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  • Tim Nau

Wildes Weltall - Board Game Circus

Wildes Weltall – Bilde deine Crew und erforsche unbekannte Planeten

„Wildes Weltall“, in der deutschen Lokalisation bei Board Game Circus erschienen, ist ein Kartenlegespiel für 1 bis 5 Personen von Joachim Thome.



Gerüchte über die Entdeckung einer neuen Galaxie machen die Runde. Nun liegt es an uns, diese Galaxie zu erforschen. Wir müssen eine Crew zusammenstellen, um dieses Vorhaben umzusetzen und den meisten Ruhm zu ernten.


Ein Blick in die Spieleschachtel

Bis auf eine kleine Ausnahme bekommen wir sehr schönes Spielmaterial dargeboten. Die 108 Karten sehen mit dem polygenen Grafikstil echt toll aus. Richtig gelungen sind auch die großen und sehr dicken Planetentafeln. Die Holzraumschiffe gehen absolut in Ordnung. Wenn jetzt der Orden-Marker noch aus Holz gewesen wäre, wäre ich zu 100 % zufrieden gewesen. Dieser ist leider nur aus Pappe. Für das Solo-Spiel liegen noch 12 feindliche Planeten bei. Außerdem befindet sich noch ein Wertungsblock in der Spieleschachtel, den ich persönlich aber nie genutzt habe.



Die Anleitung ist sehr gut geschrieben und nach einmaligen Lesen ist das Spiel verstanden.


Das Spielsystem

Bevor ich zum eigentlichen Spielsystem komme, möchte ich euch einen kurzen Überblick über die Karten geben.


Eure Crew wird am Ende des Spiels aus drei unterschiedlichen Typen bestehen: Profis, Gesandte und Roboter.


Profis (blau) werden den größten Teil eurer Crew ausmachen und gehören einer von 6 unterschiedlichen Tierarten an und sind einer von 6 Berufsgruppen zugeordnet. Siegpunkte verdient ihr am Ende des Spiels hauptsächlich durch das Sammeln von gleichen und unterschiedlichen Tierarten.


Gesandte (rot) gehören ebenfalls einer Tierart an und werden im Rahmen der Schlusswertung mitgezählt. Des Weiteren erhaltet ihr für Gesandte noch Siegpunkte für die Erfüllung ihrer Mission. So erhaltet ihr, zum Beispiel, zusätzliche Siegpunkte je Paar einer bestimmten Tierart und einer bestimmten Berufsgruppe oder Siegpunkte, wenn ihr die meisten Roboter in eurer Crew habt.


Roboter (grün) sind mächtige Verbündete, die euch am Spielende die aufgedruckten Siegpunkte bringen.


Der Spielaufbau ist super schnell

erledigt. Durch die 10 Planetentafeln variiert das Spiel immer ein klein wenig, was für Abwechslung sorgt.


Des Weiteren erhält jeder Spieler noch eine Kommandantenkarte. Diese unterscheiden sich durch die Tierart und durch die Ordensleiste. Immer dann, wenn ihr eine Karte mit Ordenssymbol ausspielt, schiebt ihr euren Marker auf die nächste Position und dürft den entsprechenden Effekt ausführen. Hier erhaltet ihr neue Handkarten, dürft Karten ausspielen und könnt auch zusätzliche Siegpunkte bekommen wenn es euch gelingt, ausreichend Karten mit Ordenssymbol auszuspielen.


Der aktive Spieler kann entweder auf einem Planeten landen oder einen Planeten, auf dem er bereits gelandet ist, erforschen. Anschließend wird dann der Effekt ausgeführt.


Ein Planet ist immer in einen linken und einen rechten Sektor aufgeteilt. In jedem Sektor darf sich nur eines eurer Raumschiffe befinden. Entscheidet ihr euch nun für die Landung, platziert ihr ein Raumschiff in den unteren Bereich des gewählten Planeten und führt den entsprechenden Effekt aus. Beachtet dabei, dass ihr bei einigen Planeten eine Bedingung erfüllen müsst, um auf diesem landen zu können. So müsst ihr, zum Beispiel, eine Handkarte abwerfen oder bereits über einen Gesandten und einen Roboter in eurer Crew verfügen.


Möchtet ihr einen Planeten erforschen,

so schiebt ihr euer Raumschiff vom unteren in den oberen Bereich. Hier habt ihr dann immer die Wahl entweder drei Karten auf die Hand zu nehmen oder eine Handkarte auszuspielen.


Das Spiel endet nach 10 Runden und nach der Schlusswertung zeigt sich dann, wer die meiste Ehre für sich verbuchen konnte.


Die optimale Spielerzahl

Konzipiert ist das Spiel für 1 bis 5 Spieler. Auf den, sensationell guten, Solo-Mechanismus gehe ich nachher gesondert ein.


