Verflixxt! – Brettspielklassiker im neuen Gewand
„Verflixxt!“, bei Amigo erschienen, ist die Neuauflage des Spieleklassikers von 2005 für 2 bis 6 Spieler ab 8 Jahren von Wolfgang Kramer und Michael Kießling.
Zieht eure Figuren so gekonnt über den Parcours, dass ihr selbst die Plustafeln einsammelt und die Minustafeln bei euren Gegenspielern hängenbleiben.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist toll. Die Plus- und Minustafeln, die sich auf dicker Pappe präsentieren haben einen erfrischenden Look im Comicstil bekommen, was mir außerordentlich gefällt.
Die Anleitung ist sehr gut geschrieben und ermöglicht ein sofortiges Spiel.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist einfach und auch der Aufbau ist zügig abgeschlossen. Ihr mischt einfach die 32 Glückstafeln und bildet aus diesen einen Parcours, der aus 8 Tafeln mit Pluswerten, 18 Tafeln mit Minuswerten und 6 Glückstafeln besteht. Nach jeder achten gelegten Tafeln platziert ihr eine Aktionstafel mit der Seite „Schenken“ oben. Nun nimmt jeder Spieler noch die drei Spielfiguren seiner gewählten Farbe und der Spaß kann auch schon beginnen.
Der aktive Spieler würfelt und zieht eine
seiner drei Spielfiguren um entsprechend viele Tafeln in Richtung Ziel. Stand die gewählte Figur alleine auf der Tafel, muss man diese nun einsammeln und bildet seinen persönlichen Tafelturm. Neue Tafeln werden immer oben auf den Turm gelegt – die Reihenfolge der Tafeln darf nicht verändert werden.
So sammelt ihr im Verlaufe des Spiels immer mehr Tafeln, die nichts Anderes als Punkte, positiv oder negativ, bedeuten. Auf die Bedeutung der Glückstafeln komme ich später zurück.
Dieses Grundspiel beinhaltet auch schon die Schenken-/ Klauen-Tafeln, die ein wenig Taktik in das ansonsten recht glückslastige Spiel bringen. Zu Beginn des Spiels liegen diese mit der Seite „Schenken“ nach oben. Betritt nun ein Spieler diese Tafel, so wird die Aktion ausgelöst. Liegt auf seinem eigenen Tafelturm eine Minustafel, so gibt er diese dem Spieler, bei dem die wertvollste Tafel oben auf dem Turm liegt. Liegt auf seinem Stapel hingegen eine Plus- oder Glückstafel, so erhält diese der Spieler mit der wertlosesten Tafel oben auf dem Turm. Anschließend wird die Tafel umgedreht und nun liegt die Seite „Klauen“ oben. Bei dieser Aktion stiehlt man einem der Gegenspieler die obere Karte. Auch in diesem Fall wird die Tafel anschließend wieder auf die andere Seite gedreht.
Das Spiel endet, sobald alle Spieler mit ihren drei Spielfiguren die Zieltafel erreicht haben. Nun geht es an die Wertung. Hier addiert bzw. subtrahiert ihr einfach die Werte eurer gesammelten Tafeln. Nun kommt den Glückstafeln eine besondere Bedeutung zu. Jede gesammelte Glückstafel könnt ihr einer Minustafel zuweisen und erhaltet nun Pluspunkte anstelle der Minuspunkte. Ihr merkt, wie wichtig die Glückstafeln sind. Diese stellen den Punktestand ordentlich auf den Kopf - sammelt sie unbedingt ein.
Die Profiversion
Für diese Variante liegend dem Spiel noch 8 Wächter bei, die zu Spielbeginn auf den Glückstafeln sowie auf den Tafeln +7 und +8 platziert werden. Des Weiteren wird der Parcours nicht mehr per Zufall aufgebaut, sondern ist in der Anleitung fest vorgegeben. Gem. Anleitung spielt ihr ohne Aktionstafeln. Ich sehe aber auch keinen Grund der dagegensprechen sollte, mit diesen Tafeln zu spielen. Probiert es einfach aus.
Die Wächter fungieren als neutrale Spielfiguren. Ihr könnt diese bewegen, wenn sie sich gemeinsam mit einer Spielfigur eines beliebigen Spielers auf einer Tafel befindet. Solange sich ein Wächter auf einer Tafel befindet, wird diese niemals eingesammelt.
Die Wächter bringen neue taktische Möglichkeiten in das Spiel, die man geschickt nutzen kann.
Fazit
„Verflixxt!“ erschien 2005, damals noch bei Ravensburger, und wurde in dem Jahr auch zum Spiel des Jahres nominiert. Am Spielsystem und damit auch am Reiz des Spiels hat sich nichts verändert. Ihr Würfelt und versucht durch geschicktes Bewegen eurer Figuren die punkteträchtigsten Plättchen zu sammeln und die Minuspunkte euren Gegenspielern zu überlassen. Es handelt sich um ein Familienspiel, welches stark vom Würfelglück abhängig ist. Die Regeln sind innerhalb von 5 Minuten erklärt und eine Partie dauert nur ca. 20 Minuten und somit eignet sich das Spiel auch für jüngere Spieler mit einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne. Doch auch eine Erwachsenengruppe wird sehr gut unterhalten, denn auf dem Spielbrett bzw. auf dem Parcours ist immer eine Menge los. Dies liegt daran, dass sich je Spieler ja immer drei Spielfiguren auf den Tafeln befinden.
Dem Spiel liegen bereits die Schenken/ Klauen-Tafeln bei, die damals Bestandteil der Erweiterung waren. Diese bringen noch einmal neue Möglichkeiten in das Spiel, die dieses auch ein wenig taktischer machen, da die Plättchen durchaus geschickt genutzt werden können. Des Weiteren sorgen die Aktionen auch für Heiterkeit am Spieltisch, wenn man einem Gegenspieler plötzlich die -10-Punktetafel auf seinen Tafelturm legt oder eine wertvolle Tafel klaut. Ansonsten sind die Änderungen optischer Natur. Mir persönlich gefällt dieser Comicstil richtig gut und die Tafeln sind schon ein echter Hingucker.
Wie bei vielen Familienspielen steigt der Spielspaß mit der Teilnehmerzahl. Mit 2 Spielern kommt bei diesem Spiel wenig Freude auf. Dafür braucht es schon mindestens 3- besser aber 4 oder noch mehr Spieler. Dann aber spielt das Spiel seine ganze Stärke aus und macht großen Spaß.
Insgesamt kann dieses Spiel auch heute noch vollkommen überzeugen. Wer es noch nicht in der Familienspielesammlung hat, der sollte auf jeden Fall zuschlagen. Verfügt man bereits über die alte Version, so ist ein Kauf nicht nötig.
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