Dieses Mal bereisen wir London
Der neueste Ableger der „Zug um Zug“ Reihe entführt uns in die Hauptstadt des vereinigten Königreichs.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Schön anzusehen sind der Spielplan und die zahlreichen Karten. Des Weiteren bekommen wir, wie so oft bei Days of Wonder, ein tolles Schachtelinlay, wo alles seinen Platz hat. Abstriche muss ich für die Kunststoffbusse und Zählsteine machen, da diese wirklich aus recht billigem Plastik sind.
Das Spielsystem
Die Regeln sind super schnell verinnerlicht, das Spielsystem gestaltet sich einfach und macht großen Spaß.
So verfügt jeder Spieler über 17 Busse, mit denen er seine Strecken „bauen“ kann. Des Weiteren erhält jeder Spieler bereits zwei Zielkarten und zwei Transportkarten. Nun kann das Spiel auch schon losgehen.
Ziel eines jeden Spielers ist es natürlich
Siegpunkte zu sammeln. Diese generiert man vorwiegend über die Zielkarten. Diese geben nämlich zwei Orte vor, die verbunden werden müssen, um die entsprechende Anzahl an Siegpunkten zu erhalten. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. So unterscheiden sich die Strecken in ihrer Farbgebung und sind auch noch unterschiedlich lang. Entscheide ich mich in meinem Zug für die Aktion „eine Strecke bauen“, so muss ich dementsprechend die passende Transportkarte in der benötigten Anzahl abgeben. Eine Ausnahme bildet die „graue Strecke“, bei der ich mich für eine Farbe entscheiden kann, die dann allerdings für die komplette Strecke gilt. Die Bus-Joker-Karte erleichtert das Leben, da diese für jede Farbe eingesetzt werden kann. Sofort erhält man, je nach Streckenlänge, Siegpunkte. Die Siegpunkte für die Erfüllung der Zielkarte gibt es erst am Ende des Spiels.
Sehr lobenswert ist es, dass hier an Menschen mit Farbsehschwäche gedacht wurde. Jede Farbe ist einer Symbolik zugeordnet, so dass dieses Spiel auch genossen werden kann, wenn Probleme beim Farbensehen vorliegen.
Alternativ zum Bauen einer Strecke kann
ich in meinem Zug auch entweder zwei neue Transportkarten ziehen oder zwei neue Zielkarten. Von den Zielkarten muss eine behalten werden. Da es für die zum Spielende nicht erfüllten Zielkarten satte Minuspunkte gibt, empfiehlt es sich nicht, kurz vor Ende des Spiels noch neue Zielkarten zu ziehen. Obwohl…manchmal ist einem das Glück auch hold und man zieht Karten, die schon erfüllt sind oder in den letzten zwei Zügen noch erfüllt werden können. Behaltet allerdings immer die noch zur Verfügung stehende Anzahl an Bussen und natürlich auch die Anzahl an Bussen im Auge, über die der Gegenspieler noch verfügt.
Zum Abschluss des Spiels gibt es dann noch Punkte für die erfüllten Zielkarten und über die Stadtteilwertung. Aus meiner Spielerfahrung heraus finde ich, dass es nicht lohnt auf die Stadtteilwertung zu gehen, es sei denn, die Punkte können nebenbei mitgenommen werden, wenn man sich gerade auf die Erfüllung einer Zielkarte konzentriert.
Die optimale Spieleranzahl
„Zug um Zug“ kann mit 2 bis 4 Spielern gespielt werden.
Ich persönlich finde das Spiel zu viert allerdings zu beengend auf diesem Spielplan. Zu viert kommt es lediglich darauf an, möglichst schnell möglichst viele Strecken zu belegen, bevor einem die Mitspieler einen Strich durch die Rechnung machen. Hier entscheidet nur, wer schneller Glück damit hat, die passenden Transportkarten zu ziehen.
Super funktioniert das Spiel zu zweit oder zu dritt. Zu zweit wird der Spielplan noch einmal dadurch verkleinert, dass jeweils nur eine Strecke zur Verfügung steht. Natürlich spielt auch hier die Glückskomponente des Ziehens eine Rolle. Doch deutlich minimiert im Vergleich zum Spiel zu viert.
Und dann ist leider auch alles schnell vorbei…
Das Spiel endet, wenn einer der Spieler nur noch 2 oder weniger seiner Busse zur Verfügung hat. Dies ist leider sehr schnell der Fall. Keine meiner Partien hat länger als 15 Minuten gedauert.
Aus meiner Sicht hätte der Plan ein klein wenig größer sein gedurft, um die Spieldauer auf ca. 20 Minuten zu erhöhen. Dies hätte auch dazu geführt, dass das Spiel für 4 Personen besser spielbar gewesen wäre.
Fazit
„Zug um Zug: London“ ist ein tolle Familienspiel, welches man dank der einfachen Regeln und der sehr kurzen Spieldauer mal eben schnell zwischendurch spielen kann. Mir hat es sehr großen Spaß gemacht und es wird noch sehr oft auf dem Spieltisch landen.
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