Wangdo – Welcher Bär sitzt als nächstes auf dem Thron?
„Wangdo“, bei Spielfaible erschienen, ist ein Spiel für 2 bis 4 Spieler von Frank Crittin, Grégore Largey und Sébastien Pauchon.
Für den alten König ist es Zeit darüber zu entscheiden, an wen er seinen Thron vererben soll. Dazu schickt jeder Bärenclan seinen Prinzen aus, um die Fähigkeiten zu erwerben, die für die Regentschaft wichtig sind. Durch die Errichtung der heiligen Bärenstatuen erwerben die Prinzen Wissen über Religion, Erziehung, Kriegskunst und Handel. Wer wird der neue König werden?
Ein Blick in die Spieleschachtel
Schon die Schachtel des Spiels ist ein echter Hingucker und mit einer wunderschönen Illustration verziert. Auch das Material weist eine klasse Qualität auf. Insbesondere die Bärenfiguren sind herrlich. Dazu gesellen sich noch schöne Spielertableaus, Wissenschips und Karten.
Die Anleitung kommt mit lediglich 3 Seiten aus, davon eine Seite für den Spielaufbau. Die Spielanleitung lässt keinerlei Fragen offen.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist super einfach und die Regeln sind in nicht einmal 5 Minuten erklärt.
In eurem Spielzug stehen euch nämlich lediglich 2 unterschiedliche Aktionen zur Verfügung, von denen ihr euch eine aussuchen könnt.
So könnt ihr entweder neue Bärenstatue erhalten oder einen Wissenschip ergattern.
Entscheidet ihr euch für den Erwerb neuer Statuen, so könnt ihr entweder zwei von den Tempeln nehmen oder drei Statuen aus dem Beutel ziehen und diese in euren Vorrat legen.
Um einen Wissenschip zu erhalten
müsst ihr eine Bärenstatue auf dem Spielplan platzieren. Hier gelten nur drei Platzierungsregeln. Die neue Statue muss angrenzend, d. h. über einen Weg verbunden) zu einer anderen gesetzt werden und die neue Statue muss eine andere Farbe haben, als die angrenzenden Statuen. Außerdem darf eine Statue nicht auf ein Feld mit einem Wissenschip platziert werden, wenn du die zur Verfügung stehenden Plätze auf deinem Tableau bereits komplett gefüllt hast.
Nach der Platzierung nimmt man sich einfach den Wissenschip und legt ihn auf das Spielertableau. Wenn die erforderliche Anzahl gesammelt ist, nimmt man sich noch die oberste Siegel-Karte vom Stapel. Auf die Besonderheiten der Siegel-Karte gehe ich später ein.
Nun sind Abgaben zu leisten. Die
Abgabenhöhe und die abzugebende Farbe richtet sich nach der Anzahl und Farbe der angrenzenden Statuen. Die abzugebenden Statuen sind auf den Tempeln zu platzieren. Diese Tempel sind ein weiteres taktisches Element im Spiel. Wenn der letzte Tempelplatz besetzt wird, werden alle Bären „abgeräumt“ und zurück in den Tempel gesetzt. Als Belohnung darf sich der entsprechende Spieler einen Bären von einem der anderen Tempel aussuchen.
Das Spiel wird fortgesetzt, bis ein Spieler den letzten Wissenschip auf seinem Tableau platziert hat. Nun wird noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Gewonnen hat nun der Spieler, der alle Wissenschips erbeuten konnte. Ist dies mehren Spielern gelungen, so zählt die Anzahl der Siegel.
In meinen Partien war es eigentlich immer so, dass mindestens zwei Spieler alle Siegel erbeutet haben und die Anzahl der Siegel dann über den Sieg entschieden hat.
Die Siegel-Karten
Die Siegel-Karten sind ein tolles Element des Spiels und verleihen diesem eine angenehme Tiefe, da dadurch auch ein wenig taktisch gearbeitet werden kann. Jeder Spieler kann maximal vier Karten in seinem Besitz haben.
Es gibt zwei unterschiedliche Sorten von Karten. Eine Sorte kann während einer Aktion verwendet werden und verändert die Regeln. So ist es, zum Beispiel möglich, eine gleichfarbige Statue zu setzen oder die Abgabe in einer beliebigen Farbe durchzuführen.
Die andere Sorte gibt eine zusätzliche Aktion. Zum Beispiel können bis zu drei Statuen in den Beutel gelegt werden und neue Statuen gezogen werden oder man darf Statuen mit den Gegenspielern tauschen. Diese Karten sind mit einem Bärentatzensymbol gekennzeichnet.
Beide Sorten können nur einmal genutzt werden und sind dann abzulegen. Hier gilt es ein wenig abzuwägen, da nicht genutzte Karten am Ende des Spiels ein Siegel zählen. Und da es, zumindest meistens, dazu kommt, dass über die Siegel das Spiel entschieden wird, gilt es schon genau zu überlegen, welche Karten man einsetzt. Hier ist die Karte mit den drei Drachensiegeln natürlich sehr stark. Nutzt man bei dieser Karte nämlich nicht den Effekt, so zählt diese als drei Siegel am Spielende.
Die optimale Spieleranzahl
Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 4 Spieler.
Unterschiedliche Anpassungen sorgen dafür, dass das Spiel in allen Besetzungen gut spielbar ist und großen Spaß macht. Mir persönlich gefällt es mit 3 und 4 Personen am besten.
Erst bei 4 Spielern kommt das komplette Spielmaterial zum Einsatz. Hier wird ein zusätzliches Spielplanteil eingefügt und 8 Wissenschips hinzugenommen.
Bei 2 Personen muss jeder Spieler 3 Wissenschips, anstelle von 2, jeder Sorte ergattern. Diese Lösung ist klasse, da man sich so auch ordentlich in die Quere kommt.
Fazit
„Wangdo“ ist ein ganz tolles Familienspiel, welches vor allem durch seine schönen Illustrationen und einfachen Regeln besticht. Diese sind innerhalb von 5 Minuten erklärt und es kann losgespielt werden. Dazu kommt noch eine sehr überschaubare Spielzeit die auch dann, wenn Personen das Spiel zum ersten Mal spielen, 30 Minuten selten überschreitet. Kennt man das Spiel, dann ist es auch locker in 20 Minuten gespielt. Durch diese Eigenschaften eignet sich das Spiel auch dazu, andere Menschen an Brettspiele heranzuführen.
Dabei kommt allerdings trotzdem eine angenehme Tiefe in das Spiel. Unterschiedliche Taktiken sind möglich und die Karten bringen weitere Möglichkeiten mit sich.
Wer ein Familienspiel sucht, der muss bei „Wangdo“ zugreifen und auch bei uns kommt es immer wieder als Opener oder Absacker auf den Tisch.
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