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Tim Nau

Winziger Weltkrieg - Schwerkraft Verlag

Aktualisiert: 31. Aug. 2020

Winziger Weltkrieg

„Winziger Weltkrieg“, beim Schwerkraft Verlag erschienen, ist ein taktisches Euro Game, welches sich mit der Thematik 2. Weltkrieg etwas abseits von den üblichen Spielthematiken bewegt. Es handelt sich um ein Spiel für 2 Personen Spiel von Paolo Mori, welches ein Solomodul von David Turczi beinhaltet.


Ziel des Spiels ist es, durch die erfolgreiche Beendigung von Feldzügen, die meisten Kriegspunkte zu sammeln, um das Spiel dadurch zu gewinnen.

Ein Blick in die Spieleschachtel

Das Spielmaterial ist sehr ordentlich. Insbesondere die beiliegenden Beutel sehen toll aus. Aus meiner Sicht hätte man dem Spiel allerdings noch einen Beutel für die Spezialeinheiten beilegen sollen.


Die Spielanleitung für das 2 Personen-Spiel ist sehr verständlich geschrieben. Etwas anders sieht es, aus meiner Sicht, bei der Solo-Version aus. Um diese einfacher zu durchschauen solltet ihr das Spiel definitiv vorher in der 2-Personen-Variante gespielt haben. Auf die Besonderheiten des Solo Spiels gehe ich später separat ein.

Das Spielsystem

Das Spielsystem ist so einfach gehalten, dass auch Einsteiger in diese Thematik klasse bedient werden.

Ein Spieler steuert die Achsenmächte, während der andere Spieler die Kontrolle über die Alliierten übernimmt. Der Spielaufbau ist innerhalb von 2 Minuten abgeschlossen und die Schlacht kann beginnen.

Wichtig sind die Definitionen, die

allerdings sehr einfach sind.


Es gibt 5 Kriegsschauplätze, die jeweils aus einer unterschiedlichen Anzahl an Feldzügen bestehen. Jeder Feldzug weist wieder eine unterschiedliche Anzahl an Schlachtfeldern auf. Diese Schlachtfelder sind entweder blau, braun oder weisen beiden Farben auf. Luftstreitkräfte können auf allen Feldern agieren, wohingegen auf blauen Feldern zusätzlich nur Marinestreitkräfte und auf brauen Feldern nur Landstreitkräfte eingesetzt werden dürfen. Außerdem gibt es noch die Schlachtfeldleiste, die quasi den Erfolg der jeweiligen Partei auf diesem Schlachtfeld zeigt.

In seinem Beutel verfügt jeder Spieler über die gleichen Einheiten, von denen jeder zu Spielbeginn 3 zieht und hinter seinen Sichtschirm legt.

Startspieler ist der Spieler der Achsenmächte und dieser dieser setzt nun eine seiner Einheiten auf ein Schlachtfeld eines aktiven Feldzugs. Aktiv ist immer der oberste Feldzug eines Kriegsschauplatzes, der noch freie Schlachtfelder hat.

Nun wird als erstes der Effekt des Schlachtfeldes genutzt. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten und die Effekte sind ein bestimmender Faktor, aufgrund dessen man seine Wahl trifft. So erhält man, zum Beispiel, über die Forschung Zugriff auf Spezialeinheiten, durch Bombardierung darf man ein Plättchen aus dem Vorrat des Gegners wieder in dessen Beutel „verbannen“ oder durch die Entwicklung darf man sofort ein Plättchen aus seinem eigenen Beutel nachziehen.

Nun wird der Schlachtfeldmarker, entsprechend der Stärke der eingesetzten Einheit, in die Richtung des Spielers versetzt. Die Position des Schlachtfeldmarkers ist der ausschlaggebende Punkt für die Punktevergabe eines abgeschlossenen Feldzugs, welches nun geprüft wird. Ein Feldzug ist abgeschlossen, sobald das letzte freie Schlachtfeld besetzt wird. Nun erhält der Spieler auf dessen Seite sich der Schlachtfeldmarker befindet, die angegebenen Kriegspunkte und ggfs. noch Sonderpunkte.

Die Position des Schlachtfeldmarkers

muss immer beachtet werden. Tunlichst vermeiden solltet ihr, dass sich der Marker zu weit im Bereich eures Gegners befindet. Auf jeder Seite gibt es nämlich noch Felder mit 1 oder 2 Kriegspunkten die „oben drauf kommen“, wenn bei Wertung der Marker auf einem dieser Felder steht oder es überschritten hat. Niemals solltet ihr es zu der Situation die es eurem Kontrahenten ermöglicht, den Marker bis ans Ende kommen zu lassen. In diesem Fall gilt der Kriegsschauplatz nämlich sofort als gewonnen und der Spieler erhält alle noch ausstehenden Kriegspunkte und darf zudem noch alle verfügbaren Schlachtfeldeffekte nutzen. So ist es durchaus empfehlenswert, auch mal einen Feldzug durch Besetzung des letzten Schlachtfelds dem Gegner zu überlassen, um ihn nur die reinen Punkte für den Feldzug zu geben.

Nachdem der aktive Spieler nun eine Einheit nachgezogen hat endet seine Runde und der nächste Spieler ist am Zug.

