzahl
Das Spiel ist konzipiert für 1 bis 4 Spieler. Auf den Solo-Modus gehe ich gleich kurz gesondert ein.
Vom Spielspaß her macht es keinen Unterschied, ob ihr das Spiel nun mit zwei Personen oder in Vollbesetzung spielt, da jeder Spieler mit seinem Wurf seine Eintragungen macht. Eine Partie dauert so ca. 20 Minuten.
Auch an die Solo-Spieler wurde gedacht. Hier spielt sich das Spiel ein wenig anders. Ein Spiel verläuft über drei Durchgänge und nach jedem Durchgang wird die Anzahl der mit Tulpenplättchen belegten Felder gezählt. Je weniger Felder insgesamt belegt wurden, desto besser das Resultat.
Für euer Spiel dreht ihr einen beliebigen Spielplan um und legt zu Beginn jedes Durchgangs zwei Tulpenplättchen auf die mit einer Blume markierten Felder.
Am Ende des ersten Durchgangs wird ein Tulpenplättchen aus der vierten Reihe durch ein buntes Tulpenplättchen ersetzt. Alle anderen werden entfernt. Gelingt es im ersten Durchgang nicht ein Feld der vieren Reihe zu belegen, erhält man den Bonus für den zweiten und dritten Durchgang nicht.
Nach dem zweiten Durchgang darf man dann ein Plättchen aus der fünften Reihe mit einem bunten Plättchen belegen. Konntet ihr kein Feld aus der fünften Reihe belegen, so geht euch das Bonusplättchen verloren. Alle anderen Plättchen, außer das bunte Plättchen aus der vierten Reihe (wenn ihr es legen konntet) werden nun entfernt.
Nach jedem Durchgang zählt ihr die Anzahl an platzierten Tulpenplättchen. Je weniger Plättchen ihr insgesamt platziert habt, desto erfolgreicher ward ihr schlussendlich.
Fazit
Tulpenfieber ist ein einfaches, kniffelartiges Würfelspiel und überzeugt mit seiner super leichten Zugänglichkeit. Zunächst einmal muss ich zugeben, dass mir diese absolut schlichte Gestaltung nicht gefällt – ja, diese wirkt sogar ein wenig lieblos auf mich.
Ansonsten ist das Spiel eine Kniffel-Variante, bei der ihr keine Eintragungen auf einem Block macht, sondern die Plättchen auf die entsprechenden Felder legt.
Der Beginn des Spiels verläuft eher gemäßigt und jeder Spieler versucht, so schnell wie möglich, seinen fünften und sechsten Würfel zu bekommen und dann geht das Spiel auch recht zügig zu Ende.
Für Fans von Würfelspielen mit Sicherheit eine sehr nette Abwechslung. Mir persönlich fehlen leider die Spannungskurve und die Abwechslung was dazu führt, dass ich lieber zu anderen Varianten greife. Das Bonusplättchen und die Möglichkeit des Kaufs von Zusatzwürfeln bringt zumindest etwas Abwechslung in die Sache und dadurch kann man das reine Würfelglück eben ein wenig beeinflussen.
Insgesamt konnte mich persönlich das Spiel nicht komplett überzeugen. Es eignet sich aber gut für alle Gelegenheitsspieler, die nach einer Variante zu Kniffel suchen und kann auch schon mit Kindern gespielt werden.
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