Eine Anpassung aufgrund der Spieleranzahl gibt es nicht. Dies bedeutet, dass immer alle 108 Crew-Karten in das Spiel kommen. Der Kartendurchsatz ist bei weniger Spielern natürlich deutlich geringer als bei mehr Spielern was dazu führt, dass nicht immer die passende Karte kommen wird. Ich habe zum Beispiel in meinem letzten Spiel mit zwei Personen verzweifelt auf eine Karte mit Ordenssymbol gewartet, die einfach nicht kommen wollte. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, der mich persönlich dazu bewegt zu sagen, dass das Spiel mit 3 oder mehr Personen etwas mehr Spaß macht, als das Spiel mit 2 Personen.


Überragend ist der Solo-Modus des Spiels. Hier spielt ihr gegen das ausgebuffte Schlitzohr. Ich nehme vorweg und sage, dass sich das Spiel auch lohnt, wenn ihr dafür keine Mitspieler findet.


Für den Solo-Modus kommen die 12 feindlichen Planeten ins Spiel. Klasse ist es, dass ihr die Schwierigkeit des Spiels variieren könnt, denn anhand der Hintergrundfarbe der Karte erkennt die Schwierigkeit. Ihr stellt einfach ein Deck aus 5 Karten, gem. der Anweisung in der Anleitung, zusammen. Diese 5 Karten werden genmischt und die 2 obersten Karten werden aufgedeckt. Ein wenig schöner wäre hier gewesen, wenn man beim Mischen nicht erkennen würde, welche Karte gerade wo liegt. Ich persönlich hätte mir hier gewünscht, dass man die Kartenschwierigkeit einfach auf die Karte „gepackt“ hätte und eine einheitliche Rückseite gewählt hätte.



Der Zug des Schlitzohrs spielt sich schnell, was zu einem absolut flüssigen Spiel führt. 2 Planeten liegen immer aufgedeckt. Im Zug des Schlitzohrs landet ihr nun entweder auf einem Planeten oder erforscht einen der Planeten. Nun führt ihr die Aktionen aus. Das Schlitzohr interagiert mit den Kartenpositionen. Entweder fügt es Karten seiner Crew hinzu oder es werden Karten auf den Ablagestapel gelegt. Sobald einer der beiden Planeten erforscht ist, wird dieser zur Seite gelegt und der nächste Planet wird aufgedeckt.


Auch hier endet das Spiel nach 10 Runden und ihr führt die Schlusswertung durch.


Fazit

„Wildes Weltall“ ist ein schnell zu erlernendes und zügig zu spielendes Set-Collection-Spiel. Die Spielzeit beträgt maximal 30 Minuten und euch stehen nur 10 Züge zur Verfügung was dazu führt, dass genau geplant werden muss.


Im Kern muss es euch schnellstmöglich gelingen eine Crew zusammenzustellen, um auch die weiter entfernten Planeten erreichen zu können, da hier die lukrativeren Effekte winken. Eine eigene Taktik solltet ihr recht zeitig festlegen und hierfür sind Gesandte, aufgrund der Mission, immer eine sehr gute Option. Konzentrieren solltet ihr euch auch immer darauf alle 6 Tierarten zu sammeln, da dies 15 Punkte auf einen Schlag bringt. Behaltet aber auch immer eure Kommandantenkarte im Auge und nutzt die Orden, um die zusätzlichen Siegpunkte zu aktivieren.


Nach einem eher ruhigen Spielstart

nimmt das Spiel immer mehr an Tempo auf. Durch geschicktes Ausspielen sind tolle Kettenreaktionen möglich. Wenn es euch gelingt in einem Zug 3 oder 4 Karten auszuspielen ist dies schon klasse.


Das Glück spielt natürlich in diesem Spiel eine Rolle. Manchmal kommt einfach nicht die Karte, die man so dringend benötigt. Die Kunst hier besteht dann darin, aus den Gegebenheiten das Beste zu machen, was in diesem Spiel auch immer möglich ist.


Die Ikonografie des Spiels ist sehr gut gelungen und fast alle Symboliken sind selbsterklärend. Gibt es trotzdem mal eine Nachfrage, so befindet sich auf der letzten Seite der Anleitung eine tolle Erklärung der Symbole. Kein Blättern ist dafür nötig, da man die Anleitung einfach auf den Tisch legen kann. Eine wirklich runde Sache, wenn in einem Spiel keine separaten Spielererklärungen beiliegen. Diese wären hier allerdings auch nicht nötig gewesen.


Wer ein Spiel mit viel Interaktion sucht, der wird hier nicht bedient. Prinzipiell bastelt jeder an seiner Crew. Es kommt eben höchstens mal vor, dass einem eine dringend benötigte Karte vor der Nase weggeschnappt wird.


Insgesamt hat es dieses Spiel innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich einen Platz bei meinen Lieblingsspielen zu erspielen. Dank der kurzen Spielzeit kann man immer schnell eine Runde einschieben und wenn kein Mitspieler zur Verfügung steht, dann spielt man den wirklich tollen Solo-Modus des Spiels.

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