Das Spiel endet sofort mit einem Sieg für den Spieler der Alliierten, wenn dieser 25 Kriegspunkte erreicht. Gelingt dies dem Spieler der Achsenmächte, so hat der Spieler der Alliierten noch einen Nachzug und erst dann wird der Sieger gekrönt. Im Falle eines Gleichstands gewinnen die Alliierten das Spiel. In seltenen Fällen verliert der Spieler das Spiel, der zu Beginn seines Zuges keinen Einheitenmarker hat, den er setzen könnte.

Die unterschiedlichen Einheiten

Jeder Spieler verfügt über die gleichen Einheiten. Dies sind Land-, Luft- und Wasserstreitkräfte in unterschiedlichen Stärken.

Des Weiteren gibt es noch die „Blitzeinheit“. Diese ermöglicht einen besonderen taktischen Kniff, da nach dem Setzen unmittelbar eine weitere Einheit platziert werden darf. Ein probates Mittel, um einen Feldzug abzuschließen oder den Schlachtfeldmarker entscheidend zu bewegen.


Des Weiteren gibt es noch den General und den Admiral. Das Einsetzen sollte wohlüberlegt erfolgen, da die Stärke erst nach dem Einsetzen errechnet wird. So ist die Grundstärke des Generals 1 und für jede weitere auf diesem Kriegsschauplatz platzierte Land- oder Lufteinheit erhält der General einen zusätzlichen Punkt. Genauso verhält es sich auch mit dem Admiral, nur das eben dort Luftstreitkräfte sowie eingesetzte Marineeinheiten zählen.

Als Besonderheit kommen nun noch die

Spezialeinheiten, von denen es 16 unterschiedliche gibt, in das Spiel. So gibt es, zum Beispiel, weitere Blitz-Truppen, Elitetruppe oder auch eine Atombombe.

Als Spieler erhält man diese durch die Besetzung von Foschungsfeldern.

Das Solo-Modul

Konzipiert ist das Spiel für 2 Spieler. Dank des Solo-Moduls kann auch ein Spieler allein in die Schlacht ziehen.

Bevor ihr das Spiel alleine spielt, solltet ihr mit der 2-Personen-Variante vertraut sein, denn nur dann kann man die Anleitung verstehen.


Der Solo-Spieler übernimmt die Rolle der Alliierten.


Um das Spiel kennen zulernen könnt ihr zunächst ohne die Strategemmarker spielen. Diese sind eine Art Filter und schildern Voraussetzungen bei der Wahl des Kriegsschauplatzes, beim Feldzug oder der zu platzierenden Einheit und machen das Spiel unberechenbar. So gibt es, zum Beispiel, das Strategem „Gegenangriff“ und es ist dann ein Kriegsschauplatz zu wählen, wo die Führung beim Spieler liegt. Ich persönlich habe es ohne die Marker nur angetestet, um den Setzmechanismus zu durchschauen und würde auch euch empfehlen auf die Marker zurückzugreifen.

Nach Ziehen des Strategems wird zunächst der Kriegschauplatz, anschließend das Schlachtfeld und zum Schluss die zu platzierende Einheit gewählt.

In den ersten Solo-Partien gestaltet sich dies als recht kompliziert und aufwändig, insbesondere dann, wenn es zu einer „Stärksten Änderung“ kommt. Doch mit zunehmender Anzahl von Partien hat man die Systematik komplett verinnerlicht und dann gehen Solo-Partien super schnell von der Hand und machen riesigen Spaß.

Die Schwierigkeit geht absolut in Ordnung und kann durch unterschiedliche Dinge modifiziert werden.

Fazit

„Winziger Weltkrieg“ verfügt über super einfache Regeln und mit einer Spieldauer von nie länger als 30 Minuten kann zu jedem Anlass eine Partie eingeschoben werden. Es handelt sich bei diesem Spiel um die vollständige deutsche Ausgabe von „Blitzkrieg!: World War Two in 20 Minutes“-

Das Spiel weist einen ordentlichen Taktikfaktor auf und stellt euch vor einige knifflige Entscheidungen. So gilt es immer zu überlegen, inwieweit man dem Kontrahenten in einem Feldzug gewähren lässt und ihm damit auch immer weitere Schlachtpunkte gibt bevor man selbst Einheiten dort platziert. Auch der Zeitpunkt des Einsatzes des Generals und Admirals wollen wohlüberlegt sein, da sich mit diesen Einheiten, bei geschicktem Einsatz durch Vorausplanung, zahlreiche Schlachtmarkerpunkte sammeln lassen.

Auch unterschiedliche Spielstrategien sind möglich. Meine Frau zum Beispiel ist öfter stark auf die Spezialeinheiten gegangen und hat sich eher auf diese Felder konzentriert. Ich habe es auch schon öfter versucht, über die Propaganda-Felder schnell Kriegspunkte zu sammeln.

Auf der anderen Seite muss man auch ganz klar sagen, dass der Glücksfaktor, durch das Nachziehen der Einheiten, recht hoch ist. Oft ist es einfach so, dass man nun eine starke Einheit benötigen würde und diese einfach nicht gezogen hat. Noch ärgerlichen ist es, wenn man nicht über die passende Einheitenart verfügt und doch eigentlich einen Feldzug noch zu seinen Gunsten beeinflussen könnte.

Ich persönlich kann mit dieser Kombination gut leben.

Insgesamt mach mir das Spiel immer wieder Spaß und erhält eine klare Empfehlung.

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